Gedanken über zukunftsfähige Lebens- und Wirtschaftsstile
Die Trend Gedanken-Internetseite war von 2005 bis 2010 eine kritische Börsenpublikation.
Nach einer Übergangsphase (2010 - 2014) wird hier ausschließlich über zukunftsfähige Lebens- und Wirtschaftsstile berichtet. Im Vordergrund stehen Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit.
Gastbeiträge von Autoren sind herzlich willkommen. Kontakt: Gert Schmidt, 0511-64216481, gs@trendgedanken.de.
Themen:
Regionale Wirtschaftskreisläufe, Komplementärwährungen, Gemeinwohl-Ökonomie, Solidarökonomie, Kulturwirtschaft, Transformationsdesign, Postwachstumsökonomie.
Gert Schmidt, Trend Gedanken Herausgeber, Moving Markets Depot says
War das die Position vom 25. September, die vorher Zug um Zug verkauft wurde?
Das Ergebnis muss dann doch noch recht gut gewesen sein, oder?
Könnten Sie die Teil-Gewinne der Position hier kurz zusammenfassen?
Kann mir gut vorstellen, dass das einige Leser interessiert – und es würde ja auch zeigen, dass Sie mit dem Papier ganz gut lagen.
Ichitaka und Herbert, Strategie der TG Leser, eigenes Depot says
Klar,
Kauf 25.9. 1,75 € 1000 Stück
Teilverkauf 26.9. 2,34 € 500 Stück -> 295 €
Teilverkauf 3.10. 2,84 € 250 Stück -> 272,5 €
Restverkauf 1.11.07 1,74 € 250 Stück -> 0 €
Kein Glanzstück. Hatte mir mehr erhofft. Es sollte ja eine Langfristposition werden. Aber der Verkauf heute drohte zu einer mittleren Katastrophe zu werden. Also lieber noch mal neu zufassen.
Ichitaka und Herbert, Strategie der TG Leser, eigenes Depot says
Klar,
Kauf 25.9. 1,75 € 1000 Stück
Teilverkauf 26.9. 2,34 € 500 Stück -> 295 €
Teilverkauf 3.10. 2,84 € 250 Stück -> 272,5 €
Restverkauf 1.11.07 1,74 € 250 Stück -> 0 €
Kein Glanzstück. Hatte mir mehr erhofft. Es sollte ja eine Langfristposition werden. Aber der Verkauf heute drohte zu einer mittleren Katastrophe zu werden. Also lieber noch mal neu zufassen.
Ichitaka und Herbert, Strategie der TG Leser, eigenes Depot says
Klar,
Kauf 25.9. 1,75 € 1000 Stück
Teilverkauf 26.9. 2,34 € 500 Stück -> 295 €
Teilverkauf 3.10. 2,84 € 250 Stück -> 272,5 €
Restverkauf 1.11.07 1,74 € 250 Stück -> 0 €
Kein Glanzstück. Hatte mir mehr erhofft. Es sollte ja eine Langfristposition werden. Aber der Verkauf heute drohte zu einer mittleren Katastrophe zu werden. Also lieber noch mal neu zufassen.
MP says
wer hat Mut?
http://www.grafik-upload.de/upload/1193956898_48063.png
JL says
Ne, MP, nix Mut. Zumindest ich nicht. Wie waere es mit einer Linie zwischen Maerz-Tief und September-Tief. Die endet ungefaehr bei 7630. Das ist ersten das 50% Retracement der letzten Aufwaertsbewegung (Gruener hat in seinem letzten Website Artikel einen guten Chart zu den Retracements), und zweitens ist dort ein Gap zu schliessen, und alle guten Dinge sind 3, es ist der Bereich der Nackenlinie der iSKS. Dort habe ich Mut. Allerdings, richtig, der Bereich um 7800 und 7730 bieten sich auch schon zur Umkehr an. Aber das riecht etwas seltsam, nach dem starken Abfall gestern. Und den GS-Indikatoren. Ich halte meinen Absicherungsshort bis min. 7930, falls jetzt ein Rebound kommt oder es das schon gewesen sein sollte.
