Moving Markets bezieht zur Analyse des Aktienmarktes auch fundamentale Faktoren, die Gewinnschätzungen, ein. Schliesslich orientieren sich kapitalkräftige Marktteilnehmer an den Daten und richten ihre Anlageentscheidungen danach aus.
Die 2006er und 2007er Gewinnschätzungen der Analysten für die 30 Unternehmen des Deutschen Aktienindex wurden heute aktualisiert. Auf Grundlage der Daten werden folgende Indikatoren berechnet:
* Anleihe/Aktien-Ratio und DAX KGV
* Entwicklung des spekulativen und renditestarken Depots und des daraus abgeleiteten MMC
* Test-Indikatoren, die jedes Mal nach einer solchen Aktualisierung wild ausschlagen und grundsätzlich vor/mit fallenden DAX Kursen steigen.
* die Beta Faktor Indikatoren
* das CMI S/R-Ratio
* für jeden DAX Wert die Renditeperformance, die signalisiert, wie sich die Gewinnrendite (Aktienkurs vs. Gewinn je Aktie) im Verhältnis zum Gesamtmarkt entwickelt, z.B. RP Siemens.
Das Ergebnis der neuesten Daten:
* Für 2006 erhöhten sich die Gewinnschätzungen gegenüber dem Vormonat um 2,6 Prozent.
* Für 2007 erhöhten sich die Gewinnschätzungen gegenüber dem Vormonat um 1,9 Prozent.
* Das Gewinnwachstum für 2007 ermäßigte sich dadurch von 12,63 auf 12,11. Damit blieb das Wachstum innerhalb der Bandbreite der vergangenen 12 Monate.
* Die Analysten reagierten bisher noch nicht auf den Kursrückgang des DAX. Sie schrieben ihre Schätzungen voller Zuversicht fort.
Angesichts des DAX KGV von 12,42 für 2007er Gewinne dürften einige Marktteilnehmer beim aktuellen Kursniveau (DAX 5.570 Punkte) zu den Käufern gehören. Gewinnwachstum und Bewertung erreichten möglicherweise ein ausgeglichenes Verhältnis.
Eine Überteuerung des Marktes kann zurzeit nicht festgestellt werden. Eine Seitwärtsbewegung und Gegenbewegung nach oben erscheint wahrscheinlicher als ein schneller Kursrutsch – zumindest aus fundamentaler Sicht.
Die technische Verfassung des Marktes sieht noch nicht so günstig aus (siehe unten).
Für das Moving Markets Depot bedeutet das:
Ursprünglich war es geplant, die DAX Short Zertifikate bis zum Jahresende zu halten. Das darf angesichts der neuen Daten nicht mehr so streng gesehen werden. Die skeptische Grundhaltung wird deshalb gelockert. Es wird geprüft, die DAX Zertifikate an schwachen Börsentagen zu veräußern. Das könnte z.B. nach Panikverkäufen bei einem Kursrutsch unter 5.500 Punkte der Fall sein.
Der ideale Verkaufszeitpunkt dürfte durch den Indikator Aktienvolumen angezeigt werden: Fällt er stärker als der DAX, würde das eine niedrige Investitionsquote der Marktteilnehmer signalisieren. Aus technischer Sicht wäre dann ein überverkaufter Markt erreicht, was zu einer Aufwärtsbewegung führen dürfte.
Beobachten Sie den Indikator auf Tagesbasis.
Im Augenblick besteht eine positive Divergenz. Dadurch zeigt der Indikator an, dass einige kurzfristig orientierte Marktteilnehmer auf ihren Positionen sitzen und steigende Kurse erwarten. Das erhält das Risiko. Denn sie kauften in den vergangenen Tagen in der Hoffnung, dass der Boden erreicht sein könnte.
Fällt der DAX statt dessen auf ein neues Tief, werden sie auf dem falschen Fuß erwischt. Werden ihre Stops abgeholt, könnte der DAX schnell mit Panikverkäufen auf z.B. 5.350/5.400 abrutschen. Das könnte die positive Divergenz des Indikators Aktienvolumen beseitigen und ein Kaufsignal generieren.
In einem solchen Börsenumfeld, möglicherweise begleitet von herausragend schlechten Nachrichten, werden Long-Spekulationen aussichtsreich.
Das SAP Short Zertifikat wird davon unabhängig weiterhin gehalten.