Nachdem Aktien und Immobilien ihre besten Zeiten hinter sich zu haben scheinen, findet das Kapital einen neuen Spielplatz: Rohstoffe.
Gestern überwand der CRB Index die 400 Punkte Hürde, ein historisches Ereignis. Damit ist klar, wohin das Geld fließt: in die Grundlagen, die die elementaren Grundbedürfnisse der Menschen befriedigen.
Die Nachfrage nach Reis ist so groß, dass in Asien die Vorräte im Rekordtempo schmelzen. Baumwolle guter Qualität wird knapp, weil deren konventioneller Anbau die Umwelt schädigt und mit anderen Rohstoffen mehr zu verdienen ist. Aus Raps wird Treibstoff in großen Mengen hergestellt und der Hunger nach Energie ist so groß, dass sich die Strompreise nicht bändigen lassen.
Zu alldem kommt die Gefahr, dass Unternehmenswerte sinken, weil sie in großen Mengen auf den Markt geworfen werden, bzw. mit aufgeblähten Krediten zu hoch verschuldet sind.
Als flexibler Anleger hat man zurzeit praktisch keine andere Wahl, als sich bei den Rohstoffen zu engagieren. Sie stellen Sachwerte dar, die sie in mancher Unternehmensbilanz vergeblich suchen werden. Immer noch und trotz der Höchstpreise: aussichtsreich.
Als beste Informationsquelle zu dem Thema sollten Sie sojakomplex.de beobachten. Dort wurden 35 Richtungsprognosen seit März 2006 gegeben, wobei 28 Treffer und 7 Fehler auftraten – und zwar bei Long- und Short-Positionen.
Vergangene Woche, vor dem Ausbruch nach oben, wurde Baumwolle als Rohstoff der Woche vorgestellt.
Der Ausbau der Rohstoffanalysen für flexible Börsenspekulationen, Einkaufs- und Verkaufsstrategien für Entscheidungsträger in der Waren- und Agrarwirtschaft ist in den nächsten Wochen geplant.
Das Moving Markets Depot profitiert zurzeit von Zucker und Rohöl.
P.T. says
Das Projekt gefällt mir und an Rohstoffen kommt man zurzeit wirklich nicht vorbei!
Wie sehen Sie den DAX aktuell? Ist es wahrscheinlich, dass die Käufer wieder auf dem falschen Fuss erwischt werden?
Gert Schmidt, Trend Gedanken Herausgeber, Moving Markets Depot says
Der Moving Markets Hysterieindikator steigt mit kletterndem DAX:
http://www.movingmarkets.de/hysterieindikator.htm
(frei)
Zugleich kaufen Optimisten weiterhin die Trendsetter- und Hasardeuraktien.
http://www.movingmarkets.de/trends/charts/betahoch.php
(Abonnement)
Dadurch wird signalisiert, dass die Zuversicht der Marktteilnehmer (ggf. Leichtsinn) hinsichtlich steigender Notierungen wächst – eine Zuspitzung der Situation. Damit naht die Entscheidung, ob es einen Ausbruch nach oben oder unten geben wird.
P.T. says
danke, ich bin für ausbruch nach unten
P.T. says
die amerikaner steigen trotz grottenschlechter daten weiter. ein rätsel…
Gert Schmidt, Trend Gedanken Herausgeber, Moving Markets Depot says
Nach der Öl- und Zucker-Rallye haben Aktien praktisch keine andere Wahl als zu fallen. Bin gespannt.
https://www.theice.com/homepage.jhtml
P.T. says
sehe das auch so, kann nicht alles unisono steigen. es sei denn die hyperinflationierung greift, dann machts sinn
Gert Schmidt, Trend Gedanken Herausgeber, Moving Markets Depot says
Weizen heute noch einmal + 7 Prozent (!)
Auch Sojabohnen scheinbar endlos aufwärts
Ursachen und Folgen werden kaum in der Öffentlichkeit thematisiert. Tragisch!
