Die vergangenen 12 Monate zeigen, dass das Indikatorkonzept der Trendsetter-Analyse Bullenfallen einige Male richtig anzeigte: Während der Indikator fiel, probte der DAX noch den Ausbruch nach oben, bis er schließlich den Rückwärtsgang einlegte.
Weil der Indikator seit Mitte Juni fällt und sich die Abwärtsbewegung in den vergangenen Tagen beschleunigte, darf auch diesmal unterstellt werden, dass die DAX Rallye eine Bullenfalle darstellt.
Nach den Erfahrungen mit dem Indikatorkonzept darf zusätzlich eine weitere These aufgestellt werden:
Je länger die Schere zwischen DAX und Indikator auseinander geht, desto kräftiger dürfte die anschließende Kursbewegung sein.
Das traf auf 2007/2008 zu, als der Indikator einige Monate lang in die Knie ging und der DAX zwischen 7000 und 8000 Punkten pendelte. Auch im Winter 2009 konnte das beobachtet werden, als der DAX einige Wochen lang die Gelegenheit bot, auf niedrigem Niveau einzusammeln.
Auf die aktuelle Situation übertragen bedeutet das:
* Der DAX dürfte mit hoher Wahrscheinlichkeit das Ausgangsniveau der Warnsignale bei 4.300/4.700/4.800 Punkte unterschreiten.
* Sollte der DAX z.B. bis September/Oktober oder sogar bis zum Jahresende das aktuelle Niveau behaupten, dürfte der anschließende Rückschlag umso heftiger ausfallen und länger anhalten.
Im nachfolgenden Chart sehen Sie die Intraday-Entwicklung weiterer Warnsignal-Indikatoren:
Am 21. und 22.07. war der DAX für die Talfahrt bereits bestens vorbereitet. Die Marktteilnehmer konzentrierten sich auf Sicherheitsinvestments. Dass der DAX trotzdem kletterte – noch dazu mit solcher Dynamik -, ist ein Versagen des Indikatorkonzeptes. Heute Nachmittag zeigten die Indikatoren erneut, dass sich einige Marktteilnehmer auf fallende Kurse vorbereiteten.
Und: Auf die LONG-Signale der Indikatoren (= Rückgang) reagierte der DAX nicht mehr mit steigenden Notierungen. Auch das könnte der Auftakt für eine Top Bildung sein.
Vor zwei Wochen reagierte der DAX ebenfalls blitzschnell auf die Indikatorbewegungen:
Als der DAX um die 4.600 Punkte-Marke pendelte, legten die Indikatoren für Sicherheitsinvestments den Rückwärtsgang ein. Im Nachherein ist man immer schlauer, aber: Das Signal war klar genug, um es handeln zu können – zumindest für eine kurzfristige Long-Spekulation oder in Form von Gewinnmitnahmen bei der Short Position. Darauf werde ich in den nächsten Tagen stärker achten und ggf. kurzfristige „Test-Ballon“-Positionen eingehen.
http://www.movingmarkets.de/trends/charts/betaniedrig.php
Eine historische Anwendung des Indikatormusters ist z.B. der Rückgang im Juni 2006.
http://www.movingmarkets.de/trends/log/?p=938
Mit den Vorbereitungen von heute kann der DAX am Montag knapp behauptet eröffnen oder sogar schwach tendieren. Weitere Indikatoren zeigen abwärts:
Das DAX KGV lieferte am Tageshoch bei 5.300 Punkten ein typisches Warnsignal: Es kletterte stärker als der DAX. Weil am Nachmittag der Indikator das gleiche Muster zeigte und der DAX dazu in die Knie ging, war das eine erste Bestätigung von Shortsignalen nach langer Durststrecke.
Weil die positive Divergenz bis Börsenschluss erhalten blieb, lässt sich auch aus dem DAX KGV für Montag anhaltendes Abwärtspotenzial ableiten.
Die zugrundeliegende Marktmechanik des Verkaufsignals entsteht aus den Umschichtungen der Marktteilnehmer: Index-Schwergewichte werden verkauft, Index-Leichtgewichte gekauft.
