An die Forum-Reisenden Leser, die auch an anderen Orten lesen:
Wo werden zurzeit optimistische Szenarien durchgespielt?
Solche Adressen, bzw. Autoren sollten gesammelt werden, um sie später erneut befragen zu können.
Namen und Internet-Adressen können hier in der Kommentar-Funktion fürs Archiv genannt werden.
SH says
Argh, ich hätte tausende Weltuntergangsseiten zu bieten. Aber optimistische Seiten?! Gibt´s sowas noch? 😉
Mich würden auch Seiten interessieren, die den Kontra-Indikator nach seiner Signalgültigkeit untersuchen.
In guter Erinnerung habe ich noch das Doppeltop Ende der 90er um die 4800 Dax-Punkte. Damals war beim ersten gescheiterten Versuch der Stimmungsindikator sicherlich angebracht. Damals gab es aber auch nicht derartige Verwerfungen.
In guter Erinnerung ist aber gleichzeitig die Stimmung bei Dax 5000 in 2003. Wir wissen, wie es weiterging.
Es sollte also einen Kontra-Indikator geben, der bezüglich der fundamentalen Lage gewichtet ist.
Gert Schmidt, Trend Gedanken Herausgeber, Moving Markets Depot says
Entweder sind alle Leser verschwunden oder ist es sehr schwer (oder sogar unmöglich), einen Optimisten zu finden.
Deshalb halte ich hier die Fahne noch und verweise auf einen Bericht, den ich bei Sojakomplex verfasste – dort unter dem Eindruck der Long-Positionen beim Energierohstoff Soja.
http://www.sojakomplex.de/log/?p=821
der_mit_dem_dax_tanzt says
Wissen sie noch letztes Jahr im Sommer haben sie eine Umfrage durchgeführt. Da kam raus das die Mehrheit der Leser auf einen leicht steigenden Dax setzte. Wäre interessant wie die Leser jetzt die Lage beurteilen.
Börsentiger says
Herr Schmidt, Sie haben mich als Optimisten und Antizykliker vergessen.
Ich vermute allerdings jetzt, dass es noch einmal einen Kurseinbruch geben könnte, da die amerikanische Blogger-Umfrage (Ticker Sense) von total bearish letzte Woche auf bullish diese Woche umgeschlagen hat. Das lässt vermuten, dass es keine V-Erholung der Kurse geben wird.
Gert Schmidt, Trend Gedanken Herausgeber, Moving Markets Depot says
Als Trend Gedanken Optimisten haben sich bisher geoutet: U.M., Börsentiger, anveka, der_mit_dem_dax_tanzt,
Wer noch?
P.T. says
Ich bleibe bei meiner Deflationsthese. Wir müssen uns auf eine langjährige Deflation im Stile Japans gefasst machen. Daher bin ich langfristig pessimistisch. Zwischendurch kann es immer wieder zu steigenden Phasen kommen. So vielleicht auch jetzt. Das ändert aber nichts am globalen Deleveraging dem Zurückfahren aller Kredite und der fallenden Preise für alle Anlagegüter.
Damian says
http://www.tinyurl.com/4y4psr
Hinweis: Die Seite zeichnet kein optimistisches Szenario. Sie beschreibt, dass Anleger mit Aktien in den vergangenen Jahren kaum etwas verdienten. Und:
Gert Schmidt
Gert Schmidt, Trend Gedanken Herausgeber, Moving Markets Depot says
Negative Faktoren sind zurzeit an vielen Orten zu finden. Internet, Radio- und Fernsehsender berichten ausführlich.
Vor einem Jahr gab es solche Statements kaum, so dass die aktuelle Berichterstattung wie eine nachträgliche Entschuldigung wirkt.
Nichts falsch machen zu wollen und immer im Mainstream bleiben, ist beliebt.
Deshalb ist es zurzeit viel spannender und aussichtsreicher, die seltenen positiven Faktoren zu sammeln.
Dass die Moving Markets Indikatoren aufwärts zeigen, ist zwar positiv. Aber es wäre natürlich gut, die technischen Marktzusammenhänge mit Szenarien zu versehen – z.B.:
Wenn das 700 Mrd Paket am Donnerstag scheitert, könnten die Märkte zwar mit einem Aufschrei reagieren. Aber die Welt würde sich verwundert die Augen reiben, wenn die US-Banken trotzdem den Turnaround schaffen.
In dem Fall wäre das weltweit in aller Munde kursierende „Rettungspaket“ nur eine geschickt eingefädelte Inszenierung gewesen, um noch günstiger einzusammeln …
Und der Rest der Welt würde staunen, welche herausragenden Fähigkeiten in Amerika stecken und die Demokratie bewundern.
