Die US Märkte erholten sich zwar. Aber neue Warnsignale lassen den Eindruck entstehen, daß der nächste obere Umkehrpunkt unmittelbar bevor stehen könnte. Sie sehen das insbesondere anhand der NYSE A/D-Linie:
Jeder überdurchschnittliche Anstieg des Indikators bremste den Dow Jones. Seit rund acht Monaten reagierte der Index auf positive Divergenzen des Gewinner/Verlierer-Verhältnisses. Damit folgte der Markt der typischen Indikatormechanik:
Beide Faktoren könnten auch diesmal wieder den Dow Jones scheitern und ihn am 10.500/10.600 Punkte Widerstand abprallen lassen.
Ein weiteres Warnsignal lieferte gestern die Microsoft Aktie:
Die Markierung in der Grafik zeigt den entscheidenden Augenblick: Erstmalig seit einigen Wochen stieg der Kontraindikator stärker als der Nasdaq100 – der mögliche Auftakt für den oberen Wendepunkt.
In der Auftaktbewertung vom 06.07.2003 habe ich den Zusammenhang zwischen Kontraindikator Microsoft und dem Gesamtmarkt beschrieben:
Die steigende MSFT-Stärke findet parallel zu den Kurseinbrüchen statt. Interpretation: Die Marktteilnehmer flüchten in Richtung Sicherheit. Während bei kleineren AGs die Pleitegefahr wächst, ist Microsoft der sichere Hafen für waghalsige Seefahrer.
Auf die aktuelle Situation übertragen bedeutet das, wenn die Microsoft Aktie fest bleibt:
Während die DAX Anleger noch von steigenden Notierungen ausgehen und bereit sind, zu Höchstkursen zu kaufen, bahnt sich in den USA die nächste Top Bildung an.
DAX Warnsignale: Das schwache G5 Depot, der gedrückte MMC, die anhaltende DAX Outperformance (die schon seit ein paar Tagen nachläßt), die dem DAX beginnend nach oben voraus laufenden Anleihe/Aktien-Ratio und DAX KGV.
Das sind jetzt wieder erste Kennzeichen dafür, daß die Erholung seit dem Anschlag in London auslaufen könnte. Allerdings reichen die Signale nicht aus, um mit ruhigem Gewissen die Short Position auszubauen. Aussichtsreicher erscheint es, die Marktreaktionen abzuwarten und erst danach neue Positionen zu erwägen. Deshalb bleibt das Moving Markets Depot unverändert.