Trend Gedanken Leser John schreibt heute in einem Kommentar:
„viele deutsche aktionäre werden aber nicht mehr dabei sein wenn der markt steigt…innerhalb weniger monate hat die zahl der aktionäre in deutschland um 528 000 abgenommen,das sind minus 13% und 43% weniger als im jahr 2000,wir sind auf dem niveau von 1992…..“
Das ist eine großartige Kennzahl für antizyklische Optimisten, aus dem sich eine Menge Wachstumspotenzial entwickeln kann:
Denn wenn sich die Werte zurzeit mit schlechten Nachrichten in wenigen Händen befinden, müssen sich die Preise verteuern, wenn auch wieder die Kleinanleger einsammeln (weil dann dafür kräftig die Werbetrommel gerührt wird).
Auch die Entwicklung, dass die Bahn AG keine Volksaktie werden soll, geht in diese Richtung. Mögliches Szenario:
* Zunächst gibt es eine kleine Emission für die großen Jungs mit viel Geld.
* Der Kurs der Bahn AG steigt.
* Es findet auf deutlich höherem Niveau eine Kapitalerhöhung statt, in der das außergewöhnliche Wachstumspotenzial der Gewinne beschrieben wird. Ein beliebter Schauspieler, Entertainer oder Journalist engagiert sich. Er sorgt als Spaß-Bahnfahrer und Sympathieträger für hohe Nachfrage nach Bahndienstleistungen und Aktien.
* Die Bahn entwickelt sich zu einer Volksaktie und steigt in den DAX auf. Altaktionäre machen Kasse.
Im Rahmen der guten Stimmung an den Märkten überwindet der DAX die 10.000 Punkte-Hürde. So schön kann Börse sein. 😉
Börsentiger says
Großartig, denn genau das bestätigt meine Aussage. Alle Angsthasen haben sich von der Aktienbörse verabschiedet. Die Masse steigt erst wieder ein, wenn sie längerfristig steigende Kurse sieht und soweit ist es noch nicht, denn jetzt fühlt man sich ja mit Rohstoffanlagen absolut sicher (denn der Goldpreis steigt ja ganz sicher demnächst auf $1.300…:-)).
P.T. says
Ich sehe das anders. Meiner Meinung nach ist am Aktienmarkt die nächsten Jahre nicht viel zu holen. Die großen Indizes wie S&P500, DOW und DAX haben zwar eine Subprimekrise eingepreist, aber keine schwere Rezession. Die Gewinnwarnungen von Stada, Bilfinger, Daimler etc. waren erst der Anfang. Dann sind die KGVs auch Makulatur.
Grüße P.T.
Gert Schmidt says
Kann mir gut vorstellen, dass die Inflation einiges Kapital in Richtung Aktien treibt. Rohstoffe sind zwar vernünftig zum Teil, aber nicht wirkliche eine ernsthafte Alternative, weil zu markteng.
Basis meiner Aufwärtstrend-These ist u.a. die Bewertung, dass die Energiepreise hauptsächlich wegen gescheiterter Short Spekulation und einer Medienblase gestiegen sind. Danach dürfte Rohöl & Co in den nächsten Monaten den Rückwärtsgang eingelegt lassen, ggf. sogar jahrelang unter 100 USD fallen.
Das würde auf der anderen Seite Aktien helfen. Denn Preiserhöhungen sind beim Kunden durch, so dass sich aus der Schere zwischen niedrigen Energiekosten und höheren Verkaufspreisen ein Gewinn entwickelt.
So erscheint es auch gut möglich, dass die Ölhysterie einen Investitionsboom ausgelöst hat – und zwar in Richtung neuer Maschinen und Verfahren, die Rohstoffe und Energie sparen helfen.
Damit Aktien in Deutschland attraktiv bleiben, müssten sie künftig stärker als Inflation + Abschlagsteuer steigen, d.h. jährlich mehr als rund fünf Prozent zulegen.
Höhere Zinsen könnten darin schon eingepreist sein.
Aus dem Blickwinkel ist der DAX bei 6.300 Punkten preiswert.
P.T. says
Das Öl wieder unter 100 fällt sehe ich auch ein. Aber so wie der steigende Ölpreis den Aktien in den letzten 5 Jahren nichts anhaben konnte, wird auch ein fallender Ölpreis nicht für steigende Kurse sorgen.
Im Gegenteil, der DAX hat sich bis 2007 parallel zum Öl nach oben entwickelt.
