Die Leitbörse USA, die seit etlichen Monaten gar keine Leitfunktion für den DAX hat, liefert eine negative Vorgabe. Nach 17:30 Uhr gab es folgende Veränderungen:
Dow Jones – 0,5 Prozent
S + P 500 – 0,4 Prozent
Nasdaq100 – 0,4 Prozent
Dass der dpa Kommentar von 07:37 Uhr darauf verweist, dass der DAX trotzdem gut behauptet eröffnen dürfte, liegt an der japanischen Vorgabe: Der Nikkei Index kletterte um 1,75 Prozent bzw. knapp 300 Punkte.
Anhand der Entwicklung von DAX und S+P 500 sehen Sie, dass der DAX keinen Grund hätte, weiter nach oben zu laufen und die Outperformance wie seit Monaten ein massives Warnsignal darstellt.
Jedes Intraday-Verkaufsignal der übrigen Indikatoren könnte zu einem oberen Wendepunkt und nachhaltig fallenden Notierungen führen.
Mercatorix says
Zumindest für heute vormittag könnte der Sprung über die Mauer etwas zu gewagt gewesen sein. Zumindest schlug die A/D-Linie kräftig aus und die DOID war auch nicht gerade berauschend.
Kommen jetzt keine Anschlußorders, war’s das.
S.D. says
Man kann die jetztige Situation im Dax getrost mit der des Bunds letzten Jahres vergleichen und schaut euch den bund heute an und beim Dax wird es mithin genauso schwierig ein Top zu treffen doch wer etwas über den Tellerrand hinausschaut sollte wissen was kommt in diesem Sinne :Wer zur Quelle will muß gegen den Strom(Dax) schwimmen .
Noch Vorschlag zur Verbesserung : Das Upsizing der short-Positionen sollte doch stark überdacht werden ich kann hier keinen Sinn erkennen.
Gert Schmidt says
Für ein neues Verkaufsignal der Indikatoren wird eine Seitwärtsbewegung des DAX benötigt. Das gilt besonders für die A/D-Linie: Schlägt der Indikator nach oben aus, während der DAX seitwärts tendiert, wäre das der nächste potenzielle obere Wendepunkt.
Das fallende durchschnittliche Ordervolumen kann jetzt wirklich ein Frühindikator sein: Fällt DOID überdurchschnittlich, ist das ein Hinweis auf besonders kleine Aktienpakete, die
* von Kleinanlegern stammen können
* von Hedge Funds extra verkleinert werden, um sich unauffällig Short zu positionieren
* signalisieren, dass sich die großen Adressen zurückhalten
2001 wurde so im Sommer die Talfahrt eingeleitet. Die nachfolgende Grafik zeigt das sehr schön:
Die Grafik wurde der Bewertung vom 23.11.2001 entnommen.
Auf jeden Fall signalisiert der Indikator eine nachlassende Aufnahmefähigkeit des Marktes.
Die großen Anlagegesellschaften sehen das in ihren Handelsprogrammen: Sie registrieren, wie leicht es fällt, Aktien am Markt zu plazieren bzw. zu kaufen und senken dann ihre Ordergrößen.
Zur Depotstrategie: Nach dem ersten Verkaufsignal auf Basis von Tagesschlusskursen folge ich der These, dass der DAX mindestens unter das Niveau fallen dürfte. Jedes weitere Verkaufsignal kann die Wende nach unten einleiten, weshalb ich dann jedes Mal die Short Position ergänzte.
Das geschieht, weil die Gefahr besteht, in den ersten Handelstagen nach dem Top nicht mehr hinterher zu kommen: Der Markt könnte ohne Zwischenkonsolidierung immer weiter fallen, ohne dass es neue obere Wendepunkte gibt. Deshalb: Auf dem Weg nach oben Short gehen und bei fallenden Notierungen diese Positionen Zug um Zug auflösen.