P.T. says
Herr Schmidt, ich finde Ihren Ansatz die Mainstream-Meinung anzuzweifeln, sehr gut. Es imponiert mir, dass Sie sich nicht von der Presse anstecken lassen und der positiven Grundhaltung festhalten.
Wir werden sehn was passiert. Auch im Bärenmarkt von 1929-1932 gab es zwischenzeitlich eine 50% Aufwärtskorrektur. Daran ist übrigens Jesse Livermoore pleite gegangen, obwohl er im Crash 1929 wahnsinnig viel Geld mit Short verdient hatte.
Daher kann alles passieren – auch das Gegenteil.
Gert Schmidt, Trend Gedanken Herausgeber, Moving Markets Depot says
Ein Optimist hat sich gemeldet: Astrologe und Rechtsanwalt Peter Semmelmann.
http://www.movingmarkets.de/astroboerse/index.htm
Er schickte mir seine Notizen – unsprünglich nur für den persönlichen Gedankenaustausch, und dann für Trend Gedanken Leser freigegeben. Er kündigte an, bald einen Artikel zu schreiben, um ihn hier zu veröffentlichen.
Er schrieb:
Zur Deutschen Bank:
Jakeblake says
Neptun steht für groß angelegten Betrug und Verluste, wie Herr Semmelmann richtig bemerkt.
Ich glaube, es ist bereits zu spät für Abstimmungen. Ich wollte das wirkliche Dilemma schon vor einem Jahr – meiner letzten Wortmeldung in diesem Forum – deutlich machen. Ich glaube nicht, daß es mir gelungen ist. Hier nochmal ein letzter Weckruf:
http://alles-schallundrauch.blogspot.com/
Gert Schmidt, Trend Gedanken Herausgeber, Moving Markets Depot says
Naja – so viel geschrieben haben Sie damals nicht. Es ist deshalb gut möglich, dass Ihr Einfluss begrenzt blieb. Jeder Schreiber und Leser leistet seinen Beitrag zur Meinungsbildung.
Insofern wird es hier niemandem gelingen (auch mir nicht), eine Generalmeinung vorzugeben, der alle folgen.
Ich finde es gut, wenn eine Vielzahl unterschiedlicher Einschätzungen entstehen. Ein Graus wäre es, nur immer einer einzigen Wahrheit zu folgen.
Ihre Beiträge sind interessant, zweifellos. Allerdings entsteht Eindruck, dass Ihre Botschaft an Ihre Leser ähnlich dogmatisch ist, wie das, was sie kritisieren.
An jedem Tag wird in jedem Land an neuen Weltordnungen gearbeitet. Das geschieht im Kleinen bei der Steuergesetzgebung, als auch im Großen, wenn (voraussichtlich) künftig eine Welt-Finanzbehörde die Oberaufsicht haben wird.
Wann immer in der Vergangenheit neue Regeln geschaffen wurden, lag regelmäßig ein Fehlverhalten von Menschen zugrunde. Das ist unsere Natur, learning by doing, try and error – sehr schön auch bei den eigenen Kindern zu beobachten 😉
U.M. says
Nun, wir haben zur Zeit eine sehr hohe Volatilität an der Börse. Ein DJ, der an einem Tag über 6% ins Minus fällt und am anderen Tag wieder über 4% ins Plus zeigt, dass viele Marktteilnehmer sehr unsicher sind.
Abgesehen von den faulen Bilanzpositionen gibt es eigentlich nur ein ganz grosses Problem: Vertrauen & Liquidität des Marktes. Dafür wären eigentlich die Nationalbanken zuständig, denn diese haben als einzige die „Lizenz zum Geld drucken“. Und die Hauptaufgabe lautet denn auch den Markt immer mit soviel Geld zu versorgen, dass die einzelnen Geldmengen sich eben nicht „in die Quere kommen“ (um das mal ganz einfach zu formulieren).
Meiner Meinung nach ist die Situation nicht vergleichbar mit den 20er Jahren in den USA und den 90er Jahren in Japan. Deshalb ist es gefährlich, Ergebnisse von damals in die Zukunft zu prognostizieren.
Ein Fragezeichen habe aber auch ich noch. Wo überall sind Verbindlichkeiten von Lehman Brothers geblieben? Darüber liest man zur Zeit ziemlich wenig und da sind wahrscheinlich ein paar grosse europäische Banken ebenfalls beteiligt (ich spekuliere hier mal für die Schweiz auf die CS – es soll da Gerüchte geben…).
Ansonsten: Dummerweise gleichzeitig Wahlkampf in den USA, ansonsten wäre der 700 Mrd. Kredit bereits mit Sicherheit verabschiedet worden. Dies wird auch noch passieren, denn es gibt kurzfristig kein anderes Workaround Szenario: Wer mal einen Einsatztrupp für Bohrölbrände gesehen hat weiss, grosse Brände werden mit Sprengstoff weggeblasen. Unschön, aber meist die einzige Möglichkeit kontrolliert weiterzuarbeiten!