Weil das ein wichtiger Aspekt in der Marktbewertung ist, gibt es dafür mehrere Indikatoren, die unabhängig voneinander mit unterschiedlichen Konzepten berechnet werden:
* LS Indikator steigend = Index-Leichtgewichte gefragt
http://www.movingmarkets.de/trends/charts/idax5.php
* K-Depot steigend = Index-Leichtgewichte gefragt
http://www.movingmarkets.de/trends/charts/g5depot.php
* Umverteilungsindex steigend = Index-Leichtgewichte gefragt
http://www.movingmarkets.de/trends/charts/umverteilungsindex.php
Für das DAX KGV bedeutet das: Schichten die Marktteilnehmer in Richtung der kleineren DAX-Werte um, verteuert sich der DAX überdurchschnittlich – ein typisches Kennzeichen einer Top Bildung.
Sie sehen das anhand der Intraday-Entwicklung des Umverteilungsindex heute:
Schon die ersten Handelsstunden am Montag werden zeigen, in welcher Verfassung sich der Markt befindet. Ein Rutsch unter 5.200 Punkte und Rückgang auf 5.100 Punkte wäre für das erwartete Szenario zu begrüßen.
Um die weitere Entwicklung anhand der Indikatoren zu beobachten, Gedanken dazu auszutauschen und Fragen zum Indikatorkonzept zu stellen, empfehle ich Ihnen das Moving Markets Abonnement.
Börsentiger says
Ich verwende ja andere Indikatoren, aber es war selten so eindeutig wie jetzt. Dieser Markt muss runter. Wenn der Anstieg noch ein paar Tage weiter gehen sollte, dann wird der Absturz schneller und schärfer sein als man sich das vorstellen kann.
Heimwerker says
Man muss jedwede technische Preisanalyse in Frage stellen.
Bei einer Verdopplung! der Geldmenge allein in US, die nur dem Zweck dient das Finanzsystem nicht abstuerzen zu lassen und nicht um realwirtschaftliche Marktprozesse zu stabilisieren, sind Boersenkurse allein Resultat vom „freien“ Spiel der Marktmaechtigen.
http://research.stlouisfed.org/fred2/series/AMBNS?cid=124
Man koennte es auch so formulieren:
(Keynes-Keynes) x (Friedman-Friedman) = 2Keynes
http://online.wsj.com/article/SB123180502788675359.html
Herbert says
Zwischenruf: Oh je, der Trendsetterindikator genau betrachtet! Vom 9. 2. 2009 fiel der Dax von ca. 4700 auf ca. 3600 am 9. 3. 2009 (nicht in diesem Charts sichtbar, aber trotzdem so). ok? In Ihrer Grafik muss dies ein wenig untergehen, weil Sie einen Maßstab mit sehr langem Zeitraum wählen. Vor dem Zwischengipfel am 9. 2. hatten die „Trendsetter“ gekauft. Oh Gott, keine Spur von einem Warnsignal. Sie kauften leider auch die ganze Abwärtsbewegung der nächsten 2 Wochen hindurch. Immerhin ca. 1050 Dax Punkte. In der beginnenden Erholung verkauften sie dann erst einmal. Oh Gott, OH je, oh je!. Das wären noch einmal ca. 600 Punkte Fehlsignal gewesen, wenn man nur auf den Trendsetter Indikator geachtet hätte. Wenn wei nun mit dem Blick aufs Wesentlich argumentieren, dass die Trendsetter den Aufschwung zwischen März und heute durch ihr bereitwilliges Verschenken von 1000 + 600 Dax Punkten richtig vorausgesehen haben, dann würden der Indikator wie immer am Ende recht behalten,. Aber due ihm folgenden Depots hätten zwischendurch pleite gehen können. Da ich Sie schon seit sehr vielen Jahren kenne, erlaube ich mir diesen Zwischenruf. Was nützt es, wenn auf dem Grabstein eines ausgelöschten Depots steht: „RIP. Er hatte recht“? Die Wege der Reduktion kognitiver Dissonanz sind unerschöpflich.
Herbert says
John Maynard Keynes (nicht nur ein unkonventioneller Theoretiker, sondern auch ein äußerst erfolgreicher Spekulant) schrieb einst einem Freund ins Stammbuch: „Markets can stay irrational longer than you can stay solvent“. Wir sollten Mrs. Market eine Chance geben, ihre gegenwärtige Irrationalität ruhig voll auszuleben, (sie macht eh, was sie will), bevor sie wieder zur Vernunft der Indikatoren kommt 🙂
Gert Schmidt, Trend Gedanken Herausgeber, Moving Markets Depot says
Es ist richtig, dass der DAX in der Vergangenheit träge und schnell auf die Signale des Indikatoren reagierte.
Dabei vergleiche ich die Börse mit einem intelligenten Lebewesen. Die Indikatoren betrachte ich so, dass Ereignisse, Handlungen dahinter stecken. Die Indikatoren erlauben einen Blick darauf, was tatsächlich geschieht, während die Nachrichtenticker „XY“-Informationen verbreiten.
