Verkauf von Dt. Bank zu 98,77 EUR und Münchener Rück zu 125 EUR.
Es war urspünglich der Vorsatz gefasst, die Aktienpositionen bis ins neue Jahr mitzunehmen. Das ist jetzt nicht mehr möglich, weil in den vergangenen Tagen – und auch heute beschleunigt – Warnsignale bei den Moving Markets DAX Indikatoren auftauchten.
Zusammen mit den kritischen US Indikatoren erhöhten sich die Risiken um eine weitere Stufe. (Die erste Risikoerhöhung gab es am 05.12.2006.) Deshalb wurde heute ein Teil der Aktien verkauft. Dt. Bank und Münchener Rück gehören zu den großen Trendsettern. Sie dürften bei einem Rückschlag besonders unter die Räder geraten.
Die Warnsignale der DAX Indikatoren sind unter anderem:
* stärker als der DAX steigende A/D-Linie
* steigender Umverteilungsindex
* hohe Umsätze mit steigenden Notierungen ließen den Indikator Aktienvolumen stärker als den DAX steigen.
Insgesamt sieht das Indikatorbild nicht mehr „rund“ aus. Daraus jedoch abzuleiten, dass SHORT-Positionen aussichtsreich sind, erscheint jedoch riskant. Denn die in den vergangenen Wochen immer wieder betonten mittel- bis langfristigen positiven Faktoren (Gewinnschätzungen, ifo Geschäftsklima, niedrige Investitionsquote) würden eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung erlauben. Ein Short-Spekulant geht das Risiko ein, dass etliche Marktteilnehmer pessimistisch eingestellt sind und bei einem Anstieg auf dem falschen Fuß erwischt werden.
Short zu gehen, ist beim ersten Warnsignal immer riskant. Sollte der Markt tatsächlich fallen, gibt es immer noch eine zweite und dritte Gelegenheit.
Außerdem: Sollte der Markt in die Knie gehen, ist es beruhigend, mit freien Barmitteln (rund 15.000 Euro) an der Seitenlinie zu stehen. Auf ermäßigtem Niveau dürften sich neue Einstiegsgelegenheiten bieten.
Gute Kaufsignale kommen dann wieder von Indikatoren, die zurzeit vor einem Rückschlag warnen: A/D-Linie, Umverteilungsindex, Aktienvolumen. Test Sie jetzt die Moving Markets Indikatoren, um die weitere Entwicklung verfolgen zu können.
Gert Schmidt says
PS
Spannend: Dass Trendsetter und Hasardeure auf steigende Notierungen setzen (Anstieg der Beta Faktor Indikatoren), erhöht das Risiko. Denn sie gehören seit Monaten zu den fleißigsten Käufern, insbesondere seit dem Top im November. Irren sie sich, würden sie erstmalig seit Sommer 2006 falsch liegen – und den möglichen Rückschlag beschleunigen.
Jutta says
allen voran glänzt heute Siemens und die Deutsche Bank mit satten Kursaufschlägen von 2 % und 1,57 %. Die G5 sind heute alle im positiven Bereich.
Jutta says
Der Dax hat den wichtigen Widerstand nach oben bei 6420 geknackt. Der nächste Widerstand nach oben liegt bei 6450 – 6460.
der_mit_dem_dax_tanzt says
6430. Bin gerade raus mit long. Gehe direkt short. Das geht mir hier viel zu einfach. Da stimmt etwas nicht.
U.M. says
Schade schade… einen kleinen Einbruch würde ich schon begrüssen, jetzt ist mir der Dax zu teuer…
Jutta says
Mein Vorredner der_mit_dem_Dax_tanzt hat recht. Die Position schliessen bietet sich an. Also Flat.
Ich werde die Verfolgung zum Marktgeschehen, die ich den letzten Tagen versucht habe, in dieser Intensität nicht weiterführen.
Meine Zeit gibt das auf Dauer nicht her und wenn ich etwas mache, dann versuche ich es ordentlich zu machen, das braucht Zeit.
G. Schmidt kann da bestimmt ein Lied davon singen.
Es tut mir leid, sie müssen sich wieder einen anderen Zuflüsterer suchen. Es hat mir Spass gemacht, aber wie gesagt ich kann es aus Zeitgründen nicht durchhalten.
Gert Schmidt says
Wegen des hohen Kaufvolumens schliddert der DAX in eine Überhitzung hinein – sofern das aktuelle Niveau bis Börsenschluss beibehalten wird.
Short zu gehen ist deshalb eine gute Idee.
Aber für das Moving Markets Depot werde ich vorsichtiger sein. Mit etwas Pech kann eine Top Bildung einige Wochen dauern – vielleicht sogar bis Anfang 2007.