Das Inflationsargument ist OK. Aber in den 70ern Jahren konnte Aktien trotz Inflation auch keinen Blumentopf gewinnen.
Ich halte bestenfalls eine Seitwärtsbewegung zwischen 5000 und 7000 Punkten realistisch.
Damian says
Simme ich P.T. voll zu, mit einer kleinen Ergänzung. Wir erreichen die 10.000, aber zuerst beim Shortdax. 😉
Damian says
Ich muss zugeben, ich mag Suze Orman Show mir an CNBC anzuschauen. Sie lebt in und liebt Amerika, mit ihrer Geldeinstellung verdient sie aber Europa. 😉
Sie ein sehr guter Seismograph, wenn es um Geldthemen geht, die die USA bewegen. Und was scheint jetzt die Amis zu beunruhigen? Die Schulden auf den vielen, vielen Kreditkarten. Dies scheint das Thema der kommenden Monate zu sein. Die Kreditkartenzinsen, selbst für die Gutbetuchten, steigen und jeder wird versuchen mit Präferenz diese Verpflichtungen zu begleichen. Tja, dann wird das Geld für Aktien und sonstige Investment aber irgendwo fehlen müssen, oder?
http://www.cnbc.com/id/15840232?video=806453248&play=1
http://www.cnbc.com/id/15840232?video=807410577&play=1
Anleger_Klein says
Wenn ich falsch liege, werde ich es wohl bereuen, aber ich glaube (noch) an Aktien. Als längerfristige Anlage habe ich mir in den letzten Tagen einen Posten Daimler ins Depot gelegt. Auf der einen Seite wird sich für das Auto wohl in den nächsten Jahren und Jahrzehnten viel verändern (damit auch für die Hersteller). Auf der anderen Seite wird es aber auf Jahrzehnte m.E. auch Autohersteller im Premium-Bereich geben. Außerdem ist bei Daimler m.E. die Bilanz halbwegs in Ordnung (bis auf die Chrysler-Altlasten) und die Aktien sind fast zum Buchwert zu haben. Wie gesagt, denke ich mir als langfristige Sache…
Anonymous says
http://www.nozzlerage.com/
SH says
Sorry, aber auch ich halte das für unwahrscheinlich. Im Bärenmarkt seit 2000 ists doch ganz klar, dass der Bürger sein Geld anderweitig anlegt. Die Tendenz ist für mich trendbestätigend.
Kurzfristig bin ich mir recht unsicher, wohin es geht. Eigentlich wäre 5500 im Dax denkbar, aber eine erneute Erholung an 6700+ scheint beinahe zwingend, da nie das passiert, was auf der Hand liegt.
Gert Schmidt says
@Ichitaka
Was ist mit dem Traders Chat geschehen?
Soll der Link von dieser Seite entfernt werden?
ichitaka says
Wir sind umgezogen Herr Schmidt, in einen komfortableren Raum. Ich habe noch keine Zeit gehabt auf dafür die Webansicht wieder einzurichten. Wie siehts aus, wird das noch benötigt? Was meinen die Anderen Forumsteilnehmer?
Gert Schmidt says
Anhand der Zugriffsstatistik ist zu sehen, dass die Seite beliebt war. Insofern wären die Zahlen ein neutraler Nutzen-Anzeiger.
Wenn Sie wieder eine Webansicht erstellen, erhalten Sie die Möglichkeit, für einen höheren Bekanntheitsgrad zu sorgen und mehr stille Mitleser und aktive Teilnehmer zu bekommen.
P.T. says
Die Zahlen in USA waren wiedereinmal grottenschlecht. Und man muss davon ausgehen, dass sie noch geschönt waren.
Die Fed und die US-Regierung probieren in ihrer Verzweiflung alles um die Aktien oben zu halten. Das ist Ihnen bemerkenswerter Weise auch ganz gut gelungen. Wenn man short-Verkäufe einschränkt und als Zentralbank unbegrenzt Geld zur Verfügung stellt, sowie Schecks an Bürger überreicht und Banken rettet, wundert mich das nicht. Aber irgendwann wird die Manipulation nicht mehr ausreichen und die Folgen werden umso stärker sichtbar. Das kapitalistische Finanzsystem angelsächsischer Prägung steht auf tönernen Füßen. Der Dollar und alle anderen Papiergeldwerte stehen vor dem großen Abverkauf.
Ich weiß nicht wann die Manipulation die Indizes ein Ende hat
Gert Schmidt says
Genau das ist die spannende Frage. Seit Jahren werden die vielen Stellschrauben des Finanzsystems so optimiert, dass Crashs vermieden, bzw. schnell aufgelöst wurden.