JL says
sorry, meine August Tief 😉
Typ 17 says
Hallo.
mein dax
img211.imageshack.us/img211/2443/dax36475446957089hi3.png
schönes WE an alle!
Jutta says
@ Typ 17
trotz aller Überlegungen die man zum Dax anstellt, maßgebend ist der Dow. Tagsüber läuft es in der Regel seitwärts und über Nacht kommt die Anpassung.
Tja, das ist schwierig zu handeln, da müsste man doch glatt Hellseher sein, damit das klappt.
Typ 17 says
@Jutta
die linien würden beim dow auch keine klare indikation für trends geben, da die linie nicht wissen kann, was die börse in der zukunft bewegen wird, und wohin es sie treibt. letztendlich muß man versuchen diese aussage in ihrer wirksamkeit zu relativieren und ein muster mit hilfsmitteln erschaffen, um irgend etwas zu können. hopefully its enough for the goal.
Typ 17 says
man könnte meinen ihc hätte auf einen kommentar nur so gewartet, wenn man sich die zeiten von jutta und mir ansieht. 🙂 dem ist aber nicht so, auch hier war der zufall am werke…
JL says
Super Chart, Typ17. Diese Woche wird sicher nochmal spannend.
MP says
charttechnisch wird es wirklich spannend:
http://www.grafik-upload.de/upload/1194252814_47883.png
einerseits haben wir noch offene Gap bei ~7600 – auf der anderen Seite kletterte mittlerweile die langjährige Trendlinie (seit 4/2003) in diesen Bereich.
Von daher ist es für mich eher fraglich, ob wir die 7600 demnächst noch einmal sehen werden. Und wenn, könnte ich mir vorstellen, daß hier jede Menge Trader einsteigen – ähnlich wie 17. August.
Wer noch mehr Sicherheit sucht, orientiert sich am GD200, der mit 7460 unterhalb der Trendlinie notiert.
Den aktuellen kurzfristigen Trendkanal habe ich zur allgem. Orientierung im Chart erhalten.
Vielleicht hält ja doch die Unterstützung bei 7800, bereits wiederholt getestet, weiterhin stand. Aktuell verläuft hier auch der GD50. Das sieht charttechnisch also alles recht stabil aus.
Typ 17 says
Danke JL,
hab grad einen weiteren Zockerversuch gestartet. DAX KO CALLS Turbo unlimitiert sind nun 13 Stück in meinem Depot. Wenns nicht klappt hab ich genau 25 Euro verloren, und kann 100 oder 200 DAX Punkte „später“ (tiefer) wieder mit 25 Euro Gesamtkosten in den nächsten Schein spekulieren.
Mein Gedanke ist, dass wenn eine solche Position mal nicht ausgeknockt wird, und der DAX irgendwann (IRGENDWANN !!!) weitersteigt, sich das Ganze doch evtl. rentieren könnte. Allerdings, wenns jetzt die große Hausse kommt, ist es auch Schmarn.
Hab die Scheinchen für 1,14 Euro kassiert und drücke nun meine Daumen platt.
p.s.: Mal was anderes, wie hoch ist das aktuelle Dax KGV? und wer kann sagen, dass der chart hier stimmt?
http://www.stock-world.de/news/overview/2366624–DAX_KGV_verharrt_auf_niedrigem_Niveau.html
JL says
Naja. Die EZB stellt einen neuen Schnelltender von 157 Mrd Eur zur Verfuegung, weil der letzte von 170 Mrd heute/morgen auslaeuft. Das der neue weniger als 10% weniger ist, ist ja schoen (und soll wohl auch so aussehen), aber letztlich scheint damit das Problem noch weit von geloest. Schaun wir mal, ob meine DB Kauforders bei 82 Eur doch noch zum Zug kommen. Vor ein bis zwei Wochen sah das noch sehr unrealistisch aus, aber jetzt. Komm DB, a bisserl geht noch.
JL says
Hi Typ17, calls habe ich nicht, aber habe bei 7802 meine Shorts verkauft (also indirekt long gegangen). Viel Erfolg!