S.D. says
Aus dem Lehrbuch:
Jedem Top am Aktienmarkt geht im Normalfall der Top bei den Bonds zeitlich voran. Je länger der Abstand ist,desto crash-verdächtiger wird es.Der Grund wird meist übersehen: Man redet viel von Fluchtkapital,das von Aktienmärkten in Bonds fließt, aber nach einem Top bei den Bonds ist auch das umgekehrte der Fall.Verunsicherte Anleger gehen in den Aktienmarkt,weil dieser nach wie vor steigt.Dies führt dann dazu,daß die Hausse am Aktienmarkt künstlich verlängert wird,weit über die Fundamentals hinaus.Zu einem Crash kommt es dann immer,sobald die erste Drosselung der Liquidität einsetzt.Die Aktien-Crashs von 1929 und 1987 sind typische Beispiele.Man in solchen Situationen also sehr genau auf die Politik der Notenbanken achten.
S.D. says
Kommt da jemand was bekannt vor ……………………
Mercatorix says
Ja, und interessanterweise veröffentlicht die FED die Entwicklung Geldmenge M3 nicht mehr.
Die Geldmengenentwicklung scheint mir mindestens genauso wichtig zu sein, wie die Zinsentwicklung. Die Zinsentwicklung ist vor dem Hintergrund der amerikanischen Konsumfinanzierung wichtig. Bis die aber richtig durchschlägt dauert es schon einige Monate.
Die Bedeutung der Geldmengenentwicklung war Greenspan und ist Bernanke sehr wohl bekannt. Aber sie wissen nicht mehr, wie sie das Rad zurückdrehen sollen ohne einen Crash herbeizuführen. Außerdem bin ich mir gar nicht so sicher, ob sie die Geldmenge tatsächlich drosseln wollen.
Nico Popp says
Interessant diese Ansichten. In den Medien werden diese 6005 Punkte als Überwindung der bedeutendsten Hürde gefeiert. Von Nachhaltigkeit kann nicht gesprochen werden. Ich nehme die Indikatoren von Trend-Gedanken zur Kenntnis, halte mich mit einem Kommentar allerdings zurück. Ich weiß schlichtweg nicht, wohin es geht.
Erfahrene Profis haben auf der Invest im Übrigen fallende Kurse prophezeit. Hier der Artikel:
Expertenmeinungen von der Invest
Mercatorix says
Das Jahresende ist noch sooo weit weg.
Ich halte die 6.005 von heute morgen (noch) nicht für so bedeutend. Das war noch nicht signifikant. Vor allem: Es ging nicht mehr weiter rauf, es kamen nicht wirklich Anschlußorders, bzw. sie trafen auf wohl austrarierte Abgabeneigung. Schon an der 6.010 war immer wieder Schluß.
Am DOID kann immer sehr schön nachvollziehen, das bis 10:00 Uhr die großen Orders abgewickelt sind. Bis dahin werden Tendenzen nachvollzogen, Übertreibungen begangen. Danach kehrt Ruhe ein und die wahre Tendenz stellt sich heraus. Und die ging einfach nur seitwärts, was angesichts der frisch übersprungenen „magischen Marke“ ganz einfach zu wenig ist.
Geht es auf 14:00 Uhr zu, kommen die ersten Tendenzen über/für den Future-Handel an der Wall-Street. Und da ging es dann doch wieder schnurstracks in den alten Schützengraben ein paar Meter vor der 6.000.
Nico Popp says
@ Mercatorix:
Dem stimme ich voll und ganz zu. Ich habe heute morgen auch überlegt, die „6000“ groß zu feiern, aber das machen Spiegel und die ARD-Börsenredaktion bereits. Erst wenn der DAX heute Abend über 6000 Punkte schließt, kann man die Überweindung der 6000 Punkte als „leicht richtungsweisend“ bewerten. 15.30 Uhr wird eine gewaltige Hürde auf diesem Weg sein. Was nützt es, wenn die Medien feiern, aber niemand die jetzigen Indexstände als Ausbruch und somit Kaufsignal wertet?
Mercatorix says
Im DAX nimmt man eine freundliche(re) Entwicklung in den USA vorweg. Dabei ist der DAX dem S&P 500 ohnehin schon weggelaufen.
