Man kann ja nicht abenteuerlich genug denken. Stellen Sie sich vor, Sie wachen eines Morgens auf und der DAX notiert 50 Prozent unter dem Niveau des vorherigen Handelstages.
Wie wäre es mit folgendem Szenario:
1. Der Handel an den Weltbörsen wird für Rohstoffe, Aktien und Anleihen für zwei Wochen eingestellt.
2. Globale Megakonferenz: Die 500 größten Kapitalanleger weltweit einigen sich in einer konzertierten Aktion auf neue, faire Preise.
3. Zu den Preisen finden Aktien, Anleihen und Derivate neue Eigentümer – ein allgemeines Tauschen der Werte unter Ausschluß des freien Marktes. Was nicht veräußerbar ist, wird abgeschrieben. Pleiten werden vermieden; betroffene Banken verpflichten sich zu 10 Jahren „Wohlverhalten“ unter festgelegten Bedingungen.
4. Das würde zwar die Preise erheblich unter Druck setzen. Aber die Bilanzen wären auf einen Schlag bereinigt. Schrottwerte werden Verwaltungsgesellschaften übertragen.
5. Freigabe des Handels zu den neu festgesetzten Kursen, denen die beteiligten Gesellschaften zugestimmt haben. Der DAX eröffnet an diesem Tag bei 4.000 Punkten, der Dow Jones bei 7.000 Punkten. Staatsanleihen bleiben weitgehend unberührt, das Zinsniveau unangetastet.
Derivate für Kleinanleger, egal ob Long oder Short, verfallen wertlos. Schließlich muss jeder Marktteilnehmer Opfer bringen. Ähnliches geschieht mit Geldanlagen, die nicht in Einlagensicherungsfonds abgesichert sind.
Begründet wird eine solche Maßnahme mit der historisch einmaligen Situation. Ohne sie würde das System zusammenbrechen, man hätte keine andere Wahl. Deshalb würde man weltweit an das Gewissen und Verständnis der Investoren appellieren. Dadurch erhält das Vorgehen global breite Zustimmung.
Nachteile erhalten Investoren, die auf Verwerfungen an den Märkten spekulieren und sich in ihrer Anlagestrategie einseitig ausgerichtet haben.
Vorteile erhalten Investoren, die vorher wissen, was geplant ist und/oder konservative Strategien bevorzugen.
Der chirurgische Schnitt wird dem allgemeinem Siechtum vorgezogen. Vermieden wird eine lange Zeit der lähmenden Unsicherheit.
Anschließend wird gekauft, was das Zeug hält, was den DAX innerhalb kürzester Zeit auf 5.500 Punkte hebt und den Dow Jones auf 9.000.
Schwallbacke says
Würde für morgen erstmal positiv sehen. Erholung ist angesagt!
gravedigger says
Juten Abend zusammen! Irgendwie sehne ich mich z.Zt. nach alternativen Investments…..Spiele mit dem Gedanken mir das AA0BWB in mein Fonds-Langfrist-Depot zu legen. Für 2007 ist die Entwicklung beachtlich-aber irgendwie komme ich nicht dahinter, auf was das Zertifikat übergeordnet reagiert! Der Chart scheint sich der „allgemeinen“ Börsenverfassung anzugleichen-oder? Hat einer ne Idee oder einen Tip?
Jutta says
ich hatte einen Kommentar auf die Science Fiction Ideen von GS geschrieben, der wurde leider abgelehnt.
Das ist in der letzten Zeit häufiger passiert. Wenn das so ein Problem ist, hier noch etwas zu schreiben, ist die Konsequenz es einfach zu lassen.
Vor lauter Zensur keine Möglichkeit mehr einen Beitrag zu platzieren, das ist schon sehr restriktiv.