Jakeblake says
@GS
Danke für Ihr feedback. Ich wollte eigentlich nicht dogmatisch wirken, nur Stoff zum Nachdenken liefern, über das, was hinter den Kulissen passiert. Es geht immer mehr in Richtung law and order, auch im Wirtschaftsbereich. Das hat mit den PPTs angefangen und hört bei den Riesen-Bailouts auf.
Noch zwei Links;
Russia-China Prepare Massive Gold ‘Shock’ For Global Economy
http://www.whatdoesitmean.com/index1144.htm
US Sends $800 Billion In New Amero Currency To China
http://www.whatdoesitmean.com/index1148.htm
MP says
ok, mein Beitrag mit Gold als (Pseudo-)Versicherung ist vielleicht nicht ganz verstanden worden (viel Gesundheit beim Essen der Goldbarren dann … ) – ich probiere es mal mit einem anderen Thema:
Diese 70-jährige Rentnerin, die derzeit in allerlei Mediensparten geschildert wird: ich hoffe, daß wenigstens hier darüber Einigkeit herrscht, daß die gute Frau nicht wegen der Investments in (Index-)Zertis verloren hat, sondern weil der Emittent, Lehman, vorzeitig das Zeitliche gesegnet hat. DAS zu verstehen ist sehr wichtig!
Was folgt daraus: naja, meine alte Rede/Regel – investiere in Turbos als eine Variante des Stop-loss. Mit anderen Worten: hätte diese medien-geschilderte Dame gesagt, bei 10% oder bei 20$ reicht’s mit den Verlusten, hätte sie genauso gut ein Turbo-Zerti erwerben können. Hätte zwar diesen angsteinflößenden 5b unterschreiben müssen – wäre aber nur 1000 oder 2000 Euros verlustig geworden.
Meine alte Rede ist wieder mal bestätigt worden, und die, die mich hier seit längerem lesen, wissen, was und warum ich das schreibe: warum zu 100% investieren, wenn ich nur x(x)% als Risiko eingehen will. Die Medien sind dabei, Zertis an den Pranger zu stellen – nur Ignoranten verkennen, daß bei geschicktem Anwenden von Zertifikaten die Hauptlast beim Emittenten liegt.
@cutty und andere CFD-Trader: ab morgen stelle ich den Hebel maximal – nicht weil ich den Hebel maximal ausschöpfen will, sondern daß möglichst wenig Eigenkapital in ungeschützte Anlagen eingeht (ich gehe davon aus, daß CFD-Kontrakte Zertifikaten rechtlich gleichzusetzen sind), während der Rest auf dem Konto im Sinne des Einlagensicherungsfonds gedeckelt sein sollt. Ich frage aber mal konkret nach.
SH says
Gold bezieht seine Wertschätzung tatsächlich nur aus den überkreuzten Wertschätzungen der Marktteilnehmer, siehe dafür Georg Simmel und die Entstehung des Geldes… Gold kann entsprechend als Währung herhalten, falls die Papierwährungen inflationiert werden.
Sollten Sie tatsächlich für eine gesellschaftliche Krise ein Überlebensmittel suchen, dann ist Gold wohl dann aber wirklich schlecht. In einem solchen Gesellschaftszustand wäre wohl Gewalt das vorherschende Prinzip. Folglich könnte man Gold nichtmehr einsetzen, da es einen bei mangelender Gewalt einfach geraubt würde. Aber mal ehrlich: Wer denkt den ernsthaft an einen Rückfall in die Babarei? Gibt es im Netz irgendwo Leute, die tatsächlich davon ausgehen, dass Nahrungsmittel/Konsum und staatliche Autorität verloren gehen in den nächsten 50 Jahren? Deren Argumente würde ich gern mal hören, zweifle aber, dass sowas irgendwo zu finden ist. (ich meine jetzt nicht die Nostradamus-Prophezeihungen vom Weltuntergang 1997 😉
Also mal die umgekehrte Frage: Wo sind Seiten, die den Weltuntergang sehen und nicht in die Weltverschörungsecke der Scharlatane rutschen?
anveka says
Gold ist auch beim Eintreten der geschilderten Gewaltszenarien nicht das Schlechteste. Es lässt sich prima lagern und im schlimmsten Krisenfall bekommt man für Gold immer irgenwoher Kartoffeln oder eine Knarre oder Leibwächter oder ein Flug-/Schiffsticket oder oder…
Der Hauptvorteil von Gold ist aber, dass man es praktisch nicht kaputt bekommt , es nach 1000 Jahren immer noch toll aussieht und es auf diesem Planeten nur in einer eng begrenzten Menge vorhanden ist. Es kann, von wem auch immer, nicht beliebig vermehrt werden. Nicht einmal durch Zinsen (in Gold). Es ist ein Wert an sich, der sich auf nichts Anderes abstützt.
