Wage eine Prognose:
Bevor der Markt zu seiner Aufwärtsbewegung startet, könnte er durch eine Zinserhöhung in den USA ausgebremst werden. Die Fed erhöht die Zinsen, um der Marktentwicklung zu folgen. Sie läuft dem Markt hinterher. Das Gespenst mit Namen Inflation, das sie in den vergangenen Jahren gerufen hat, wird sie so schnell nicht mehr los. Aber sie versucht dennoch ein Zeichen zu setzen, um die Märkte vor allzu großer Spekulationslust zu warnen. Das setzt die Rohstoff- und Aktienpreise unter Druck.
Das verschafft den Stützungskäufern neuen Spielraum, weil sie über die Fed-Maßnahmen informiert sind. Sie gehen heute in steigende Notierungen hinein noch einmal short, um auf tieferem Niveau einsammeln zu können.
Es ist natürlich reine Spekulation, dass es so kommen könnte. Aber angesichts der Nachrichten- und Indikatorlage wäre das denkbar.
SH says
Ja, Nein.
Gert Schmidt says
Dann beim nächsten Mal.
Damian says
Gestern war das 3:2 wichtiger als die 2% 😉
SirTP says
Hallo Traders! Wie gehts in der nächsten Zeit weiter. Grübel…..
SH says
SirTP:
abwärts, bin seit 7200 short im Dax, den 6500er Put habe ich verkauft heute und die 5500 dez puts gestern auf 10tsd Stück aufgestockt (CG16AG).
MP says
cutty, auch short?
MP says
@SirTP
DOW heute neue Jahrestiefststände per EOD
Oil gerade neue Höchststände
…
ich wollte es ja schon vor ein paar Tagen posten, scheiterte aber an den Eintrags-Regeln hier irgendwie:
wenn ich Öl-Scheich wäre, ich würde das Öl noch weiter hoch treiben um im Gegenzug günstig Blue Chips nachzukaufen – langfristig gesehen.
Damian says
Eigentlich war ein Crash fürs Später vorgesehen 😉 Passt irgendwie besser zum Oktoberfest…
cutty says
Hi MP, schön wieder von dir zu lesen! …Muss gestehn…ich bin nicht short! 😉 Bin an der seitenlinie und eher longig! ….Mit unterschreiten des daxjahrestief bin i wohl dann der Dumme, der leider den Crash verpasst hat!
MP says
cutty,
kein Problem mit der Seitenlinie, und keiner ist der Dumme, der irgendwiewowas verpasst hat – einer meiner HauptErkenntnisse – major Learnings, wie die Amis sagen – jeden Tag ein neues Spiel … es hört nie auf, es geht immer weiter, in die Richtung oder in die andere Richtung. Dumm ist man nur, wenn man es nicht wahrhaben will, was sich abspielt. Immer noch mein eigenes größtes Problem … aber es wird besser.
Und – meine Erfahrung – hört auf zu deuteln, wo der DAX (DOW, Gold, Oil, …..) in 3 Wochen, Monaten … stehen könnte.
Ein Beispiel dazu: hier im Forum hieß es mal, wenn der DAX wieder auf …, keine Ahnung, ich weiß es nicht mehr ganz genau, … auf 6500 steht, dann gehe ich long (den MegaProfit vor Augen natürlich, weil ja eigentlich irrtümlich und 8xxx richtig wären) … ich habe damals geschrieben, wenn DAX bis dahin fällt, dann sind die Voraussetzugen für Long ganz andere. Jetzt ist es soweit. Wir sind (relativ weit) unten – wer bläst zum Einstieg?
Grüße, MP
börsentiger says
Diesen Sommer kann man nur als besonders gefährlich für Investoren und Spekulanten bezeichnen. Die Märkte werden schlimmer als je zuvor von großen Adressen manipuliert. Bei geringeren Umsätzen (Sommerloch) geht das am besten. Im Ölpreis sind diese Interessen eindeutig Long, ganz egal, was Tradingsysteme anzeigen.
Gert Schmidt says
Die Fed hatte gar kein Interesse daran, die Aktienmärkte zu stützen. Das lese ich aus ihrem Statement heraus, wie im März, kurz bevor der Boden erreicht war.
Wir dürfen davon ausgehen, dass die Märkte seit Sommer 2007 nicht mehr frei schwingen, sondern so bewegt werden, dass
1. ein Crash verhindert wird, weil genug Kapital an der Seitenlinie steht
2. obere Wendepunkte so lange wie möglich hinausgezögert werden, um eine Umverteilung der Stützungskäufer zu ermöglichen.
Die Stützungskäufer wissen, wann der Markt nicht mehr gestützt werden kann und gehen short. Sie finden anhand ihrer Einblicke in den Markt heraus, wann ihre Stützungsaktivitäten wieder sinnvoll sind und gehen long. Beides findet an oberen und unteren Wendepunkten mit Derivaten und Aktien statt.
Ohne solche Maßnahmen wären die Aktienmärkte seit 2007 längst im Koma gelandet.