Das hält nicht so stabil wie ein Netzwerk aus Spinnfaden, sondern eher wie ein Uhrwerk, dass immer wieder neu justiert werden muss, bzw. ständig die Zahnräder ausgewechselt werden müssen. Irgendwann ist das Uhrwerk unbrauchbar, weil die ständigen Schraubenwechsel die Gewinde ausleiern.
Auf Dauer kann das nicht gutgehen – ist klar. Schon 1998 wären die Märkte eigentlich reif gewesen.
Bis es in der aktuellen Krise so weit ist, dürften Aktien gut laufen. Und möglicherweise danach auch noch, weil sie Sachwerte darstellen.
Zurzeit sieht es so aus, als ob die Noten- und Geschäftsbanken alles im Griff hätten und immer noch Geld auftreiben bzw. nachschießen können. Das dürfte der entscheidende Punkt sein.
Fallen arabische Ölprinzen und asiatische Technologieschrauber als Investoren weg, könnte es eng werden. Mit etwas Glück kann das noch eine Weile dauern.
P.T. says
Mich erinnert es weniger an ein präzises schweizer Uhrwerk, sondern eher an die alten Rostlauben aus den 40ern und 50ern Jahren die in Cuba immer wieder nachgebessert werden und auf Hochglanz poliert werden.
Trotzdem hält sich der Castrclan länger als jeder andere mir bekannte Regierungschef….
Aber den Zünder halten die ausländischen Notenbanken in Russland, China und Nahen Osten in der Hand. Sollten sie die US-Staatsanleihen weiter „diversifizieren“ dann ist die Angloamerikanische Hegemonie ein Relikt des 20. Jahrhunderts…
P.T. says
Die relative Stärke des DAX ist bei dem Umfeld aber doch erstaunlich. Gibt es von der Indikatorenseite her eine Long-Ausrichtung?
Gert Schmidt says
Die US Indikatoren signalisieren anhaltende Stützungskäufe. Seit Anfang Juni war das jedesmal ein oberer Wendepunkt, weil das Bombardement mit schlechten Nachrichten stärker war.
Seit ein paar Tagen baut sich eine Restistenz gegenüber solchen Warnsignalen und auch schlechten Nachrichten auf. Kann das aktuelle Niveau bis Anfang nächster Woche verteidigt werden, sieht es für den Turnaround gut aus.
Das beste Kaufargument sind fallende Ölpreise. Anleger wurden monatelang konditioniert anzunehmen, dass hohe Preise negativ seien. Deshalb können sie jetzt beherzt zugreifen, wenn der Energiemarkt in die Knie geht.
Gehen Sie davon aus, dass Insider ganz genau wissen (und wussten), WANN der Ölpreis fallen wird. Sie haben sich bereits positioniert, denn dazu gab es monatelang Zeit.
P.T. says
Danke für die Antwort. Ich wundere mich weiterhin, wie in dem Umfeld auch Gold so schwach ist und der Dollar wieder Boden gut gemacht hat. Eine Gewinnwarnung nach der anderen. Heute BMW und GM. Der gesunde Menschenverstand sagt, dass es nicht ewig Stützungskäufe geben kann und die schlechteren Fundamentaldaten sich doch durchsetzen müssen. Ein Dilemma…
P.T. says
Gerade sehe ich dass die Trendprognose für Gold das erste Mal seit Tagen wieder nach oben zeigt 🙂 Vom gesunden Menschenverstand her gesehen ist Gold und Silber momentan das beste Investment.
Gold steigt bei Inflation und bietet relativen Schutz vor der Geldentwertung.
Gerade die Notenbanken in China und Russland könnten ihre Dollars jetzt in Gold tauschen. Das wäre ein Ding.
Leider halten Bernanke, Paulson, Trichet, England, Japan und die Schweiz dagegen.
Gert Schmidt says
Ich vermute, dass niemand mehr Gold drücken möchte. Ein Ventil benötigt der Markt – und dazu passt es jetzt bestens, wenn Gold und Silber in Richtung ihrer alten Höchstände klettern. Andere Rohstoffe sind nur noch im Einzelfall interessant, eine Art Rotation, wie sie auch bei Aktien oft zu sehen ist.
