Als der DAX am Morgen auf 6.152 Punkte gefallen war, konnten Sie als Moving Markets Besucher die Chance nutzen:
Anhand der A/D-Linie war zu sehen, dass sich ein neuer unterer Wendepunkt abzeichnete. Der Indikator blieb deutlich schwächer als der DAX, was im Aufwärtstrend regelmäßig ein Kaufsignal darstellt. Anschließend kletterte das deutsche Börsenbarometer auf 6.188 Punkte.
Weil bis Börsenschluß die Indikatoren weiterhin alle Ampeln auf Grün schalteten, besteht kein Handlungsbedarf im Moving Markets Depot. Es bleibt aussichtsreich, auf steigende Notierungen zu setzen.
JL says
Vortrag Dr Marc Faber, Conrad Hotel, Bangkok, 13 Oct 06
Der Vortrag fand statt im Zusammenhang einer Einladung von Global Trader, einem internationalen Unternehmen, das CFD Trading anbietet und kuerzlich als erstes auslaendisches Unternehmen in Thailand die Lizenz von der SEC (Stock Exchange of Thailand Commission) hierfuer erhielt. Allerdings nur fuer institutionelle Kunden, Privatkunden bleibt in Thailand und SEA weiterhin kein Zugang zu einem CFD bzw. Derivatetrading, wie das in Deutschland z.B. der Fall ist. Hoechstens eben ueber die Institutionellen die nun den Global Trader Zugang nutzen.
Das Seminar war frei, fuer jeden Interessierten offen bei vorheriger Anmeldung (zur Sitzplatzorganisation), insofern habe ich keine Copyright Bedenken im folgenden kurz eine Zusammenfassung von dem erfrischenden Vortrag Dr Doom’s zu liefern, insbesondere da weitgehend deckungsgleich mit seinen bisherigen im Internet verfuegbaren Kommentaren, und ich versuche das Englische einigermassen korrekt im Deutschen wiederzugeben.
‚The First Synchronized Global Economic Boom in the 200 Years old History of Capitalism!’
Wir befinden uns z.Zt. in der Mitte eines wirtschaftlichen Booms seit 2001. Das besondere an diesem ist, dass er weltweit synchron verlaeuft, was in der Geschichte (die letzten 200 Jahre) bisher einmalig ist. Dieser Boom wird gefuettert durch ‚consumption’ weltweit. Alle geographischen Oekonomien wachsen zur gleichen Zeit, das hat es noch nie gegeben.
Dieser Boom beinhaltet, dass zum ersten Mal in der Geschichte, 2006, der Oel-Demand der Emerging Markets hoeher ist als der der Developed World.
Der Global Real GDP Growth fuer 2007 aus Berechnungen der Weltbank und Morgan Stanley liegt bei 4.7% und 4% respektive (2006: 4.9% und 4.7%). Beides ueber dem Durchschnitt von ca. 3.8% seit 1970.
Diese wirtschaftliche Expansion beinhaltet deflationaere (Export von billigen Gebrauchsguetern z.B. aus China) wie inflationaere Schocks (hoher Resourcenhunger Chinas). Neben China sei noch Indien erwaehnt, das obwohl wirtschaftlich anders gelagert, gegenueber China 20 Jahre zurueck ist und insbesondere den Resourcenhunger noch weiter antreiben wird, neben der durch Indien z.B. deflationaeren Wirkung bei IT Dienstleistungen und natuerlich aller anderen weltweit exportierten Produkte.
Dieser Boom beinhaltet eine fortwaehrende Kapitalverlagerung zu Nicht-G7 Staaten.
Ein schnelleres und nachhaltigeres Wachstum in Emerging Economies.
Dass der weltweite Handel gegenueber dem weltweiten GDP Wachstum exponentiell angestiegen ist.
Dass dieser Boom zu einer enormen Interdependenz der weltweiten Boersen gefuehrt hat und weiter verstaerkt fuehrt.
Die Emerging Markets insbesondere seit 2000 ihre foreign exchange reserves verdreifacht (300%!) haben, seit 1995 mehr haben als die entwickelten Laender, die im gleichen Zeitraum diese Reserven nur um etwa 70% erweitert haben.
Jetzt finanzieren die entwickelnden Laender die entwickelten Laender, erst- und einmalig in der Geschichte.
Greenspan ab 2001 eine enorme Liqiditaetswelle durch Zinssenkungen ausgeloest hat, die sich erst seit 2003 etwas abschwaecht, aber immer noch weit ueber dem wachsenden Durchschnitt seit 1984 liegt. Damit hat er einen Assets Boom ausgeloest.
Trotz der Intention der Fed seit 2004 die Zinsen von 1% auf nun 5.25% zu erhoehen um ein ‚tightening of money’ zu bewirken, ist dies nicht das Resultat geworden. Im Gegenteil, die Schulden der Haushalte sind exponentiell gestiegen beschleunigt sogar durch die heoheren Zinsen resultierend in einer seit Mitte 2005 negativen Sparrate der US Amerikaner, die auf der Blase der Immobilienwerte beruht, die immer wieder weiter beliehen wurden.
Es ist langfristig unrealistisch, dass das Schuldenwachstum und das Unternehmens-Gewinnwachstum weit ueber dem GDP Wachstum liegt wie derzeit der Fall.
Ein hoher Schulden/GDP Ratio bedeutet weitere Inflation unabhaengig von dem Zinssaetzen.