Jutta says
ein lesenswerter Beitrag von Harald Weygand
http://www.aktienboard.com/portal/node/501192
Gert Schmidt, Trend Gedanken Herausgeber, Moving Markets Depot says
Wenn Kommentare verschluckt werden, gibt es zwei Möglichkeiten:
1. Ein verbotenes Wort
http://trendgedanken.de/?p=507
2. Ein technisches Problem, das aus unbekannten Gründen Ihren Beitrag ablehnt. Das können Sie lösen. Weitere Informationen dazu finden Sie hier:
http://trendgedanken.de/?p=483
Wenn die Meldung ausgegeben wird, dass der Text schon einmal veröffentlicht wurde: bitte ein Zeichen hinzufügen oder entfernen.
Mit der Registrierung sollte es perfekt funktionieren.
In Ausnahmefällen, in denen ein Text trotz Registrierung nicht angenommen wird: Bitte schicken Sie mir Ihren Text per E-Mail gs@gsinfo.de , damit ich ihn per Hand einfügen kann.
Gert Schmidt, Trend Gedanken Herausgeber, Moving Markets Depot says
@Jutta, MP
Bitte schauen Sie in Ihren Admin-Bereich. Sie haben jetzt erweiterte Editier-Möglichkeiten im Kommentar-Bereich. Damit sollte jeder Text, auch mit „bösen Wörtern“, die nicht böse gemeint sind, möglich sein.
Typ 17 says
Hallo GS,
was ich nicht ganz nachvollziehen kann ist, dass die putter auch leer ausgehen sollen… warum? wozu haben die denn puts gekauft? aber mal abgesehen davon find ich das szenario eher scheußlich. das klingt nach willkühr. wenn ich ein großes problem hab, löse ich es indem ich alles revidiere und viele leute die nix dafür können bezahlen lasse. nein danke. die freiheit des marktes und das vertrauen darin wäre erstmal echt am boden, denn keiner wüßte, ob das mit seinen neuen geldanlagen nicht nochmal passiert, nur weil die banken und „reichen“ sich von ihrer last befreien wollen. vielleicht hab ich auch ihren gedanken missverstanden. aber ich finds viel zu radikal. ich habe beobachtet, das sie schon seit längerem fallende kurse sehen wollen. ich kann mir vorstellen, dass ihre relativ negative einstellung zu den aktuellen aktienpreisen mit dieser idee zu tun hat. ich bin wirklich froh, das das soo schnell nicht passieren wird. ein crash, ja, kann sein, auch ordentlich über nacht. aber eine „neuordnung“ mit gigantischen abschlägen ist m.e. genauso unrealistisch, wie mein wunsch, das der dax jetzt 3 wochen lang mit +4% pro tag schließt und ich vorher für 3 wochen ins krankenhaus eingeliefert werde, damit ich nicht verkaufen kann. dann wäre ich reich. das ist alles zu extrem, denke ich.
grüße
typ17
Gert Schmidt, Trend Gedanken Herausgeber, Moving Markets Depot says
Ja, sicher ist das nur ein Gedankenspiel – und natürlich auch kein Szenario, das ich bevorzuge.
Es gibt in dem Szenario einige Schwachstellen, z.B. die, dass es wohl kaum gelingen wird, die 500 schwersten „big boys“ an einen Tisch zu bringen. Jegliche staatliche Koordination von Preisen verbietet sich eigentlich, weil es ein Schritt in Richtung Unfreiheit wäre (aber vielleicht ist ein regulierter Markt immer noch besser als sein Zusammenbruch; das praktizieren die Notenbanken bereits).
Die Situation an den Märkten stellt sich wie ein gordischer Knoten dar. Viele Maßnahmen, die sinnvoll wären, z.B. Geldverknappung, um die Inflation zu bremsen, führen in eine Sackgasse. Die Geldschwemme könnte zwar die Kreditklemme lösen helfen, aber sie führt zu Flucht in Sachwerte, was inflationär wirkt.
Lassen Sie Ihre Phantasie ohne Grenzen schweifen: Wie könnte Ihre Lösung aussehen?
