Die Märkte machen Druck und sorgen für die dazugehörige psychologische Überzeugungskraft. Sie reagieren wie ein kleines Kind, das sich im Supermarkt auf den Boden wirft, um die Schokolade gekauft zu bekommen. Oder wie Drogensüchtige mit Beschaffungskriminalität. Die Börse verhält sich seit 2007 wie eine drogensüchtige Diva.
Das dürfte auch diesmal wirken.
These, Ergänzung vom 07.08.2011:
TINA: there is no alternative (für eine Inflationierung der Märkte)
Kommentare
30 Antworten zu “Barroso fordert Geld und schnelle Umsetzung der Rettungspakete”
Zahlungsunfähigkeit von Staaten bedeudet: Großunternehmen, die von staatlichen Mitteln abhängig sind, reduzieren ihre Gewinne.
Kreditausfälle wirken deflationär, weil die Aktivposten in den Bilanzen zusammengestrichen werden und die Zinsen steigen.
Die Talfahrt von Staatsanleihen muss deshalb um jeden Preis gestoppt werden. Das gelingt u.a., indem Aktien in ihrer Attraktivität sinken und Staatsanleihen als Hort der Sicherheit angesehen werden, wie es z.B. derzeit bei deutschen Anleihen geschieht.
ABER: Sobald eine flächendeckende Flucht aus festverzinslichen Papieren stattfindet, die auch von staatlichen Stellen nicht mehr steuerbar ist, müsste im Gegenzug der Aktienmarkt zulegen.
Derzeit weisen die Moving Markets Indikatoren auf eine bevorstehende Stabilisierung hin. Eine Inflationierung der Märkte könnte in Gang kommen, wenn sich die Kreditblase weiter aufblähen sollte. Ob das gelingt ist zurzeit nicht erkennbar. Gewollt dürfte es sein, d.h. im Zweifel werden die Entscheidungsträger Preissteigerungen in Kauf nehmen, um die Deflations-Spirale zu verhindern.
Inflation könnte als alternativlos beschrieben werden.
@ GS: Durch die massiven Aktienverkäufe der letzten Tage ist doch sehr viel Geld frei geworden. Wo befindet sich dieses Geld bzw. wo ist es hingeflossen? Etwa nur in Edelmetalle und Rohstoffe? Staatsanleihen sind nun ja wirklich nicht mehr die sicherste Assetklasse, es sei denn man nimmt langfristig Minirenditen von z.B. Bundesanleihen in Kauf. Also dürfte das meiste Geld in Cash oder sehr kurzfristigen Anlagen geparkt worden sein um bei einer Bodenbildung der Indizes wieder massiv einzusteigen. Der Zeitpunkt für ein Investment in Aktien dürfte doch nicht mehr allzu weit entfernt sein.
Steht nicht jedem Verkauf ein Kauf gegenüber?
Ja, sicher steht jedem Verkauf ein Kauf gegenüber.
Von Bedeutung ist, welche Marktteilnehmer handeln.
Wenn z.B. sicherheitsorientierte Marktteilnehmer aus Aktien aussteigen, weil sie “die Nase voll” haben, dürften sie Staatsanleihen bevorzugen. Wenn das an den Aktienmarkt zurückschwappt, steigt der DAX.
Das passierte ja praktisch seit 2009: Die Marktteilnehmer suchten ihr Heil bei DAX und Bund, während andere Märkte unter die Räder gerieten. So profitierten DAX und Bund überdurchschnittlich, weil hierzulande offenbar größtes Vertrauen herrscht. Die relative Stärke ist zwar überraschend – aber doch zur Kenntnis zu nehmen.
So entstand im Laufe der Zeit an der Seite stehendes Kapital. Die Frage ist, ob es an der Seite bleibt oder wegen TINA (there is no alternative) weiter in den DAX fliesst.
Sturmwarnung an der Börse
Das wahrscheinliche Kursziel im DAX für eine erste Beruhigung liegt im Bereich von 6000 – 6200 Punkten. Dazu folgende Grafik aus meiner Datenbank für Indikatoren.
siehe http://gravatar.com/kfeb
Das Bild nenne ich Sturmwarnung an der Börse, erstellt am 20.07.2011.
Wenn diese Zusammenhänge wie im Bild gezeigt zutreffen, erwarten uns noch stürmische Zeiten.