Hier die aufwärts zeigende Gold Trend Prognose
http://www.movingmarkets.de/charts/gold.htm
Wichtiger bleibt für die Systemmanager, dass
1. Staatsanleihen gekauft werden
2. bei Aktien in den Bilanzen am Jahresende keine zusätzlichen Abschreibungen fällig werden
Deshalb packte man all die schlechten Nachrichten ins erste Halbjahr, um genug Geld beiseite zu schaffen und von den Notenbanken in Umlauf zu bringen, damit die Märkte im zweiten Halbjahr gestützt werden können.
Börsentiger says
Man sollte aber nicht vergessen, dass Edelmetalle im August saisonal eher schwach sind. Allerdings ist mit Anfang September mit einem traditionellen Nachfrageschub (zuerst aus Asien insbes. Indien und dann europ. und amerikanischer Schmuckhandel) zu rechnen. Ich warte jedenfalls noch ein wenig.
SH says
Mal zum Dax: wie stehen eigentlich die fundamentalen Daten? KGV? Hab etwas von 7 Prozent weniger Gewinn gelesen…
P.T. says
Eine der besten Artikel der Welt:
Nur durch massive Mnipulation bzw. Goldverkäufe ist der Goldpreis so niedrig.
http://www.welt.de/welt_print/arti2277035/Geheime_Hilfen_fuer_Herrn_P..html
Gert Schmidt says
Ja, der Mann redet Tacheles.
Allerdings: Wer ist „Erwin Grandinger“ …?
DIE WELT schreibt: … ist Politologe und Partner bei der EPM Group Berlin.
Manager Magazin: “ … der für angelsächsische Investmentbanken, Brokerhäuser und Hedge Funds die deutsche Politik analysiert“
Im Oktober 2006 schreibt er: „… Mit 3,5 Milliarden Asiaten steuert die Welt auf einen Rohstoff-Nachfrageschock zu Der Energiehunger in Fernost wächst mit zunehmendem Wohlstand. Energie- und Rohstoffwerte sind auf Dauer eine Anlageformen, die ins Portfolio gehören.“
2004 erwähnte er in einem anderen Artikel einen bevorstehenden Dollar-Verfall.
Sein Buch dürfte interessant sein:
http://www.google.de/search?hl=de&client=opera&rls=de&hs=xRj&q=3880733775
George Bush–Politiker Und Prasident Der USA:
Sein Aussen- Und Sicherheitspolitisches Verhaltensprofil Sowie Der Prozess Seiner Regierungsbildung
SH says
…naja, der Goldpreis. Ich hätte viel lieber im letzten Drittel der Kolumne das Anfangsszenario zu Ende gedacht gesehen. Mit dem Satz aufzuhören: „Immerhin hat Paulson eine Lösung gefunden, die eine direkte Verstaatlichung bisher verhinderte, dauerhaft aber nicht zu vermeiden ist.“ ist nun wirklich zu einfach. Der Herr meint also die Staaten crashen?
Außerdem „epm-group“ Berlin?
„EPM-Group – der Millionaersclub! Ergreifen Sie die Chance, mit Ihrem Traumjob finanzielle Freiheit und Unabhängigkeit, sowie Wohlstand und Reichtum zu erlangen. Machen Sie mit uns als selbständiger Unternehmer Karriere. Erfolg und Spaß im Traumberuf, massig Freizeit…“
Börsentiger says
Ich rechne mit einem Dollaranstieg und Ölpreisverfall bis Jahresende (auch eher ungünstig für Gold). Der Öl-Chart bildet wahrscheinlich die Formation -Weihnachtsbaum, wobei die rechte Hälfte in den nächsten Monaten gezeichnet wird.
Gert Schmidt says
EPM Group: Nein, das MLM-Unternehmen dürfte nicht gemeint sein. Es gibt weltweit etliche „EPM Group“ Unternehmen, ein Ableger davon sitzt in Berlin – aber welches???
Das muss eine Beratungs- oder Investmentgesellschaft sein, bei der man wegen herausragender Fähigkeiten oder Geldmittel als „Partner“ geadelt wird. Die Suchmaschinen liefern keine sinnvollen Ergebnisse. Da hilft wohl nur ein Anruf in der Redaktion der Axel Springer AG.
P.T. says
Ich kenne Erwin Grandinger auch nicht, aber er hat mit seinen Aussagen völlig Recht. Ich habe wegen den Goldverkäufen nachgeforscht. Es stimmt.
Zwei Zentralbanken haben Gold verkauft:
http://www.ots.at/presseaussendung.php?schluessel=OTS_20080729_OTS0190&ch=wirtschaft
Gert Schmidt says
@ SH, ja richtig, die Gewinnprognosen wurden gesenkt. Das ergibt sich auch aus meiner neuesten Datenerhebung zu den DAX Werten.
