Gerade erreicht mich eine Mitteilung der Onvista Bank:
Liebe Community,
am 10.12.2009 stellen wir die Börsen-Community Tradingbird ein.
(…)
Letztendlich funktionieren eigenständige Web 2.0-Portale als Geschäftsmodell jedoch nur, wenn alle Erfolgsfaktoren greifen. Denn neben einer hohen Anzahl von aktiven Mitgliedern bedarf es auch einem funktionierenden Markt von Werbeeinnahmen aus dem Finanzbereich. Was sich im vergangenen Jahr als Chance herausgestellt hat, sehen wir zum Ende diesen Jahres im aktuell schwierigen Marktumfeld als nicht mehr gegeben an.
Damit zeigt sich das Dilemma, in dem sich der Markt für Börseninformationen befindet: Der Rohstoff „Information“ ist in überquellendem Maß vorhanden, was den Preis verbilligt. Gleichzeitig wenden sich immer mehr Hobby-Aktionäre vom Markt ab – eine direkte Folge der Finanzkrise.
Steigende Kurse allein reichen nicht aus, um Marktbeobachter zufrieden zustellen. Die zugrundeliegenden Faktoren müssen transparent und nachvollziehbar sein. Vor allem: Kurse bewegen sich zwar aufgrund von Stimmungen und koppeln sich regelmäßig von der wirtschaftlichen Grundlage ab. Aber die Börse hat übertrieben. Die Entscheidungsträger in der Politik, in den Noten- und Geschäftsbanken haben mit Ihren Bankenrettungsplänen, Geldschwemmen und mit ihrer Mauer des Schweigens überzogen.
Hätte es die Rettungsaktionen der Banken vor einem Jahr nicht gegeben, wäre voraussichtlich Onvista auch gezwungen gewesen, die Community Tradingbird aufzugeben. So blieb nur eine Verlängerung der Leidensphase.
Der Axel Springer-Verlag mit seiner Wallstreet Online Community wird jubeln, andere Dienste wie z.B. Sharewise auch – wenn sie auch in Krisenzeiten durchhalten.
Gestern auf der Web 3.0 Tagung ConventionCamp in Hannover wurde die Frage gestellt, wer von den zufällig Anwesenden in dem Raum (ca. 80 Personen) im letzten Monat auf einen Werbebanner geklickt hätte: ungefähr vier bis fünf Personen meldeten sich. Damit ist klar, weshalb die Informationsbranche auch leidet: Die Werbeindustrie liefert Produkte, die nicht nur gelangweilt ignoriert werden, sondern zum Teil auch stören und Ärger auslösen (z.B. wenn sich über einen interessanten Text eine breite, bunte Werbefläche legt). Der Konsument ist satt und wird dann auch noch mit Werbung bombardiert. Wie sich unter solchen Umständen die Google-Aktie so weit oben halten kann, ist rätselhaft. Das Unternehmen müsste sich neu erfinden, um die Erfolge auf dem erreichten Niveau weiterführen zu können – in Krisenzeiten schwer erreichbar.
Wahrscheinlicher ist, dass ein kleiner Konkurrent mit frischen Ideen den Markt aufrollt. So hat Google schließlich auch angefangen. Die Welt muss keine Googel sein. Vielleicht ist sie auch ein Hohlkörper 😉
Nicolas Plögert says
Hallo Herr Schmidt,
in der tat haben jetzt schon einige Aktien Communities aufgegeben. Wir von http://www.sharewise.com freuen uns natürlich darüber. Wobei ich denke das das Trading Bird Konzept nicht optimal war. Denn mich interessiert ja nicht ob ein Mitglied mit DAX Turbo Calls an einem Tag 25 % Rendite macht. Diese Trades würde ich als Privater Trader nicht nach traden. Deshalb haben wir uns bei Sharewise ganz bewusst nur für Aktien entschieden. Denn sonst belohne ich denjenigen der das größte Risiko eingeht.
Darüber hinaus, glaube ich das die Leute wissen wollen wie gut ein anderer Marktteilnehmer ist. Deshalb überprüfen wir welche Aktien Tipps auch tatsächlich eintreffen und berechnen für jeden Analysten und jedes Mitglied eine Trefferrate und eine durchschnittliche Rendite.