P.T. says
das ist schon krass, der dollar wird planmäßig schwächer, so dass eur/usd long und silber wie erwartet läuft.
jetzt müsste es die aktien aber lang´
sam erwischen. vielleicht laufen sie erst noch an die 200tage linie
Typ 17 says
und wenn rohstoffe nun überkauft sind? oder demnächst? wenn sie fallen weil grad jeder rohstoffe toll und zukunftsträchtig findet, was passiert dann mit aktien? steigen die dann? und wenn jeder davon spricht das aktien fallen müssen, kann es dann nicht auch sein, das genügend teilnehmer einen shortqueeze bewirken?
sojabohnen und co beschleunigen grad sehr schön, sieht für mich nach einem peak aus. allerdings kann die preistreiberei auch noch unerwartet anhalten… aber wer soll dann so hohe preise bezahlen? und warum sollten spekulanten ‚oben‘ nicht für ein überangebot der waren sorgen?
Grüße
Typ 17 says
sojabohnen in der bild?
Gert Schmidt, Trend Gedanken Herausgeber, Moving Markets Depot says
Ja, so ähnlich läuft es ab, mit Ihrer kritischen Einschätzung liegen Sie richtig.
Ab März laufen in Europa die großen Frachtschiffe aus Südamerika ein. Um ein gutes Geschäft zu machen, muss den Verbrauchern (Ölmühlen, Landwirtschaft) suggeriert werden, dass eine Knappheit herrscht.
Das geht sogar so weit, dass im Prinzip nur der Reeder bzw. die Schiffer wissen, wieviel Ware im Laderaum liegt. In Preisverhandlungen heisst es dann, selbst wenn das Schiff in Rotterdam liegt, dass z.B. nur noch „die letzten 20 Tonnen“ zum Verkauf stünden … und dabei wird mit allen Tricks gearbeitet, um die echte Lagermenge in der Öffentlichkeit zu verschleiern.
Wie leicht die Ware verkäuflich ist und welche Preisnachlässe erzielt werden, bemerken Ein- und Verkäufer – und die positionieren sich entsprechend an der Terminbörse.
Um das herauszufinden, diese Black Box zu durchschauen, wurden die Indikatoren entwickelt. Denn was in den Zeitungen steht, was die Ernteschätzungen, geerntete Mengen, Wetterprognosen sagen, sind immer nur eine Hälfte der Wahrheit. Der Rest passiert im Markt.
Das ist spannend wie ein Krimi.
P.T. says
Aus einem Marktbericht:
„Zu den Verlieren zählten Google-Papiere, die sich nach Kurszielsenkungen um knapp 4,6 Prozent verbilligten. Zudem wurde die Aktie durch einen Bericht belastet, wonach Internet-Nutzer über Google zuletzt weniger Werbung anklickten. “
Herr Schmidt, hatten Sie da etwa ihre Finger im Spiel? 😉
Gert Schmidt, Trend Gedanken Herausgeber, Moving Markets Depot says
Hier ist ein Bericht dazu:
http://computerzeitung.de
Denn wenn das die ganze Branche betreffen sollte, was ich hier beobachte, nämlich nur noch ein gutes Fünftel der Einnahmen von Anfang 2007, müsste Google den Rückwärtsgang eingelegt lassen.
Es war schon im vergangenen Jahr rätselhaft für mich, weshalb die Aktie so stark kletterte.
http://finance.yahoo.com/q/bc?s=GOOG&t=2y
Da sieht man, wieviel Zeit vergehen kann, bis Insiderinformationen in den Nachrichtentickern ankommen.
P.T. says
da wäre doch ein klasse google short angesagt?
Gert Schmidt, Trend Gedanken Herausgeber, Moving Markets Depot says
Habe manchmal den Eindruck, dass Google wie ein Zauberer in den Zylinder greift, um ganz viele Kaninchen herauszubefördern. Deshalb wäre ich bei Shorts vorsichtig.
Aktuelles KGV von 20 bei 25%igem Gewinnwachstum. Vielleicht ist ein KGV von 10 – 15 angemessener in der Baisse.
Spannend wären auch Shorts auf die US Rüstungsindustrie – oder die Transportwerte.
P.T. says
wie ich gerade sehe, haben die google gründer Larry Page und Sergey Brin schon in 2006 sämtliche google aktien verkauft.
Gert Schmidt, Trend Gedanken Herausgeber, Moving Markets Depot says
Die wissen, warum sie die Ernte einfahren wollten. Eine solche Chance, wie Google aufzubauen, gibt es nur einmal im Leben.
Vielleicht doch ein guter Short.
