Zur Führung des Moving Markets Depots beziehen die Trend Gedanken auch fundamentale Faktoren, die Gewinnschätzungen, ein. Schliesslich orientieren sich kapitalkräftige Marktteilnehmer an den Daten und richten ihre Anlageentscheidungen danach aus.
Das Jahr 2006 ist von der Börse vollständig abgeschlossen, die Marktteilnehmer schauen auf das Ende 2007 und Anfang 2008.
Deshalb rücken die 2007er und 2008er Gewinnschätzungen der Analysten für die 30 Unternehmen des Deutschen Aktienindex in den Mittelpunkt der Beobachtungen.
Die neue Bewertung ähnelt der Analyse vom 06.11.2006, nach der eine Seitwärtsbewegung wahrscheinlicher erschien als eine rasche Fortsetzung der Aufwärtsbewegung.
Auf Grundlage der Daten können Sie folgende Indikatoren bei Moving Markets abrufen:
* Anleihe/Aktien-Ratio und DAX KGV
* Entwicklung des spekulativen und renditestarken Depots und des daraus abgeleiteten MMC
* Test-Indikatoren, die jedes Mal nach einer solchen Aktualisierung wild ausschlagen und ansonsten grundsätzlich vor/mit fallenden DAX Kursen steigen.
* die Beta Faktor Indikatoren
* das CMI S/R-Ratio
* für jeden DAX Wert die Renditeperformance (RP), die signalisiert, wie sich die Gewinnrendite (Aktienkurs vs. Gewinn je Aktie) im Verhältnis zum Gesamtmarkt entwickelt, z.B. RP Siemens (ganz unten im Chart).
>> >> Das Ergebnis der neuesten Daten
Das prognostizierte Gewinnwachstum für 2008 beträgt rund zehn Prozent und führt dadurch den Trend aus 2005 und 2006 weiter. Den Unternehmen gelingt es nicht mehr, die Gewinne wie in den Vorjahren wachsen zu lassen. Irgendwann ist das Drehen an der Kostenschraube zur Gewinnsteigerung ausgereizt. Es fehlt organisches Wachstum. Um das zu kompensieren, stürzen sich die Unternehmen in riskante Übernahmegeschäfte (z.B. Adidas/Reebok, Bayer/Schering, E.ON/Endesa)
Aufwärtstrend könnte eine Verschaufpause einlegen
Ein KGV von 15,4 (2007) bzw. 13,1 (2008) bei einem Gewinnwachstum von 10,2 Prozent ist zu teuer, um daraus anhaltend kräftige Kurssteigerungen abzuleiten. Es ist denkbar, dass kapitalkräftige Anleger höhere Gewinn-Wachstumsraten benötigen und der Markt zurzeit zu viel Vorschußlorbeeren verteilt.
Dem gegenüber stehen andere Indikatoren aus der Messung von Kurs- und Umsatzdaten, die eine anhaltende Aufwärtsbewegung erlauben würden.
Es entsteht ein Zwiespalt zwischen fundamentaler Entwicklung und technischer Marktverfassung. Das wird künftig in der Anlagestrategie zu berücksichtigen sein.
Denn schalten die technischen Indikatoren die Börsenampeln auf Gelb oder sogar Rot, besteht die Gefahr eines Rückschlags in Richtung 6.000 Punkte. Ein KGV von 10 oder 11 wäre dabei die faire Bewertung. Im Falle eine Untertreibung und noch schwächerem Gewinnwachstum drohen sogar KGVs von 7 oder 8.
Für das Moving Markets Depot, das zu rund 100 Prozent (gehebelt) investiert ist, bedeutet das:
Bis dahin gilt: Abwarten und beobachten.
MP says
Für die Freunde von Optionsscheinen:
hmmm … vielleicht nicht der richtige Thread hier, aber ich weiß nicht, wo sonst. Oder doch richtig? Ich hatte ja geschrieben, Chancen ja, aber Absacker-Risiko klein halten – deshalb:
CM8995, Call auf den EuroSTOXX, Laufzeitende im Juni.
PS: nicht vergessen, wir haben einen Bullenmarkt.
Jutta says
Korrektur meinerseits es handelt sich um G7 und das Treffen findet erst am 9./10.2.07 statt.
aktuell aus FTD:
Paulson-Rede drückt Yen-Kurs
von Yasmin Osman (Frankfurt)
Aussagen von US-Finanzminister Henry Paulson, der Wert des Yen werde im freien Wettbewerb bestimmt, haben die japanische Währung abwerten lassen. Zuvor hatte der Yen zum Dollar nahe seines Vier-Wochen-Hochs gehandelt.
homejohann says
@Jutta
Wenn gewollt wird,daß der Yen aufwerten soll,dann kann das ganz schnell gehen,und das dürfte dann auch Einfluß auf den DAX haben.Ich meine,daß so eine ähnliche Sitzung auch im September 2003 stattfand,auch an einem Wochenende,und am Montag gabs Turbulenzen.
Vielleicht kann Herr Schmidt von diesem September 2003 noch eine Indikation finden?Wär interessant zu wissen wie sich die Marktteilnehmer seinerzeit verhalten haben?
Gert Schmidt says
Ja, vom September 2003 gibt es etwas: Die Stimmung war bestens und die Marktteilnehmer fühlten sich mit ihren Investments sicher. Deshalb war die Talfahrt wie eine kalte Dusche.
Im Nachherein wirkt das so, als ob die Korrektur bewusste herbei geführt wurde, um die Überhitzungsgefahr zu beseitigen. Den Rückschlag nutzten die „großen Jungs“ dann wieder, um einzusammeln.
Der „Hysterieindikator“, damals noch CMI Depot genannt, kletterte steil aufwärts, was dokumentiert, dass die Stimmung kurz vor dem Rückschlag an Euphorie grenzte.
Die A/D-Linie ergänzt das Bild: Kurz vor der Talfahrt gab es ein Verkaufsignal.
Interpretation: Vor dem Rückschlag gab es Umschichtungen in Richtung Sicherheit, bzw. eine Umverteilung der Risiken und ein Kaufdruck vieler Kleinanleger.
Hier ein Chart mit etwas breiter gefasstem Zeithorizont:
Sehr schön zu sehen: Vor dem Rückschlag schlugen Aktienvolumen und A/D-Linie stärker als der DAX nach oben aus.
Während der Aufwärtsbewegung im November, Anfang Dezember blieben die Indikatoren gedrückt, was Skepsis signalisierte = Aufwärtstrend-Stütze.
Jutta says
@GS
vielen Dank für Ihre Ausführungen.
Jetzt scheint auch Euphorie im Markt zu sein, allerdings nicht so überschwenglich wie damals.
Gert Schmidt says
Euphorie ist nicht messbar – ausser man nimmt das KGV von 15 bei einem Gewinnwachstum von 10 Prozent als Masstab.
Anonymous says
wie lang kann sich die outpermormance des Dax noch halten?