Wäre die Börse ein Insekt, würde sie reflexartig und ohne Verzögerung reagieren.
Aber weil der Markt eine Massenveranstaltung ist und seine Bedeutung zur Schicksalsfrage wurde, wird an ihm entsprechend herumgeschraubt. Das Interesse an Wachstum, steigenden Kursen, Gewinnen usw. ist groß genug, dass regelmäßig der Markt beeinflusst wird.
Steinbrück nutzt die psychologische Komponente genauso, wie Goldman Sachs oder Notenbank-Chefs.
Historische Rückblicke, kurze Nachrichten, Äußerungen von „older Statesman“ zeigen regelmäßig, dass etwas bewegt wurde und die Öffentlichkeit „anders informiert“ wurde.
Ein Schlüsselerlebnis war es für mich, als Ende der 90er Jahre das Handelsblatt berichtete, dass die USA mit einer verdeckten Absprache den japanischen Aktienmarkt gestützt haben, damit er nicht ins Bodenlose fällt. Zur Erinnerung: Der Nikkei crashte, USA und Japan befanden sich damals im massiven Handelsstreit – und trotzdem machte die US-Notenbank Geld locker. Wahrscheinlich wäre der Schaden für US Banken zu groß geworden.
Das vorausgeschickt unterstelle ich, dass 2008 der Markt fallen gelassen wurde, weil er nicht mehr kontrollierbar war. Deshalb reagierte der DAX schnell auf die Warnsignale.
Anders sieht es im Februar/März 2009 aus: Der Markt wurde auf Tauchstation geschickt. Wenn Sie in den Nachrichtentickern blättern, fällt ihnen auf, dass markante Tiefs jedesmal mit Statements aus Regierungs- und Notenbankkreisen zusammenfielen. Sie waren das Sprachrohr für die Investmentbanken, die die fallenden Kurse zum Einsammeln nutzten. Deshalb fielen die Märkte, während gleichzeitig über Wochen hinweg gekauft wurde.
Dabei ist ein Rückgang um 1000 Punkte zu verschmerzen, wenn man die Pläne vorher kennt. Mit dem Schreiben von Optionen dürften sich Investmentbanken, die mit den Regierungen zusammenarbeiten eine goldene Nase verdient haben. Das Tief dürfte deshalb mit Absicht in der Nähe des Verfalltermins gelegen haben.
Nachrichten und die Akteure auf der Bühne bilden nur die Kulisse. Anleger sollen glauben, was man ihnen sagt. Je öfter eine Information wiederholt wird, desto höher ist ihr Wahrheitsgehalt. 2007 ist ein ideales Muster dafür, wie Anleger verschaukelt werden.
Der Trendsetter-Indikator ist dabei ein Werkzeug von vielen, um sich den Ereignissen anzunähern. Alle Indikatoren zusammengenommen, zuzüglich den Informationen aus den Nachrichtentickern, idealerweise ergänzt um Infos aus erster Hand, ergeben das Gesamtbild für ein Szenario.
Zurzeit gehe ich davon aus, dass die Märkte nach oben gezogen wurden, um eine Umverteilung zu ermöglichen, damit z.B. Investmentbanken aussteigen, bzw. Positionen absichern können. Sie können jetzt, auf dem höheren Niveau, dem Publikum Call-Optionen, Long-Zertifikate usw. verkaufen, die zum Termin im September und Dezember oder März/Juni 2010 wertlos verfallen.
Hier ist der Trendsetter-Indikator von 2006 bis Februar 2009:
Die Grafik zeigt, dass das Zusammenspiel zwischen DAX und Indikator nach wiederkehrenden Mustern ablief.
Ziel der Untersuchungen ist es auch, vom hektischen Tagesgeschäft Abstand zu gewinnen, um überwiegend den großen Trends zu folgen, z.B. solchen, dass in einem Jahr wie 2007 an oberen Wendepunkten die Short-Positionen stetig ausgebaut werden, um sie längere Zeit zu halten.