Damian says
Die Wahrscheinlichkeit, dass dieses Szenario Wirklichkeit wird, schätze ich sehr, sehr gering ein. Für die aktuelle Situation viel zu radikal. Erst wenn wir Arbeitslosenzahlen von jenseits der 20% Marke bekommen würden, wären diese und ähnlich radikale Szenarien zu berücksichtigen.
Mein Szenario: die Chinesen, Saudis & Co, vielleicht auch die Russen, werden die schwächenden US Banken mit ihren Billiarden Dollar nach und nach übernehmen und bei fallenden Preisen verstärkt sich in der sonstigen US Wirtschaft einkaufen.
Typ 17 says
@GS,
um die schieflagen zu stabilisieren, sollte man mglw. eine extrainflation für gewisse zeit in kauf nehmen, im wahrsten sinne des wortes. sind die schieflagen bereinigt, wäre doch ein plan zur verhinderung neuer bilanztricks und risikoschieberei ein weg, um die wirtschaft zu stabilisieren, mit ihr die märkte und dann erst könnte man anfangen die inflation in schach zu halten. ich hab nur sehr vage vorstellungen davon, was da draußen eigentlich abgeht. ich glaube das es auch in zukunft unter freiheitlichem denken extrem schwer sein wird schwarzen schafen den nährboden zu nehmen und idiotische misswirtschaft zu vermeiden. man kann nur hoffen, das die Lenker da oben, wissen was sie tun, und wir es einfach nur noch nicht sehen. ich hoffe auch, das grüner und co recht behalten. auf jeden fall brauchen wir neue ideen. wir leben in einer zeit in der alles möglich scheint, außer science fiction an den märkten 😉 es kommen bestimmt auch wieder geordnetere tage ?? (!)
grüße
typ 17
Herbert says
1997 wird oft mit 2007 verglichen. Wir hatten 1997 und im Jahr dareauf 1998 gleich zwei Krisen, die zu schwangungsfreudigen „Moving Markets“ nach unten UND oben beitrugen. 1997 Die tückische, unberechenbare Asienkrise mit Pleiten vieler Banken in Japan. Der Dax fiel Mitte 1997 bis November 1997 von ca 4400 auf ca. 3360, also ca. 31 % minus. Dann führte ihn die Wahljahresrally 1998 mit dem von mir bereits berichteten Fehlstart im Januar auf ca. 6270, also 86% plus. Erst dann, nicht im Krisenjahr 1997 kam im Sommer/Herbst des gleichen Jahres 1998 die LTCM Krise, die Damian zufolge überschaubar war. Trotzdem fiel der Dax während der LTCM Krise von Juli bis November von ca. 6270 auf vorübergehend 3806 zurück, also ca. 39% Minus. Das alles war – trotz zwei Krisen – im Einklang mit der Saisonalität von Vorwahl- und Wahljahren. So kann’s ähnlich wieder kommen. Dann würde die fundamentale Logik von Gert Schmidt und Damian erst nach einer bevorstehenden großen Rally greifen und erst im Herbst zum Absturz führen. Warum ist eine große Hausse denkbar? Hier etwas Aufgelesenes: Die großen Investoren haben massive Absicherungspositionen, so dass sie bestehende Positionen nicht verkaufen werden, damit sie kein Geld verlieren, wenn die Kurse purzeln. Aber sie sitzen auch massiv auf Cash, vor dem sie aber zunehmend Angst haben (Bankenkrise) und im Rentenbereich schlechte Zinsen bekommen. Zettelt also jemand neue Höchststände (und so jemand findet sich immer) an, werden sie massiv nachlegen und die Rallye vollziehen. Das macht doch Sinn – oder?
Gert Schmidt, Trend Gedanken Herausgeber, Moving Markets Depot says
> Aber sie sitzen auch massiv auf Cash,
> vor dem sie aber zunehmend Angst haben
Genau!
Deshalb gab es die Rohstoffhausse. Dorthin wanderten die Mittel als Kapitalparkplatz.
