Nach der Entwicklung der DAX A/D-Linie darf ein kräftiger Kursanstieg des DAX erwartet werden. Denn der Höhenflug der Daimler(bald ohne Chrysler)-Aktie bewirkt, dass das deutsche Börsenbarometer mit niedriger Marktbreite klettert.
Zielgerichtet, strategisch, überlegt – mit solchen Attributen muß ein Indexanstieg bewertet werden, dem nur wenige Aktien folgen. Unter solchen Umständen gab es in der Vergangenheit die größten Kursgewinne (z.B. 1999/2000, damals der Mobilfunk-Sektor).
Deshalb bleibt es riskant, schon jetzt auf fallende Notierungen zu setzen. Denn erst die hohe Marktbreite, die hysterischen Käufe auf breiter Front, führen dazu, dass der Schwung einer Aufwärtsbewegung erlahmt.
Mit der Perspektive könnte der DAX die 7.000er Hürde mit Leichtigkeit überwinden, um anschließend die 7.200 Punkte-Marke ins Visier zu nehmen.
Der DAX ist zwar teuer und Warnsignale anderer Indikatoren gibt es auch. Aber für die Beurteilung des Gesamtmarktes zählt nur das „Gesamtkonzert“ der Indikatoren. Solange die A/D-Linie so schwach bleibt, darf mit weiteren Kurssteigerungen gerechnet werden. Und: Der Anstieg könnte länger dauern als die Liquidität der Shorties reicht.
Für das Moving Markets Depot bedeutet das: Es besteht kein Handlungsbedarf. Die Aktien profitieren von der Entwicklung. Die Edelmetalle könnte die Dynamik der Aktienbörsen ebenfalls erreichen. Die Gold Trend Prognose zeigt seit zwei Monaten aufwärts.
JL says
Meine Shorts glattgestellt (d.h. Kosten 125 Eur inkl Gebuehren, ist ok). Die A/D Linie, der Bull/Bear Ratio, das passt nicht. Selbst Herbert’s Ausnahmefall trifft nicht zu in Bezug auf A/D, denn UVI und L/S moderieren wieder etwas nach unten. Halten der Shorts waere in dem Fall Lotto.
Hoffentlich ist er kurz vor 12 Uhr bei 7000 😉 …spiele da auf ichitaka an, da wuerde ich mich sogar nochmal auf was kurzfristiges einlassen 🙂
Herbert says
Hallo Herr Schmidt,
ist das nicht ein Widerspruch? Sie schreiben: [… für die Beurteilung des Gesamtmarktes zählt nur das “Gesamtkonzert” der Indikatoren. Solange die A/D-Linie so schwach bleibt, darf mit weiteren Kurssteigerungen gerechnet werden] Erwähnt wird aber in Ihren heutigen so ungewöhnoich euphorischen Beitrag nur die AD Linie. Helfen Sie mir auf die Sprünge. Ich sehe bei Ihnen 3 positive Indikatoren (AD, Trendsetter und Sicherheitsinvestments) und 3 negative Indikatoren (Umverteilungsindex, CMI, Hysterieindex).
Gert Schmidt says
Die A/D-Linie sendet als einziger Indikator positive Signale. Seit Ende Januar zeigt er aufwärts. Auch Intraday führten die negativen Divergenzen zu steigenden Notierungen.
Die Beta Faktor Indikatoren haben inzwischen ein so hohes Niveau erreicht, dass hier von einer Übertreibung gesprochen werden darf – ein Grenzfall – aber mit Frühjahr 2006 vergleichbar.
Und dann natürlich Aktienvolumen. Nach dem Tag heute zeigt er auch schon wieder steil aufwärts.
Der Markt ist überhitzt, am Rand der Euphorie. Er kann damit kippen. Deshalb gehe ich jetzt nicht mehr long.
Folgt er jedoch den Kaufsignalen der A/D-Linie, könnte er aus dem Potenzial einer euphorischen Übertreibung schöpfen.
Die Handelsentscheidung basiert angesichts solcher Daten auf einer großen Portion „Bauchgefühl“. Das ist mir zu wenig, um Long oder Short zu gehen. Erforderlich sind die rationalen Hinweise der harmonisch aufwärts oder abwärts zeigenden Indikatoren – nur die gibt es im Augenblick nicht.
Deshalb muss die A/D-Linie nach oben ausschlagen, bevor eine Short Position angefasst wird. Alles andere konnte nur wieder ein teurer Testballon werden.
Die Situation ähnelt den Ereignissen vom Sommer 2006 – nur um 180 Grad gedreht. Damals kam Long in Betracht, weil Aktienvolumen ein starkes Kaufsignal lieferte. Die A/D-Linie wurde damals als neutral bewertet. Würde ich das heute wieder tun, müßte ich bereits SHORT engagiert sein.