Niemand braucht das Internet, wenn es zugespamt wird und sich zwielichtige Geister dort tummeln.
Womöglich geht der Trend bald in Richtung abgeschotteter Netze…
Typ 17 says
ich würde nicht shorten, vielleicht kaufen sich larry und co wieder ein? oder ein kgv von 20 mit 25% wachstum ist doch nicht teuer? auf jeden fall kann ich bei google nicht die ernte vorrausberechnen/schätzen, ergo ist mir das risiko zu groß.
Grüße
Typ 17 says
übrigens: die comdirect.de seite ist genau ende januar 08 im durchschnittlich gemessenen täglichen gebrauch aller user auf ein niveau zurückgeplumpst, das sie zuletzt im frühling 07 hatte. hinweis auf bodenbildung der märkte? das niveau steigt seit kurzem wieder…
P.T. says
google wird marktführer im internet bleiben, so wie die deutsche telekom beim telefonieren in deutschland.
aber so wie bei der telekom ist ein kursrückgang nicht auszuschließen, wenn das wachstum geringer ist als erwartet, die bewertung zu hoch und die konkurrenz (yahoo / mircrosoft) zu stark ist.
in diesem szenario hat die google aktie auf jeden fall mindestens 20-30% nach unten
Typ 17 says
wenn google marktführer bleibt, heisst das m.e. nicht zwangsläufig, das es nicht steigt. ich würde auch einen vergleich mit telekom nur bedingt ziehen. google hat ein anderes marktfeld und darin enthalten evtl. mehr flexibilität. cleverness war das treibende mittel der letzten jahre… telekom ist dagegen seit jahren im strudel der dumpingpreise. es sind grundverschiedene unternehmen. was jetzt nicht heissen soll, das google nicht doch fallen kann. aber der vergleich hinkt m.e.
P.T. says
aus der financial times:
Growth fears hits Google shares
Dienstag Feb 26 2008 22:20
Google (NASDAQ:GOOG) shares fell 4.6 per cent on Tuesday as investors took fright from signs that growth is stalling at the leading internet company.
ComScore, the research company, reported clicks on Google advertisements in the US last month were down 0.3 per cent year-on-year at 532m.
…
http://us.ft.com/ftgateway/superpage.ft?news_id=fto022620082231060260&page=2
This compared with 13 per cent growth in December and 27 per cent growth in November.
Gert Schmidt, Trend Gedanken Herausgeber, Moving Markets Depot says
Hier die Traffic-Grafik im Vergleich:
http://www.alexa.com
Meine Interpretation: Aufwärtstrend gebrochen.
Nach dieser Statistik sind die Käufer der Onvista Aktie mutig.
http://aktien.onvista.de/snapshot.html?ID_OSI=81979&PERIOD=6#chart
Typ 17 says
nur mal so am rande : der indikator MACD weicht bei onvista in der mehrjährigen betrachtung von allen anderen börsenseiten ab… des weiteren fehlt das histogramm, so ist eine analyse+interpretation für mich nicht denkbar…
Grüße
Typ 17 says
@GS jetzt fehlt onvista???
Gert Schmidt, Trend Gedanken Herausgeber, Moving Markets Depot says
Vorhin war die Grafik noch komplett.
Hier ist das Original.
P.T. says
Empfehlenswerter Artikel aus der FAZ:
http://www.faz.net/s/Rub58BA8E456DE64F1890E34F4803239F4D/Doc~EF4A93A8B6A98473080313C257114C4BE~ATpl~Ecommon~Scontent.html
Credo: Die Fed konzentriert sich jetzt erstmal auf die Rettung der Banken und senkt die Zinsen und ergreift alle Maßnahmen die notwendig erscheinen. Inflation wird ignoriert und zu einem späteren Zeitpunkt, wenn wieder Wachstum da ist, bekämpft.
Das würde heißen, Rohstoffe und auch Aktien laufen nach oben bis es sich die Fed anders überlegt. Ob das klappt und was wird derweil aus dem Dollar?
Gert Schmidt, Trend Gedanken Herausgeber, Moving Markets Depot says
Bisher kommen die niedrigeren Zinsen bei den Blue Chips NICHT an. Deshalb setze ich hinter Aktien ein Fragezeichen.
Bei den Rohstoffen bin ich mir sicher: Es dürfte weiter aufwärts gehen.