Um antizyklisch zu verbilligen, also mit steigenden Kursen Short nachzukaufen (wie im Frühjahr 2006), sind die Warnsignale noch nicht stark genug.
Gert Schmidt says
@Jutta
Ihre Kommentare werden gern gelesen – auch das Spezial-A/D-Linien-Projekt ist noch nicht vergessen.
Bis bald!
der_mit_dem_dax_tanzt says
O.K! Short’s auch wieder raus. Ich warte noch ein wenig. Im Mai hat es ja auch noch länger gedauert. Sie haben recht Herr Schmidt. Etwas Geduld ist wahrscheinlich am besten.
Gert Schmidt says
Immerhin liegen die Optimisten zurzeit immer noch richtig – und kaufen mutig weiter nach.
Wenn das mal nicht zur Bullenfalle wird!
So wie der Nasdaq einknickt, können sich die Optimisten warm anziehen…
P.T. says
Bei Gelegenheit werde ich ein Kapitel „Psychologische Einstellung“ im Rahmen der Anlagestrategie schreiben.
Ich habe festgestellt, dass sehr intelligente Menschen häufig pessimistische Anleger sind und ihnen deshalb große Gewinne entgehen.
Als intelligenter Mensch neigt man in der Regel eher zu einer kritischen Sichtweise und eher zu Pessimismus, da man die Gefahren wahrnimmt und nicht sorglos durchs Leben marschiert.
Genau diese scheinbare intellektuelle Überlegegenheit macht intelligenten Anlegern das Leben schwer. Während der scheinbar dumme „Buy and hold Susi Sorglos Anleger“ langfristig dicke Gewinne einstreicht hören viele intelligente Anleger die Kassandra Rufe und bringen ihr Geld in Sicherheit.
Es ist ganz schwer diesen psychologischen Druck zu widerstehen. Meist läuft der Markt einfach weiter und man ist draußen.
P.T. says
Deshalb ein Hoch auf die Optimisten!
Ich bleibe real und im Musterdepot klar long. Es wird spannend zu sehen, ob es sich auszahlt.
Gert Schmidt says
Um die individuellen psychologischen Faktoren zu reduzieren, wurden die Moving Markets Systeme entwickelt. Sie sollen zeigen, was die „Dummen“ und die „Schlauen“ gerade unternehmen.
Das Problem dabei ist der Mensch, der gerne in andere Rollen schlüpft:
Die Dummen tun so, als wären sie schlau.
Und die Schlauen stellen sich dumm.
Aber das lässt sich entlarven: Wenn eine der beiden Seiten nur einmal falsch liegt, könnte das ein Trendbruch sein.
P.T. says
Herr Schmidt: Ein interessanter Gedanke:
„Die Dummen tun so, als wären sie schlau.
Und die Schlauen stellen sich dumm.“
Darüber lohnt es sich zu sinnieren.
P.T. says
Was macht die Dummen, die denken sie wären Schlau? Oder die Schlauen die sich dumm stellen wollen, aber in Wirklichkeit schon dumm sind 😉
Was machen Schlaue, die die Dummen falsch einschätzen und sich dann dumm stellen?
Fragen über Fragen 😉
Ich für meinen Teile versuche folgendes anzuwenden:
Antizykliker aber kein Pessimist
Geduldig aber nicht faul
Mutig aber nicht leichtsinnig
Ruhige Gelassenheit und Passivität statt hektischer Aktivität
Dickes Fell statt Panik und Sensibilität
Mehr Zeit in das Einzelunternehmen, weniger Zeit in den Gesamtmarkt
Mehr Selbstvertrauen, weniger Herdentrieb
Angemessenheit statt Übertreibung
Gesundheit und Stetigkeit statt Panik und Stimmungsschwankungen
also
Konzentration auf das Wesentliche mit gesunder Weitsicht und Ruhe
to be continued…
Gert Schmidt says
Erläuterungen:
„Die Dummen tun so, als wären sie schlau.“
„Und die Schlauen stellen sich dumm.“
Soll heißen: Die Schlauen legen die Erfolgsregeln fest. Schließlich sind sie die „echten“ Trendsetter. Aber sie haben schlechte Argumente und werden deshalb für Dumm gehalten, bzw. sie stellen sich dumm.
Die Dummen sehen das und folgen ihnen nach einiger Zeit – und denken, sie wären auch schlau. Ist der Markt ausgequetscht, verabschieden sich die Schlauen – und am Ende bleiben nur noch engagierte Dumme.
U.M. says
Dann muss ich ja extrem intelligent sein, da ich meine Longs schon so früh verkauft habe.. ich wäre eigentlich auch lieber etwas dümmer! 😉
ichitaka says
Diejenigen, die mich für schlau halten, sind eigentlich die Dummen. So bin ich nur von dummen Menschen umgeben. Denn diejenigen die ich für schlau halte, die kennen keine Dummen.
homejohann says
Wissen Dumme denn dass sie dumm sind?