JL says
Sehr interessant, Typ17. Nach dem Chart, sieht der raeuber wirklich preiswert aus, und ein Ausbruch nach oben draengt sich auf. Hoffen wir mal, dass der Grund dafuer dann steigende Dax Kurse sind, nicht eine Weltrezession/depression 😉
Typ 17 says
genau, mit china und indien und allen anderen an unserer seite. ich glaub eher, dass die sich das eigene wirtschaftswunder nicht nehmen lassen.
so, ich verabschiede mich, bis später
Gert Schmidt, Trend Gedanken Herausgeber, Moving Markets Depot says
DAX KGV: rund 13,5 ist korrekt für 2008er Gewinnschätzungen
13,5 bei Gewinnwachstum von 9,8 Prozent ist nicht preiswert, sondern „gut bezahlt“, ggf. sogar teuer.
Marc Faber kauft erst bei KGV unter 7 – 8, glaube ich.
Eine Entscheidungshilfe wird das KGV dann, wenn es im Vergleich zum Index oder zur Aktie schwächer tendiert. In solchen Situationen würde ich zu den Käufern oder Besitzern gehören wollen – wie z.B. aktuell bei ThyssenKrupp
Die Dt. Bank, die allmählich das Marc Faber Bewertungsniveau erreicht, würde ich trotzdem nicht kaufen. Denn da ist ja die Berechnungsgrundlage für das 2008er KGV offen. Wenn plötzlich Vermögenswerte wegfallen und fest eingeplante Zahlungen der Forderungen, wird’s eng.
Typ 17 says
vielen dank Herr Schmidt, das bringt licht ins KGV.
frühstückszeit
Herbert says
Unter der Annahme, dass ich mit € 30.000, die bei einer sicheren Bank Festgeld bringen, nicht spekulieren darf und will, habe ich trotzdem eben eine Rendite von ca. 10% zuzüglich zum Festgeld aufs Konto buchen lassen. Wie geht das? Ich habe eben als Stillhalter 10 Deutsche Bank Puts März 80 zum Kurs von 3,05 an der Eurex verkauft. (Die Aktie notiert auf – vorläufigem ? – Tiefstkurs, die Volatilität ist hochgeschnellt, wodurch die Prämie gestiegen ist, und das völlig plausible und gut begründete Bärengeheul mit Blick auf makroökonomische Daten, die auch in der Vergangenheit eher nicht die Börsenbewegungen voraussagen konnten, motiviert einige Akteure, mir diese Puts zu einem hohen Kurs abzukaufen.) Dies bringt eine sofort eingenommene Pämie von € 3050. Dafür muss ich ca 16.000 des Festgeldes, also etwas mehr als die Hälfte, als Margin sperren lassen. Läuft die Aktie weiter nach unten, stehen weitere 14.000 zur Verpfändung zur Verfügung. Läuft der Put sogar ins Geld, dann hoffen jubelnde Bären auf weitere Gewinne und üben vor Ende der Laufzeit nicht aus. Schwupp kommt es dann öfters zum short squeeze. Aufgrund dieser Logik gehen 95% aller Stillhalterpositionen, wenn ich einigen von mir nicht nachgeprüften Statistiken glaube, mit Gewinn auf. Was heißt hier Gewinn? Es ist die jetzt aufs Konto gebuchte Stillhalterprämie. Wenn alles gut geht, merkt das Festgelddepot überhaupt nichts – außer dass es vorübergehend einen Sperrvermerk für die Laufzeit des verkauften Puts erhalten hat. Wenn es arg schief geht, bin ich nicht gelähmt und gebunden. Ich könnte den Verlust immer noch durch Rückkauf des Puts an der Eurex zu minimieren versuchen. Wenn ich Millionär wäre, würde ich nur solche Geschäfte machen. Aber da ich nicht mit einem „silver spoon in the mouth“ geboren wurde, muss ich auch noch mit ein paar KO Calls und Futures long meine Wahrscheinlichkeiten mit wenig Risikokapital hochgehebelt handeln.
