Die Gewinnprognosen der Analysten erhöhten sich. Anstatt bisher 10,2 Prozent setzten die Marktbeobachter das durchschnittliche Gewinnwachstum der DAX Unternehmen für 2008 auf 11,4 Prozent herauf.
Das reicht zwar nicht, um den DAX explodieren zu lassen. Aber es reicht, um weniger sorgenvoll in die Zukunft zu schauen – sofern die Analystenberechnungen stimmen (was allerdings als Einwand für jede Börsensituation gilt).
Wegen der Panikverkäufe in den vergangenen Tagen gab es in der Markttechnik eine deutliche Verbesserung. Dadurch dürfte der Verkaufsdruck nachlassen. Auch das dürfte sich kurzfristig positiv auf den DAX auswirken.
Es bestehen gute Chancen, dass sich der Markt auf dem aktuellen Niveau stabilisiert (ggf. Bärenfalle einplanen), um dann zu einer Gegenreaktion zu starten.
Die Marktteilnehmer sind bereit, Risiken in Kauf zu nehmen. Das zeigt sich in der Stabilisierung der Indikatoren für Aktien mit hohem Beta Faktor. Auch während der Bodenbildung im Sommer 2006 waren das Frühindikatoren für den Start einer Aufwärtsbewegung.
Jutta says
jetzt weiss man noch einen Grund warum die Zurückhaltung u.a. die Finanzmarkt Aktien im allgemeinen getroffen hat.
Es sind nicht nur die notleidenden Immobilien Kredite in Amerika, die Hypotheken Institute belasten, sondern auch noch ein handfester Insiderskandal an der Wallstreet.
Na so was, ich denke Banken machen so etwas nicht, haben die nicht eine strikte Trennung zwischen ihren Abteilungen!!!
Hier in Deutschland wäre das im allgemeinen Konsens vertuscht worden, die SEC lässt nicht mit sich spaßen und sondern ahndet. Bravo!!!
JL says
Es ist immer ganz interessant fuer eine+ Woche offline zu sein. Um sich dann hier bei GS die Kommentare (teilweise sehr momentbezogen) im nachhinein durchlesen zu koennen.
Was mich sehr freut ist, das ZA teilweise wieder rehabilitiert ist. Ich bin mir sicher er fuehlt damit eine gewisse Genugtuung und bleibt aber trotz dessen mit ‚Demut‘ bei seinen Prognosen. Das muss ich hier auch mal sagen. Er war im Mai/Juni letrzten Jahres der Held, und danach der A…, und hat trotzdem durchgehalten. Vielmehr: er ist viel besonner geworden und ersetzte in de letzten Monaten seine Absolut-Richtigkeit mit Wahrscheinlichkeits-Szenarien. Jeder der ein eigenes business jenseitzsdieses Forums aufbaut, weiss, dass man zwischenzweitllich den Eindruck hat ganz alleine zu sein. Aber es ist ganz grosse Staerke, Kritik aufzunehmen, zu reflektieren, zu verarbeiten, an einen Zielen und Ansaetzen aber trotzdem festzuhalten, diese mit dem externen Input zu verbesseren, und weiter das angefangene durhczufuehren. ZA hat das gemacht. Ich in einem ganz anderen business auch. Herr Schmidt hatdiese Phasen der Zweifler schon gehabt, Herr Gruener auch, und letztlich hat es sich aber fuer alle als richtig herausgestellt sich in seiner eigenen Denke nicht durch andere aus dem Konzeptr bringen zu lassen, sondern diese Kritik aufzunehmen, sich selber zu hinterfragen, aber trotzdem den eigenen, vet relativierten Ansatz, konsequent durchzufuehren und zu vermitteln.
Wer steht denn gerade zur Zeit auf der Verliererseite: das waeren alidax (7,1xx+) oder auch MP (welcher I… geht in einem Bullenmarkt short?). Bloedsinn. Denn wer genau liest, bei MP z.B., der hat z.Zt eine Riesenchance.
