Spannende Ereignisse sind bei Lycos Europe zu bestaunen:
Wegen des Verkaufs des Geschäftsbereichs Tschechien erwirtschaftete das Unternehmen im ersten Quartal 2007 einen Gewinn von 48,7 Mio Euro. Das entspricht einem Gewinn je Aktie von 0,16 EUR. Zurzeit notiert der Titel bei 0,55 Euro.
Das Unternehmen verfügt über liquide Mittel von 168,6 Mio Euro und eine Eigenkapitalquote von 82 Prozent – eine bequeme Ausgangsbasis für die Zukunftspläne des Unterhaltungsportals.
Allerdings zeigt die Bewertung der Aktie und der Kursverlauf, dass die Aktionäre dem Management misstrauen.
So wirkt das niedrige KGV von 3,4 einerseits spektakulär. Andererseits kommt darin zum Ausdruck, dass die Marktteilnehmer jegliche Zukunftschancen verneinen.
Dabei hat das Unternehmen kräftig in Ideen und Software investiert, um 1. sein eigenes Angebot attraktiver zu gestalten und 2. sein know how anderen Unternehmen zu verkaufen.
Wenn Sie z.B. in der Google-News Funktion nach Lycos suchen, finden Sie zahlreiche Aktivitäten des Unternehmens. Der neueste und spektakulärste Entwicklung ist die Zusammenarbeit mit T-Online.
Bislang produziert Lycos im operativen Geschäft Verluste. Deshalb überdeckt der Sonderertrag aus dem Verkauf seines Tochterunternehmens die Probleme. Trotzdem scheint das Unternehmen mit Christoph Mohn an der Spitze eine Art James Bond Philosophie zu haben: Totgesagte leben länger. Oder war es „stirb langsam“ …?
Wie auch immer: Lycos bleibt ein spannendes Investment, das für Überraschungen gut sein kann.