Also wie Investieren an der Börse: Daytrading ja, mit engen SL. Mittelfristige Investments nein, wer Short ist bleibt Short. Erste mittelfristige Einstiege wage ich erst wieder Anfang Oktober 2011.
Wie in meinen Strategieupdate vom 19.06.2011 (http://trendgedanken.de/?p=2984) beschrieben bin ich aus dem Aktienmarkt ausgestiegen und bleibe auch momentan dem Markt fern mit 100% Cash.
Durch diesen Kurssturz hat sich auch ganz dramatisch das große Bild für den Aktienmarkt verändert. Der DAX könnte bis zum Retracement 5105 DAX-Punkte auf Wochenbasis korrigieren (Zeitfenster August 2011 – März 2012). Ursache könnten die kreditfinanzierten Käufe (Margin Calls) sein, die bei fallenden Kursen zu Zwangsverkäufen von Brokerhäusern führen.
Welche Alternative Szenario A (Wende und Fortsetzung des zyklischen Bärenmarktes) oder Szenario B (Korrektur und Fortsetzung Bullenmarkt) sich durchsetzt, wird momentan überarbeitet.
USA-Herabstufung, das gibt ein Blutbad ab Montag.
Tja … vielleicht auch nicht. Crash mit Ansage ist ja eher selten.
In der Vergangenheit war es doch so, dass die Teilnehmer an den Märkten die Entscheidungsträger in Politik und Notenbanken dazu nötigten, schneller und umfangreicher zu handeln, als zunächst geplant.
Das ist das Verhaltensmuster des Drogenabhängigen, wenn er unter Entzug steht..
Wenn die Märkte am Montag wie gewünscht ihre Dosis bekommen (ist ja zu erwarten, w.g. TINA), könnte es eine Stabilisierung und Gegenbewegung geben.
Spannend ist, dass aus der Gegenbewegung nach oben eine Superhausse entstehen kann. Denn wenn die Marktteilnehmer aus den Anleihen gehen, könnte der DAX überdurchschnittlich von den Umschichtungen profitieren.
Das beträfe dann auch Edelmetalle usw.
Die Märkte zeigen gerade, was passiert, wenn sie in Deflationsszenarien denken. Die Politik dürfte davor derzeit die größte Angst haben und überreagieren, z.B. weitere Konsum-Schecks für Banken oder sogar für Verbraucher.
Inflation w.g. TINA – ein mögliches Szenario.
DAX steigt …. es kaufen Mutige, die auf eine schnelle Beruhigung setzen.
Einer der wenigen aufrechten Parlamentarier, Frank Schäffler, fordert eine Sondersitzung des Deutschen Bundestages. Weil sie noch nicht anberaumt wurde, werte ich das als Ignoranz der Situation, eine Trägheit der Volksvertreter, die sich in den Ferien befinden.
Der DAX könnte solange fallen, bis die MdB den Ernst der Lage erkannt haben und mit der Regierung Inflation steigernde Maßnahmen beschlossen haben.
Die Diva ruft nach neuem Stoff, besonders viel Stoff benötigt sie diesmal. Sie will ihn von den Chefs persönlich und nicht mehr von den Zwischenhändlern überreicht bekommen.
Für das Moving Markets Depot setze ich auf die Übergabe des Stoffs und darauf, dass die Diva im nächsten Vollrausch ihr altes Lied anstimmt.
Die Dealer haben ihr auch schon ein Angebot gemacht. Aber es sieht so aus, als würde die Qualität und Quantität des Stoffs nicht ausreichen.
Steigende Zinsen in den USA: Dadurch könnte die Nachfrage nach Sachwerten wachsen, weil sich die Finanzierungskosten verteuern.
Wenn zu erwarten ist, dass der Aufwand für den Erwerb einer Ware morgen höher ist (= höhere Zinsen), wird heute noch schnell gekauft. Wer heute die Finanzierung abschließt, reduziert die Kosten von morgen.
