Die jüngste DAX Talfahrt seit 4.600 Punkten erreichte mit heute 4.120 Punkten einen vorläufigen Höhepunkt. Das Short Zertifikat wurde dadurch ausgestoppt, so dass als kurzfristige Depotabsicherung nur noch das Bund Future Short Zertifikat verbleibt (Bericht vom 16.02.2009).
Es
- schützt die freien Barmittel vor Geldentwertung
- klettert, wenn die Zinsen steigen
- reagiert mit steigenden Notierungen, wenn Aktien nach oben in Bewegung geraten
- bewahrt den „Depot-Geldbeutel“ vor steigenden Rohstoffen, denn wenn sie wieder zulegen sollten, wird an den Märkten die Inflationskarte gespielt. Im Sommer 2008 notierte der Bund Future bei 109 (zurzeit 125 / 126)
Sie sehen daran: Das Short Zertifikat auf den Bund Future ist nicht allein eine Spekulation. Sein virtueller Kauf stellt auch eine Reaktion auf durcheinander gewirbelte Wirtschaftskennzahlen, Überschuldung, Finanzkrise und Krisenmanagement der Entscheidungsträger in Wirtschaft und Gesellschaft der vergangenen zwei Jahre dar – eine Art Schutz vor den Problemen, die Andere verursacht haben.
Es erscheint gut möglich, dass an den Bond-Märkten eine Spekulationsblase entstand. Mit der aktuellen Position soll beobachtet werden, wie sich die Situation an den Geldmärkten weiter entwickeln wird.
Der Markt für Staatsanleihen reagiert derzeit auf Parameter, die sich gegenseitig beeinflussen. Sie sind mit einem reflexiven Mechanismus verbunden: Rohstoffe, Staatsverschuldung, handlungs- und regierungsfähigkeit des Staates, Altersvorsorge, Währungsbeziehungen, Fortschritt der Wirtschafts- und Finanzkrise – spannender als jede Aktie.
Gert Schmidt, Trend Gedanken Herausgeber, Moving Markets Depot says
Auf der Startseite von Sojakomplex.de finden Sie einen Ethanol-Chart mit den Kapitalfluss-Indikatoren für fossile Energie und Agrarenergie:
http://www.sojakomplex.de
Anhand der Indikatoren sehen Sie, dass in den vergangenen Monaten neue, aufwärts zeigende Kräfte entstanden. Einige Marktteilnehmer nutzten die niedrigen Notierungen, um einzusammeln.
Das könnten Vorbereitungen auf die Bodenbildung darstellen.
Weil die Steuerung der Märkte durch die Notenbanken und Regierungen in den vergangenen Jahren versagte, ist es naheliegend, dass es so weitergeht: Die Märkte verhalten sich anders als geplant.
Die Börse war schon immer, ist und bleibt eine D I V A (Bericht vom 11.09.2007, „Die Schlacht hat begonnen“).
Wie die Zauberlehrlinge wünschen sich die Noten- und Geschäftsbanken steigende Preise – naürlich nur für ihre Bereiche mit kranken Immobilienassets und dem Verbriefungsmarkt.
Aber die Märkte sind so miteinander verknüpft, dass Pleiten, Pech und Pannen bis zu den Rohstoffnotierungen reichen. Dass sich die Märkte verselbständigen können, wusste schon der alte Goethe. Deshalb sollte eingeplant werden, dass der Tanz der Rohstoffpreise nach rund 7 Monatern Trauerarbeit weitergeht.
P.T. says
Jim Rogers sieht das genauso.
„Ja, der Bullenmarkt bei den Rohstoffen ist intakt. Was wir unter anderem gesehen haben, waren durch die Kreditkrise bedingte Zwangsliquidationen. Dabei verbessern sich die fundamentalen Rahmendaten des Sektors stetig. Sowohl für Landwirte als auch für Minenbetreiber ist es schwierig, an neue Kredite für Expansionsvorhaben zu kommen. Dadurch sinkt das Angebot, während langfristig die Nachfrage auch aufgrund der wachsenden Weltbevölkerung steigt.