Der aktuell schlechte Werbemarkt ist natürlich das größte Problem für Finanzseiten. Wobei sich die Lage im Vergleich zum 1 Quartal schon verbessert hat. Was positiv ist, dass es weniger Nachahmer Konzepte gibt und man nach der Krise gestärkt und mit neuen Geschäftsmodellen gut durchstarten kann. Also hat die Krise auch was positives.
Ihnen weiterhin viel Erfolg.
Beste Grüße
Nicolas Plögert
Sharewise GmbH
Peter Huber says
Die Mail von Onvista klingt genau gleich wie bei myratings:
von myratings.de:
Letztenendlich funktionieren Online-Gemeinschaften als Geschäftsidee aber nur, wenn alle Erfolgsfaktoren greifen. Neben einer selbst erhaltenen Gemeinschaft von aktiven Mitgliedern im hohen fünfstelligen Bereich bedarf es einem gut funktionierenden Markt für Finanzmarkt-Werbung, welcher auch Online-Communities einen Anteil beschert.
Gert Schmidt, Trend Gedanken Herausgeber, Moving Markets Depot says
Vielleicht war myratings ein Ableger von Onvista?
Gert Schmidt, Trend Gedanken Herausgeber, Moving Markets Depot says
Ja, Ihr Sharewise ist wirklich interessant.
Wenn ich mehr Zeit hätte, würde ich meine Einschätzungen dort auch weiterpflegen.
Allerdings betreiben Sie ja auch einen hohen Aufwand, sowohl technisch, als auch personell. Das kostet eine Menge Geld, das im wegbrechenden Werbemarkt schwer zu verdienen ist. Drücke Ihnen die Daumen.
Deshalb ist es auch richtig, dass Axel Springer-Vorstand Mathias Döpfner das kostenlose Internet in Frage stellt.
http://netzlogbuch.de/iphone/axel-springer-gegen-kostenlos-internet
Ohne Abonnenten bei Moving Markets und Sojakomplex gäbe es auch Trend Gedanken nicht.
Deshalb an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an diejenigen, die meine Arbeit als Abonnent oder Werbung-Anschauer fördern.
Nicolas Plögert says
myratings war von der Finanzpark AG
john says
herr schmidt ,vielen dank für ihren kommentar zur bewertung.bin jetzt erst wieder nach hause gekommen und sehe,das es doch besser gewesen wäre heute morgen ein paar shorts zu verkaufen oder ein paar longs zu kaufen.aber vorm wochenende wird nach oben nicht mehr viel gehen.was übers wochenende noch so passiert,das weiss niemand,da ist vorsicht angesagt.
john says
hab jetzt meine shorts bei 5640 nochmals verstärkt…….das ist doch etwas viel des guten,was die erholung angeht
Gert Schmidt, Trend Gedanken Herausgeber, Moving Markets Depot says
Der DAX ist weit nach unten gelaufen, hat schon viel vorweggenommen, was in den USA erst noch passieren muss.
Aufwärtsreaktion bis 5.700 noch möglich, wenn der Dow nicht in die Knie geht.
john says
ich schätze mal heute morgen sind überwiegend nur kurzfristige trader long gegangen.die mit richtig geld warten erstmal ab wie es am montag weitergeht.also ich schätze mal der dax endet heute so 80-100 punkte tiefer als er jetzt steht.
Gert Schmidt, Trend Gedanken Herausgeber, Moving Markets Depot says
Tagesprognosen sind kurz nach einer Trendumkehr schwierig. Pull Back und Fortsetzung des Trends – beides ist möglich.
Bei den MM Indikatoren ist zu sehen, dass die Hasardeure wieder kaufen – seit Mitte November das erste Mal.
Ihre Zurückhaltung zuletzt bei 5.800 verstärkte die Zuversicht, dass der Markt oben abprallen würde.
Wenn sie jetzt kaufen, bleibt zu beobachten, was passiert. Wenn sie kapitalkräftig genug sind, ziehen sie den DAX nach oben.
Die Situation erinnert mich an Januar 2008: Börsianer waren monatelang für LONG konditioniert, so dass sie nicht mehr SHORT denken konnten – und unterschätzten die SocGen-Geschichte.