Auch inflationaer ist der Fakt, dass zur Zeit (trotz 5.25% Zinsen) sowie in den 60ern, 70ern, die Zinsen unter dem GDP growth lagen. Nur in den 80ern darueber, was eine deflationaere Zeit war. Die Zinsen sind also noch lange nicht hoch genug um die Inflation einzudaemmen.
In den USA stehen die besseren Chancen fuer eine inflationaere Rezession als eine deflationaere.
Waehrend Immobiliendarlehen und GDP seit 1960 weitgehend synchron verliefen, hat sich seit 2001 ein enormer Gap entwickelt (ungefaehr 9% zu 5%, historisch erstmalig)
Nun geht der Housing Market in den US in eine Baisse. Aber, es gibt natuerlich noch andere Mittel des US Verbrauchers seine ‚Consumption’ weiterzupushen und hochzuhalten: Aktien- und Assetsverkaeufe!
Waehrend die USA ein rekordhohes Handlesdefizit mit China hat, ist Chinas Balance weitgehend ausgeglichen. Woher kommts? Weil China ein entsprechend wachsendes Handlesbilanzdefizit mit dem Rest von Asien hat.
Was ist mit der These, dass eine Rezession in den USA eine Rezession in Asien gleichermassen ausloesen wuerde? MF denkt, dass China und Asien gute Chancen haetten weiter zu wachsen selbst wenn der Handel mit den USA enorm einbricht.
China ist inzwischen wichtiger fuer die Asiatischen Wirtschaften als die USA.
Die chinesische Wirtschaft ist inzwischen in realen Terms weit groesser als Europa/USA (Bsp. Stahl- und Zementproduktion und -verbrauch).
Kein Know-How? China produziert seit 2003 mehr Akademikerabschluesse als die USA (Bachelor-Basis, nicht post-graduate)
Weiteres Warnsignal: seit 1985, und insbesondere stark verstaerkend seit 2001, besitzen Auslaender mehr Assets in den USA als die USA im Ausland. Hir kommt nun hinzu, dass der ROI (Return-on-Investment) der US Assets seit Mitte 2004 negativ und weiterhin stark abnehmend negativ ist als der mittlere ROI von Assets im Ausland. Was macht da ein denkender Investor?
Es findet ein grosser Wealth-Transfer statt: waehrend der Lebensstandard in Westeuropa und den SA in den letzten 20 Jahren sich leicht abgeschaecht hat, hat er in der entwickelnden Welt enorm zugelegt.
Die Urbanisierung in Asien nimmt stark zu, waehrend in der entwickelnden Welt kaum noch. Daraus resultiert ein in weitere Zukunft weiter stark wachsendes Baugewerbe dort.
Waehrend in den USA, UK und Australien die Immobilienpreise seit 1997 sich mehr als verdoppelten, sind in den Emerging Asiatischen Laendern die Immobilienpreise im Schnitt nun erst wieder auf dem Level von 1997. In China sind die Immobilienpreise sogar noch weit schwaecher gestiegen als das GDP.
Indien ist in Besug auf Immobilien erst da, wo China vor 20 Jahren war.
Die Chinesische Commodity Consumption (am Bsp. von Kupfer, Aluminium und Oel) liegt zwischen 25% und 10% (gleiche Reihenfolge) wie bei den USA.
Seit 1900 stieg der Oelkonsum in den USA stark an, seit 1950 in Japan, seit 1965 in Suedkorea. China und Indien fangen gerade erst an zu wachsen mit einem Barrelverbrauch von 1-2 pro Kopf pro Jahr (USA: 25). Ich habe die Grafik vorliegen. In den ersten 3 Faellen stieg der Oelkonsum ab der genannten Jahre exponentiell.
Asien wird seinen Oelkonsum in den naechsten 10 Jahren verdoppeln.
Das hiesse, dass weltweit weit mehr Oel verbraucht wird, als gefoerdert werden kann. Selbst ein neues Denken zu erneuerbaren Energien kann so schnell keine Alternativen bieten. Keiner der Anwesenden im Seminar wird in seiner Lebenszeit mehr einen Oelpreis von USD 12 wie 1998 sehen. Ja, kuerzlich haben wir eine Korrektur, ob wir die USD 45 sehen werden? Vielleicht, aber er wisse es nicht.
Die USA sind seit ca 1999 Netto-Importeur von Oel, da die eigene Foerderung nicht mehr ausreicht. Der Einfall im Irak geschah nicht wegen Menschenrechten oder der Kirche.
China sieht die Problematik fuer sich selber, und alliiert sich deswegen zunehmend mit Iran.
Commodity Cycles: steigende Commodity Preise beguenstigen Kriege…
Bei Kriegen, gehen die Commodities dann ‚ballistic’…
Wir befinden uns erst seit 2003 in einem steigenden Cycle der 14-20 Jahre dauern sollte, wenn man den Chart seit 1800 zur Hilfe nimmt. Nur die letzten 3 Jahre als Bullenmarkt nach 14 Jahren Baerenmarkt? Sehr fragwuerdig.
Gibt es in den Asset markets zur Zeit einen Bargain?
Nein, zur Zeit ist nichts wirklich billig. In 2002 war Argentinien ein Bargain. Anfang der 90er nach dem Zusammenbruch der Sovietunion war es Russland.
Kann der Dow noch bis 33,000 steigen? Der Dow kann auch bis eine Billion steigen. Natuerlich kann er bis 33,000 steigen, dann kostet Gold zwischen 5-6,000 USD/Unze.