Von einer solchen Grundannahme ausgehend verlieren Bullen- und Bärenfallen ihren Schrecken. Außerdem lassen sich Muster finden, nach denen die Stützungskäufer handeln, z.B. beim Zusammenspiel von Statements der Notenbanken und Marktreaktionen.
Weil EZB und Fed in den vergangenen Tagen noch einmal kräftig auf die Kurse drückten, gehe ich davon aus, dass sie das taten, um ihren Stützungskäufern eine günstige Einstiegsgelegenheit zu verschaffen. Danach kann es aufwärts gehen.
Zum Ölpreis eine Einschätzung mit Indikatorchart, die ich für den Infodienst Discount Invest erstellt habe:
http://www.discount-invest.de/trend-prognosen/rohstoffe.php
Danach wurden die Vorbereitungen für fallende Kurse ab Mai getroffen. Was danach folgte, war eine Umverteilung: Insider stiegen aus, die Masse stieg ein.
Das ist vergleichbar mit der DAX Umverteilung von April bis Mai: die Indikatoren signalisierten, dass einige Marktteilenehmer ausstiegen – lange vor der Talfahrt. So ähnlich dürfte das beim Öl auch ablaufen.
Gert Schmidt says
Gold und Silber:
Nach vielen Wochen der Lethargie, in der die Trend Prognose Indikatoren regungslos seitwärts pendelten, veränderte sich heute die Situation deutlich:
http://www.movingmarkets.de/charts/gold.htm
http://www.movingmarkets.de/charts/silber.htm
Mit den neuen Aufwärtssignalen kann die Seitwärtsbewegung der Edelmetalle enden. Eine Fortsetzung des Aufwärtstrends erscheint möglich.
Die Notenbanken förderten mit ihrer Strategie eine inflationäre Entwicklung. Das wird anhand der Rohstoffe sichtbar.
Was bisher an den Warenmärkten passierte, war schon unangenehm genug. Der Edelmetallanstieg als Inflationsbarometer tat jedoch niemandem weh. Aber wenn nach Öl, Weizen, Mais, Soja die Verteuerung auch noch bei anderen Gebrauchsgütern wie Baumwolle, Zucker, Kaffee, Fleisch, Holz einsetzt, wird es richtig eng. Denn das lässt sich nicht mehr mit staatlichen Gaben ausgleichen. Auch der Konsum solcher Waren lässt sich kaum bremsen.
john says
seht nur dann die frage wie lange gebrauchsgüter noch steigen,wenn immer weniger menschen sie bezahlen können,ausserdem zehrt das ja auch an den gewinnen der unternehmen,die diese verwenden,das wird man nicht alles auf den preis aufschlagen können.kann mir auch nicht vorstellen,das rohstoffe weiter steigen und aktien dazu auch.es ist zu viel aus dem lot,wie eben der ölpreis weiter steigt,wenn der dollar fällt,ich meine sprünge von 10 dollar am tag sind doch alles andere als normal.ich bin immer noch an der seitenlinie,denke wir sehen mindestens noch die tiefstände diesen jahres.wenn noch ein paar schlechte meldungen dazukommen auch 1000 punkte weniger.
MP says
@SH
das wichtigste hätte ich fast nicht gefragt: was war denn Dein Grund, bei 7200 zu shorten? Das war ja vom Chartbild her doch ziemlich mutig.
john says
normalerweise müsste es bei weltweit abflauender wirtschaft so sein,das erst aktienkurse sinken und eben dann auch die rohstoffe und wenn dann sich dann die wirtschaft wieder erholt..steigen aktien und dann auch wieder rohstoffe.aber da vieles manipuliert wird,kann man das gar nicht mehr sicher sagen.nur soviel ist fakt,strompreise sollen ja auch noch massiv steigen,man erwartet eine verdoppelung bis 2105…..der verbraucher wird jeden cent mehr als einmal umdrehen…..da kann einiges ins trudeln kommen…vor allem da ja das ganze wachsum auf konsum beruht…
Heimwerker says
Bezueglich den Preisen und deren Entwicklung von Commodities und Oel etc. ein Zitat aus einem Artikel von Paul Krugman:
„What about those who argue that speculative excess is the only way to explain the speed with which oil prices have risen? Well, I have two words for them: iron ore.
You see, iron ore isn’t traded on a global exchange; its price is set in direct deals between producers and consumers. So there’s no easy way to speculate on ore prices. Yet the price of iron ore, like that of oil, has surged over the past year. In particular, the price Chinese steel makers pay to Australian mines has just jumped 96 percent. This suggests that growing demand from emerging economies, not speculation, is the real story behind rising prices of raw materials, oil included.
In any case, one thing is clear: the hyperventilation over oil-market speculation is distracting us from the real issues.“
Mit anderen Worten betrachtet man die Preisentwicklung von Ressourcen, welche nicht einem Einfluss von „boesen“ Spekulanten ausgesetzt sind, weil die Instrumente fehlen, kommt man zu dem Schluss das eine immens stark gestiegene Nachfrage die Preisanpassungen verursachen.
Zumeist unterscheiden sich lediglich die Geschwindigkeiten mit denen dies passiert.
SH says
@MP:
Leider hatte ich es vor allem im Gefühl.