Welche Schlussfolgerung leiten Sie daraus ab?
Damian says
Ich halte persönlich sehr viel von diesen Analysten:
http://www.cnbc.com/id/26007215
Die Sonstigen sind sich, wie gewöhnlich, treu geblieben und trotz seit über einem Jahr sichtbarem Gegenwind passten sie die Unternehmensgewinne nicht ein.
SH says
@GS: Ich sehe die Schätzungen als erstes Zugeständnis an die kommende Abschwächung an. Die Schätzungen fallen noch nicht so stark, wie der Dax dies tun wird….
SH says
Die Leserbrieffrage hätte ich auch stellen wollen:
http://www.ftd.de/boersen_maerkte/aktien/marktberichte/:Das_Kapital_Unerf%FCllbare_Finanzhoffnungen/394324.html
Gert Schmidt says
@SH
Denken Sie auch daran, dass sich Banken und Analysten regelmäßig zyklisch verhalten, z.B. Verkaufen am Tiefpunkt, Kaufen am Hochpunkt. Denken Sie ans Frühjahr 2007, als die Börsenwelt aus Bankensicht vollkommen in Ordnung war und kein Grund zur Beunruhigung bestand.
Das zugrunde gelegt, könnte es im Juli die Reduzierung der Gewinnschätzungen am Ende des Abwärtstrends gegeben haben.
Könnte bedeuten: Schlechte Nachrichten sind in den Kursen enthalten und das Jahr 2008 weitgehend abgehakt. Die Marktteilnehmer schauen in Richtung Frühjahr 2009.
Gert Schmidt says
Dr. Watson empfiehlt: Forensische Börsenanalyse
http://www.movingmarkets.de/index1.htm
der_mit_dem_Dax_tanzt says
die A/D Linie bewegt sich seit gestern nicht mehr so richtig.
Gert Schmidt says
Grund: Alle 30 DAX Werte waren gestern im Plus. So etwas gab es seit Ewigkeiten nicht mehr – ein ungewohnter Anblick.
Wichtig dabei: Trotz des starken Anstieg kletterte der DAX weiter. Und: Auf Tagesbasis hinkt der Indikator dem DAX hinterher.
Das ist ein Indikatormuster, das für einen Aufwärtstrend benötigt wird.
http://www.movingmarkets.de/index1.htm
Bullisch!
der_mit_dem_Dax_tanzt says
ja dann bin ich mal gespannt ob wir alte Wiederstände nochmals testen bevor wir mal eine richtige Markt-Bereinigung sehen.
Gert Schmidt says
Die Energiepreise sind in den vergangenen Wochen dramatisch gefallen (z.B. Strom rund 20 Prozent günstiger!). Das könnte die Gewinne sprudeln lassen.
Denn es wurden Preiserhöhungen durchgesetzt, während jetzt die Rohstoffkosten sinken.
Fallen die Ölpreise weiter, wäre das ein Garant für eine haussierenden Aktienmarkt.
Heizöl als Indikator für den Energiesektor gewählt, kann weiter in die Knie gehen. Der Trend Prognose Indikator zeigt klar abwärts.
http://www.sojakomplex.de/weltweit/heizoel.html
Das stützt den Markt:
* Entlastung auf der Kostenseite
* höhere Einnahmen aufgrund Preiserhöhungen
* niedrigere Inflationsgefahren verbessern den Spielraum der Noten- und Geschäftsbanken
Allerdings ist schon klar, dass das täglich neu geprüft werden muss. Wir sind leider nicht in der Situation, Aktien zu kaufen und liegenlassen zu können.
SH says
@GS: Klar, die zurückgesetzten Prognosen könnten auch genau umgekehrt interpretiert werden. Sollte wirklich die Interpretation der wirtschaftlichen Daten den Kursen folgen und nicht umgekehrt?!
Gestern sahen wir wieder einen seltsamen Fall: der Ölpreis fällt ja schon seit zwei-drei Wochen und BANG: Gestern war das die Neuigkeit. Am Mo hatte das noch niemand interessiert und dann setzte sich so eine Erklärung durch. Tsss.
Ich sehe also auch in niedrigeren Ölpreisen keinen direkten Grund für steigende Kurse. Falls sich aber die gestrige Interpretation durchsetzt, dann dürfte es weiter aufwärts gehen.
