Die Panikverkäufe (18.000 Kontrakte im Berechnungsintervall) sind sehr gut – möglicherweise auch ausgelöst von Marktteilnehmern, die jetzt auf ihre schwachen Trendfogesysteme schauen. Wenn 80 Prozent der Analysesoftware abwärts zeigt, kann das zu kurzfristigen Erschütterungen führen.
Ideal wäre es, wenn der Markt bis Börsenschluss schwach bliebe und die Talfahrt mit hohem Volumen auskostet. Denn dann wären zahlreiche „zittrige Hände“ ausgestiegen und der DAX könnte wieder steigen.
Einen weiteren Hinweis auf eine positive Indikatormechanik gibt es: die Trendsetter bleiben auf hohem Niveau stabil.
Jutta says
vielleicht wird im DAX erst noch das Gap vom 18.10.2006 (6115 – 6134) geschlossen, bevor es wieder aufwärts geht?
schaschlik says
Das jetzige Niveau ist noch nicht attraktiv genug um einzusteigen.
Die 6000 müssen vorher angetestet werden.
Mercatorix says
Neben der Tatsache des menschengemachten Klimawandels haben wir nun auch ein zweites geahntes Faktum: Die US-Wirtschaft kühlt sich merklich ab. Teelöffelweise wird uns zur Zeit diese Erkenntnis in Form unterschiedlicher Indikatoren verabreicht. Jedes mal fallen die Indizes zurück und erholen sich wieder.
Solange wir solche Zahlen bekommen, sind die Kurse anfällig. Morgen kommen die US-Arbeitsmarktdaten…
Friedlich stimmt mich die Tatsache, dass die Kurse nicht peu a peu bei jeder neuen Konjunkturnachricht auf ein tieferes Niveau abbröckeln.
Ebenfalls zuversichtlich stimmt mich die Tatsache, dass diese Nachrichten bei Höchstkursen auf den Markt treffen. D.h. nur die Trendfolger reagieren auf die Nachrichten. Hätten Insider im Vorfeld bereits disponiert, hätte man in „Schwächephasen“ eine größere Abgabebereitschaft sehen müssen, die war aber nicht zu erkennen, vielmehr schien nur sehr wenig Material auf den Markt gekommen zu sein.
Mein Fazit: solange ähnliche Nachrichten kommen, wird der Markt anfällig bleiben, aber nicht abstürzen. Haben sich die Nachrichtenwogen etwas geglättet, wird’s wieder weitergehen.
ichitaka says
Herr Schmidt,
können Sie mir die Funkton des TRIN erklären? Was kann man daraus lesen=?
Gert Schmidt says
Kennen Sie diese Trin Erklärung schon?
ARMS-Index: DAX TRIN = Short Term Trading Index (DAX)
Gewinner/Verlierer vs. Volumen aus Gewinner/Verlierer.
Extremwerte markieren potentielle Wendepunkte. Über 1 = kaufen, unter 1 = verkaufen.
Ein vom amerikanischen Investmentbanker, Richard W. Arms, entwickelter Indikator: An den US-Börsen findet der ARMS-Index große Beachtung, z.B. erkennbar daran, daß er früher bei Yahoo unter den 37 wichtigsten Aktienindizes und Indikatoren gelistet wurde.
Der Indikator steigt, wenn das Volumen der Verliereraktien höher ist, als die Umsätze der Gewinner. Geschieht das über einen längeren Zeitraum hinweg, entsteht eine überverkaufte Marktsituation, die eine Gegenbewegung nach oben erwarten läßt. Die Kaufsignal-Schwelle liegt oberhalb von 1,8.
Notiert der DAX TRIN für längere Zeit unter 0,7/0,6 ist das ein Warnsignal für bevorstehend fallende Kurse.
DAX TRIN stellt daher eine interessante Ergänzung unserer Indikatoren dar. Weil er auch Intraday zwischen Extrempunkten schwankt, bietet er auch gute Entscheidungshilfen zur Indexspekulation innerhalb eines Tages.