Deshalb frage ich mich auch: Was hält mich davon ab short zu gehen? Vielleicht ist es mein Redaktionsschlusstermin, den ich halb fertig vor mir herschiebe und der mich zu teilweiser Handlungsunfähigkeit verdammt ….
Jutta says
Dax:
weder short noch long ist derzeit angesagt -> no clear view.
alidax says
herr schmidt, meine rede.. 🙂
endlich sind wir einer meinung.
Gert Schmidt says
@alidax Bin auf ihr 7.1XX gespannt.
Jutta says
Dimensions Betrachtung für den Xetra Dax auf Stundenbasis:
der Dax bewegt sich seit 1.12.2006 in einer steilen Keilformation nach oben. Der oberste Schnittpunkt liegt bei ca. 7200 Punkten.
Der untere Wert liegt, für die Keilformation, heute bei 6805 Punkte. Für den langfristigen Aufwärtstrend, seit 17.07.2006, liegt heute der untere Wert bei 6611 Punkte.
Um sich innerhab des immer enger werdenden Aufwärtskeil nach oben zu bewegen, sollte der Index eine Art Treppenstufen Formation ausbilden.
Was eigentlich schon seit einigen Tagen geschieht: -> seitwärts -> Stufe höher -> seitwärts -> Stufe höher usw.
JL says
Naja, jetzt sage uch es doch noch, nachdem mich die 120 Eur Verlust von gestern auf heute so gewurmt haben, habe ich bei 6.961 (Brief 5.51) doch nochmal AA0CWW 1000 Stck nachgekauft. Die bleiben jetzt aber stehen. Nach 9 Monaten Aufwaerts in einem sehr engen Vola kanal ist was im Busch. Das ist sehr lange. Jaja, MP ich weiss, aber irgendwann is Ende. Und ausreichend Sicherheitsabstand ist da (KO bei 7,390 oder so aehnlich). Nachgekauft wird so oder so. Bei hoeher verbillgt, bei niedriger nachgesattelt. So, und jetzt, gute Nacht. Auch ich will Recht haben, Geldverdienen hat Eindeutig 2te Prioritaet nach Eitelkeit 😉
john says
ich halte mich mal etwas zurück mit short,bei thyssen und daimler und vw kann sich der aufwärtstrend fortsetzen,charttechnisch gesehen,ich würde bei einem weiteren anstieg morgen mal versuchen den dax zu shorten,wenn ich mir das gewackel heute ansehe,kann es auch heute schon zu einem rücksetzer kommen,der sich morgen fortsetzen kann,ist mir aber zu ungewiss
MP says
@JL
nett, dass Sie an mich denken …
Zu Shorts in Bullenmärken habe ich ja nun genug geschrieben, von daher ist dazu nichts weiter zu sagen. Sie können natürlich „Glück haben“, aber das wäre nicht „Recht haben“ im Sinne eines Investors.
Wenn Sie also wenig optimistisch mit DAX long sind, warum dann nicht zur Alternative den Nikkei oder den ATX long traden?
der_mit_dem_dax_tanzt says
Habe gerade meine gestern georderten shorts mit 30 Punkten Verlust verkauft. Der Dax hat durchaus noch Potential und könnte direkt nach oben durchstarten.
Long gehen wäre in einem steigenden Markt nicht mein Ding.
Hier passiert meistens Tage lang gar nicht’s und dann geht es mehrmals Bergab. Viel Geld kann man nur antizyklisch mit großem Hebel verdienen. Egal in welchen Richtung nur long dauert halt wesentlich länger. Deshalb wäre eine Treppenformation wie Jutta sagt vielleicht als Spitze der Übertreibung zu sehen. Beim Dax habe ich Sie nie, doch beim Tecdax im Mai 2004 gesehen, danach ging es für c.a 3 Monate herunter.
Angeblich war es damals das Zinsgespenst. Jetzt sind die Zinsen endlich gestiegen und wenn interessiert’s. Nobody. Nachrichten machen keine Börse glaube ich. Eher andersherum!
Gert Schmidt says
@dochasi
Steigende Kurse bei schlechten Nachrichten bewerte ich grundsätzlich bullish.
Interpretation: „Bad news“ sind in den Kursen bereits enthalten. Die Marktteilnehmer kaufen, weil sich die Situation nicht mehr verschlechtern kann. So werden regelmäßig untere Wendepunkte erreicht.
Das könnte aktuell ein Hinweis darauf sein, dass die Rallye weitergehen kann.
Grundsätzliche Regeln haben ihre Ausnahmen:
Setze das unter den Vorbehalt, dass es eine Reihe von Warnsignalen gibt. Und schließlich befindet sich der Markt nicht „unten“, sondern oben. Und deshalb: Die Möglichkeit, dass eine Spekulationsblase entsteht und der Markt vom Leichtsinn getrieben weiter steigt, sollte auf jeden Fall einkalkuliert werden.