Damian says
Wow, Herbert, mit Respekt: dies wäre etwa 150 Nächte zu hoch für meine Nerven 😉
Herbert says
Na, Damian, schauen Sie: die Put Optionen, die die Bärin oder der Bär von mir eben gekauft haben, werden im März, hoffe ich, wertlos verfallen sein. Das ist immer dann wahrscheinlich, wenn die Bären sehr zahlreich geworden sind. Auch Robert J. Shiller sagt ja, man solle sich nie in der Nähe eines „pack“ aufhalten. (So hat er schon seiner Jugendmannschaft als Soccertrainer immer gesagt. Solo dastehen, der Ball werde dann schon mal vorbeikommen) Aber er redet nur von dieser goldenen Weisheit. Er bestimmt das Sentiment mit Methoden, denen ich nicht das Geringste abgewinnen kann. So kann er nicht sagen, wann denn an der Börse ein Rudel ein Rudel ist. Obwohl er von Psychologie als ganz wichtig an der Börse redet, bleibt es bei ihm eine schöne, grandios klingende „facon de parler“. Ich war von den links, die Sie ins Netz gestellt haben, enttäuscht. 150 Nächte nicht schlafen? Wenn DBK nach unten durchbricht, wie alle Bärinnen und Bären erwarten, dann brauche ich doch nicht bis Ende März zu zittern. Ich kaufe dann einfach die Puts, die ich eben verkauft habe, und bin glatt. Gebe dann „break even“ die eingenommene Prämie wieder her oder stecke einen darüber hinausgehenden Verlust weg. Ich schlafe ruhig, weil ich weiß, was ich mache, wenn ich mich geirrt habe.
P.T. says
Herbert, der geplante Trade hört sich sehr plausibel an.
Buffett hat 2006 ähnliches mit Indizes gemacht. Hier der Link zur Beschreibung:
http://www.iht.com/articles/2006/04/03/business/buffett.php
Bislang ist er sehr gut damit gefahren. Durch die Konzentration auf den Index ist das Risiko dass diese auf Null gehen praktisch ausgeschlossen.
Zumal die Indizes regelmäßig angepasst werden 😉
Dieses jetzige Risiko der Pleite ist beim Einzelwert DBK zwar vernachlässigbar (bei der DBK gilt darüberhinaus – too big to fail) aber bei einem Einzelwert kann rein theoretisch schon mal ein Supergau vorkommen. Siehe Nick Leeson…
Das Chance Risiko/Verhältnis scheint mir bei diesem Trade aber sehr gut, auch wenn es bei einem Index noch besser wäre. Im Finanzsektor tun sich gerade sowieso viele schöne Kauf-Gelegenheiten auf.
Grüße P.T.
P.T. says
Eine weitere interessante Wette, die in eine ähnliche Richtung wie Herberts DBK Stillhalter Geschäft ist folgende:
http://sub01.finanztreff.de/99/popup_news_druck.htm?id=27314749&sektion=investmentecke&awert=&u=0&k=0
Herbert, Ihre Meinung dazu würde mich interessieren.
Grüße P.T.
Damian says
Herbert, ich wünschte mir, ich wäre so weit beim Traden wie Sie und Ichitaka. Nun, ich bin leider nicht, hoffe jedoch bis 2009 einiges dazu lernen zu können. Es dauert einige Zeit, bis aus einem Angsthasen ein Trader wird, der nachts ruhig schlafen kann.
Sie waren von den links, die ich ins Netz gestellt habe, enttäuscht? Mit den Shiller Excel Daten? Warum? Ich habe nur zeigen wollen, dass es monatelang Zeiten gab, 1920, 33 oder 82, wo trotz Durschnitts-KGVs von unter 7 keiner Aktien haben wollte, und die Welt lieber über Sachwerte sprach. Stellen Sie sich vor, in diesen Zeiten gab es sicherlich Aktien mit einen KGV10 tief darunter, von 3 oder 4. Kann sich das jemand heute vorstellen?
Herbert says
Damian, nein, nein, ich meinte nur die Sentimentdaten, die er doch auch mit seiner Firma erhebt. Die habe ich in Ihren links oder über Ihre links gefunden. Nur die waren für mich enttäuschend.
