Das Handelsblatt beschreibt heute im Titel der Webseite, wie schlecht die Banken dastehen:
Wie krank sind die deutschen Banken?
Das Privatkundengeschäft ist unprofitabel, die Zahl der faulen Kredite steigt an. Deutschlands Finanzinstitute haben ihre Altlasten noch nicht abgebaut, da zeichnet sich der nächste Abschwung ab.
Damit ermutigt der Artikel, vom Kauf von Bankaktien abzusehen und macht Stimmung gegen Rettungsaktivitäten der Staaten – zumal auch die Landesbanken kritisch dastehen.
Die Meldung ist dazu geeignet, das kritische Stimmungsbild an den Märkten zu verstärken. Dazu passen die Überlegungen, dass Spanien ebenfalls den “Rettungsschirm” gebrauchen könnte und die Ratingagenturen die Kreditwürdigkeit Europas kritisch betrachten. Massenmedien als Kontraindikator betrachtet, ist heute wieder ein Tag der Pessimisten.
Die vordergründige Botschaft für Händler an der Börse: Seid vorsichtig mit Investitionen, haltet euer Geld zurück (und Insidern den Vortritt).
Und für Politiker die Aufforderung: Sorgt dafür, dass niemand im Regen steht – am besten Eurobonds für alle. Helft den Eurostaaten und zeigt maximale Solidarität mit den Schwachen (Banken).
Die Entscheidungsträger in den Regierungen und Notenbanken werden weich geknetet, um Wirtschaftswachstum als wichtigstes Ziel zu erklären und die Geldpolitik großzügig dafür einzusetzen.
Die Stimmung ist schlecht, signalisiert auch der Moving Markets Hysterieindikator: Je höher der DAX kletterte, desto mehr ging der Indikator in die Knie. Das signalisiert anhaltende Unsicherheit – eine der wichtigsten Bedingungen, um den Kapitalfluss in Richtung Aktienmarkt zu erhalten.
Die Entscheidungsträger in den Regierungen und Notenbanken werden weiterhin von der schlechten Stimmung an den Märkten ferngesteuert. Das mittel- bis langfristige Ziel: Maßnahmen zu ergreifen, die große Sachwerte-Vermögen fördern und Investitionen anschieben – und das geht am besten über eine Aufweichung der Geldpolitik mit Inflationstendenzen. Dass Sparvermögen darunter leiden, und Bundesanleihen in die Knie gehen dürften, wird billigend in Kauf genommen und könnte insbesondere als ein deutscher Beitrag bewertet werden.
Wenn die Eurobonds kommen, wäre das der Startschuss.
Frühere Berichte zu den Überlegungen über Eurobonds:
http://trendgedanken.de/?p=3050 (Bericht von Damian)
http://trendgedanken.de/?p=3044
http://trendgedanken.de/?p=3021 (Bericht von KFEB)
Kommentare
3 Antworten zu “Regierungen und Notenbanken werden für Eurobonds weich geknetet”
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All die Maßnahmen erinnern mich an das Frühjahr 2003. Damals war es die neue Verbriefung von Verbindlichkeiten, die die Grundlage für die Expansion lieferte.
Heute sind es neue “Innovationen”, die den Märkten neues Kapital zur Verfügung stellen.
Damals wie heute lief das Kapital in Aktien der wirtschaftlichen Entwicklung voraus.
Das in die Zukunft fortgeschrieben, könnte das angestrebte Wirtschaftswachstum gelingen.
also ich schätze die lage immer prekärer ein.es wird immer mehr geld gedruckt und doch ändert das wirtschaftlich nichts,es verpufft einfach.die nachrichten werden immer schlimmer.in holland sie so ganz nebenbei die hauspreise im letzten monat um 8% !!!!!gesunken,mal sehen wann es bei uns losgeht.es geht voll in richtung deflation.in spanien wird auch immer schlimmer,das defizitziel ist schon zum 3. mal angepasst worden.sparmassnahmen würgen die wirtschaft ab.und da tönt unser werter herr schäuble,spanien sei auf einem guten weg und benötige keine hilfsgelder!!
trotz sparmassnahmen steigen die schulden spaniens munter weiter.ein neues hoch im dax werden wir nicht sehen,eher einen heftigen abverkauf!!!