Die andere Interpretation zum Ölpreis, die wir kennen, hier zusammengefasst: Colin Barr, Falling oil prices: The downside
„But falling oil prices also suggest that the recession the U.S. has so far avoided is well on its way, as consumers pull back from the spending spree that drove economic growth earlier this decade. A weakening economy will mean more layoffs, further pressuring already reduced spending.“
http://money.cnn.com/2008/08/04/news/oil.recession.fortune/index.htm?postversion=2008080415
Gert Schmidt says
Was vielleicht viel stärker den Markt stützt und kaum in der Öffentlichkeit präsent ist: Der Markt für Risikoverbriefungen kommt wieder in Gang. Er war schließlich der Ausgangspunkt für die Finanzkrise, und wenn er sich jetzt stabilisiert, bewerten das die Marktteilnehmer als Anfang des Turnarounds.
http://www.markit.com/information/products/category/indices/abx.html
Jeder kleine Anstieg von ABS, CMBS usw. setzt viele Milliarden frei, die bisher gebunden waren. So lässt der Abschreibungsdruck nach und die Banken werden handlungsfähig.
Wenn sich das fortsetzt, wirken die Maßnahmen der Notenbanken, die vergangenes Jahr eingeleitet wurden. Das geschieht dann zwar mit 12 Monaten Verzögerung, aber schließlich kann so neues Vertrauen hergestellt werden – der wichtigste Wert im Finanzbereich.
john says
bin eben mal kurz zu hause und sehe,das mein short gestern ausgestoppt wurde.hab schon gestern morgen böses geahnt,als der goldpreis so gefallen war,alle anderen rohstoffe sind ja auch gefallen…könnte wirklich eine ralley auslösen,ich geh mal jetzt long…..
Damian says
Die gestrige Interpretation war eher, dass die FED keine Zinserhöhung in diesem Jahr durchführt.
Zu den Risikoverbriefungen habe ich schon mal eine umgekehrte Interpretation gelesen, dass diese dem Aktienindex nachlaufen, weil bei steigenden Aktien weniger Druck besteht die Briefe zu verkaufen. Ist in meiner Überlegung eigentlich egal, weil letzten Endes mittelfristig die Hauspreise selbst weiterhin die Richtung an den Märkten diktieren werden. Wenn Sie zusätzlich fallen, wovon stark auszugehen ist (oder haben auf ein Mal so viele Amis den jetzt benötigten 20% Eigenanteil?) wird mehr abgeschrieben werden müssen. Ergo: in einer Rezession werden zumindest Zeitweise fast alle Assetklassen fallen.
Bin weiterhin am Gold und Silber, in Form von Münzen, sammeln und überlege in der nahen Zukunft diverse Goldaktien zu kaufen. Ansonsten finde ich eine gute Geldportion in kurz laufenden Deutschen Bundesanleihen nicht schlecht investiert. Praktisch kein Emittentenrisiko und doch fast 5% Zinsen. Wenn DAX weiter steigt, werde ich meine wenigen, vor ein paar Wochen gekauften CRE Aktien gegen ShortDAX ETFs tauschen.
Wovon ich ein bisschen Angst habe, ist die Zeit nach dem Ende der Olympischen Spiele in Peking. Die Chinesen werden bis dahin alles tun, damit die Weltaufmerksamkeit sich auf die Spiele richtet. Danach? Hoffe für die Amis, dass sie nicht anfangen von US Anleihen sich abzuwenden, weil dann die US Zinsen auf dem langen Ende in die Höhe schnellen würden. Und alle anderen Öl Produzierenden „Freunde“ ebenfalls diese verkaufen würden. Erst dann wäre das amerikanische Sprichwort zu Hause: Shit’s gonna hit the fan!
john says
der rückgang der aufträgseingänge macht mich etwas vorsichtig,ist unter godmode unter dem thema…mit volldampf abwärts…… zu lesen,das liest sich wirklich nicht gut und macht mich mit meinen longs doch etwas bedenklich,werde die gewinne mitnehmen,sind ja fast 100 punkte und dann bei 6640 einen short positionieren,bin erst gegen 17 uhr wieder zu hause…
Gert Schmidt says
Eine gute Entscheidung. Ist jetzt etwas heissgelaufen, unser DAX.
john says
hab meine shorts natürlich gestern entsorgt,der dax hält sich ja sehr sehr gut,wenn es heute nochmal in den usa runtergeht,dann hat er noch was nachzuholen nach unten…mindestens 70 punkte….