Dafür die Nerven zu behalten und die richtigen Werkzeuge zu finden – daran arbeite ich gerade und bezahle Lehrgeld dafür, wie Sie im Musterdepot sehen können:
http://www.movingmarkets.de/trends/depot2stats.htm
Herbert says
Man kann sich aus dem Internet gratis ein Fadenkreuz-Instrument auf seinen PC laden.
http://www.mlin.net/CrossHair.shtml
Damit läßt sich dann in der Grafik genauer abtasten, wann der Dax auf den Indikator sehr verspätet reagierte. Da der Indikator manchmal erst auf „lange Sicht“ reagiert, zitiere ich noch ein anderes berühmtes Ditkum von Keynes. „In the long run we all are dead“. Dies gilt auch für Depots, deren Indikatoren mit langfristigen Signalen kurfristige Gewinne machen wollen. Auf anderer Ebene für sich verspekulierende Banken, die mit kurzfristigen Einlagen profitable langfristige Ausleihungen machten.
Gert Schmidt, Trend Gedanken Herausgeber, Moving Markets Depot says
Das unternahmen die „Beta-Trendsetter“ 2006 und 2007:
Der 2006er Chart zeigt, dass die Akteure den steigenden Notierungen folgten oder sogar im Vorfeld auf der Käuferseiten standen. Das kennzeichnete den Aufwärtstrend.
Die aktuelle Entwicklung erinnert an 2007, als der DAX mehrfach an der 8.000er Marke scheiterte und der Indikator parallel dazu den Rückwärtsgang einlegte.
Damals waren mir die Zusammenhänge zwischen DAX und Indikator noch nicht klar. Deshalb ließ ich mich als Short Seller von der öffentlichen Stimmungmache, dass alles in Ordnung sei, beeinflussen. Deshalb hatte ich zu enge Stopps gesetzt und die Talfahrt verpasst.
Das damals zu 6,80 EUR georderte Short Zertifikat stand vergangenen Freitag bei 34 EUR und kostete zwischendurch schonmal 50 EUR.
http://trendgedanken.de/?p=303
http://zertifikate.onvista.de/snapshot.html?ID_INSTRUMENT=16149902
Da will ich hin.
Gert Schmidt says
Ein weiterer Grund für steigende Aktien: Inflationthesen sind zurzeit sehr präsent, u.a. auch von Marc Faber ins Spiel gebracht.
Deshalb konzentrierten sich die Marktteilnehmer auf Wachstumswerte und lehnten Renditeaktien ab, die mit steigenden Zinsen unter Druck geraten würden.
Grundsätzlich haben diese Leute zwar recht. Aber eine allgemeine Inflation der Vermögenswert, wie es 1999, 2000 der Fall war, ist in der Rezession kaum denkbar – zumindest jetzt noch nicht.
Offenbar überwiegt zurzeit noch das Phänomen des Geld verbrennens, weil Bilanzlöcher gestopft werden und das Kapital nicht in den Konsum geht. Angesichts der großen Summen, die die Notenbanken drucken, hätte es schon längst anziehende Preise geben müssen. Die Gefahr einer Deflation wäre danach größer als es die Marktteilnehmer vermuten.
Sollte das zutreffen, wäre das ein weiterer Grund, dass Aktien in eine Top Bildung hineinlaufen und Staatsanleihen bald wieder gefragt sind (selbst wenn es angesichts der Verschuldungsproblematik und Einnahmen- und Ausgabensituation der Staaten gefährlich erscheint).
Inflation ja – aber wohl nur in Teilbereichen, z.B. dann, wenn Produktionsstellen ausfallen und Produkte oder Rohstoffe knapp werden.
Deshalb erscheint es wichtig zu prüfen, welche Märkte zuerst von Ausfällen und Verknappungen betroffen sein könnten. Rohstoffe: Überall dort, wo relevante Produzenten vom Staat abhängig sind oder der Aufwand der Förderung erheblich ist und hohe Kosten verursacht, z.B. im Energiesektor fossile Brennstoffe, Baumwolle, Milch, ggf. Zucker, Strom.
Schwallbacke says
Große Worte, kurzer Sinn: Die Märkte werden fallen. Man hat ohne Ende Pulver reingesteckt um alles ein bisschen abzudämpfen, dies kann auf dauer nicht gut gehen. Man kann es vergleichen wie ein Staudamm: Man hat ihn gebaut damit nicht unmengen an Wasser verloren geht bzw. woanders mehr Wasser zur Verfügung steht. Dieser Staudamm hält nur, wenn man ihn von Zeit zu Zeit verstärkt. Das wird der Staat sicherlich nicht tun, weiterhin Geld reinzupumpen. Irgendwann bricht der Staudamm, die Flut wird kommen das ist sicher.