S.D. says
….die Dummen werden die Schlauen sein und die Schlauen die Dummen so wie die Ersten die Lezten sein werden doch sind die Ersten die Dummen oder die Schlauen ?…
MP says
Ich denke, was heute bei 6400 passiert ist, waren vor allem die stop buys, die im Markt lagen. Wichtig ist halt, dass das weitere Nachfrage besteht, sonst geht der DAX wieder in seine aktuelle Range 6380 – 6300 – 6250 zurück. Einen false breakout dieser Art 6400+ und wieder zurück hatten wir letzte Woche.
Eigentlich zweimal, denn der Schuss in Richtung 6200 war letztlich eine Bärenfalle bzw. auch ein false breakout. Also, fällt der DAX wieder unter die 6400 würde ich auf kurzfristige Sicht nicht unbedingt long nachkaufen, sondern shorten. Kurzfristig. Langfristig schliesse ich mich P.T. an.
auditor says
…mal eine ganz andere Frage:
Kennt jemand eine Möglichkeit, sich aus dem Internet eine Liste aller an deutschen Börsen gehandelten Aktien herunterzuladen (am besten mit Kurs, Marktkapitalisierung, Vola, Branche)?
Vielen Dank
Herbert says
Hallo, P. T.,
Grüße zurück.
Ich bewundere Ihre rigorose Konsequenz: bis Mai unverändert halten. Aber doch „second thoughts“. Am 24. Juli 2006 war Ihr Paradigma die goldrichtige Einstellung, bevor der DJI 1640 Punkte stiegt. (Gues why I mention 24 July :-)). Heute widerspricht das gleiche Paradigma dem 6. Zürich HauptAxiom: „Schlagen Sie keine Wurzeln, denn Sie schränken Ihre Bewegungsfreiheit ein“ und dem dazu gehörenden Nebenaxiom „Bleiben Sie wegen Gefühlen wie Loyalität und Nostalgie nicht auf einem Verlustgeschäft sitzen“. Sie hatten mit dem Stand von Gestern 49335 Ihrer 50000 Euro voll investiert. Setzen Sie keine Stops? Oder meinen Sie, dass Ihnen ca. 5-9% ZwichenVerlust egal sind, wenn sie mit „Buy and hold“ 20% und mehr bis Mai zu erzielen hoffen?
U.M. says
Ja wird evtl. so schwierig werden.. Aktuell lese ich einen Gewinn von 0.86 % (oder lese ich das falsch?). Und ich denke wir bewegen uns kurzfristig am oberen Band… also mit den 20% wirds schwierig… zuviel zuschnell investiert… aber vielleicht irre ich mich – es führen ja viele Wege nach Rom! Weiterhin viel Glück!
P.T. says
Hallo Herbert,
bei Gelegenheit muss ich mir doch mal die Zürich Axiome zu Gemüte führen.
Natürlich bin ich nicht stur. Wenn ich es für erforderlich erachte werde ich natürlich reagieren. Insbesondere bei den Derivaten ist meine Toleranzschwelle erheblich niedriger als bei den gehaltenen Aktien.
Vielleicht sollte ich meine psychologischen Leitsätze ergänzen:
Flexibel aber nicht vorschnell
Beweglich aber nicht schwankend
Konsequent aber nicht stur
Danke auch an U.M und Gruß
P.T.
Herbert says
Hallo, P. T.,
Ich finde Ihre ergänzten psychologischen Leitsätze prima. Die vorigen fand ich dagegen teilweise keine konkrete Entscheidungshilfe. Denn was heißt schon „Antizykliker aber kein Pessimist“, wenn man nach fast 6 Monaten stetigen Anstiegs schnell ein ganzes Depot investiert? „Mehr Selbstvertrauen, weniger Herdentrieb“ könnte ungewollt auch einen Beitrag zu Theuerzeits overconfidence index als Kontra-Indikator liefern. Ich darf das sagen, weil ich Sie und Ihre Analysen sehr schätze.
Sie wissen sicherlich besser als wir alle, dass Sie im Käfig einer psychologischen Falle sitzen, weil Sie uns allen die Überlegeneheit des Leitsatzes zeigen wollen: „Mehr Zeit in das Einzelunternehmen, weniger Zeit in den Gesamtmarkt“. Sie können der psychologischen destruktiven Großmacht der Reduktion kognitiver Dissonanz nur dann entkommen, wenn Sie objektivierbare Entscheidungskiterien möglichst behavioralistisch quantitativer Art für den Teil-Abbruch des öffentlichen Experiments haben. Ansonsten wird von Ihrem Gehirn alles Festhalten an einer ventuell zu korrigierenden Position nur als „Gesundheit und Stetigkeit statt Panik und Stimmungsschwankungen“ deklariert. So ist das, einige der wenigen immer wieder bestätigten sozialwissenschaftlichen Einsichten.