Empfehlungen fuer Aktien- und Waehrungsinvestments:
Malaysia, Singapur, China, Vietnam; Bauwirtschaft in Indien und China. Alle anderen suedostasiatischen Laender vorrangig nur mit wechselhafter buy-and-sell Strategie. Inklusive Thailand. Die einzige Wirtschaft in Thailand, die dynamisch ist, sei die Nachtwirtschaft (MF hat seine Hausaufgaben gemacht) 😉
Und natuerlich weltweit: Gold, Oel und Wasserwirtschaft (!).
Jeder bilde sich seine eigene Meinung! Schoenes Wochenende.
ichitaka says
Toll JL,
wirklich klasse.
Danke
schaschlik says
Ja, schön…aber Dauerpessimist…er muss das so sagen.
Zurück zur A/D
Was sagt uns eigentlich die A/D-Linie von heute im Vergleich zum 09.05.2006 ?
JL says
@ schaschlik: da haben Sie was missverstanden, das ist sehr bullish. Man muss nur bei den Anlagen differenzieren…
ichitaka says
Ich habe das auch sehr bullish verstanden. Im Übrigen hat das ZDF von Claus Kleber eine Dokumentation über Indien auf lager. Brannt neu und nicht überl. www zdf de/ZDFde/inhalt/3/0,1872,3971107,00.html
JL says
In den letzten 2 Wochen hat sich ja viel veraendert. Die 6,000 waren offensichtlich kein Widerstand, als 1,000er Marke, wie ich es angenommen hatte. Eher das bisherige Jahreshoch vom Mai, aber hier steht der Beweis noch aus. Zeitanalyst hat richtig und offen festgestellt, dass der Eintrittspunkt fuer sein Szenario im Mai ersetzt werden muss. Aber er sieht den neuen Start des Szenarios sehr kurzfristig, und ist daher meiner Meinung der Zeit weit voraus. Ich habe heute mal wieder im internet incl. wiwo und manager-magazin, aber auch viele andere Seiten durchgelesen, und alle sind noch sehr vorsichtig. Auch Schmidtschens Indikatoren zeigen keine Euphorie sondern trotz steigender Kurse eher eine Unterkuehlung. Der DJ hatte bei der Ueberwindung seines vorherigen Hochs ueberhaupt keine Probleme. Wo sollen die Probleme beim Dax herkommen? Die Indikatoren von Hrn Schmidt waren lange nicht mehr so eindeutig wie jetzt bullish, und er hatte in den letzten Wochen immer mehr recht als alles andere.
Ich habe seit Herbert’s Warnung dieser Woche wieder 75% meines Anlagekapitals in Cash. Ich sehe keine grossen Ruecksetzer. Wo sollen die denn her kommen? Ohne Euphorie?
Ich werde jetzt endlich sukzessive in 3 Schritten paritaetisch dieses tote Kapital einsetzen. 1/3 am Anfang naechster Woche in Aktien- und Dax-Long opportun intraday, ein zweites Drittel falls es noch niedrigere Kurse gibt, und das letzte Drittel falls es dann noch niedrigere Kurse im Laufe der Woche gibt, der weiter in cash behalten fuer Sondersituationen bzw. Short-Absicherung (unter Beruecksichtigung ichitaka’s Sonderstellung naechster Woche in seiner Wendepunkttheorie und weil naechste Woche viele Q3 Zahlen m DJ anstehen).
Mich wuerde wirklich mal interessieren was die anderen Seitenlinier wie U.M. (hey, alter Segler) und Herbert denken? Weiterhin M.G., MP, Jutta, die sich in der letzten Zeit weitgehend bedeckt hielten.
Waere sehr nett, wenn Sie alle dieses WE (und es hat sich ja wirklich viel veraendert), Zeit faenden Ihre persoenliche Bestandsaufnahme hier mitzuteilen.
Das gaebe viel Input, den Herr Schmidt sicher naechste Woche kommentieren wird, neben einem sehr fruchtbaren Austausch unter uns allen (falls Sie keine Probleme haben, sich in die Karten schauen zu lassen; wir sind doch hier sehr liberal oder? Quasi eine Kommune (ohne terroristische Ambitionen natuerlich 😉 ).
Ich habe P.T. und ichitaka explizit nicht erwaehnt, da die Kollegen nun wirklich konstant hier eine aktive Vorreiterrolle fuehren.
Na, Herbert, also wenn es wirklich nur ’sehr gute‘ Diplomarbeiten gibt ist was faul. Trietzen Sie die Diplomanten mehr, egal wie gut sie sind. Ich hatte mal einen Prof. in elektrische Energietechnik, bei dem war es so, dass egal wie gut man war, man nach der (muendl.) Pruefung den Hut aufsetzte, und aufrecht unter dem Tuerschlitz nach draussen marschierte. Gerade junge Leute muessen, egal wie gut (und es gibt in jedem Jahrgang eine Gauss’sche Verteilung), muessen hart rangenommen werden, um sie zu weiteren Spitzenleistungen zu treiben 😉
Freue mich fuer Alle hier auf Alle! Beste Gruesse / JL
ichitaka says
JL,
setzen Sie nicht zu viel Hoffnung in den 16./17.