Damian says
Ich glaube, es sind Daten von Yale, wo er lehrt. Ich habe mir die schon mal angeschaut, aber so richtig verstanden, was er damit erreichen möchte, habe ich nicht.
Eine Sache ist mir genauso wie Ihnen aufgefallen. Er möchte sich nicht immer festlegen. Warum eigentlich? Zu oft kurzfristig daneben gewesen?
Herbert says
Hallo P. T.,
das ist ja hochinteressant. Mir fällt gerade ein, dass die gigantischen – die loggergemeinden in Furcht und Schrecken versetzenden – Bin Laden Puts vom September, wie ich immer vermutete, mit der gleichen Logik wie die von Buffet in Ihrem Artikel von jemandem in den allergrößten Pessimismus hinein VER-kauft wurden. Die ach so sicheren Bären, die ja scheinbar die Makroökonomie, die KGVs, die Medien und .. und.. auf ihrer Seite haben, waren damals bereit, die sehr hohen Put-Prämien zu zahlen, die dann ein stiller, im Hintergrund arbeitender Investor still und leise für sich oder seine Organisation behielt.
Die Konzentration auf Indices ist in der Tat auch mein Ziel, weil dort die bösen Überraschungen ausgeglichen werden, welche wohl die Insider von Aktriengesellschaften, aber nicht John Q. Public und seine KamerdInnnen haben. Deshalb handeln auch Ichitaka und ich vorwiegend Indices. Nur in jüngster Zeit widmet sich Ichitaka auch ausgewählten Aktien zu. Ich halte mich da immer noch zurück. Trotzdem ist der Gedanke verlockend, Aktien in einem langen Aufwärtstrend wie Porsche oder Brigitte Bijou usw. in heftigen Korrekturphasen einfach zu kaufen und dann liegen zu lassen.
Wenn ich trotz des einstweiligen Verzichts auf Einzelwerte dennoch heute einmal Puts auf die DBK – in sehr bullischer Erwartung für die Aktie – VER-kauft habe, dann liegt es – erstens – daran, dass die Sondersituation, wie Sie schreiben, einmalig ist. Porsche hat sich schließlich auch einmal von Februar 2002 bis März 2203 im Kurs halbiert (oder bindet eSignal mir da einen Bären auf?), ehe die Aktie dann von 248 auf 1868 (sic!) bis letzte stieg. Es liegt – zweitens – daran, dass ich nur wenig Kapital besitze und die DBK Puts eine unwahrscheinlich hohe Prämie auf mein Konto bringen, weil das ja objektiv absolut überzeugende , aber für die Kursschwankungen irrelevante Bärengeheul 🙂 meine(n) KontraktpartnerIn heute morgen dazu brachte, mir eine satte Risikoprämie zu zahlen. Indices bringen da sehr viel weniger Geld in die Kasse. Doch – wie immer – „the proof of the pudding is in the eating“. Und immer noch kann ich diese Prämie – und auch etwas mehr – verlieren.
Herbert says
Damian,
mir fällt als Antwort spontan eine alte Weisheit für Börsenprognosen ein, die ich aufgeschnappt habe und besonders gut fand: If you give a number don’t give a time. If you give a time don’t give a number. Also am besten vage Prognosen geben nach dem Strickmuster „Es wird – und sollte/müsste – bis zum KGV von 4-5 – oder was immer – fallen“ (Das ist die number). Und da die Zeit offen gelassen werden muss, ist Zurückhaltung bei Prognosen angesagt.
Außerdem würde ich, wenn ich ein Buch über die große Baisse zwei Tage (stimmt das?) vor dem Gipfel von 2000 veröffentlicht hätte, nie wieder mich dem Risiko des Scheiterns durch eine genauere Prognose aussetzen. Auch bei mir kamen einige meiner besten Erfolge als Professor eh durch Zufall zustande. Aber da muss man so wie einst Bismarck doch den „Atem Gottes in der Geschichte“ zu verspüren vermeinen und darf doch nicht sagen, dass das nur ein perplexer Zufall war. Weitere genaue Prognosen würden dann nur das vermeintliche „Charisma“ von den Schultern eines Propheten nehmen.