Der Dollar steigt, wenn die EZB die gleichen Töne spielen sollte, wie die Fed. Nur das traut sie sich nicht. Deshalb: Dollar abwärts.
Es stellt sich die spannende Frage, ob bei den niedrigen Zinsen in den USA überhaupt jemand amerikanische Staatsanleihen kaufen möchte. Womöglich muss die Fed sogar die Zinsen erhöhen, damit Geld nach Amerika fliesst.
P.T. says
ich glaube die fed wird höchstens ein halten der aktien oder eine seitwärtsbewegung hinbekommen.
für rohstoffe geht es weiter aufwärts und auch mit währungen dürfte geld zu verdienen sein:
der dollar und das pfund werden weiter abwärts gehen.
Den rubel und den yen sehe ich steigen.
adidax says
hallo herr schmidt, zu ihrer frage, ob ich trendfolger bin? nun ich weiss nicht, wie man die vorgehensweise nennen soll, ich würde eher sagen mustererkennung zzgl. ad linie und sicher zur abstimmung den übertrend. das wären die zutaten. dazu kommt dann noch die bewertung und aussichten und überreaktionen der vergangenheit. das wäre die ideale beschreibung. wie gesagt selbst ich bin ja gespalten zu sehen, was „auf den letzten drücker“ vor wirklichen weltuntergang zu sehen seien. viele und mich eingeschloßen malen schon szenarien, in den die frage eines vernfüntigen lebens auf diesem planeten in frage gestellt wird, sucht man aber in der vergangenheit nach ähnlichem, so wird man klüger, denkt sich einer und hat schon eine antwort parat. etwas kühler betrachtet, also nur im langfristchart sind diese ängste der vergangenheit ja intergriert und so begründe ich meine prognose immer.
Gert Schmidt, Trend Gedanken Herausgeber, Moving Markets Depot says
Dann sind Sie auf der sichereren Seite, weil ausgewogen.
Die Computermodelle, die mit Trendfolgern arbeiten, zeigen immer noch aufwärts. Das könnte in den vergangenen Tagen dazu geführt haben, dass kontinuierlich gekauft wurde – anhand des steigenden Hysterieindikator sichtbar gemacht.
http://www.movingmarkets.de/hysterieindikator.htm
Meine These dazu: Wenn die Trendfolger mehrheitlich optimistisch sind – und das sind sie bei steigendem DAX und steigendem Hysterieindikator – rückt ein oberer Wendepunkt näher.
Damian says
Meine Empfehlung für das Wochenende:
http://www.house.gov/apps/list/hearing/financialsvcs_dem/roubini022608.pdf
http://www.papereconomy.com/BNN.aspx?id=510
Es lohnt sich, auch wenn es länger dauert.
P.T. says
Herr Schmidt, Silber entfernt sich immer weiter von der 200 Tage Linie. Ich überlege Gewinnmitnahmen. Die Prognose zeigt weiter nach oben?
Gert Schmidt, Trend Gedanken Herausgeber, Moving Markets Depot says
Meine Vermutung zu den Edelmetallen: Sie haben grundsätzlich kein Eigenleben, weil sie das nachvollziehen, was vom Energiesektor kommt und die anderen Rohstoffe zeigen.
Die Trend Prognosen von Gold und Silber befinden sich an der Null-Linie. eine Überhitzung ist nicht erkennbar. Auch gab es bislang keine Kaufpanik => Aufwärtstrend intakt.
http://www.movingmarkets.de/charts/silber.htm
http://www.movingmarkets.de/charts/gold.htm
Um die Richtung für Gold Silber herauszufinden, muss man den Energiesektor analysieren. Auch dort sieht es so aus, als ob sich sowohl die Agrarenergie, als auch die Mineralenergie ohne Ermüdungs- oder Euphoriezeichen verteuert.
„Spekulanten“ hätten in den vergangenen Tagen dort die Kurse hochgezogen, ging es durch die Nachrichtenticker. Das war die schlechteste Ausrede bzw. Erklärung, die man dazu vorbringen konnte.
Statt dessen sieht es eher so aus, dass es Verbraucher sind, die z.B. ihre Reserven auffüllen. Hier darf eingeplant werden, dass das langfristige strategische Käufe sind, die wohl überlegt stattfinden.