Der Anstieg des Dax ist künstlich, nichts anderes. Demnächst, wahrscheinlich schon nächste Woche kommt der große Bruch, alles Andere ist Schwachsinn. Wir alle leben auf Pump und das nicht zu knapp. Das werden wir spüren, u.A. richtig steigende Arbeitslosigkeit, herabsinkende Wirtschaft usw. alles was dazu gehört.
Das muss doch jedem klar sein, eine Wirtschaft kann doch auf massiv Pump (und das wie nie zuvor) nie besser laufen als in der Zeit, in der es allgemein gut gelaufen ist!?!?!
Schwallbacke says
Wir werden noch dieses Jahr in ein Dilemma fallen, das sehr weh tun kann aber auch sehr gesund und neue fundamentale Chancen aufbringen wird.
Damian says
Ebenfalls ein interessanter Indikator von AAR:
http://www.aar.org/Home/AAR2/NewsAndEvents/RailTimeIndicators.aspx
Gert Schmidt, Trend Gedanken Herausgeber, Moving Markets Depot says
Interessant.
Die Daten weisen nochmal darauf hin, dass Geld nicht mit Geld verdient wird, sondern eine wirtschaftliche Leistung dahinter stehen soll.
Die AAR-Indikatoren haben sich auf extrem niedrigem Niveau stabilisiert. Aber ein Turnaround, den die Börse und manche Ökonomen unterstellen, lässt sich daraus nicht ableiten. Im Vergleich zum niedrigen Stand erscheint der Aktienmarkt abgehoben.
Aus dem Blickwinkel der AAR-Daten erscheint es rätselhaft, warum die Einkaufsmanager so zuversichtlich sind. In der Vergangenheit war es so, dass „Carloads“ zuerst stiegen und der PMI anschließend folgte und nicht umgekehrt. Zu viel Optimismus also.
Sparquote bei 7 Prozent. Jetzt haben die Amerikaner das, was sie Japan und Europa immer vorgeworfen haben. Mit dem hohen Wert bedeutet das Zukunftssorgen uind schwacher Konsum.
Kapazitätsauslastung mit 68 Prozent im freien Fall. Die Hoffnunge der Börse wirkt mit einer solchen Zahl unbegründet. Mögliche Ausnahme: Die Druckindustrie, die schon seit Jahren mit Schrumpfung zurecht kommen muss und gelernt hat, mit schwierigen Zeiten umzugehen. Alle Anderen zehren noch von den fetten Jahren.
Heimwerker says
Krugman sagt (Theorie bestaetigt) wir befaenden uns ja in einer Liquiditaetsfalle (Liquidity Trap) in der bekanntlich die Geldpolitik (Zinsen, Geldmengensteuerung) nicht mehr funktioniert. Also trotz geringer Zinsen (Preis fuer Geld) selbiges gehortet und nicht ausgegeben wird und somit realwirtschaftlich nicht wirkt.
Es ist aber imho viel schlimmer -weswegen es auch nicht zu fallenden Preisen in der Realwirtschaft kommt-, denn der Finanzapparat entzieht, mit dem ihm durch die Notenbanken per Darlehen ueberlassenen Geld, der Realwirtschaft durch Kursmanipulationen noch mehr Geld.
Inflation koennte nur entstehen, wenn das Geld seinen Weg in die Realwirtschaft faende, was es aber nicht tut.
Solange es keine grundlegende Reform des Finanzsystems gibt -und das ist derzeit nicht absehbar, ganz im Gegenteil, man rudert schon wieder fleissig zurueck- wird sich hier nichts aendern.
Heimwerker says
Der vergessene Link: http://www.nytimes.com/2009/06/15/opinion/15krugman.html?_r=2&partner=rssnyt&emc=rss
Herbert says
Danke, Heimwerker, für den Hinweis. Ist sehr wichtig und war mir bisher nicht präsent..
Gert Schmidt, Trend Gedanken Herausgeber, Moving Markets Depot says
Dass wir keine Inflation haben, liegt auch an der seit Jahren hohen Staatsquote. All die Abgaben, Steuern, Gebühren usw.
Wenn sich nichts in der Geldbörse befindet, kann auch nichts ausgegeben werden.
Die staatlichen Institutionen, deren Leistungen, Initiativen und Projekte dürften zu den größten Inflationsblockierern gehören.
Aber das ist nur, meine Vermutung, wie vor 60 Jahren, eine aufgeschobene Inflation.
Irgendwo, irgendwann gibt es den Trigger, der Waren unkontrolliert verteuert.