john says
würde sagen man könnte wieder ein paar Longs anfassen,natürlich mit respektvollem ko-abstand……ich hol mir ein paar…
SH says
…heftige Bewegungen beim EUR / $, ebenso beim Öl und den Anleihen. Was ist da los? Extrem negative Daten und steigende Kurse sind ja eigentlich positiv, aber für einen Long-Einstieg ist mir die Sache zu politisch momentan. Irgenwas ist da massiv faul.
john says
bin eben nach hause gekommen,war zu einem leckeren essen eingeladen….schau jetzt ganz ungläubig wie sich meine longs entwickelt haben….ist ja echt unglaublich…und das nur wegen dem sinkenden ölpreis,sonst liest man ja eher schlechte nachrichten…300 punkte beim dow ist eine menge holz….
MP says
Vorweg: bin heute auch long unterwegs gewesen, die Strecke von 6450 bis 6560 voll super erwischt. Dann noch ein bißchen erfolgreich Krümel-geshortet von 6577/84 runter. Aber man hat schon gemerkt, daß nach unten nicht mehr viel lief – trotz der 130 Punkte im DAX an einem Stück.
Bis auf den letzten Short lief es krümelmäßig gut. Den letzten Short habe ich mit dann kleinem Verlust spätbörslich abgebrochen habe (DAX lief analog zum DOW auf über 6600).
Warum Short abgebrochen:
sehen Sie sich die Charts an, DAX, DOW … die wollen hoch, die wollen unbedingt höher. Ob das sinnvoll ist oder nicht – als Trader müssen wir mit den Märkten gehen.
Ich vermute am Montag ein entsprechendes opening Gap im DAX und mindestens 6650 Punkte während des Tages.
Massenpsychologischer Hintergrund (für mich): ich bin ja in einigen Foren ab und zu (hahaha …) Die Leute sind ganz heiß reinzugehen, und für die meisten heißt dies nur long. Wenn Börse, dann long. Mit short haben die meisten ein sehr großes mentales Problem. Viele wissen gar nicht, was das ist.
Seit Monaten werden alle “Investoren” (long) nur zurechtgeschüttelt. Jetzt schöpfen sie wieder Hoffnung und werden reingehen. Dass die Welt finanztechnisch aus den Fugen gerät, interessiert erstmal niemanden. Das ist wie Drogen – die Longies müssen rein, die denken an nichts anderes mehr, außer, daß sie zu spät kommen könnten. Das ist der Stoff aus dem die nächsten höheren Niveaus erreicht werden, 6700, 6800. Und der heutige Kursverlauf hat das eindrucksvoll bestätigt.
Das ist mein Psychogram für die nächsten Handelstage und der Grund, warum ich die angefangene letzte Short-Posi (sofort) wieder geschlossen habe. Ein bißchen Verlust nehme ich für die Sicherheit gerne in Kauf. Börse ist eine neverending story der maßlosen Übertreibungen. Das ist, was Börse wirklich ist. Und aktuell wird nach oben übertrieben. Aber ich denke, es wird noch weiter übertrieben werden.
Öl bei 113 und es sieht sehr danach aus, als ob die nächste Halte-Linie, 108, so gut wie erreicht ist. Dass das der Zündstoff für weitere Aufwärtsbewegungen in den Indizes ist, dürfte klar sein. Außer es kommt eine fundamental absolut katastrophale Nachricht rein. Sieht aber derzeit nicht danach aus. Aber! jederzeit möglich.
Fazit: Pulver trocken halten, nicht mit zu frühen Shorts dezimieren. Long – nur bei Rücksetzern, ich befürchte, es wird fast keine mehr geben. Egal, long ist fundamental extrem gefährlich und kann jederzeit kippen. Short ist auch extrem gefährlich, einfach weil die fanatischen Longies so gefährlich sind. Hinterher werden es alle wieder besser wissen. Aber da sind wir noch nicht.
Ich rechne alles in allem mit neuen Jahrestiefs, darüber sollte die aktuelle Euphorie nicht täuschen.
Grüße,
MP
PS:
Immer dran denken und ich habe es überprüft – die übertriebensten Long-Waves gab es in den letzten 10 Jahren in den Jahren 2001 bis 2003. In der tiefsten Baisse.
PSPS:
ist nur (m)eine Einschätzung, die ich hier mitteile. Wie cutty so schön sagt, alles kann, nix muss.