Damit will ich nicht sagen, dass ich meine Mainung zurückziehe. Aber in so einem starken Auffwärtstrend wird jede Kaufsituation genutzt. Vieleicht ein, zwei Tage Einatmen und dann kannst wieder weiter gehen. Schön wäre natürlich mehr, aber wir sind ja nicht bei „Wünsch dir was“.
Auch eine Bullenfalle ist immer noch nicht auszuschließen, wie Herr Schmidt hier vor einigen Tgen beschrieben hat.
ichitaka says
Lemmingalaram
Wenn ich das so summiere:
1. Herberts Sentiment steht heute dort, wo er im Frühjahr 2006 auch stand,
2. Die Euro am Sonntag titelt „DAX 9700“
3. Auch die 3sat Boerse sieht das eher bullisch
4. Bei Godmodetrader bereitet man sich auf die Herbstrally vor
5. General Electric bestätigte mit Gewinn und überraschte positiv mit Umsatz, dennoch verlor das Papier am Freitag „Sell on good news“
6. Im wöchentlichen Sentiment ist die Risikofreude der Anleger erstmalig wieder über die Nullinie gestiegen.
So komme ich zu dem Schluss, dass der erwähnte Pessimismus, bzw. die allüberall herumgereichte Vorsicht nicht wirklich vohanden ist. Wenngleich die Euphorie auch nicht zu verspüren ist. Zum Glück sieht sich die Bildzeitung noch nicht veranlasst in weiß mit rotem Streifen, also im ICE Stil zu erseinen.
Die Liste ließe sich noch beliebig weiter führen. Ich möchte nicht den Bären raushängen lassen, aber den Riecher in den Wind stellen. Bleibe bullisch, bis der letzte Bär erlegt ist.
JL says
Fujitsu-Siemens und Philips enttaeuschen nach Meldungen die ich eben gelesen habe….
Gert Schmidt says
Herzlichen Dank für Ihren „Live-Bericht“ von Herrn Faber!!!
Dass alle Volkswirtschaften gleichzeitig wachsen, ist ja im Augenblick sehr schön. Aber es bleibt daraus zu schlussfolgern, dass es im Falle einer Talfahrt schwierig sein wird, gegenzusteuern.
… „Inflationierung der Assets“ …
So bleibt daraus zu schließen, dass der Trend noch (lange) anhalten kann. Das sagen auch die Moving Markets Indikatoren. Man kann mitspielen, so lange es noch geht. Wachstum wird von Notenbanken gesteuert und steht möglicherweise auf tönernen Füßen. Das sollte in der Anlagestrategie bei westlichen Blue Chips berücksichtigt werden.
Um der Entwicklung in Asien und China folgen können, erscheint es aussichtsreich, dort zu investieren. Im Moving Markets Depot werden deshalb zwei neue Investments dazukommen.
Gert Schmidt says
@schaschlik, A/D-Linie:
Im Mai 2006: Warnsignale
Im Oktober 2006: Kaufsignale
Gert Schmidt says
Für den Lemmingealarm gibt es bislang nur einen Indikator, der das anzeigt: „Summe Beta hoch“
http://www.movingmarkets.de/trends/charts/betahoch.php
Der Indikator fasst Aktien mit hohem Beta Faktor zusammen. Steigt er so, wie im Augenblick, gehen Anleger massiv in Trends setzende Werte. Das ist in den vergangenen Monaten so stark geschehen, dass es einem schwindelig werden könnte.
Aber ist das allein schon ein Grund für die Top Bildung? Ich meine: Nein. Denn dazu müßten hohe Investitionsquoten und die „Gewinne machen ist leicht“-Mentalität dazu kommen. Beides gab es im Mai und zurzeit ist davon nichts zu sehen.
Deshalb: Die Lemminge scheinen vom Abgrund noch eine Weile entfernt zu sehen. Nicht alle laufen in der Spur.
ichitaka says
OK,
danke für Ihren Hinweis Herr Schmidt.
Herbert says
Zwichen-Bilanz meiner Sentimentexperimente. Seit dem eindeutigen Kaufsignal am 21. 7., über das ich hier mehrmals berichtet habe, habe ich mit dem Indikator in der Erprobung ohne echtes Geld experimentiert. Übers Wochenende habe ich nun einmal im Backtesting gefragt: „Was wäre gewesen, wenn…“ ich allen eindeutigen Kauf- und Verkaufssignalen der 21 täglichen zuzüglich 15 wöchentlichen US-Sentimentindikatoren, die zu einer einzigen Kennzahl verdichtet werden, unerschrocken gefolgt wäre?. Die Indikatoren habe ich „ex ante“ codiert, bevor die anschließenden Kursbewegungen stattfanden. Die anschließenden Kursbewegungen rekonstruierte ich dann aus eSignal 30-Minuten-Charts ex post.
Also, es gab ab 21. 7. bis heute mit den 21 täglichen Indikatoren 10 Verkauf- und 7 Kaufsignale. Beim Befolgen aller 10 Verkaufssignale seit dem 21. 7. wären 148 NDX Punkte Gewinn und 80 Punkte Verlust – der letzte von Mittwoch bis Freitag letzter Woche – entstanden. Beim Befolgen aller 7 Kaufsignale seit dem 21. 7. wären 399 NDX Punkte Gewinn und 30 Punkte Verlust erzielt worden. Die spannende Gegenrechnung lautet nun aber: was hätte durch einfaches Kaufen und Liegenlassen seit dem 21. 7. gewonnen werden können? Das waren 280 NDX Punkte. Unterm Strich hätte ich also durch die Sentimenttechnik etwas mehr – netto 437 Punkte (oder 159 Punkte mehr als die Benchmark) – verdienen können (rechnet sich, wie oben gesagt: auf der Shortseite 80 Verlust und 148 Gewinn; auf der Longseite 399 Gewinn und 30 Verlust). Diese Bilanz bestärkt mich, mit meinen Experimenten weiter zu machen.
