Im dritten Quartal erreichte der Stahlkonzern ein Ergebnis je Aktie aus fortgeführten Aktivitäten (ohne die geplanten Verkäufe) von 1,66 Euro. Beim aktuellen Kurs von 15,95 Euro errechnet sich daraus ein KGV von 9,6.
Gelingt es dem Unternehmen, das Vorjahresergebnis zu übertreffen – was der Vorstand ankündigte -, dürfte sich ein KGV von rund 8,0 bis 8,5 errechnen. Das ist ein erheblicher Preisabschlag gegenüber dem Gesamtmarkt, der eine große Portion Skepsis signalisiert.
Die Börse erwartete, dass hohe Energiekosten, sinkende Stahlpreise und die geplante Umstrukturierung den Gewinn schmelzen lassen. Aber die Befürchtungen trafen nicht zu. Deshalb war die Reaktion der Marktteilnehmer verständlich: Nach Bekanntgabe der neuen Kennzahlen und des positiven Ausblicks auf das vierte Quartal kletterte die Aktie gegen den Trend um rund 2,1 Prozent.
Weil aufgrund der günstigen Bewertung weiterhin positive Überraschungen möglich sind, bleibt die Aktie im Moving Markets Depot haltenswert. Sollte der Markt jetzt in die Endphase des Aufschwungs wechseln, dürfte ThyssenKrupp zu den überdurchschnittlichen Gewinnern gehören. Die Börsendienste werden den Titel in den nächsten Wochen als Investmentchance entdecken und mit ihren Empfehlungen neue Aktienkäufer anlocken.
Die günstige Bewertung sehen Sie auch anhand der Renditeperformance der Aktie. Der „RP ThyssenKrupp“ liegt bei plus 5,2, was anzeigt, dass die Gewinnrendite 5,2 Prozentpunkte über dem Gesamtmarkt (Null-Linie) notiert. Zum Vergleich: Die Renditeperformance der Verluste schreibenden Infineon AG liegt bei minus 10,3.
Zum Gesamtmarkt: Die Markttechnik stellt sich weiterhin aussichtsreich dar. Die schwache A/D-Linie läßt eine Stabilisierung oberhalb von 4.930/4.940 mit anschließendem Anstieg erwarten.