Herbert says
P. T.,
ich kenne mich in diesen Stillhaltergeschäften nicht so gut aus, weil ich zu wenig „ruhendes“ Kapitel besitze, das zwar nicht mehr in der Spekulation eingesetzt wird und nur noch erhalten werden muss, aber dennoch gelegentlich mit dem Know how des unerschrockenen Marktkenners über Stillhalterangebote so zwischen 10 und 20% extra Rendite pro Jahr bringt. Daher lasse ich mich bei diesen Geschäften ab und zu von einem alterfahrenen Broker der LBBW beraten. Er hat die aufregend volatilen Schwünge im fortgechrittenen Alter satt und macht unabhängig vom Auf und Ab des nervenfressenden „Raubtiers“ Dax nur noch Stillhalterpositionen.
Mangels Erfahrung kann ich mir deshalb auch keine Meinung zu dem „Quartett“ bilden. Als begeisterter Leser der „Zürich Axiome“ von Max Gunther würde ich aber zwei Dinge spontan und skeptisch denken. Erstens: bei einer ausgelobten Rendite von 43 % könnte etwas faul sein. Meine Instinkte beginnen ein leichtes Grummeln in der Magengrube auszulösen. Zweitens: wenn bei einer so hohen Rendite vier Eier im Nest liegen, ist vermutlich eins in diesem Bündel faul. Bündelung ist überhaupt in letzte Zeit mit Gefühlen negativer Art verbunden. Ich habe nun nicht weiter geprüft, ob die gesamte Prämie verfällt, wenn nur eins dieser Eier kaputt geht.
Damian says
Ich habe die Deutsche Buchversion Irrationaler Überschwang irgendwann 2005 ersteigert, ohne den Autor zu kennen. Im Winter hatte ich Pause beim Bauen und wollte irgendetwas lesen, egal was, aber bloß nicht über Passivhäuser. Es war reiner Zufall, dass grade dieses Buch in meine Hände fiel. Und ich muss zugeben, es machte Eindruck auf mich. Und eigentlich war ich nach der Lektüre überhaupt nicht der Meinung, dass ich einen Bären gelesen habe. Nein, eher einen, der den Mechanismus der Entstehung von Börsenblasen zu beschrieben versucht. Bis heute bin ich der Meinung, dass es absolut lesenswert ist. In diesem Buch habe ich mich als Börsianer selbst erkann, mit allen Schwächen, die ich jetzt versuche zu filtern.
Damian says
Ach, das Buch kam tatsächlich im März 2000 auf den Markt.
P.T. says
Buffett hat es wieder getan:
http://online.wsj.com/article/SB119422251636481981-email.html
Damian says
Der Buffett führt auch Arbitrage Geschäfte durch, allerdings nur die, die öffentlich bekannt sind. Laut den Berichten von Berkshire Hathaway gefällt dies nicht immer seinem Kumpel Charlie Munger. Wie Buffett beschreibt, lässt Munger diese Geschäfte nur zu, damit er was zu tun hat und die Nächte nicht in den Kneipen verbringt 🙂
P.T. says
Das ist richtig Damian. Dieses Jahr hat er zum Beispiel bei der Übernahme der New York Times (Dow Jones) durch Rupert Murdoch profitiert.
In ähnlicher Weise habe ich dieses Jahr bei ABN Amro profitiert (im Musterdepot nachzuvollziehen).
Das Übernahmeangebot vom RBS Konsortium war bei rund 38 EUR und der Kurs dümpelte lange bei 35 EUR.
Weitere Informationen zu dieser Art von Arbitrage bei:
http://www.focusinvestor.com/MergerArb.pdf
Damian says
Im Rahmen der Vergangenheitsbewältigung habe ich mir vor ein paar Monaten auf DVD den Dokumentarfilm „Der Weltmarktführer“ über die Firma Biodata angeschaut. Empfehlenswert für alle 2000 Traumatisierten 😉
http://www.weltmarktfuehrer-derfilm.de
Diese Neuemmision erinnert ein bisschen an viele Neuer Markt Firmen:
http://www.ftd.de/boersen_maerkte/geldanlage/:Anleger%20Alibaba/275270.html