Wem dies alles als eine Milchmädchenrechnung vorkommt, hat völlig recht. Wir entscheiden uns in der Regel nach dem Einsatz von echtem Geld nicht mehr so nüchtern wie bei der Betrachtung eines intellektuelles Vergnügen bereitenden Indikators. In Wirklichkeit mag er Verlust produzieren, wenn Angst und Gier das Urteil und die Entscheidungskraft lähmen. Und wenn beim Einstieg gezögert wird, weil die meisten veröffentlichten Meinungen immer dann gerade besonders pessimistisch sind (siehe P. T. s wiederholte den Punkt treffende hier gemachte Bemerkungen, dass im Bullenmarkt sich niemand traut, beim Rücksetzer zu kaufen), wenn der Indikator ein Kaufsignal gibt.
Natürlich beziehe ich immer auch die Schmidt Indikatoren, Ichitakas Wendepunkte, Thomas Grüners Kolumne und Mark Twains Common sense über die Gefährlichkeit der Börse mit ein.
US-Sentiment funkt nun nach Marktschluss am Freitag: jetzt nicht vor einem Rücksetzer von mindestens zwei Tagen kaufen. Wenn überhaupt short, dann sich bewusst sein, dass Shorts zur Zeit nur eine geringere Wahrscheinlichkeit von nur 65% Erfolg (148 Gewinn und 80 Verlust= 148 von 148+80=65%). Dagegen hat die Longseite mit Sentiment z. Zt. viel größere Chancen.
Was meinen die Kolleginen und Kollegen, kann man aus der Relation der Versager auf der Long- und Shortseite einen weiteren Indikator konstruieren, ob wir uns in einem mittelfristigen Abwärts- oder Aufwärtstrend befinden?
ichitaka says
Ich finde die Idee, einen neuen Indikator daraus zu konstruieren, interessant. Wie wär der Ansatz Herbert? Was ich schon weiß, dass Sie eine Exceltabelle verwenden und dann einen oszillierenden Indikator daraus projizieren. Wie kann man Ihrer Meinung nach das System verfeinern und möglichst automatisieren?
Herbert says
Die Bezeichung „Oszillator“ war von mir unabsichtlich etwas irreführend gewählt. Es sind jeden Tag neu „at random“ ohne Berücksichtigung der Vortrage gemessene Daten. Aus den bullischen und bärischen Erwartungen (Nichtberücksichtigung der neutralen) wird eine Ratio gebildet. Sie „oszilliert“ zwischen Extremen, ohne, technisch gesprochen, ein Oszillator zu sein.
Ich bin mir nicht sicher, was ich mit den Neutralen mache. Sie müßten auch mit gewichtet werden. Vorschläge sind willkommen!
Ein neuer Indikator könnte alle Signale aus jeweils zwei Handelswochen gruppieren. Dann berechnen, wieviele Punkte NDX auf der Short- und Longseite im jeweiligen Zeitraum Versager waren. Aus diesen 2-Handelswochen-Punkten einen exponentiellen Durchschnitt bilden ….?
ichitaka says
Also wenn Sie schon Neutrale zählen, dann sollten wir sie auch einfließen lassen. Mein Vorschlag: einen eigenen Oszillator (bleiben wir doch einfach bei diesem Begriff) dafür zeichen. Der könnte ja Maximal 0 % und Minnimal 100 % Investitionsquote der Anleger anzeigen. Oder ist mit Neutralität eine neutrale Investition gemeint (long=short)? Ich hatte jetzt gedacht: 0 % Neutralität heißt Volle Kanne Investiert und 100 % heißt alles im Cash.
Letzeren Absatz habe ich nicht ganz verstanden. Durchschnitt ja, verstehe ich. Was ist mit den Versagern? Rausrechnen oder in den Durchschnitt einfließen lassen. Wenn man sie einfließen lässt muss man diese Versager ja nicht extra berechnen oder wie ist da gemeint?
Herbert says
@ Ichitaka
Vielleicht regt Sie die folgende Präzisierung zu weiteren Vorschlägen an. Ich finde es immer gut, wenn Diskussionpartner nach möglichen Denkfehlern suchen.
„Neutralität“ – das ist in meiner Codierung nur die Anzahl der 21 täglichen Indikatoren, die weder eindeutig als bullisch noch als bärisch im Hinblick auf die Einschätzung der künftigen Marktentwicklung codiert werden können, also eine ungenaue Residualkategorie. Auf die Investitionsquote könnte man daraus nicht oder nur sehr, sehr indirekt und ungenau schließen.
Die Anzahl der „weder/noch“ ist allerdings eine gute „proxy“ Variable für Unschlüssigkeit; und wir wissen, dass sich Unschlüssigkeit in heftige Bewegungen nach beiden Seiten entlädt, wenn die „Neutralen“ auf einen in Bewegung geratenden Zug aufspringen.