Dann sollte der DAX die 6.000 aber auch nachhaltiger überwinden. Klappt das nicht, brauchen die Optimisten schon noch eine Menge Optimismus.
Mercatorix says
Wirklich überraschend wäre heute doch mal, wenn der DOW zulegt, der DAX aber nicht wirklich mitgeht.
ichitaka says
@Mercatorix
Das passiert ja garade.
Der DOW steigt, der DAX nicht. Der DOW sinkt, der DAX sinkt mit.
Das sieht man wohl, wieviel von der US-Entwicklung im DAX schon eingepreist ist.
Mercatorix says
Es wird weiter gekauft! Wenn kein großes Unglück passiert, kann man behaupten, dass der Trend weiter nach oben geht. Zumindest die nächsten paar Tage.
Interessanterweise war heute von Topbildung gar nichts zu sehen. Die A/D-Linie lief dem DAX hinterher, die Trendsetter verursachten den Anstieg, der Umverteilungsindex ging zurück. Schöne heile Börsenwelt.
Die 6.000 tat dann auch gar nicht so weh. Abgesehen vom 14:00-Uhr-Loch hat sich alles wieder ganz schnell eingerenkt. Das dürfte dem DAX weiter Auftrieb geben, zunächst nur vorsichtig, dann aber vermutlich etwas kräftiger. Wenn keine Unfälle passieren.
schaschlik says
DOW tendiert jetzt schon eine Weile seitwärts.
Ich denke das wird beim heutigen Reboundtag bleiben.
Scheint mal wieder total in Vergessenheit geraten zu sein was
Gold und Ölpreis anbetrifft.
Die 10-jährigen Renditen klettern munter weiter. Stolze 4,87 !
Das wird morgen wieder Thema sein.
Zudem rechne ich für die kommenden Quartalsergebnisse nicht mit
Aussreisser nach oben.
U.M. says
Allen Unkenrufen zum Trotz es geht aufwärts! Dem DAX traue ich trotzdem nicht mehr so ganz, wenn ich hier alle Beiträge lese…
Habe mich am Freitag umentschieden und reichlich ABB Optionen geordert… Sehr zu empfehlen. Der grosse Aspest-Streit ist beigelegt (es gibt noch einen Kleinen, der verliert sich aber im Grundrauschen) die Firma hat gerade heute wieder über neue Grossaufträge informiert…
Eine gute Alternative zum Dax!
ichitaka says
Schau sich das einer an.
Der DOW stürzt schon wieder so weit ab, dass er fast alle seine Tagesgewinne abgiebt. Soeinen Intraday-Hügel haben wir die letzten Wochen öfter erlebt. Als wolle uns jemand vera..en. Und immer pünktlich in der letzten halben Stunde vor Schluss. Seltsam.
Gert Schmidt says
Oder es sind die überdurchschnittlich optimistischen Europäer, die am Nachmittag kaufen und die Märkte hochtreiben.
Aber Ihr Hinweis ist gut: Das gab es in den vergangenen Tagen ungewöhnlich regelmäßig, dass das Tageshoch zur New Yorker Eröffnung erreicht wurde – ein schwächelnder Markt.
Jutta Das Gupta says
nun so seltsam ist das gar nicht, da werden Intraday-Gewinne eingefahren.
Aus diesem Verhalten kann man derzeit gut die Stimmung ablesen.
Positives Szenario:
Steigen die Kurse gegen Handelsschluss dann werden mehr Short Positionen glattgestellt, man rechnet mit steigenden Kursen.
Negatives Szenario:
Fallen die Kurse gegen Handelsschluss dann werden mehr Long Positionen glatt gestellt, man rechnet mit fallenden Kursen.
S.D. says
der markt hat fertig , amen .
short ist angesagt ob der dax bis 6200 oder 6500 steigt ist egal der return bei schlauem upsizing wird enorm sein das steht fest . Das Problem spitzt sich zwangsläufig zu wenn es so weitergeht muß man es als chance zum neuen shorten sehen. Und wenns fällt fällt alles ………. und das feste