Die Aussicht auf steigende Zinsen bringt Kapital in Richtung Investitionsgüter, Sachwerte. Das könnte der Konjunktur helfen – und schließlich die Inflationsspirale in Gang setzen.
ja,vielleicht würden steigende zinsen das schlimmste abwenden.viele sind der ansicht,das ein weiteres QE alles nur schlimmer macht.durch jede schuld entsteht eine gegenschuld,die getilgt werden muss,was höhere belastung für personen und unternehmen bedeutet.ausserdem hält man damit produzenten am leben,die sonst schon übern jordan wären.wenn schwächere im geschäft bleiben dürfen wirkt das deflationär.ausserdem würde man mit höheren zinsen den run auf gold und silber vorerst eindämmen,schätze ich mal.
Ich denke heute sehen wir einen Rebound über 6000.
Glaube ich auch und deswegen verkaufe ich in meinem Musterdepot
die Shorts LU0292106753 zu 38,05.
Bestens durchgehalten – und fast doch die Wette gewonnen
Wirklich GS, die Wette habe ich miserabel verloren, aber ein paar Lehren daraus gezogen. Hoffe, diese umsetzen zu können.
In meinem virtuellen Depot bin ich jetzt zu ca. 17% Long. Glaube, dies reicht mir zur Zeit.
http://www.angst-und-gier.de/tg/tg-depot.xls
Privat bin ich flat und nur ein neues Haus long so dass ich momentan nicht viel Zeit für die Börse habe, nur ab und zu am Wochenende. Irgendwie habe ich das Vertrauen in das Durchsetzungsvermögen der Falken in der EZB verloren und aus diesem Grund bin Sachwerte long gegangen.
Sachwerte physisch Long zu gehen, istz die beste Alternative. Wir brauchen blos mal sehen, für welche Werte das Geld ausgegeben wird: zur Bankenrettung und Staatsfinanzierung.
Das sind auf jeden Fall KEINE neuen Sachwerte. Dartaus entsteht keine neue Produktivität, sondern das Kapital wird verkonsumiert.
Weil das das deutlich sichtbare Ziel der Regierungen und Notenbanken ist, verliert Kapital ständig an Wert, während brauchbare Güter/Sachwerte stetig knapper werden.
Das dürfte in eine Inflation münden, die nicht mehr aufzuhalten ist und an deren Ende erneut TINA-Maßnahmen stehen – wie auch immer die aussehen mag.
Auf der anderen Seite verhalten sich Aktien und Wirschaftskennzahlen zurzeit eher deflationär und von Inflation zeugt nur der teure Gold- und Ölpreis.
In einem solchen Umfeld ist es schwierig, sich festzulegen. Eine Mischung aus vielseitigen, physischen Sachwerten ist nie verkehrt. Warum Geld horten? Die Sachwerte eignen sich bestens als Sparanlage.
Angesichts knapper werdenden Ressourcen ist die Zeit der Materialschwemme eh bald vorbei, so dass LAGER wieder attraktiv werden – und damit wären wir wieder bei aussichtsreichen Kapitalanlagen
Antizyklisch denken.
Ebenfalls möglich: Weil die Staatsfinanzierung gefährdet war – schließich drohten Aktien abzuheben – musste gegen Aktien getrommelt werden.
Auch ungewöhnliche Maßnahmen sind so wegen TINA durchsetzbar.
Das bedeutet: Stabilisierung und neue Käufe. Der Markt wäre aufgrund der Panikverkäufe bereinigt.
Seltsam ist, dass Aktien praktisch ohne Nachrichten fallen.
Denn die Herabstufung der USA und die übrigen Probleme sind seit einigen Jahren bekannt. Das alles dürfte eigentlich kein Auslöser sein.
Und der Markt reagiert ja auch so, wie ich es seit 2009 vermutet hatte: Auf die lange Top-Vorbereitung folgt der Absturz. Die “großen Jungs” haben ihr Geld seit 2009 in Sicherheit gebracht, so dass sie der Talfahrt gelassen zuschauen können.
Es bleiben zwei Vermutungen über den neuen Abwärtsimpuls:
A) gezielte Stimmungmache w.g. Erhaltung der Staatsfinanzierung
B) die schlechte Nachricht kommt noch
Die Moving Markets-Indikatoren sind zum Teil schon wieder bullisch (Kurs Trend Prognose Aktien, Beta und Rendite hoch). Wegen der komplexen Situation warte ich mit dem Einstieg, bis die Indikatoren komplett aufwärts zeigen, z.B. Anstieg des DOID.
es sollen ja zwei grossbanken vor dem kollaps stehen,die unicredit(spaniens grösste bank) und die societe generale(frankreichs zweitgrösste)….das könnte schon blasen ziehen….