Ich codiere a) die subjektiv geäußerten Erwartungen sowie b) die in Aktien- und Geldmarktfonds täglich berichteten Zu-und Abflüsse in Aktien- und Geldmarktfonds mit hohem Beta (spekulativ) und niedrigem Beta (Sicherheitsinvestments) sowie die verschiedensten Put-Call-Ratios sowie VIX und VXN als Angst-und-Euphorie Messer und außerdem das Tick Volumen und die A/D von NDX und SPX nach der Maxime von Keynes: Die Prognose der Börse gleicht einem Schönheitswettbewerb, bei dem es nicht darauf ankommt, zu bestimmen, wer die Schönste ist, sondern welche das Publikum als die Schönste auswählen wird.
Daher ziehe ich seit dem 5. Mai aus einem hohen bullischen Sentiment nicht mehr den üblichen „contrarian“ Schluss, dass die Börse bald fallen müßte, sondern erwarte so lange eine Bestätigung der Mehrheitsmeinung bis a) die Börse eine Zeitlang in eine Richtung gelaufen ist und b) die Ratio der positiven zu den negativen Erwartungen ein in der Vergangenheit oft zur Umkehr führendes Extrem erreicht hat.
Das relative Ausmaß von Fehlsignalen und Treffern könnten in diesen Wellen weitere Aufschlüsse über die Meinung des Publikums beim Schönheitswettbewerb bieten, was zur Erläuterung des nicht klaren letzten Absatzes führt:
Nach einem Verkaufssignal werden im 30-Minuten-Chart sowohl die ab Signal steigenden als auch die im Anschluss daran fallenden NDX Punkte bis zum Ende der nach dem Signal entstehendenden Mini-Welle gezählt (geht leicht und rasch mit eSignal Charts). Oft stieg z. B. in den letzten Wochen nach einem Verkaufssignal der NDX am nächsten Tag zur Eröffnung noch z. B. um 10 Punkte, um dann 5 und mehr Stunden lang z. B. 30 Punkte zu fallen. Das würde ich als einen Treffer von 30 minus 10, also von 20 Punkten, codieren.
Überwiegen dagegen bei einem Verkaufssignal die steigenden Punkte die fallenden, ist von einem Versager die Rede. So gab es z. B. letzte Woche bei Marktschluß am 10. 10. ein Verkaufssignal mit NDX Stand 1693. Am 11. 10. fiel der NDX intraday auf 1675 und stieg dann bis 13. 10. 19:30 Uhr stetig auf 1728. Das macht 18 Punkte in die erwartete und 35 Punkte in die gegenteilige Richtung, was die Kennziffer des „Versagens“ auf 17 Punkte bringt. Mir schwebt vor, das Ausmaß der Treffer und der Versager auf diese Weise zu quantifizieren.
Interessant erscheint nun für die Bildung eines neuen Indikators die Frage: Wie ist die Relation der Versager bei den Kaufsignalen zu denen bei den Verkaufsignalen in einem Zeitraum von – sagen wir – zwei Handelswochen. Daraus würde eine Ratio gebildet. Man kann sie auch mit der Trefferquote bilden, aber Fehlsignale sind leichter zu rechnen, weil es weniger als Treffer sind.
Ich brauche dann gar keinen exponentiell gleitenden Durchschnitt. Ein Blick auf die Grafik würde zeigen, ob wir uns in einem Aufwärtstrend (wenig Versager bei Kaufsignalen und viele bei Verkaufssignalen) oder einem Abwärtstrend (viele Versager bei Kaufsignalen und wenige bei Verkaufssignalen) befinden.
ichitaka says
Ok, das verstehe ich jetzt. Zusammengefasst:
Die neutralen Ergebnisse raus, da sie keine Aussgekraft besitzten, die Misserfolge gezählt und die Differenz zu 100% sind dann die Erfolge. Diese ins Verhältnis gesetzt ergibt eine (wie auch immer geartete) Anzeige, ob wir in einem Aufwärts- oder Abwärtstrend sind.
Bestechend. In der Tat. Was noch recht weich ist und nie wirkich klar herausgearbeitet wurde ist: „Daher ziehe ich seit dem 5. Mai aus einem hohen bullischen Sentiment nicht mehr den üblichen “contrarian” Schluss, dass die Börse bald fallen müßte, sondern erwarte so lange eine Bestätigung der Mehrheitsmeinung bis a) die Börse eine Zeitlang in eine Richtung gelaufen ist und b) die Ratio der positiven zu den negativen Erwartungen ein in der Vergangenheit oft zur Umkehr führendes Extrem erreicht hat.“
Eine Zeitlang hatten Sie mal mit ca. 10 Wochen benannt. Doch das ist ja immernoch recht ungenau, oder? Wir müssten da etwas finden, was deutlicher ist. Womöglich findet sich im Zusammenspiel der anderen Indikatoren soetwas.
Übrigens gab es gestern Abend im S&P ein bilderbuchartiges Verkaufssignal www lemmingesindnieallein de/img/TT/sup.jpg
Dies ist der S&P Future auf Stundenbasis. Leider habe ich immer noch keine Chartdaten auf Tagesbasis.
Achten Sie auf den Fraktaltrendindikator am unteren Rand. Er bildet eine Spitze aus. Außerdem eine Goldene 5 über dem Kurs in der Folge einer roten 9. Weiter gehts eigentlich nicht mehr, sagen diese Indis aus. Doch ich bin skeptisch. Die Aufwärtskraft des Marktes macht mich icht glauben, dass dies ein Grund für ein Short ist. Aber seitwärts wirds wohl nun eine Weile gehen.