Was nun, wenn Sie die goldrichtigen Unternehmen zu einem um etwa zwei Monate falschen Zeitpunkt gekauft hätten, weil Sie dem Timing des Gesamtmarktes wenig Bedeutung zumessen? Ich habe hier öfters darauf hingewiesen, dass ich am 24. Juli mit behavioralistischen Indikatoren ein zentrales Kaufsignal erhielt. Ich habe nun aber schon am 6. Dezember um 11:58 gepostet: „6. Die realen Geldbewegungen in New York haben gestern ein neues bullisches Extrem erreicht – nur knapp unter dem 24. November. […] Ich dokumentiere solche Signale immer im Voraus. Jetzt kam ein neues Verkaufssignal.“
Souverän wären Sie, wenn Sie jetzt schon im Voraus von uns allen nachvollziehbare Kriterien des Ausstiegs aus den riskanteren Derivaten in Ihrem Depot formulieren und beim eventuellen Eintritt des Falls der Fälle tatsächlich die Reißleine ziehen könnten. In der eigenen Stube kann man das diskret besser als auf dem öffentlichen Forum der Freunde, Skeptiker und Intimfeinde. Viel Glück und Dank für den Mut und die Ehrlichkeit, ein im Rampenlicht stehendes Depot für alle nachvollziehbar mit nachvollziehbaren Gründen einzurichten.
Sollte Ihr Experiment Erfolg haben, werde auch ich das kurzfristige Timing mit wenig Geld zurückfahren (Ich hatte zwischen dem 11. 10. und 7. 12. auf der Long Seite 20 Treffer und 5 Fehlsignale und auf der Short Seite 29 Treffer und 16 nervenaufreibende Fehlsignale ) und mehr Geld in mittelfristige Bewegungen investieren und damit wohl mehr als jetzt verdienen.
Nochmals Grüße und viel Erfolg!
P.T. says
Hallo Herbert,
danke für das konstruktive Feedback!
Ich lerne gerne von Ihnen. Die pyschologische Falle ist ein guter Gedanke. Sie haben dass richtig erkannt.
Die Fehler von Zeit-Analyst möchte ich nicht wiederholen. Dies betrifft, das Festhalten an einer einmal getroffenen Einschätzung und fehlendes Moneymanagement.
Was die Haltedauer und das Festhalten an Werten ungeachtet des Marktes angeht, kann ich mich auch nicht ganz auf Buffett berufen, weil die Grundbedingungen schon andere sind. Z.B:
1. Abweichung. Einsatz von gehebelten Derivaten mit Knock-Out Schwelle die zu dauerhaftem Kapitalverlust führen können. Diese wirken wie ein Investment auf Kredit und sind mit Buffett und Value Investing schwer vereinbar.
2. Zeitliche Restriktion des „Experiments“ auf 6 Monate.
3. Kauf von ebay trotz quantitativ nicht eindeutig zutreffender Indikatoren
4. Investition der gesamten Summe in kurzer Zeit
5. In meinem realen habe ich ausnahmslos günstiger eingekauft als im Musterdepot und damit wirkt meine Toleranzgrenze größer.
Weil ich die oben genannten Ausnahmen gelten oder anders gesagt ich Kompromisse gemacht habe, muss ich auch Kompromisse beim Festhalten an den Werten machen. Buffett investiert in der Regel nicht auf Kredit so kann der den Ansatz auch bei Wind und Wetter durchhalten.
Dessen bin ich mir bewusst.
Was in diesem Zusammenhang hilfreich sein kann und ich zur Anlagestrategie noch ergänzen muss, ist die Definition von Risiko.
Für mich stellen Marktschwankungen und Markteinbrüche an sich kein Risiko dar.
Risiko ist für mich „permanent loss of capital“.
Die Aktien werden trotz Schwankungen schon wieder auf ihren inneren Wert kommen.
Aber springder Punkt sind die die Derivate, diese sind von der Risikodefinition betroffen. Dieser Problematik wollte ich ein eigenes Kapitel widmen.
Ein Knock-out Ereignis stellt einen permanenten Kapitalverlust dar daher das größte Risiko für mich. Dies ist unbedingt zu vermeiden!
Ich unterteile die Werte daher absteigend nach Risiko. Die risikoreichste Position ist der KO auf die Münchner Rück, anschließend Ko auf Ebay, Puma, Unilever und Berkshire.
Für die Münchner Rück würde ich zuerst ein Stoploss setzen. Als Bedingung ist, wenn es zu einem Rückgang im DOW deutlich unter die 12000 kommt.
Grüße P.T.
