Da ich hier z.T. ungläubiges Staunen, sarkastische Bemerkungen (wg. kurzfristiger DAX-Korrektur und meiner mittelfristigen Long-Ausrichtung) oder große Ängste (Marcel) beobachtet habe, werde ich anhand der aktuellen Ereignisse eine Anleitung für optimale Depotabsicherung publizieren und ich hoffe damit alle Unklarheiten beseitigt zu haben. Für CFDs ist allerdings die Termingeschäftsfähigkeit erforderlich und das könnte möglicherweise für den einen oder anderen zur Hürde werden.
Ich erkläre das Ganze anhand eines Beispiels:
Also ich rechne z.B. im DAX für die nächsten Monate mit steigenden Kursen.
1. Schritt Kauf ETF long auf DAX, Hebel 2 bei vorübergehender Marktschwäche. Das Papier liegt also im Depot und wartet auf bessere Zeiten. Theoretisch kann man unbegrenzte Zeit auf steigende Kurse warten.
2. Schritt. Absicherung des ETF gegen Marktschwäche oder Korrekturen im DAX mit CFDs (Contract for Difference)auf einer entsprechenden Online-Plattform.
Warum ausgerechnet CFDs? Weil man bei CFDs exakt im DAX-Chart mit 2 Mausklicks eine oder mehrere Orders platzieren kann. Man ruft also den DAX-Chart auf und zeichnet mit Hilfe des Programms am Bildschirm die Unterstützungslinien oder Pivot-Points oder die persönliche Verlusttoleranzschwelle, Angstschwelle oder was auch immer nach Lust und Laune und legt somit fest wie weit der DAX fallen darf, ohne dass etwas unternommen wird. Nun platziert man eine oder abgestuft mehrere Short-Limitorders unterhalb der Unterstützungslinie oder einer bestimmten Marke. Ganz wichtig: Nur mit engem Trailing Stop. Bei Trailing Stops wird das Limit stufenweise dem Kursverlauf nachgezogen. Wenn das erledigt ist, greift man nicht mehr ein. Man möchte ja auch einmal raus aus der Wohnung und nicht permanent vor dem Schirm sitzen. Außerdem gibt es Overnight-Gaps und überraschende Hiobsbotschaften, die niemand voraussehen kann. Ich setze generell mehrere Short-Limitorders d.h. je stärker der DAX-Absturz ist, desto mehr wird die Short-Ausrichtung verstärkt (the trend is your friend!). Durch die Trailing Stops laufen die Positionen solange in den Gewinn, solange der Absturz anhält. Kommt es zur Gegenbewegung werden die Positionen automatisch durch das Programm mit Gewinn glattgestellt. Wird die Unterstützungslinie nur kurz unterfahren, kommt es nur zu einem minimalen Verlust (wg. Trailing Stop), den man leicht verschmerzen kann. Natürlich muss man die Short-Absicherung am besten täglich neu eingeben und auch mit entsprechendem Abstand zu den aktuellen Kursen, damit die Sache nur im Notfall schlagend wird. Das muss allerdings jeder selbst herausfinden. Damit schläft man immer ruhig und Ängste gehören der Vergangenheit an. Diese Taktik sollte natürlich mit entsprechenden Positionsgrößen gespielt werden und nicht mit ein paar hundert Euro. Die Laufzeit bei CFDs ist unbestimmt und Shortpositionen sind wesentlich spesengünstiger als Longpositionen, weil ja keine Zinsen für eingegangene Positionen verrechnet werden (keine Finanzierungskosten!). Es hat sich bei mir bewährt bei dieser Taktik einen Hebel von 20 einzusetzen, weil man dabei nicht zu viel Kapital einsetzen muss.
Gert Schmidt, Trend Gedanken Herausgeber, Moving Markets Depot says
Das Forum könnte in seiner öffentlichen Wirksamkeit überschätzt werden: Es gibt täglich und je nach Börsenphase nur rund 200 – 300 echte Leser .
Kann mir nicht vorstellen, dass dadurch eine Methode verstärkt und nicht mehr anwendbar ist. Beispiel: Selbst nach Berichten über marktenge Werte gab es keine Umsatzspitzen.
Mein Rückschluss: Der Anteil der Leser, der die Informationen einfach nur interessant und unterhaltsam findet, dürfte groß sein.
Georg says
Hallo Börsentieger,
danke für die ausführliche Erklärung. Vielleicht kann Herr Schmidt eine Sammlung solcher Beiträge anlegen, wo wir blutigen Anfänger auch später nachlesen können.
Auch bei allen anderen Forumsteilnehmern möchte ich mich bei dieser Gelegenheit für die tollen Beiträge bedanken.
Mit freundlichen Grüssen, Georg
Gert Schmidt says
Über die Archiv-Funktion, die Suche hier auf der Seite (rechte Spalte unten; z.B. Suche nach CFD) und per Suchmaschinen-Suche lässt sich grundsätzlich jeder Artikel wiederfinden. Eine zusätzliche Artikelsammlung gibt es bisher nicht.
Letztendlich stehen in jedem Artikel der Autoren jede Menge Börsenweisheiten, so dass mir die Unterscheidung, was in eine Stoffsammlung gehört und was nicht, schwer fallen würde. Am besten ist: Intensiv lesen, mitdiskutieren, kritische Fragen stellen und verinnerlichen.
Außerdem ist es so, dass sich alles bereits Gesagte auch regelmäßig wiederholt, so dass Sie automatisch bei regelmäßigem Mitlesen die Vorgehensweise von Autoren und Kommentatoren kennenlernen.
Auch wenn ich in diesem Fall keine positive Antwort gebe: Grundsätzlich bin ich natürlich immer an neuen Ideen für die Trend Gedanken-Plattform interessiert. Sie gestalten aktiv mit.