Die beiden ausgetauschten Scheine waren anfangs nur dazu gedacht einen falschen Ausbruch über die 7150 zu handeln. Beim vierten Abprall an 7100 war das dann doch irgendwie klar…
Denn dazu kommt die langfristige Sicht: Ich bin von 6187 bis 7200 von einem Rebound im Abwärtstrend ausgegangen, freilich hätte es auch noch zwei-drei hundert Punkte höher gehen können, aber mit langfristigen abwärts war nur der Umkehrpunkt zu suchen, welchen ich vorher schon dort vermutete.
Aber wieder habe ich das Problem, dass ich den Ausstiegspunkt nicht finde. Das ist mein klassisches Problem, seitdem ich hier schreibe. Mit dem Einstieg habe ich meist Glück, aber ich verkaufe entweder zu früh oder gehe sogar zu früh in die andere Richtung.
Damian says
Am 9 Oktober 2007 stand der DOW bei 14,164. 20% weniger , also der „offizielle“ Bärenmarkt wären 11331 Punkte. Wir haben heute ein paar Punkte drüber geschlossen. Sollten wir wetten, ob wir die ein paar Punkte die nächste Woche noch schaffen, oder erst im Spätsommer?
MP says
Danke, SH.
(Bauch-)Gefühle sind bei erfahrenen Tradern nicht das schlechteste …
Ich selbst war eher glück- und gefühlslos bei 7100. War erst short, dann dachte ich mir, trade was Du siehst (Grüße an cutty), und es sah zunächst aus, als wären die 7100 nach den 72xx eine kleine Korrektur, ging long und wenig später gab es den Satz nach unten …
Als meine Long-Posi schon ziemlich ruinös aussah, habe ich dann alle Gefühle unterdrückt und die Posi komplett gedreht. Gottseidank … im Nachhinein.
Die Situation bei 7xxx war aber wieder eine Lehre für mich. wirklich der Wahnsinn. Bei 7xxx waren die ersten Prognostiker schon wieder bei 8000+, heile Welt, Krisen aller Art erledigt, Zyklenreiter pakten das US-Vorwahljahr wieder aus, ein paar Börsenbriefe predigten Calls … und ein paar Tage später waren alle Probleme präsenter als vorher. Bis halt zum vorläufigen Schlußpunkt von heute.
Deshalb auch meine Schreibe von gestern: man kann derzeit nichts wirklich prognostizieren. Wahrscheinlich kann man gar nichts an der Börse prognostizieren, aber im Trend hat man halt einfach psychologisch mehr Halt.
Vermutlich(!) geht es noch weiter runter – aber, wer weiß, ob es nicht vorher wieder 400 Pts. hoch geht?
Ich habe mich mal vor einiger Zeit mit der Baisse von 2000-2003 näher beschäftigt. Und wirklich, Ende September 2001 (nicht am 11.!), als keiner mehr einen Pfifferling für den DAX gegeben hätte, gab es eine mehrmonatige Aufwärtsbewegung, die ca. 1000 Pts. long(!) brachte. Und das mitten in der Baisse, die ja bekanntlich anschließend noch viel schlimmere Exzesse nach unten brachte. Also, auch wenn heute im nachhinein der damalige Abwärtstrend klar wie Klosbrühe erscheint – mitten drin war es das damals keineswegs.
Wer würde denken, daß 1000 Pts. auf long Bestand einer Baisse sind? Ich zumindest nicht. Davor habe ich wahnsinnig Respekt und auch wenn ich seit vielen Wochen, besser Monaten bekennender und ausübender Shortist bin, man muß wahnsinnig vorisichtig sein. April/Mai haben mich auf der Shortseite viel Geld und Nerven gekostet. Bis ich zeitweilig aufgegeben habe. Heute hätte ich recht.
Naja, Sorros hatte 2000 auch Recht – bloß zu früh.
Grüße, MP
börsentiger says
Der Ultimo wird interessant. Wenn zum Halbjahresabschluss durch die Banken keine Kurspflege erfolgt, dann ist der Pessimismus schon sehr ausgeprägt. Das könnte dann auch ein Anzeichen für eine baldige Marktdrehung sein.
john says
zur zeit sieht es einfach so aus,das der dollar weiter fallen wird und öl dadurch steigen wird….ausserdem droht israel dem iran mit einem angriff…kann jederzeit passieren,dann geht der ölpreis schnell mal bis 200 oder mehr hoch….dann gibt es den zusammenbruch.erholungen werden sicher nicht gross ausfallen.ich gehe bei der nächsten grösseren erholung(bei über 6500) erstmal short mit einer grösseren Position(ko-abstand aber so 800 Punkte,erstmal 1000 Stücke),dazwischen versuche ich kurze trades im longbereich.
börsentiger says
In den nächsten Tagen gibt es sicher eine schöne Gelegenheit für einen kurzfristigen gehebelten DAX Long-Einstieg. Ich warte auf ein Signal. Ein weiterer Unruheherd im Ölgebiet wäre tatsächlich fatal. Ich glaube, dass das die Politik derzeit eher verhindern wird.