Herbert says
@ ichitaka
Ja, genau: ich habe keine Lösung für diese „weiche“ Angabe.
Sentiment funktioniert m. E. (das ist nicht mehr als eine Arbeitshypothese) nur in Interaktion mit a) verstrichener Zeit seit Beginn einer Mini-Welle und mit b) zyklischen Sentimentextremen. Lezteres wird durch die Ausschläge der Ratio bullisch/bärisch ganz gut approximiert. Ersterem nähere ich mich z. Zt. nur mit der Faustregel, ein tägliches Sentimentsignal nur dann überhaupt zu beachten, wenn seit dem Beginn der Mini-Welle mindestens 3 Tage verstrichen sind. Oft läuft der Markt aber 4, 5, 7 oder 11 Tage. (Dies gilt für das tägliche Sentiment. Für die wöchentlichen Sentimentindikatoren – wie z. B. American Association of Individual Investors AAII, Investor’s Intelligence, Market Vane, Consensus und vor allem die „harten“ COT Berichte – nehme ich als theoretisch nicht begründete Faustregel „ca. 10 Wochen“.)
Die Lücke des zyklischen Ausmasses der verstrichenen Zeit könnte in der Tat eine andere Indikatorengruppe schließen helfen. Aber bloß keinen Elliott, weil 3 Elliott Anhänger zu 5 verschiedenen Wellenzählungen kommen, weil zwei nach dem Versagen ihrer Prognose sagen, sie hätten sich in der Identifikation der Welle in einem „fatalem Fehler“ geirrt. Die Indikatoren müssen „intersubjektiv konfirmierbar“ für alle anderen nachvollziehbar sein.
Dazu sollten alle Nicht-Sentiment-Indikatoren (Achtung, keine Doppelmessungen), die sich in der Vergangenheit zu mehr als 50% bewährt haben, codiert werden nach – (eindeutige Wahrscheinlichkeit sinkender Kurse), nach + (eindeutige Wahrscheinlichkeit steigender Kurse) und 0 (uneindeutige Interpretation, wobei Letzteres als Code immer zu bevorzugen ist, wenn der Indikator unterschiedliche Auslegungen erlaubt). Können Sie so etwas basteln? Mit welchen Indikatoren? Dann die + und – als Ratio berechnen und als Verlaufskurve abcharten….
Habe gerade einen gestern gekauften DZ7Y07 Dax Put (KO 6275)glattgestellt und gehe in Kürze in einen Dax Put DR 98FU mit niedrigerer KO Schwelle.
Gestern kam in New York „end of day“ im Sentiment „das“ Signal, dass
die letzten Lemminge wahrscheinlich in den Markt hineingewandert sind. Remains to be seen. Das könnte auch die schaluen anti-zyklisch agierenden investoren sein. Wer weiß? Unser subjektives Gefühl, dass der Markt viel zu stark sei, um unseren Indikatoren glauben zu können, könnte ein zusätzlicher Kontra-Indikator werden.
Schaue mir Ihre aufregenden Prognosen an, wenn das andere Tagewerk getan ist.
JL says
Moment. Das hatte ich aber jetzt nicht nochmal gepostet. Aber naja, steht ja nicht Falsches drin 😉
JL says
Eine Frage: bei den MiniFutures, die Hr Schmidt ja auch nimmt, gibt es eine Basis und einen Stopp. Verfaellt der Mini wertlos, wenn der Stopp erreicht wird, oder bekommt man dann die noch verbleibende Differenz zwischen Basis und Stopp ausgezahlt?
ichitaka says
JL,
eigentlich ist ein miniFuture das gleiche wie ein Future. Seine anderen Kennzahlen, was den Multiplikator und die Marginanforderungen angeht sind unterschiedlich zum Future.
Ich weiß nicht, was sie mit Stop meinen. Knockoutschwelle? Sowas gibt es beim Future nicht. Sie können mit einem Future theoretisch 100% Basiswert multipliziert mit seinem Multiplikator verlieren. Beim Eurostoxx50 ist das x10 beim Dax x25.
ichitaka says
Hallo Herbert,
die Lücke die es zu schließen gäbe, sollte nach möglichkeit ein technischer Indikator sein. Ich würde ja wirklich gerne mal das Experiment machen und einen langfristigen Chart EOD Basis einspeisen und die erwähnten Indis dort ausprobieren. Das Ergebis könnten wir dann zusammen mit den Sentimentindis auswerten.
Herbert says
Nichts aus der Setmiment-Ecke, Mercatorix, sondern von der dritten Säule: Chancen von Festverzinslichen in Relation zu künftig geschätzten Aktienrenditen in Relation zu den Bargeldbeständen von Investmentfonds.
Kennt jemand eine Veröffentlichung der Bargeldbestände von Investmentfonds in Deutschland? Ich nicht. Ist auch nicht so wichtig, weil deutsche Aktien von Auslöndern gekauft und gehalten werden. Für die USA sind solche monatlichen Veröffentlichungen Pflicht. Sie zeigen, dass die Bargeldbestände als % aller Aktieninvestments z. Zt. geringer als auf dem Höhepunkt der Hausse im Jahre 2000 sind. Ein Chart, das mir im kostenpflichtigen Dienst von Jason Goepfert seit 1950 vorliegt, zeigt eine recht gute Korrelation zwischen Bargeldbeständen und künftigen Kursen. Ist ja auch logisch.
