Natürlich kann der Markt jetzt auch ansatzlos ohne weitere Verkaufsignale fallen. Deshalb werden ja weiterhin die DAX Shorts im Depot gehalten.
Es steht das Risiko zur Debatte, dass Unternehmen in der Vergangenheit ihre Abschreibungspflichten zu locker gehandhabt haben und die wirklichen Gewinne deutlich niedriger sind als zurzeit hochgerechnet wird.
Die Umstellung von HGB nach IFRS oder US. GAAP war für die Gewinne und Optionen der Vorstände prächtig. Für Kreditgeber und Anteilseigner könnte es zum Desaster werden, wenn die Richtlinien zu großzügig ausgelegt wurden.
Bei einer Halbierung des Gewinnwachstums auf 6 Prozent, dürfte der DAX auf ein KGV von 9 – 10 abtauchen. Dann stünde der DAX bei 5.500, im Rahmen einer Übertreibung auch tiefer.
Wird bei Unternehmen jetzt so aufgeräumt wie bei der Tour de France – na, dann gute Nacht …
Offenbar wird zurzeit alles, was mit hoher Geschwindigkeit fährt, ausgebremst: Formel 1, Tour de France, Aktien.
Einen Kommentar zur IFRS-Problematik lesen Sie hier:
http://trendgedanken.de/?p=192 (bis in den Kommentarbereich herunterrollen)
„(…) So zeigt eine Studie des Kölner Bankhauses Sal. Oppenheim und der Ruhr-Uni Bochum, dass 15 Prozent der Dax-Gewinne auf rein buchtechnischen Änderungen des IFRS-Standards zurückzuführen sind. (…)“
ZINKO says
Doppelboden bei 7650??? Kann es jetzt aufwärts gehen, oder bremst Siemens weiterhin den DAX? Ist wahrscheinlich noch zu früh zu sagen bei erst 25 Punkten über TT.
Gert Schmidt, Trend Gedanken Herausgeber, Moving Markets Depot says
Die Indikatoren signalisieren immer noch eine große Portion Sorglosigkeit. Das wäre für eine Bodenbildung ungewöhnlich – also weiter Short Ausrichtung.
Sitze mit dem Finger am Abzug – die A/D-Linie als Visiereinrichtung.
Jutta says
Siemens hat dem Dax mindestens ca. 80 Punkte bis jetzt gekostet.
…15 Prozent der Dax-Gewinne auf rein buchtechnischen Änderungen des IFRS-Standards zurückzuführen sind…
Diese Information kommt komischer Weise erst jetzt. Ich finde das eine Frechheit, woher sollen Marktteilnehmer das wissen?
Da haben die Banken dicht gehalten, damit die betuchte Klientel in Ruhe verkaufen können und sei es auch nur in kleinen Paketen!
Gert Schmidt, Trend Gedanken Herausgeber, Moving Markets Depot says
Das mit den Bilanzierungsstandards ist schon lange bekannt. Was Sal. Oppenheim im Mai aufgewärmt hat war nichts Neues. Die Tatsache, dass vor acht Wochen überhaupt etwas geschrieben wurde, war schon bemerkenswert.
Und:
Die aktuellen Bilanzen sind eine Sache. Was bei Immobilienlasten seit den 90er Jahren mitgeschleppt wurde, kann auch noch einige Milliarden Abschreibungsbedarf kosten.