Dazu ein Zitat aus der TAZ (ganz unten auf der Seite, letzter Absatz):
http://www.taz.de/index.php?id=archiv&dig=2007/06/23/a0006
„Die Aufrüstung nach 1933, die stufenweise Militarisierung der Gesellschaft, wurde von der Bevölkerung willkommen geheißen, auch wenn sie die Möglichkeit des Massenkonsums entscheidend einschränkte. Tooze zeigt, dass das Naziregime ökonomisch spätestens ab 1944 auf dünnstem Eis gegangen ist. Die Ausbeutung der besetzten Länder, beispielsweise Frankreichs, stieß an ihre Grenze und im Reich selbst drohte die aufgeschobene Inflation, die nach 1945 dann tatsächlich eskalierte.“
SirTP says
Interessant würde es, wie sich die damaligen Rüstungsaktien verhalten haben.
Gab es die überhaupt?
Gert Schmidt, Trend Gedanken Herausgeber, Moving Markets Depot says
General Electric hat schon immer für Rüstung produziert und ist seit Anfang des 20. Jh im Dow Jones.
Habe leider nach einer kurzen Recherche keinen langen Chart gefunden.
der_mit_dem_dax_tanzt says
5223 Die Bullen geben nicht so leicht auf. Könnte noch etwas dauern mit dem Abstieg.
Anonymous says
DB 5210, morgen geht es weiter bergab!
S&P auch fett im Minus. Der Dax wird morgen die 5130 testen, dann sehen wir mal weiter.
Gert Schmidt, Trend Gedanken Herausgeber, Moving Markets Depot says
Sie sind ein Schwarzmaler:
http://de.news.yahoo.com/1/20090729/tbs-bdi-fordert-ende-der-schwarzmalerei-3cc71f2.html
Solche Aussagen treiben die Märkte abwärts, obwohl es ihnen eigentlich gut geht.
/Ironie: aus.
Der BDI hat nicht gemerkt, dass die Diva Börse drogenabhängig ist.
Zur Gesundung hilft kein Methadon-Programm der Regierung oder ein „lass-uns-mal-darüber-reden“, sondern Entzug.
vergl. „Die Schlacht hat begonnen“ vom 11.09.2007
john says
ich geh ja bei plus einkaufen.seit ein paar tagen werden die regale immer leerer,besonders milchprodukte wie butter(waren heute noch 2 stück im regal),käse und joghurt(teilweise gar nicht mehr vorhanden).desweiteren sind spaghetti und nudeln sehr knapp im angebot.hoffe mal es gibt kein versorgungsproblem.
der spritpreis ist wieder eine frechheit,der steht so hoch wie vor ein paar wochen,als öl bei 72 war und der euro sogar noch tiefer stand
hsagra says
@john, wo leben Sie denn? Bei uns (Südbayern) sind die Läden voll. Keine Versorgungsengpässe. Im übrigen sehe ich nach wie vor am Markt keine großen Schwäche-Zeichen. Heute morgen gleich 100 DAX-Punkte gutgemacht. Das sind doch nicht alles Hasardeure, die hier kaufen. Glaube nicht, dass der neue Aufwärtstrend gleich wieder kaputt wird. Shorties dürften Geduld brauchen.
john says
ich lebe im schnöden ruhrgebiet…….was das knappe angebot bei plus betrifft,da war ich wirklich überrascht……muss mal den filialleiter abpassen.meine shorts hab ich zur hälfte im plus entsorgt,die andere hälfte ist noch heftig im minus,da müsste der dax schon unter 5000 fallen um das zu ändern…..denke trotzdem,das es heute morgen nur eine gegenreaktion ist…von unverbesserlichen optimisten
john says
eine stärke der bullen ist es aber schon,das der dax gleich bei 5170/80 nach oben durchgestartet ist…..glaube aber wie gesagt nicht,das dies nachhaltig ist…….denke eher,das der dax unter dem tief von gestern schliesst…..
Damian says
Ich hatte ein ähnliches Erlebnis bei Woolworth . Eines Tages kam ich reinspaziert und stellte fest, dass die Regale ziemlich leer waren. Was geschah? Ein paar Tage später war Woolworth pleite.
Aus Teilen der Plus Kette wird Netto. Vielleicht ist die Umstellung der Grund.
Zumindest Aldi ist wie eh und je voll. 🙂
Gert Schmidt, Trend Gedanken Herausgeber, Moving Markets Depot says
„Plus“ wird „Netto“.
Da könnten die Ursachen liegen.
Bevor Edeka Probleme hat, dürfte eher Lidl seine Filialen schließen.