Es deshalb jederzeit zu heftigen Kurseinbrüchen bei den Rohstoffen kommen, wenn sie ihr Geld wieder abziehen. Die Preise sind inzwischen unwirtschaftlich geworden, was einen Nachfrageeinbruch bewirken könnte.
Heute waren die Arbeitsmarktdaten schwach – ein möglicher Vorbote dafür: Der Ölpreis (Brent) ging in Knie von 98 auf 97,25 USD (mediengestützte Hausse vorher).
https://www.theice.com/homepage.jhtml
Wenn heute auch noch die anderen Rohstoffe unter Druck geraten, entspannt sich die Situation. Die Chancen dafür sind gut:
http://www.sojakomplex.de/log/?p=545
Gert Schmidt, Trend Gedanken Herausgeber, Moving Markets Depot says
Das Kohle-Zertifikat AA0BWB bewegt mit dem dazugehörigen Basiswert.
Das können Sie sich sehr schön bei ABN Amro anzeigen lassen.
http://www.abnamrozertifikate.de/DE/Showpage.aspx?pageID=35&ISIN=NL0000725257
Sehe in dem Papier kein Problem. Allerdings sind die Preise schon recht hoch – ggf. einen Rücksetzer abwarten.
gravedigger says
Thanks a lot! Vielleicht setzt AA0BWB ja gerade zurück, oder fängt zumindest damit an;-)
Damian says
Mich würde echt die Saisonalität von Vorwahl- und Wahljahren interessieren, wo ein republikanischer Präsident nach der zweiten Amtszeit nicht mehr kandidieren konnte, sein Vice nicht zur Verfügung stand und danach ein Demokrat zum Staatsoberhaupt gewählt wurde.
Ohne mir die DJI Verläufe angesehen zu haben möchte ich behaupten, dass diese besondere Saisonalität, aus rein menschlichen Gründen, schlechter abschneiden muss, als wenn der Präsident oder sein Vice sich selbst noch ein mal bemühen. 😉
Herbert, sollte der DAX 8300 toppen, werde ich mein privates, short ausgerichtetes Depot absichern. Ich schätze die Wahrscheinlichkeit zwar als relativ gering ein, möglich an der Börse ist bekanntlich alles.
Jutta says
heute sind die anderen Indizes weit stärker gefallen als der Dax. Am besten hielt sich der Fdax. Allerdings bleibt abzuwarten was nach 17:45 Uhr passiert. Von ca. 14:30 bis 16:30 Uhr wurde gestützt was das Zeug hält. Dax pendelte ewig um die 7830 Punkte.
Erst später als der Dow negativer wurde kam auch der Dax nach unten in Bewegung, allerdings erst recht spät.
Auch mit Puts ist in diesem undurchsichtigen, hinterfotzigen Index Dax nicht viel zu verdienen.
Die großen Investoren in den schweren Dax 30 Werten machen keine Anstalten großartig Kasse zu machen.
Das würde die These von Herbert stützen.
SirT says
Jetzt dreht doch mal wieder ein Wert ins Negative, nämlich unser seit Jahren bester Outperformer die „Deutsche Börse“. Jetzt gibts immer
mehr Dunkle Wolken am Börsen Himmel…
SirT says
100 Punkte in 10 Minuten beim Dow Jones. Hat da wohl Ben wieder
seine Finger im Spiel???
adidax says
wer kann helfen? gibt es eine website, wo die DAX Tagesgewinner/verlierer für einen längeren zeitraum zur verfügung stehen?
danke für jede hilfe
Gert Schmidt, Trend Gedanken Herausgeber, Moving Markets Depot says
Sie meinen die Tagesverlierer und -gewinner von jedem Tag in einer langen Tabelle?
L.B says
@adidax
….vom Dax hätte ich ab 1998 (Excel)
adidax says
vielen dank an lb für das angebot.. würde darauf zugreifen, wenn keiner ein tip hätte, wo es sowas auch online gibt, damit die aktualisierung klappt.. wäre super für jeden hinweis. es sollten die 3 top/flop werte sein für eben jeden handelstag zum xetraschlußkurs..