Man stelle sich nur mal vor Abu Dhabi würde auch kein Geld mehr bekommen, weil die hinterlegten Sicherheiten in Dubai stehen oder teilweise von der WestLB oder Commerzbank verwaltet werden …
john says
ist sehr gefährlich jetzt richtig zu traden,kann ziemlich schnell heftig in die eine oder andere richtung ausschlagen….hab mal ein punkte gewinn mitgenommen,würde bei steigendem markt erneut shorten.
john says
geld für dubai lässt sich ganz sicher irgendwo auftreiben.wird nur schwer werden investoren zu überzeugen.man kann doch heute kaum noch sagen wo geld gut und sicher investiert ist.auf jeden fall vertraut man schwer jemanden,der nicht mit geld umgehen kann,sie wie die scheichs
SirTP says
Kaufe nur noch Calls!!!
Börsentiger says
Ich warte vorderhand ab und vermute, dass wir so ca. das Tief von Anfang November nächste Woche sehen werden. Wenn nichts Außergewöhnliches passiert, werde ich dann mein Pulver wohldosiert wieder verschießen. Man wird allerdings sehr aufpassen müssen, denn die Märkte können derzeit blitzartig drehen. Es gibt noch immer Fonds, wie Sand am Meer, die für heuer eine jämmerliche Performance vorweisen. Die waren sicher nicht LONG konditioniert. Und wie sie das ihren Kunden am Jahresende beibringen, ist mir ein Rätsel.
john says
@börsentiger:wieviel geld an der seiteninie steht weiss man leider nicht.beim dow hat man heute mit einem verlust von 300-400 punkte erwartet,300 dürften schon erreicht werden,schätze ich mal.wer noch investieren möchte wird den montag abwarten.da wird bekanntgegeben wie das weihnachtgeschäft anläuft und dann sieht man auch vielleicht in sachen dubai etwas klarer.
john says
ausserdem wurde ja angemerkt,das viele händler schon im wochenende sind,also vielleicht erst montag noch verkaufen….bin bei 5647 erneut short gegangen
Börsentiger says
If in doubt, stay out!
Börsentiger says
Das Negativ-Szenario dürfte sich auflösen. Es sieht schon wieder schlecht aus für die Bären. Vermutlich wurde die Dubai-Geschichte nur als Chance gesehen die Märkte zu drücken. Es könnte gut sein, dass die Korrektur schon wieder zu Ende ist und die Optimisten das Rennen gewinnen.
john says
ich würde meine shorts erst bei 5740 herum verkaufen.welche auswirkungen dubai hat,kann man sicherlich nicht in so kurzer zeit feststellen.auf jeden fall sind ja auch amerikanische banken involviert.fast 200 punkte im dax seit heute morgen dürfte etwas viel sein.ich fürchte die verkaufswelle kommt heute erst noch.
Börsentiger says
Es wurden in den wichtigen Indizes Widerstände genommen. Ich fürchte für die hier vertretene Bärenversammlung, dass heute keine Verkaufswelle mehr kommt.
MS says
Sollte die Verkaufswelle dann am Montag eintreten, bzw. das Heutige Tief zumindest erneut erreicht werden?
john says
ich kann mir jedenfalls GAR NICHT vorstellen,das der markt einfach wieder nach oben läuft als wäre nichts gewesen.natürlich werden sinkende kurse oft wieder zum einstieg genutzt.kann aber sein,viele kaufen blind und vertrauen auf die liquidität,die ja die kurse wie schon oft wieder hochzog.vielleicht gab es ja auch heute seitens der banken stabilisierungskäufe.die bank of america will ja den s&p in einem monat schliesslich bei 1275 sehen.
john says
erstmal wäre ja wohl ein kredit über 3,5 mrd.zurückzuzahlen.aber selbst wenn man den aufbringt,was wird dann mit dem nächsten,wenn die investitionen sich nicht bezahlt machen.das könnte auch ein fass ohne boden werden.
