Für die Berechnung der Gewinne/Renditen-Indikatoren (z.B. Anleihe/Aktien Ratio, DAX KGV, MMC) wurden heute die neuen Gewinnschätzungen aktualisiert – erkennbar anhand der Indikatorsprünge.
Insgesamt bleibt festzustellen, daß die Analysten ihre Markteinschätzungen beibehielten und nicht reduzierten. Deshalb wird die Moving Markets These von bevorstehend fallenden Notierungen zur Zeit noch nicht aus dem fundamentalen Blickwinkel gestützt.
Anleger, die davon ausgehen, daß die Gewinnschätzungen für 2005/2006 erreicht werden, dürften deshalb zu dem Käufern gehören. Mit einem 2006er KGV von 13,5 und Anleihe/Aktien-Ratio von 57,3 ist der DAX im historischen Vergleich preiswert.
Einen Dämpfer gibt es trotzdem. Das prognostizierte Gewinnwachstum beträgt nur 12,56 Prozent nach 12,6 Prozent im Juni, 12 Prozent im Mai und 11,1 Prozent im April (10,4 Prozent im Februar). Zum Vergleich: 2002/2003 betrug die prognostizierte Wachstumsrate über 20 Prozent.
Wie sich die Stagnation der Gewinne auf den DAX auswirken wird, ist offen. Auf jeden Fall besteht kein Grund zum Jubeln. Denn sollte das Gewinnwachstum 2007 noch niedriger liegen, könnte ein KGV von 13,5 immer noch zu teuer sein.
Außerdem: Das Gewinnwachstum wird überwiegend durch Drehen an der Kostenschraube erreicht. Konsolidierungsmaßnahmen, wie Verkäufe, Stillegungen und Entlassungen (und kurzfristiges Schönrechnen zur Selbstdarstellung für Verkäufe/Fusionen) sind jedoch keine wünschenswerten Gewinnquellen. Die Aktionäre würden sich über organisches Wachstum ohne Altlasten mehr freuen. Deshalb besteht auch aus fundamentaler Sicht kein Grund zum Jubeln.
Dei Indikatoren würden weiterhin eine Top Bildung stützen.
Es darf eingeplant werden, daß die Analysten trotz der reduzierten Erwartungen immer noch zu optimistisch in die Zukunft schauen. Deshalb besteht für das Musterdepot kein Handlungsbedarf.