U.M. says
@P.T. Ja ihr Leitsatz ist richtig: Flexibel aber nicht vorschnell. Aber haben Sie nicht fast das gerade gemacht? In der Geschwindigkeit wie Sie ihr Depot eingerichtet haben? Bestenfalls arbeite ich so schnell im Optionshandel. Aber nicht mit Aktien. Dort warte ich den richtigen Zeitpunkt ab, es das kann dann mehrere Monate/ Jahre dauern.
Klar als Händler an der Börse war das anders, da „mussten“ wir kaufen, da hatten wir aber auch andere Informationsquellen…
Anyway – In dieser kurzen Zeitspanne 20% Gewinn – auch mit Aktien – zu realisieren würde mich für Sie sehr freuen.
Generell empfehle ich Abwarten. Als Beispiel: Eine Bank wird in den USA auf Schadenersatzzahlungen verklagt (damit haben wir Schweizer hinlänglich Erfahrung). Die internationalen Bilanzierungsregeln für Banken, (es gibt da verschiedene ich nehme keinen Bezug darauf) verlangen, dass der grösstmögliche Schaden im Sinne eines Risikostatements an die Stakeholder ausgewiesen wird. Dieser Betrag x wird direkt vom Kapital abgezogen, dann auf die Aktien umgerechnet = Direktabschlag. Dazu kommen aber meist wesentlich höhere Abschläge durch die Händler (Emotionen, Unsicherheiten, Risikominimierung in den Portfolios, Imageschaden in den Portfolios, Herdentrieb (verkaufst Du – verkaufe ich) etc.) alles nicht monetär messbare Werte. Sofern es sich um ein Grossunternehmen handelt, ist davon auszugehen, dass diese Schwankungen später wieder kompensiert werden.
JETZT KAUFEN!
In der Regel setzen diese Unternehmen alles daran das Image aufzupolieren und den Schaden klein zu halten. Dazu kommen dann meist noch Sparprogramme um zu zeigen, dass man besser als die Konkurrenz ist und um die Gunst der Anleger zurück zu erhalten. Die Erholung setzt meistens kurze Zeit nach Beendigung des Streits (Schadenersatzklagen, Patentprozesse) ein. Dann kommt das Zweite:
DIE BöRSE VERGISST SCHNELL (Buy on bad News)
Erholende Titel werden wieder salonfähig und müssen in die grossen Portfolios (wo sie vorgängig mit Schimpf und Schande verkauft wurden) wieder reingekauft werden – koste es was es wolle! Der Kurs steigt und alle haben längst vergessen, dass da mal was war…
Gerade passiert mit Nobel Biocare (Produktstreitigkeiten). Der Kurs und die Optionen dazu sind förmlich explodiert. Leider habe ich zwar einen Tag vor dem Prozess noch daran gedacht – dann aber vergessen einzukaufen (die Risiken waren klein, dass das schwedische Gericht gegen Biocare entscheidet). Tja verpasst – selber schuld…. Sollte mir wohl doch jetzt mal eine Agenda kaufen….
Anyway – deshalb ist es schwierig in nur ein paar wenigen Monaten grosse Gewinne mit Aktien zu machen, welche lediglich auf Grund ihres aktuellen Profiles (gutes KGV und so..) eingekauft werden. Sie werden rentieren im Portfolio, gute Titel immer. Aber lassen Sie diese 3-5 Jahre ruhen….
Kurzfristig garantieren meist nur Optionen grossen Spass – aber auch grossen Ärger. Denn wer weiss schon, ob morgen nicht wieder ein Diktator den Ölhahn zudreht oder eine Bombe testet? Dann heisst es wieder: Buy on bad news – denn runter kommt jeder Titel mal. Die Einen früher die Andern später…
JL says
Kurzcheck Indikatoren: als Warnsignal bleibt inzwischen nur noch das Aktienvolumen. Umverteilungsindex hat wohl einen Streich gespielt gestern ;-), inzwischen wieder gefallen. In der A/D Linie sehe ich inzwischen eher eine negative als positive Divergenz. Fuer mich heisst das: ein Long Versuch mit gesundem Abstand wert. Kauf eben: AA0BKQ, zu Brief 3.41, 2000 Stck, entspricht Kurs 6,405. Der KO muss bis Dienstag halten, Montag Urlaub 😉
Gert Schmidt says
Der Nachmittag wird mit hohem Volumen ablaufen. Aktienvolumen dann wohl mit Verstärkung des Warn-/Verkaufsignals.
Volumen geht vor allen anderen Indikatoren. Denn die zur Verfügung stehende Geldmenge entscheidet über die Richtung. Alles Andere dient der ergänzenden Interpretation.
Immer noch Gefahr für die Optimisten. Bleibt Wall Street schwächer, gibt es eine ähnlich Entwicklung wie gestern mit einer Bullenfalle.
Aber auch ein Anstieg bedeutet Gefahr. Dann läuft der Markt geradewegs in die Überhitzung.