Ich war mit 80+% cash in den Urlaub gegangen bei Dax 7,0xx. Stoert mich nicht. Am morgigen Montag warten doch Riesenchancen. Ob nun Korrektur der ersten Abwaertswelle ( die soll wohl bei 6,750 zu Ende sein) oder Bullenmarkt (MP). Ein Long Engagement lohnt sich jetzt in beiden Faellen. Und: ich moechte fast wetten dass im Ende auch alidax recht behaelt mit seinen 7,1xx noch dieses Jahr.
Aber wer bin schon ich, ich war ja immerhin eine Woche offline…
U.M. says
Denke nächste Woche wird sehr interessant… Mal schauen, ob jetzt die erste Zwischenerholung einsetzt…. Meine „Wunschlongs“ habe ich gewählt… muss nur noch kaufen, wenn ich das Gefühl habe es geht mal ne Woche wieder steil aufwärts…
Gert Schmidt says
Hallo JL! Willkommen zurück. Da zeigt sich wieder, dass es sich regelmäßig lohnt, vor Börsen-Auszeiten die Risiken zu reduzieren – zumal sich Konto und Kopf bei solchen Turbulenzen gleichzeitig entspannen.
Sie werden jetzt wohl etwas weniger an der Börse „spielen“ und statt dessen die langfristige Zukunft vor Augen haben – als innere und äußere Verwandlung.
Dazu würde z.B. auch das für das Moving Markets georderte Investment bei der Dt. Bank gehören. Bin gespannt, ob die Stop Marke von 94 Euro hält. Nach dem Minus in Asien wird es eng. Und es wird dann wieder verkauft, denn dann ist die Rendite möglicherweise als Kartenhaus gebaut.
MP says
@JL and all,
Verlierer/Gewinnerseite: ich selbst hatte meine DAX Calls letzte Woche Dienstagvormittag bei 6930 verkauft. Der Grund war, meine Cash-Quote zu erhöhen. Von daher also viel Glück. Allerdings habe ich noch die EuroStoxx50 Calls. Die Scheine haben aber gut gelitten und leider habe ich es versäumt, diese Scheine (Fälligkeit Juni) in den Dezember zu rollen. Aber, noch ist hier nicht aller Tage Abend.
Meine Argumentation für Optionsscheine ist für mich prinzipiell bestätigt worden. Die Stop-Loss Orders generell haben wohl vielfach wegen „Verstopfung bei den Brokern“ nicht rechtzeitig gezogen. Für mich eine erneute Bestätigung, die Finger von den Mini-Futures zu lassen. Hier ist die Chance, dass das Investment „einfach verdampft“ zu hoch.
Wie Sie schon sagen, JL, es naht jetzt vielleicht die Zeit, wieder einzukaufen. Bin mir aber wegen des Einstiegspunkts noch nicht sicher.
Der schon öfter genannten Marke von 6200 im DAX würde ich mich nicht ganz verschließen. 2 Gründe: einmal ist das ein mehrfach getesteter Wert und verglichen mit den Kursabgaben im DOW und SP500 hätte der DAX noch einiges nachzuholen – entspricht auch der 6200.
Major Learnings für mich aus der letzten Woche: Cash-Quote deutlich höher halten (auch wenn es super läuft) und Optionsscheine eher mit noch längeren Restlaufzeiten (+12 Monate) einsetzen.
Bitte noch eine Anmerkung: ich wollte nicht verstanden werden, „welcher I… geht in Bullenmärkten short“, sondern, dass ich es nicht (mehr) tue. Die Gründe hatte ich ja genannt. Dass es letzte Woche gut geklappt hätte, ist für mich keine wirklich Argumentation. Ziemlich einheitlich besteht die Meinung, dass das Ausmaß für die meisten überraschend kam. Ich könnte mir auch vorstellen, dass der massenhafte Einsatz von Futures und Mini-Futures zu den Crashes gut beigetragen haben.