Entsprechend der US Vorgabe seit gestern, 17:30 Uhr, hat der DAX das Potential, seine Aufwärtsbewegung fortzusetzen und im Tagesverlauf an der 5.200 Punkte-Marke zu kratzen:
* Dow Jones + 0,4 Prozent
* S + P 500 + 0,5 Prozent
* Nasdaq100 + 0,6 Prozent
Gestern beschrieb das Handelsblatt, wie es weitergehen könnte: Die Banken veröffentlichten ihre Kursprognosen und kamen dabei zu dem Ergebnis, dass für 2005 keine weiteren Kurssteigerungen zu erwarten wären, aber der DAX im nächsten Jahr auf 5.500 Punkte steigen könne.
Weil an der Börse regelmäßig das Gegenteil von dem geschieht, was die Mehrheit erwartet, zeichnet sich folgendes Szenario ab:
* Kurssteigerungen in den letzten Wochen des Jahres
* Stagnation und Rückschläge für 2006
Ob es dazu kommt, können die Indikatoren signalisieren. Aber auch der DAX selbst ist schon ein Indikator für seine Richtung. Denn mit jedem neuen Zwischenhoch sinkt die Wahrscheinlichkeit für eine Top Bildung. Die Pessimisten werden auf dem falschen Fuß erwischt und müssen eindecken. Sie laufen den Kursen hinterher und nutzen dafür jeden Rücksetzer.
Denn wie am 01.11. beschrieben war die Investitionsquote der Marktteilnehmer niedrig, was den Druck erhöhte, den steigenden Kursen zu folgen. Der Anlagebedarf erhöht sich mit der Rallye, weil die professionellen Vermögensverwalter vor ihren Kunden und Vorgesetzten begründen müssen, warum sie nicht investiert sind.
Sich dabei gegen den Markt zu stemmen, fällt schwer. Deshalb: Je länger der Anstieg dauert und je regelmäßiger neue Hochs erreicht werden, desto besser sind die Chancen für anhaltend steigende Notierungen.
Wichtig dabei: Die Investitionsquote muss niedrig bleiben. Die Umsätze dürfen sich mit steigenden Notierungen nicht kräftig erhöhen. Das gelingt nur, wenn die Nachrichtenticker nicht allzu euphorisch berichten. Dazu passt auch der Handelsblatt-Bericht, der dazu rät, jetzt nicht mehr einzusteigen und Rücksetzer abzuwarten.
Wann der oberer Wendepunkt erreicht ist, dürfte der Indikator Aktienvolumen signalisieren. Wie beim Turnaround Ende Oktober besetzt er in der Moving Markets Trendanalyse eine Schlüsselrolle: Steigt er stärker als der DAX, wächst die Gefahr fallender Notierungen.
Dazu benötigt der Markt mindestens ein bis zwei Tage Seitwärtsbewegung, um die positive Divergenz des Indikators überhaupt feststellen zu können. Zur Zeit ist das nicht erkennbar. Vielmehr trifft das Gegenteil zu: Weil die Umsätze mit steigenden Notierungen niedrig waren, hinkt der Indikator dem DAX hinterher – die beste Voraussetzung dafür, dass der DAX die 5.500 Punkte-Marke vielleicht noch in diesem Jahr erreichen kann.