Es entsteht der Eindruck, dass EU und USA gemeinsam ins Tal marschieren. Ziel: Ein gemeinsamer Wirtschaftsraum mit einer gemeinsamen Währung.
Das bedeutet: Der Euro bekommt die nächsten Schläge ab, bis Parität hergestellt ist.
Der Weg führt über Italien, Spanien nach Frankreich und Deutschland.
Sollte das passieren, müsste man EU-Aktien meiden und in den Dollar-Raum umschichten, um dort Blue Chips einzusammeln.
z.B. Urgesteine, wie United Technologies
http://finance.yahoo.com/echarts?s=UTX+Interactive#chart5:symbol=utx;range=my;indicator=volume;charttype=line;crosshair=on;ohlcvalues=0;logscale=on;source=undefined
http://kurzer-url.ch/0uc9b5
@ All
Welcher Substanzwert (ausser Rohstoffminen; am besten “Green Technology”) aus den USA ist jetzt für den Einstieg geeignet?
Suntech Power …?
http://finance.yahoo.com/q/bc?s=STP+Basic+Chart&t=1y
Weitere Tipps …?
Bin gerade wirkich interessiert wieder ein paar Aktien zu kaufen (Siemens, Bauer AG), sind doch ein paar interessante dabei, meint ihr es ist noch zu früh?
Ist eigentlich noch Börsentiger hier aktiv, was meint er zu der Entwicklung und Aussicht des Daxes?
Gruß
DAX: Ich entscheide mich für das Moving Markets Depot, weiterhin in Richtung Sicherheit zu handeln und Blue Chips zu meiden.
http://trendgedanken.de/?page_id=1084
Die Summe der Indikatoren signalisiert eine widersprüchliche Situation.
Allerdings rechne ich mit einer Entwicklung, die den Bund Future fallen und den DAX steigen lassen könnte – Inflationsgefahren.
Es gibt dafür zurzeit noch keine klaren Hinweise – allenfalls Vorbereitungen dafür.
Es fehlt seit 2009 (und auch heute immer noch) der Einstieg der Profis.
Darauf folgt die an den Moving Markets Indikatoren ausgerichtete Strategie:
Sobald DOID klettert, wird der Kauf von Aktien geprüft. Ob das dann amerikanische Werte sein werden oder eine Investition in Deutschland, werde ich entscheiden, wenn der Zeitpunkt erreicht ist.
Das ist noch lange nicht der Boden, mal schaun ob wird dieses Jahr noch die DAX 5000 sehen.
@GS: Aber so langsam müßte der Markt sich doch “ausgekotzt” haben. Die Situation scheint ja schlimmer zu sein als nach dem Japan-Erdbeben im März. Der DAX steht seit Wochen cirka 700 Punkte tiefer als damals. Gibt es denn überhaupt noch so viele Verkäufer?
Die Talfahrt geht mit massiv reduziertem durchschnittlichen Ordervolumen einher.
Unter anderem DAS hat mich seit 2009 immer von LONG-Strategien abgehalten. Es wäre deshalb auch besser gewesen, den niedrigen Indikatorstand vor ein paar Wochen als Warnung anzusehen.
Mit einer solchen Entwicklung ging es in der Vergangenheit immer abwärts – mit einer Ausnahme: 2003 im März wurde dadurch das Tief markiert.
Gäbe es für die Profis einen “Zwang”, Sachwerte zu kaufen, würden sie an solchen Tagen und danach massiv als Käufer auftreten und das Ordervolumen erhöhen. Gleichzeitig würden sie sich auf Trendsetter usw. konzentrieren. Wenn das passiert, ist immer noch genug Zeit deutsche Blue Chips zu kaufen.
Interessant finde ich den amerikanischen Markt wegen des teuren Euro.
nächster Halt 5400 – Gegenreaktion 5600 – nächster Halt 5200 und dann schaun mir mal – dort wird es spannend – entweder die Möhre geht wieder nach oben und alles ist Gut oder wir sehen noch die 3xxx im Dax
Vielleicht braucht der DAX noch eine Bärenfalle, bevor er steigen kann. Ein Unterschreiten des bisherigen Tiefs.
http://trendgedanken.de/?page_id=2673