Für Shorts ist es zu früh. Hier braucht es mehr Hinweise von den Beta Faktor Indikatoren
Umverteilungsindex: Er müßte bei einer Top Bildung mit dem DAX STEIL ansteigen.
MP says
Dümmer als der Markt erlaubt – ein Autor von spiegel.de scheint hier im Thread gelesen zu haben …
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,453356,00.html
P.T. says
Hallo U.M ich stimme ihnen vollkommen zu. Als alter Händler wissen Sie wie der Hase läuft.
Buffett hat auch bei Washington Post, Wells Fargo und American Express extrem günstig eingekauft, als diese Werte niemand haben wollte und jeder mit Schimpf und Schande auf den Verkaufen Knopf gedrückt hat.
Was mein Musterdepot angeht, war ich in der Tat recht schnell unterwegs. Allerdings muss ich mich an die Restriktionen halten. Wenn ich nur 6 Monate Autorenrechte zur Verfügung habe, kann ich nicht genau so antizyklisch agieren, wie ich es gerne täte.
Siehe auch Antwort zu Herbert.
Ich will mich aber nicht rechtfertigen. Trotz alledem. Aus meinem Investmentuniversum habe ich viele Aktien liegen lassen und die aus meiner Sicht aussichtsreichsten ohne Zögern gekauft.
Ich stehe zu meinem Ziel: durchschnittlich mind. 20% p.a. und Outperformance des DAX! Auch nach den 6 Monaten Autorenrechte werden ich das Depot bei Ariva wahrscheinlich einfach weiterlaufen lassen auch um die langfristige Beurteilung zu ermöglichen, denn darum geht es mir. 20% p.a für die nächsten 17 Jahre 😉
U.M. says
@P.T. : Sie haben Werte im Depot, da liegen mehr als 20% in den kommenden 17 Jahre drin… 😉
JL says
Zur Vollstaendigkeit: eben hats noch ein Limit des gleichen Scheins bei mir abgepflueckt bei 6,355 (2.90 Eur Brief). Damit 4000 Stck zu durchschn. 3.164 Eur inkl Gebuehren, bzw. Kurs 6,382. Herr Schmidt hat mal wieder recht gehabt mit der Indikatoren-Einschaetzung. Wenns weiter faellt ist das naechste Kauflimit bei 6,280 Pktn und danach bei 6,200 Pktn. Warnsignale ja, aber bis Jahresende sehe ich zumindest noch einen Angriff auf 6,500. Alles unter 6,400 sind Kaufkurse. KO bei 6,065, taeglich ca einen Punkt steigend, sollte das Risiko begrenzen. Na denn, schoenes WE von Ihrem Kontraindikator! 😉
JL says
Korrektur (sorry, ist halt schon a bisslerl spaet fuer mich): KO bei 6,140 natuerlich, Basis bei 6,065. Das macht die Sache natuerlich etwas gefaehrlicher, aber kurzfristige Strategie bis 6,500 bleibt.
P.T. says
„Dümmer als der Markt erlaubt“:
Folgender Artikel dreht sich genau um die Problematik Markettiming. Lesenswert!
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,453356,00.html
U.M. says
Schon extrem wie sich der DJI hält… nicht runterzukriegen… Da kaufen immer wieder einige nach…
Herbert says
P. T.,
dieser Artikel beruht auf einer Prämisse, die ich für ganz falsch halte: „Anleger, die bei fallenden Kursen möglichst rasch verkaufen, um an einem unbestimmten künftigen Tiefpunkt wieder günstig einzusteigen“. Wer nicht antizyklishc handelt, ist sein Geld bald los – oder er/sie agioert aus Unfähigkeit zum kurzfristigen Timing tatsächlich mitelfristig. Man muss in kurzen Wellen soe wie U. M. bei fallenden Kursen kaufen, nicht – wie der Artikel unterstellt – verkaufen … Ich weiß, dass widerspricht Ihrer Strategie, beim Ausbruch auf ein neues Jahreshoch zu kaufen. Aber mal ehrlich, haben Sie mal eine Strichliste geführt, wie oft das Prinzip daneben ginbg – so wie bei Deutsche Bank?
Herbert says
P. T.,
nochmals zum gleichen Artikel: „Die Gier führe zu dem Wunsch, schlauer als der Markt sein zu wollen“. das ist doch ganz falsch. Die Gier führt so wie 1999 und 2000 zum Trendfolgen mit dem Prinzip „buy the dips“…..