Eine Einschränkung ist beim DAX TRIN allerdings zu machen: Fallen oder steigen alle 30 DAX-Werte gleichzeitig, ist eine Indikator-Berechnung unmöglich. Der Divisor hätte den Wert „NULL“, was aus mathematischen Gesichtspunkten ein ungültiges Ergebnis liefern würde. Aber weil solche Fälle nur selten auftreten, ist die Gefahr häufiger Ausfälle gering.
ichitaka says
Vielen Dank für Ihre Erklärung,
tatsächlichh habe ich den TRIN Indikator Vorgestern beim Handel mit US Kollegen kennen gelernt. Nach meinen ersten eigenen Recherchen ist mir eingefallen, dass Sie auch einen TRIN Indikator unter den Umsatzindikatoren führen, der wurde aber selten angesprochen. Das er sehr große Beachtung in den USA findet, kann ich nur bestätigen. Allerdings war er beim Abverkauf der letzten Tage auch schon mal über 2.0, was die US-Märkte angeht. Insofern stellt er für mich tatsächlich nur eine Ergänzung dar.
Gert Schmidt says
Interessant sind immer die Hochpunkte des Indikators. Im 12-Monats Chart sehen Sie das sehr gut:
http://www.movingmarkets.de/trends/charts/umsatzm12.php
Da gab es z.B. während der Bodenbildung im Sommer einige Ausreisser nach oben = Kaufsignale.
dochasi says
herr schmidt wie sehen sie die lage heute-wäre neugierig ob sie galuebndaß der dax noch kurz unter 6200 blickt?
Gert Schmidt says
Eher nicht unter die 6.200 Punkte.
Die Indikatoren sehen heute wieder günstig aus – noch besser als gestern.
Wenn es unter die 6.200 Punkte geht, wären das nochmal Kaufkurse.
dochasi says
danke vielmals-hab ich mir so irgendwie gedacht-Verunsicherung schafft nur weil so viele Crashpropheten unterwegs sind-erstaunlich finde ich daß
die Elliott Waves den gestrigen Verlauf haargenau getroffen haben -wobei
die Us daten sicher mitgehlofen haben-verwirrend,daß wirbei guten daten
(arbeitslose etc hierorts Unternehem wie z. B Allianz) so weit fallen
nur weil in Us schlechtere daten sind ,wobei der Nasi 100 sogar im Plus schloß.Diese Us Abhängigkeit,auch wenns die größte Wirtschaft weltweit ist
ist schon etwas krank.
Mercatorix says
Na ja, gemeldete Zahlen spiegeln die Vergangenheit wieder und Gewinnmitnahmen bei Meldung guter Zahlen ist nichts Unbekanntes.
Die US Konjunktur-Zahlen haben dagegen eine ganz andere Tragweite. Kommt der Konjunkturmotor USA ins stottern, geht das auch am Rest der Welt nicht ganz vorbei. Und eine sich abkühlende Konjunktur geht nur schwer mit steigenden Unternehmensgewinnen einher.
Kurzfristig scheint ein komisches Gefühl vorzuherrschen: Viele haben auf eine Korrektur gewartet. Nun ist sie da, aber die potenziellen Käufer scheinen von den auslösenden Nachrichten etwas benommen zu sein und trauen sich noch nicht.
Von der Veröffentlichung der Arbeitsmarktzahlen erwarte ich mir keinen ganz großen Effekt mehr. Die gestrigen Zahlen haben die Erwartungshaltung der marktteilnehmer gesenkt.
Was uns wirklich die Suppe versalzen könnte, sind aufkeimende Inflationsängste. In diesem Fall könnte die FED nicht mal die Geldpolitik lockern und das wäre Gift für Konjunktur und Börse.
Gert Schmidt says
Hustet Amerika – auch wenn es nur etwas im Hals kitzelt – bekommt Europa eine Grippe.
Amerika seitwärts – DAX schwach. Das sind Übertreibungen nach unten.
Aber ehrlicherweise muss man auch erwähnen, dass der DAX in der vergangenen Woche eine Outperformance hatte. Dann holen solche Rückschläge auf den Boden zurück.
Interessant ist, dass die Zahl der Crash-Prognosen steigt. Welche Quellen haben Sie?