Hmmm, stützt sich die These, dass viel Geld an der Seitenlinie wartet, die jetzt überall herumgereicht wird, auf harte Fakten?
Noch spannender wird es in Relation zu Zinsen. Wenn die Fonds verdammt wenig Rendite in Festverzinslichen erhalten können wie zur Zeit, sollten sie Bargeld für bessere Investitionen in den trendsettenden blue chips bereit halten, das machen sie aber jetzt in den USA seit Monaten nicht (Fazit: da sind die meisten schon drin). nämlich Aktien in US volle Kanne und Bonds übervolle Kanne. Wir sehen das an den Pflichtmitteilungen der „Cots“. Kein gutes Omen. Aber solange die Musik spielt, geht der Tanz weiter.
Insider in Deutschland haben seit Monaten gekauft und jetzt erstmals zurückgeschraubt (Handelsblatt von gestern).
Bond-Stock-Ratio, die wir bei Gert Schmidt finden, ist auf dem besten Wege, das alte Hoch vom Mai zu erklimmen. Kein gutes Omen. Gewiss, langrfistig, JL, wird sie auf 1.30 steigen, so dass man mit langem Atem Dax 7900 oder 8000 oder mehr sieht, wenn nichts mit den Gewinnen passiert. Intel und Motorola und Yahoo geben uns heute nach Marktschluss ein Indiz.
Heute morgen ZEW Indikator viel besser als erwartet, aber der Dax rührt sich nicht. Wenn das Raubtier auf solch unerwartet gute Nachricht keinen Freudensprung macht, ist das das „writing on the wall“… Empire State Index in den USA schon gestern sehr stark und unerwartet gestiegen und keine Freudenreaktion des Marktes. Das zeigt mir, das die Insider ihre Aktien vielleicht dankend an den großen Haufen der geordnet aufs Parkett marschierenden Lemminge abgegeben haben und leerverkauft haben könnten. („Der Fixer ist bei Gott beliebt, weil er nichts hat und dennoch gibt“ )
Wenn ich ein Insider wäre, würde ich wohl gar nicht spekulieren, sondern profitablere Investments machen. Oder ich würde meinen Banker beauftragen, das gesamte seit Jahren gehaltene Aktiendepot „noch“ steuerfrei zu verkaufen, sobald die Koalition es wagen sollte, ab nächstem Jahr die Spekulationsfrist von einem Jahr auch für Altinvestitionen, also für Verkäufe ab dem Jahre 2007, zu streichen. Überlegen Sie mal, was das für einen Rutsch gäbe. Deshalb müssten Insider schon jetzt ab und zu mal Kasse machen, wenn sich alle Welt so wie gestern um Aktien reißt.
Sentiment-Indikatoren sind nicht für Insider. Sie sind für die Gruppe der Nullsummen-Spiele spielenden Leute mit geringem Vermögen und großem Hunger auf mehr, die im Spiel „Auf der Reise nach Jerusalem“ hoffen, etwas schneller als die anderen auf einem Stuhl zu sitzen, wenn die Musik abrupt zu spielen aufhört….Ich setze mich imemr auf einen Stuhl und tanze nicht mehr mit, wenn meine Sentiment-Indikatoren ein Extrem erreichen.
zu dumm, dass ich keine CFDs und Knockouts über Nacht halten kann, bevor Intel, Motrorola und Yahoo usw. nach Marktschluss berichtet haben.
Herbert says
@ichitaka.
Prima. „The ball is ín your court“! Das soll nicht heißen, dass wir kompetitiv arbeiten, sondern nur getrennt marschieren, aber vereint agieren sollten …
ichitaka says
Sorry, Herbert. Das habe ich nicht verstanden 🙂
Herbert says
Ichitaka, das hieß: prima, machen Sie das. Ich bin gespannt
Mit dem Zusatz wollte ich nur nicht beabischtigten eventuelle mißverständlichen Nebenbedeutungen meiner Lieblingsmetapher „The ball is in your court“ vorbeugen. Sie meint das Gleiche 🙂
ichitaka says
OK, Herbert, aber nach wie vor benötige ich ja EOD Daten.
Herbert says
@ichitaka
Woher speisen Sie intraday die Stundendaten des SPX ein?
Wie kann ich Ihnen vielleicht über mein Abonnement bei eSignal helfen, eod Daten herunterladen zu können?
Bei welchem Broker zahlen Sie nur 4 Euro pro Halfturn für einen OS? Wissen Sie, ob dieser Broker eine Einlagenversicherung hat oder ob dort nur die Kundenkonten separat vom Betriebsvermögen geführt werden?
Ist es vielleicht Actior?
ichitaka says
Hallo Herbert,
1. Ich bekomme meine Daten von Interactivebrokers.com kurz IB, die aber bieten keine Kurshistorie.
2. Sie könnten mir eine Textdatei mit der Kurshistorie zuschicken.
3. Ich zahle bei IB tatsächlich 4 € pro Ausführung plus Spread natürlich. In D-Land wundert man sich darüber, habe entsprechende Bemerkungen auch schon in andern Foren gelesen. Wenn ich aber über den Teich gucke, haben die Profis alle einen Account bei IB.
4. Also nach eigenen Angaben gibt es einen Einlagenschutz. Weiß nicht, ob es das ist was Sie meinen: www interactivebrokers de/de/accounts/accountProtection.php?ib_entity=de
Herbert says
ok, Ichitaka, ich frage mal über Mail bei eSignal an, wie ich einen solchen Textfile erstelle …