MP says
„es nach 1000 Jahren immer noch toll aussieht …“
ein wahrlich langfristiger Anlagehorizont 😉
„Es ist ein Wert an sich“
ich kann es wirklich nicht nachvollziehen. Es ist ausschließlich ein Wert, der durch die allgemeine Anschaung wert hat. Das mag ja völlig ausreichend sein, solange es genügend andere gibt, die diese Anschauung teilen. Will damit sagen, der Wert von Gold besteht darin, daß die Käufer/Besitzer einen zukünftigen Tauschwert unterstellen. Einen „in sich Wert“ kann ich aber wirklich nicht erkenn.
SH says
@anveka: Oi, das mit dem Wert an sich lassen sie mal lieber keinen Simmel-Jünger lesen. Sonst bekommen wir noch eher die Gewaltherrschaft.
…mir war wichtig zu sagen, dass Gold ne sehr sicherer Sache ist. Man jedoch durch diese Scharlatane sehr schnell in eine komische Denkweise kommt: Gold als letzte Rettung, Go(l)d als Heilsbringer. Das ist in Foren nach „Soll ich Gold kaufen“ die zweite Anwort. Der alte Anlagechart „no risk – no fun“ gilt weiterhin.
MP says
„Wer denkt den ernsthaft an einen Rückfall in die Babarei? “
nicht notwendig – ist doch schon lange da. Nur auf anderem Niveau. In der Barbarei konnte man seinen Feind wenigstens gleich als solchen erkennen. Heutzutage nennt sich das dann immer „System“ … ist aber weisgott nicht weniger grausam.
Gert Schmidt, Trend Gedanken Herausgeber, Moving Markets Depot says
Der Wert „an sich“ ergibt aus Form und Funktion.
Ein Kartoffelsack hat das genauso, wie ein Freeplay Radio, das mit Solarzellen und Handkurbel ausgestattet ist.
Es kommt auf die jeweilige Situation an, ob etwas einen Wert „an sich“ hat.
Bei Edelmetallen erscheint dieser Form- und Funktionswert am vielseitigsten, in allen Lebenslagen und über Generationen hinweg.
Das macht Gold wertvoller als viele andere Sachwerte und Anlagen.
Eine Solarzelle auf dem Dach kann je nach Situation viel wertvoller sein, oder ein Gefäß zum Sammeln von Wasser für die Gurkenzucht 😉
Das ist ja auch eine Folge dieser Krise: Es wird mehr darüebr nachgedacht, was sicher ist und vor allem nützlich. Es findet nach dem Flug eine Landung statt.
Früher lief Trend Gedanken unter den Motto „Fallen oder Fliegen“. Das ist jetzt vorbei. Nun gilt „back to the roots“, Forscher- und Entdeckergeist; dem Trend auf der Spur.
Als konkrete Anwendung: Habe deshalb Druckereiaktien im Depot, weil ich vermute, dass künftig viel mehr real, physisch erklärt und beworben werden muss und die Tiefdruckmaschinen heisslaufen.
MP says
„… dass künftig viel mehr real, physisch erklärt und beworben werden “
warum das?? Internet kaputt? TV-Sender ausgefallen? Also, ehrlich Herr Schmidt, mir reicht’s schon seit langem, was sich für ein Druck-Müll bei mir im Briefkasten befindet.
Gert Schmidt, Trend Gedanken Herausgeber, Moving Markets Depot says
Nach dem 11. September 2001 beobachtete ich einen an der NYSE notierten amerikanischen Formularhersteller. Die Aktien kletterten, weil die Bürokratie- und Aufklärungsarbeit von Institutionen und Unternehmen zunahm.
So etwas könnte diesmal wieder passieren – nur in noch größerem Umfang. Leider habe ich den Namen der Gesellschaft nicht präsent – muss mal recherchieren.
john says
was wird sich denn beim eur/usd tun???,man vermutet hinter dem dollaranstieg steht nur,das eben liquidität knapp ist,deshalb die nachfrage steigt,also das der starke dollar nichts mit der bewertung gegenüber dem euro zu tun hat…..
MP says
“ … amerikanischen Formularhersteller …“
ja, das machen sie gerne, die Amis, mit ihren oftmals völlig undurchsichtigen Formularen – und: sie erzeugen immer neue Anlässe für Formulare:
http://tinyurl.com/3e7csp
Gert Schmidt, Trend Gedanken Herausgeber, Moving Markets Depot says
Formularhersteller, hab ihn gefunden:
Ennis Inc., EBF
http://finance.yahoo.com/q?s=EBF
Hiess früher Ennis Business Forms.
Sieht zurzeit wieder spannend aus mit dem 9er KGV …