Vielleicht ist es ja sinnvoll, die Moving Markets Indikatoren daraufhin zu untersuchen. Vielleicht habe ich mit meiner optimistischen Prognose etwas übersehen?
Jutta says
ich glaube eher, das nach Gründen gesucht wird um Gewinne der vergangenen Tage mitzunehmen.
Es stehen sehr viele an der Seitenlinie und warten ab, jeder von denen fühlt sich bestätigt wenn der Dax Index mal über 1% nachgibt.
Ist auch völlig gesund, nach so langen wenn auch kleinen Trippelschritten nach oben, muss mal ein Fallen akzeptiert werden.
Mercatorix says
Ein Spiel, das man zur Zeit beobachten kann heißt: Aktien nach Ergebnismeldung abstossen. Sehr gut war das bei BASF zu beobachten. Mitte September wurde BASF mit Hinweis auf voraussichtlich gute Quartalsergebnisse empfohlen. Prompt zog der Kurs bis Anfang November brav an. Mit Veröffentlichung der Zahlen ging der Kurs zurück. Und heute las ich eine neue Empfehlung: verkaufen! Honi soit qui mal y pense.
Dieses Spielchen dürfte reihum gehen. Solange es läuft hat der DAX wenig Chancen. Vielleicht brauchen wir noch bis zur nächsten Woche, bis alles verdaut ist.
Jutta says
Alles wartet auf die Arbeitsmarkt Daten aus Amerika um 14.30 Uhr. Erwartet wird die Arbeitslosenrate mit 4,6 bis 4,7 % nach zuvor 4,6 %.
Danach wird der Markt reagieren. Schaun wir mal.
Mercatorix says
Nach jeder Konjunkturmeldung sind die Börsen bisher in die Knie gegangen. Sie haben auf negative Nachrichten reagiert. Eigentlich sollte die Erwartungshaltung ohnehin gebremst sein, aber auch mir scheint, dass diese Nachrichten willkommen aufgegriffen werden.
Wenn heute Nachmittag die Kurse steigen sollten, würde mich das schon wundern.
Gert Schmidt says
… und ich wäre überrascht, wenn die Kurse fallen …
Mercatorix says
Na gut, man erwartet nix gutes und scheint aktuell fast schon ein wenig in Deckung zu gehen. Aber so richtig durchgelüftet ist der Markt auch noch nicht.
ichitaka says
Ich glaube ja, dass der Herr Schmidt einen geheimen Indikator hat, den er uns noch nicht gezeigt hat 😉
Mercatorix says
Oder er hat die bekannten nur feiner interpretiert. Gestern gab’s bei hohen Umsätzen einen richtigen Satz heisser Ohren. Vorher passierte das bereits zweimal, nur dass das Umsatzvolumen nicht ganz so hoch war.
Vielleicht waren schon mehr Leute draussen als wir vermutet haben.
Gert Schmidt says
Das stimmt sogar …. 8)
Gert Schmidt says
A/D-Linie sieht für Long Spekulationen ideal aus!
Mercatorix says
Dann eine Frage zur A/D-Linie am gestrigen Tag: Der DAX fiel stärker als die A/D-Linie zurückkam. Konnte die A/D-Linie rein rechnerisch nicht weiter fallen?
Positiv waren sicher die hohen Umsätze bei fallenden Kursen. Das spricht für Bereinigung.
schaschlik says
Interpretationsfrage…
Könnte auch sein das dem hohen Umsatz gestern mehr Beachtung geschenkt
wird als dem Umsatz heute.
Niedrigerer Umsatz heute bei steigenden Kursen, sprich die
Marktteilnehmer sind zu den aktuellen Preisen nicht bereit Risiken einzugehen.
Es werden noch schwächere Tage kommen mit hohem Volumen.
Die Arbeitsmarktdaten heute dienten der Indikatorenbereinigung mehr nicht.
Sie sehen das am derzeitigen Abverkauf.
Stellen Sie sich vor was passiert wenn man tatsächlich in eine Rezession
reinschlittert.
Die US-Bonds preisen schon jetzt eine zweimalige Zinssenkung ein.