john says
das wars ja im dow schon für heute,war ja verkürzte handelszeit bis 13:00(MEZ 19:00)
john says
geht ja nachbörslich nochmal heftig runter,wer hätte das gedacht……hab noch ein paar shorts verdröselt,aber leider zu früh,war nochmal bei5690 eingestiegen.alle möchte ich nicht übers wochenende halten
Herbert says
@ börsentiger: es ist nicht nur eine Bärenversammlung (schöner Ausdruck!). Auch alte Stammgäste sind da „sitting on the fence“
Gert Schmidt, Trend Gedanken Herausgeber, Moving Markets Depot says
Der DAX Future spielt nachbörslich noch ein bischen Jojo:
http://futures.onvista.de/snapshot.html?ID_INSTRUMENT=9289722
Ausserdem: Hallo Dubai – Blog wird Anfang Dezember etwas zu den Ereignissen in Dubai sagen:
http://www.hallodubai.com/blog/2009/11/eid-al-adha-mubarak-2009/#comments
Gert Schmidt, Trend Gedanken Herausgeber, Moving Markets Depot says
Bärenversammlung: Sie sitzen immer noch am Tisch, auf das Schlachtfest wartend:
http://trendgedanken.de/?p=920&cpage=1#comment-39110
Am 11.08.2008 schloss der DAX bei 5.285. Offenbar handelt es sich um eine große Versammlung, die auf ein paar nachwachsende Jungbullen warteten.
john says
der herr tiedje sieht beim dow nach wie vor ein langfristiges zwischenziel !!!! von 5081 .zur zeit gehts voll in richtung deflation.in spanien z.b. sind die erzeugerpreise um 4,2% gesunken.sollte das sich ausbreiten,wirds an den börsen eine kehrtwende geben.
dubai wird verglichen mit der asienkrise vor 10 jahren,dort ging es auch nur um 39 milliarden(bei dubai ist von 59 die rede) und das wirkte sich damals global aus.das sind sicher keine hohen summen anhand dessen was sonst in die hand genommen wurde,aber manchmal fehlt nur ein quentchen um das fass zum überlaufen zu bringen.die societe generale hat übrigens ihrte kunden gewarnt,das es in den nächsten zwei jahren zu einem totalen kollaps des finanzsystems kommt.
john says
die neusten nachrichten sind auch nicht so tolle…genossenschaftsbanken müssen apo-bank erneut helfen.das weihnachtsgeschäft in den usa läuft schleppend an und der us-kongress will der fed die macht entreissen.
john says
bei der diba kann man zur zeit gar keine order aufgeben.ob das mit der dubai-krise zusammenhängt???? die sind auf jeden fall da mit im geschäft.hab zum glück noch einen zweite broker für solche fälle.
john says
traden geht jetzt wieder,auch alle anderen funktionen bis auf den kontoservice.also man kann dort keine überweisungen etc. tätigen,aber die pin/tan verwaltung und die funktion auftrag an die diba funktioniert.vielleicht ist die störung wirklich ein vorwand um geldabhebungen zu vermeiden.damit ist ja vor ein paar wochen schonmal eine holländische bank pleite gegangen.
Gert Schmidt, Trend Gedanken Herausgeber, Moving Markets Depot says
Das ist ja das Tückische: bis zuletzt wird gesagt, es sei alles in Ordnung.
john says
noch im märz galt die diba als eines der 20 renommiertesten institute weltweit nach marktkapitalisierung. und wurde auch vom staat als gesund eingeschätzt.nun hat man schon 10 mrd.staatshilfe in anspruch genommen.wenn die pleite gehen sollten,dann werden auch hier langsam mehr menschen zu den banken laufen und ihr ersparnisse abheben.sobald ich bei der diba wieder überweisungen tätigen kann räume ich mein konto dort erstmal ab.
john says
der markt spielt ja wirklich verrückt.der dax hat vom hoch schon wieder 100 punkte abgegeben,hätte ich heute morgen nie vermutet.da hat es sicher einige auf dem falschen fuss erwischt,die dachten der dax kelttert einfach so weiter.
Herbert says
The United Arab Emirates pledged to lend money to Dubai banks in an attempt to head off the kind of crisis of confidence that froze credit markets last year.WENN INDICES JETZT NICHTsteigen, ist Baisse da.
heute morgen extreme Call Käufe, aber Indices fielen. Auch bärisch https://www.boerse-stuttgart.de/euwax-sentiment