JL says
Hallo P.T., na der Artikel ist wirklich etwas billig, und Lichtjahre weg von Ihrem Niveau. Ich glaube daher auch, Sie wollen uns damit nur scherzhaft etwas foppen ;-). Nach der Devise, glaube keiner Statistik die Du nicht selbst gefaelscht hast, werden da Vergleiche gemacht. Voellig neutral, objektiv und uneigennuetzig steht dahinter ein Fondsmanager, der von seiner Erklaerungsnot ablenken muss, dass sich Fonds sehr oft schlechter als die eigentlichen Indizes entwickeln, und klaeglich mit solch einem Vergleich versucht (das unterstelle ich) wieder mehr Anleger in die ach so serioesen, professionellen und renditestarken Fonds zu locken, denen dieses jahr die Anleger die Ruecken kehrten. Naja. 😉
dochasi says
U.M. sie ahben recht-aber wer kauft den Dow immer wieder hoch-
so gemischt können die Daten gar nicht sein,daß nicht immer wieder
gekauft wird-und der Dax zieht mit -mittlerweile wieder mit etwas outperformance,was ihm aufgrund der Daten im EU Raum ja auch zusteht
ich persönlich glaube auch noch an einen weiteren Anstieg nicht ganz so krass wie im Frühkahr-da lieferten die Indikatoren ja auch schon bei 58xx
Warnsignale der Einbruch kam dann weit später-300 Punkte geb ich dem Dax nicht mehr-es sei denn der Euro fällt weiter ,woran ich nicht glaube-
ein Gutteil der gestrigen Abendrally führ ich schon auf den Euro zurück-
so bei 6550 sollte auf jeden Fall Schluß sein-habe einmal gestern mir
eine kleine Posi short bei 6450 gegönnt,aber nur als Zwischendurchzock
Herbert says
Weiß jemand eine einleuchtende Erklärung für diese verblüffende Beobachtung? Fast immer dann, wenn der DJ Eurostoxx50 gegenüber dem Dax zurückblieb, kam es zu einem Kurseinbruch für den Dax. Auch jetzt steigt der ESToxx50 schwächer als der Dax. Um das Faktum sicher zu dokumentieren, habe ich in meiner Software seit dem September 1998 die Tagesschlusskurse des EStoxx50 durch die des Dax dividiert. Dann habe ich die beiden Charts der Ratio Estoxx50/Dax und Dax übereiander gelegt. 10 Mal traf der folgende Kursrutsch des Dax zu, einmal nicht und 4 mal ging der Dax anschließend nur seitwärts und stieg dann weiter. Die eine Ausnahme war in der Mitte eines Dezember, und zwar im Jahre 2003.
Komisch, aber wo Rauch aufsteigt, da muss auch Feuer sein. Macht es Sinn, aus der Beobachtung einen Indikator zu konstruieren?
Herbert says
Zusatz zur Divergenz DJEStoxx50 und Dax: Die Beobachtung gilt nicht für jedes Zrückbleiben des Eurostoxx, sondern nur für die Extremwerte, wenn die Ratio Stoxx zu Dax kleiner als 0.70 wird. Das ergibt einen verblüffenden Oszillator über die Jahre hinweg.
Jutta says
@Herbert
auch ichitaka sagte, dass der Eurostoxx sauberer läuft als der Dax.
Mag sein dass sich Markteilnehmer am Eurostoxx orientieren und den Dax damit zurückpfeifen, wenn er fern jeder Realität gestiegen ist.
Eurostoxx eine landmark die hilfreich ist.
ichitaka says
Hallo Herbert,
Ihre Beobachtung zum Eurostoxx ist goldrichtig. Leider kann ich Ihnen keine Erklärung bieten, die Ihrem Niveau von Forschung genüge wäre. Aber ich will es etwas versuchen.
Damit, dass er sauberer läuft meine ich, dass der ESTX50 Index ziemlich exakt auf wesentlichen Unterstützungen und Widerständen wendet. Auch Divergenzsignale lassen sich im ESTX50 ohne großes Risiko handeln. Kurz gesagt, der ESTX50 ist mit den Mitteln der Technischen Analyse besser zu handeln, als der DAX. Es gibt für den Dax diverse sogenannte Firstmover. Dazu zählt zum Beispiel auch der TecDax, der FTSE100 und eben auch der ESTX50. Es sieht so aus, dass sich der Dax eben auch nach seinen europäischen Brüdern richtet und nicht nur nach den US-Indizes.
