Der inoffizielle DAX vor Beginn des Xetra-Handels notiert rund 170 Punkte unter dem Kurs von gestern, 22:00 Uhr.
Die gestern georderten Short Zertifikate werden verkauft. Die im Mai und Juni georderten Short Position bleiben im Moving Markets Depot.
cm says
kompliment herr schmidt, das timing für ihren gestrigen short-einstieg war nahezu perfekt. würde sich jetzt nicht ein kurzfristig spekulativer long-einstieg anbieten ? oder nicht gleich die glattstellung ihrer übrigen shortpositionen ?
Gert Schmidt, Trend Gedanken Herausgeber, Moving Markets Depot says
Nein, nicht Long und auch nicht Glattstellen der Shorts.
Meine Befürchtung ist, dass es jetzt erst richtig los geht.
Bear Stearns meldet, dass seine beiden Fonds, die in eine Schieflage gerieten, wertlos sind.
Da dürften an vielen Stellen auch bei anderen Unternehmen Leichen im Keller liegen.
Vor ein paar Wochen hätte wohl kaum jemand für möglich gehalten, auf welch glattem Parkett sich die Kurse aufwärts schoben.
Es geht um Bewertungsfragen: Wie kann es sein, dass der Wert eines Fonds innerhalb von zwei Monaten über 90 Prozent fällt? Das ist genau die Problematik, die hier von kritischen Beobachtern immer wieder thematisiert wurde. Das dicke Ende kommt noch.
Auch der schwache Sojabohnen Markt kann eigentlich nicht nur von Regen ausgelöst worden sein. Und wenn es keine Zwangsverkäufe waren: Die Verluste dort könnten die nächste Schieflage auslösen – diesmal bei Rohstoff Hedge Funds.
Anstatt Long zu gehen, werde ich bei einer Gegenbewegung nach oben noch einmal Short Spekulationen prüfen.
Dirk P. says
Respekt Herr Schmidt. Das war geradezu chirurgisch perfekt. Hab leider nicht mitgemacht weil mir die Lage im Allgemeinen zu hektisch ist und mein Depot schon genug Geld verbrannt hat. Typisch: man traut sich dann kaum noch zu traden, und wenn man sich wieder traut geht’s dann schief.
Die aktuelle Lage, vom Verfallstag-Geschiebe mal abgesehen, sieht tatsaechlich nach starken Turbulenzen aus, im Stil von Mai ’06…
Jutta says
Brisante News
jetzt ist es raus was die letzten zwei Tage die Kurse im Dax und im Rest von Europa gedeckelt hat.
Es gibt Probleme bei der Weitergabe der Leveraged Loans (Kredite an Private Equity Firmen mit denen diese ihre Übernahmen finanzieren) an Investoren.
Aktuell die Deutsche Bank, JP Morgan und Unicredit versuchen einen Kredit an KKR für den Kauf des britischen Pharmahändlers Alliance Boots bei institutionellen Investoren, Hedege Fonds und anderen Banken unterzubringen. Die Abnehmer wollen jetzt bessere Konditionen.
Die Citigroup und ABN Amro haben ebenfalls Schwierigkeiten Kreditabnehmer für einen 1,1 Mrd. Euro Kredit an KKR für den Kauf der niederländischen Finanzmarktkette Maxeda zu finden.
Laut Bloomberg verdienten die Investment Banken mit ihren Private Equity Kunden im 1. Halbjahr 2007 Gebühren von 8,4 Milliarden $.
Betroffen sind vor allem Großbanken wie JP Morgan, die Citigroup, Goldman Sachs, die Deutsche Bank, Credit Suisse und die Royal Bank of Scotland. Sie könnten auf Krediten in 2stelliger Mrd. Höhe sitzen bleiben.
Aktuell stehen nach Berechnungen von Credit Suisse Leveraged Loans von 200 Mrd. $ zur Finanzierung an. Bear Sterns schätzt diesen Wert auf 290 Mrd. $.
Damit drohen die Unsicherheiten der Finanzmärkte wegen der US Hypotheken auf die Private Equity Kredite überzugreifen.
ichitaka says
Ben spricht heute und morgen auch. Dieser halbjährliche Bericht fand im Februar unmittelbar vor dem Minicrash an. Spannend also, was sich heute ereignet. Von Turbulenzen kann man wohl sprechen.
Am wichtigsten aber wird das Bild in ein bis zwei Wochen sein. Wenn die Indizes der Welt dann am Boden liegen, könnte die Zeit für einen längerfristigen Long gekommen sein. Ich rechne mit zweite Julihälfte.
Leider ist es auch möglich, dass es genau gegenteilig kommt. Eine Shortsqueeze von hier und jetzt ist auch nicht unwahrscheinlich. Das Spiel geht weiter mit ungezinkten Karten.
Dirk P. says
Es ist schon verrueckt was sich da in den letzten 2 Monaten abspielt: staendiges Ping-Pong im Range 7.500-8.150.
Wenn man denkt „jetzt ist er unter durch“, dreht er wieder hoch, und zwar gewaltig, und wenn man beim x-ten Ueberqueren der 8.000/8.130 meint „jetzt kommt die Uebertreibungsphase“ dreht er wieder runter, und dann gleich um 3% oder 4% binnen 24 Stunden.
Natuerlich mit gewaltigen overnight Gaps.
Hab schon lange die Uebersicht verloren…
Obwohl ich auch mal geschrieben hatte: „nochmal kurz ATH toppen und dann runter wie im Mai ’06“, aber selber habe ich daran wahrscheinlich auch nicht geglaubt…
homejohann says
Vielleicht ist dieses Pingpong die volatile Seitwärtsbewegung aus hohem Niveau, die Herr Schmidt als Vorbote einer Topbildung sieht?
Dirk P. says
Im Nachhinein ist man immer schlauer, aber es schaut so aus als ob die technische Reaktion bis 7.940/7.960 heute eine weitere Short-Gelegenheit ermoeglicht haette. Morgen werden dann die 7.800 getestet.
Damian says
@ichitaka
Was heißt für Sie „längerfristig“? Sind es Tagen, Wochen, Monaten?