In Erinnerung an die geplante Versenkung der „Brent Spa“ vor zehn Jahren:
http://www.dradio.de/aodflash/player.php?station=1&playtime=1119251113&fileid=f1c8128f&/‘);
Ein viereinhalb Minuten Feature des Deutschlandfunks über die Öffentlichkeitsbeeinflussung durch Medien.
Weil die Fakten nicht vollständig bekannt waren, bzw. in der Öffentlichkeit nicht richtig dargestellt wurden, saß Shell am kürzeren Hebel und Greenpeace verbuchte einen Popularitätserfolg.
Dazu auch interessant: der Beitrag „Die große Lüge Fernsehen“ des WDR.
Auch das hat etwas mit Börse und Geldanlagen zu tun. Denn es ist ein weiteres Beispiel dafür, wie leicht es ist, die öffentliche Meinung zu steuern.
Unter diesem Gesichtspunkt ist es interessant, warum zur Zeit die Banken zügig nach größeren Partnern Ausschau halten. Meine Vermutung: Das wahre Ausmaß möglicher Schieflagen bei faulen Krediten, zu hoch bewerteten Immobilien und sonstiger Spekulationsrisiken, z.B. aufgrund des Euro-Kurseinbruchs, Folgen von Basel II ist der Öffentlichkeit nicht bekannt.
Deshalb gilt es, sich zusammenzuschließen, um solche Risiken abzufedern: Je größer das Unternehmen (noch dazu bei einem länderübergreifenden Unternehmen), desto leichter fällt es, nach staatlichen Hilfen zu rufen. Auch die Möglichkeit der politischen Einflußnahme wächst durch den Zusammenschluß der Branchengrößen: In der EU Gesetzgebung kann dann die Lobbyarbeit von mehreren Seiten durchgeführt werden.
Wenn wie bei der Hypovereinsbank ein deutsch-italienischer Bankenkonzern entsteht, entwickeln sich neue Möglichkeiten: So könnten – rein theoretisch – z.B. Gesetzvorlagen und Verordnungen von deutschen und italienischen Vertretern mit einer Stimme eingebracht werden. Beide Länder erhalten durch eine Bankenfusion ähnliche Interessen in der Branche.
Darin steckt auch eine Chance, denn die politischen Entscheidungsträger in der Europäischen Union gerieten in den vergangenen Jahren in Schwierigkeiten. Sie regierten an den Interessen von Wirtschaft und Gesellschaft vorbei. Dadurch führten sie die einzelnen Länder und die EU insgesamt in die Krise. Die politischen Entscheidungsträger wurden dadurch schwach, so daß die Gefahr von Handlungsunfähigkeit besteht.
Wirtschaft und Gesellschaft sind nun gefordert, mehr Sachverstand einzubringen. Mit Fusionen großer Konzerne und deren wachsender Einfluß auf die Politik könnte mehr nützliches Wissen in die öffentliche Verwaltung und Gesetzgebung einfließen. Leider konnten die bisherigen Groß-Fusionen europäischer Konzerne keinen Beweis erbringen, daß sie erfolgreiche Arbeit leisteten. Aber man sollte die Hoffnung nicht aufgeben – und die weitere Entwicklung mit wachsendem Interesse verfolgen.