SH says
@MP:
Jo, die Märkte müssen höher. Die Investoren sind auf steigenden Kurse angewiesen und seien es allein die Pensionfonds. Die Frage ist doch einzig: wer bewegt die Kurse. Und ich denke nicht, dass das diejenigen sind, von denen man in Foren lesen kann. Das würde ich sogar schon wieder als Kontraindikator sehen. Aber eigentlich ist das ein neutraler Indikator, wie alle Presse etc.: Sirenen ohne jede Bedeutung. Deshalb oben meine Frage zu Dollar und Öl.
Seitdem die Short-Spekulationen in den USA nicht mehr erlaubt waren, hat sich der Markt etwas stabilisiert. Im kurzen Zeitfenster sehe ich durchaus eine solche Stabilisierung. Im mittelfristigen Zeitfenster sehe ich gar nix gutes.
Und noch was_ die Vola ist extrem hoch wieder. Gleich zwei 3 Prozent-Tage in einer Woche, dann wieder 2 runter. Das deutet nach meiner Erfahrung eher auf eine nicht besonder feste Aufwärtsbewegung hin.
Und ob nun 6700 oder 6800 beim Dax: das kann schon in ein-zwei Tagen passieren. Ich sehe den S&P bei 1000 Punkten und den Dax bei 4500 aufgrund der fundamentalen Faktoren.
SH says
schonmal jmd was von der Gruppe gehört? klingt sehr gut analysiert, aber von weltuntergang halte ich eigentlich nix…
http://www.leap2020.eu/index.php?action=&=
cutty says
Hallo an @ll
Charttechnisch gesehn liegt bei 6700-10 derzeit der langfristige Downtrend (DT), da wirds wohl Gegenwehr geben, da bei den Amis aber der langfristigen DT weiter entfernt liegt, könnte es durchaus im derzeitige Uptrendkanal bis 6800 gehen! Alles unter 6400 dürfte wieder als bärisch gesehn werden!
Die Schwanken finde ich persönlich, wenn sie so wie heute fast ohne „Netz und doppelten Boden“ einfach wieder emporschießen, doch schon sehr erstaunlich! Ich hab der Bewegung heut mal nur beobachtet… lol Also Kompliment an John und MP! MP is ja richtig zum Daytrader mutiert, hab ich das Gefühl 😉 (Chatverstärkung wäre schön …Werbung mach *fG*)!
Persönlich bin ich noch in meinen „Langfristlongs“ und fast mit 600 Points im plüs! Was grad bei solchen Bewegungen wie heute a einfach nur entspannend ist! 🙂 Werd wohl aber bei der o.g. DTL (oder ggf. eher wenn es passt) mal wieder die long Gewinne mit short hedgen, dies ist leider in solcher noch undefinierbaren langfristigen Sicht noch weiter nötig!
Meine Frage an MP, wie verliefen denn die eigtl. die „guten“ Börsenmonnate (die bald wieder anstehn) in der Baisse Zeit?
Ich finde auch das die Meinungen bzw. Prognosen (sind eigtl hinderlich fürs jetzt Geld verdienen) über den weiteren Daxverlauf noch nie so weit auseinander lagen wie derzeit! Ob nun Dax bald 10.000 wie das aktuelle Thema oder nun sogar die 4500 von SH.
Drum würde ich gern noch mal das Thema einer Daxumfrage aufgreifen! Herr Schmidt ist denn jetzt endlich ihr Zeitpunkt und bzw. die Umstände nicht dazu gegeben ? 😉 Ich fänds jedenfalls Klasse (evtl ja a die anderen Forumsteilnehmer u stillen Mitleser)!
Grüße und GN
cutty
Damian says
Zu den schnellen Long-Waves gibt es hier etwas: bigpicture.typepad.com/comments/2008/08/300-point-rally.html
MP says
Herr Schmidt, ich glaube wir brauche einen neuen Thread … bekomme meine Antworten für SH und cutty nicht unter ….
Gert Schmidt says
Ich fand die Überschrift DAX 10.000 so schön und wollte sie möglichst lange oben stehenlassen 8)
Bin diese Woche leider nicht dazu gekommen, etwas Neues zu schreiben, weil die Rohstoffseite bei Sojakomplex neu gestaltet wurde und auch die Moving Markets Seite auf ein neues Gesicht wartete.
Werde gleich etwas schreiben zu zwei neuen Internet-Seiten, die ich gefunden habe.
DAX-Umfrage: Ist in Arbeit. Geplant ist, den anonymen Tipp mit einem Gewinnspiel zu kombinieren …. kommt in den nächsten Wochen, versprochen!