Aber auch drüben können wir solche Divergenzen bzw. Firstmovereffekte sehen. Wie sie als US-Händler sicher wissen, ist der S&P Index so ein Index, der deutlichere charttechnische Muster bildet, als beispielsweise der Dow Jones. Als Firstmover dagegen taugt er nur manchmal etwas. So beispielsweise in diesen Wochen. Während der Dow und die NASDAQ underperformen, hat der S&P die Führung übernommen. Doch in der Regel gilt: die NASDAQ und der Russell2000 ist für die US-Märkte der Firstmover. Aber versuchen Sie mal den Russell mit technischer Analyse zu verstehen 😉
Ich vergleiche Schmidts Indikatoren zur Betaanalyse gerne mit der Intermarketdivergenz. In diesem Sinne verstehe ich Märkte wie die NASDAQ und den Russsell2000 als Trendsetter bzw. spekulative Märkte und den S&P bzw. auch den Dow als Sicherheitsinvestments. In einer heftigen Korrektur verliert der Dow Jones selten mehr als die anderen Indizes. Und der S&P als Performanceindex geht zwar deutlich in die Knie, ist aber wegen seiner großen Marktbreite oft moderater im Verlust, als NASDAQ und Russell2000.
In Europa gibt es parallele Intermarketkorrelationen. So ist der ESTX50 wohl eher ein Profiindex, während ich den Dax ganz klar als spekulativen Index bezeichne. Ich nenne ihn auch gerne einen Übertreiber oder Hektiker. Denn während der ESTX50 einen Doppelboden bildet, zeigt der Dax oft mit seinem zweiten Bein ein weiteres Tief. Umgekehrt genauso. Auch die Steigungs und Fallwinkel im Dax sind auffällig schärfer.
Wie gesagt ich kann mir die gut funktionierende Prognostizierbarkeit der Intermarket Divergenzen nicht genau erklären. Aber womöglich sind im ESTX50 mehr Profis und Institutionelle unterwegs. Damit meine ich natürlich, dass sie ihn betrachten und ihre Handelsentscheidungen danach ausrichten, denn der ESTX50 besteht ja zu großen Teilen aus dt. Werten. Dagegen handeln den Dax viele Spekulanten und auch Amateure. Möglich auch, dass in Deutschland durch vergleichbar weniger Aktienkultur als beispielsweise in den USA und in Britanien, weniger Know How existiert. Das hieße dann, dass die Briten und die US-Amerikaner, sicher aber auch die Franzosen, Österreicher und Schweizer wesentlich weniger naiv an die Börse gehen, als der deutsche Michel das tut.
Herbert says
Hallo Ichitaka,
hätten wir mit diesen Intermarketrelationen nicht ähnlich den deutschen Beta Faktoren einen neuen Indikator für „Der Markt ist/ist noch nicht überhitzt“. Habe jetzt auch mit Charts auf Stundenbasis NDX dividiert durch SPX und RUT dividiert durch DJI ab Juni 2006 experimentiert. Treffer 21 zu 2 und 24 zu 5. Zu gut, um wahr zu sein. Wahrscheinlich wurde die Korrelation mit dem bloßen Auge von mir wünschend verzerrt. Aufschlussreicher ist es, wenn ich ab jetzt eine Liste führe, was ich in den nächsten Stunden und Tagen erwarte und das Ergebnis dann später abgleiche.
Grüße
der_mit_dem_dax_tanzt says
Bin kurzfristig short! Mit stop bei 6490!
Gert Schmidt says
Ein interessanter Gedanke! Es fehlen jedoch markante kurzfristige Verkaufsignale. Und: Planen Sie ein, dass Stops über 6.500 vom Markt abgeholt werden.
JL says
@ der_mit_dem-dax_tanzt: na, da ist ja das Gleichgewicht gewahrt. Bin kurzfristig Long heute morgen gegangen mit Limit-Nachkaeufen bei 6,530 😉 Schaun mer mal.
JL says
sorry, soll heissen: 6,430
der_mit_dem_dax_tanzt says
Der Gedanke ist der, das eventuell doch viel mehr Verkaufsorders auf Call’s bei 6500 mittllerweile haben.
Gert Schmidt says
Das stimmt schon. Auch die AnimusX Umfrage sagt, dass dort große Abgabebereitschaft kommen wird.
All das würde sich jedoch bei einem neuen Hoch schlagartig ändern. Denn dann holen die Chartanalysten ihre Lineale heraus und geben den Weg in Richtung 7.000 frei.
Eine solche Rallye, dann noch zusammen mit dem hohen Volumen des Dezember-Verfalltermins wäre für die „großen Jungs“ eine gute Gelegenheit, Short zu gehen, Aktien leer verkaufen, Zertifikate-Emittenten geben neue Turbos aus etc.
Kann mir gut einen Anstieg vorstellen, bevor es abwärts geht.
der_mit_dem_dax_tanzt says
Nein ich glaube nicht an einen Wendepunkt. Sondern eher an ein Durchatmen.
Die 6325 und die 6300 Call’s sind verdächtig viel gekauft worden in den letzten beiden Handelstagen, obwohl hier nicht viel passiert ist.
Ich glaube die Kollegen mit diesen Scheinen werden hier nochmal geprüft. Sie wissen ja ohne ein paar „Schweissperlen“ kann man nirgendwo etwas verdienen. Auch wenn Weihnachten vor der Tür steht.