Die jüngsten Preisabschläge sehe ich nur als Korrektur im Bullenmarkt. Für mich ist die Situation vergleichbar mit der Entwicklung am Aktienmarkt im Jahr 1987. Damals sind die Aktienkurse stark eingebrochen und viele Marktteilnehmer dachten, der Bullenmarkt sei zu Ende. Doch danach ging es erst richtig los und die Kurse haben sich in den Jahren danach vervielfacht.“
Quelle: http://www.faz.net/s/Rub48D1CBFB8D984684AF5F46CE28AC585D/Doc~EF698D66495554B4B811390D033AC5D15~ATpl~Ecommon~Scontent.html
Ich bin noch etwas skeptisch wegen meiner Deflationserwartungen. Aber mein Bauchgefühl sagt mir, dass Rohstoffe teurer werden. Jedenfalls Agrarrohstoffe
Interessant auch Rogers Fazit, welches genau mein Bauchgefühl unterstützt.
„Am zuversichtlichsten bin ich für den Agrarbereich. Mit der Landwirtschaft und den Agrarprodukten dürfte es für die nächsten Jahrzehnte aufwärts gehen. Farmer zu werden ist für uns alle eine sehr gute Idee. Das rate ich übrigens auch allen Bankern. Die Zeiten, mit denen durch das Umherschieben von Kapital leichtes Geld zu verdienen war, sind vorbei. Jetzt ist die Zeit gekommen, in denen es darum geht, wieder etwas zu produzieren. Was die Agrarrohstoffe angeht, bin ich jedenfalls querbeet engagiert. Denn der Landwirtschaft gehört die Zukunft.“
P.T. says
Hinzu kommt, dass Gold für Rohstoffe immer eine Vorläuferfunktion besitzt.
Das habe ich bei der Rechereche bezüglich der hier angesprochenen Gold Weizen Ratio herausgefunden. Diese Ratio wird sich wieder verkleinern, insofern dass Weizen voraussichtlich steigen wird.
Anonymous says
@PT: langfristig hat Rogers möglicherweise Recht – kurzfristig sicher nicht – die Meinung von einigen Rohstoff-Gurus, dass der Einstiegspunkt eh egal sei, weil die Richtung ausschliesslich aufwärts verlaufen wird ist falsch.
Nach wie vor gilt für Agrarrohstoffe die Erntemenge als Preisfaktor und somit sind starke Schwankungen (auf dem Weg nach oben) immer einzukalkulieren. Es wird also am Ende des TAges vielleicht gar nicht dieses Supergeschäft werden wie man das mit Charts wie z.B. m2 Anbau pro Kopf usw. gerne mit bunten Bildern glauben machen will.
Es ist ein Markt mit den bekannten gegenläufigen Mechanismen – auch hier gilt Holzauge sei wachsam.
Gert Schmidt, Trend Gedanken Herausgeber, Moving Markets Depot says
Das Szenario beginnt aufzugehen, die Märkte laufen scheinbar wie auf Schienen: DAX erholt sich, Bund Future fällt auf ein neues Zwischentief – und die Rohstoffe klettern ebenfalls.
Apropos Rohstoffe: Die Nato plant mit rund 30.000 Soldaten eine neue Offensive in Afghanistan. Dafür wird eine Menge Treibstoff benötigt. Die Preise ihrer Lieferungen sichern die Streitkräfte auch an Börsen ab. Insoweit könnten die bevorstehenden Truppenbewegungen zu Luft, Wasser und Land, die mehrere Monate oder sogar Jahre dauern könnten, die Treibstoffkosten hoch halten.
Der steigende Brent Oil Kapitalfluss-Indikator zeigt die Richtung: aufwärts.
http://www.sojakomplex.de/weltweit/brent.html
Und vor allem der Indikator für bleifreies Benzin seit Jahresbeginn:
http://www.sojakomplex.de/weltweit/rbob.html