Die Indikatoren geben zurzeit keine einheitlichen Signale – insbesondere, was die Intraday-Entwicklung angeht.
Heute morgen gab es kurz nach der Eröffnung Verkaufsdruck, was einen Teil der Indikatoren bereinigte, z.B. die A/D-Linie. Folgerichtig ging es nach dem Tief von 5.859 Punkten aufwärts. Die A/D-Linie blieb schwach, was grundsätzlich für gut behauptete bis steigende Notierungen spricht.
Aber die Optimisten haben keinen Grund zum Jubeln. Denn aus den USA kommen neue Warnsignale:
* Umsatzspitze mit hohen Umsätzen am vergangenen Freitag.
* Verkaufsignal-Schere zwischen Kontraindikator Microsoft und Nasdaq100 öffenete sich.
* Technologie-Blue Chips (blaue Linie, Nasdaq100)zeigten sich gestern Intraday schwach. Die Trendsetter liefen dem Gesamtmarkt nach unten voraus.
* Der gescheiterte Ausbruch-Versuch gestern mit anschließendem neuen Zwischentief stellt sich als mögliche Bullenfalle dar: Zuerst waren die Optimisten in Sicherheit, fühlten sich bestätigt. Anschließend gab es die kalte Dusche – ein Kursverlauf mit baerisher Prognosekraft.
Dem gegenüber stehen die teilweise widersprüchlichen DAX Indikatoren. Sie erwecken auf Basis von Intraday-Daten den Eindruck, als ob sich die DAX Anleger auf steigende Notierungen einrichten würden.
Das sehen Sie z.B. anhand der A/D-Linie oder den gegenläufigen Beta Indikatoren: Aktien mit niedrigem Risiko werden plötzlich gemieden, während sich Trendsetter zu erholen scheinen.
Interpretation: Die Optimisten gehen davon aus, dass die aktuelle Seitwärtsbewegung nur eine Konsolidierung darstellt – eine technische Reaktion im langfristigen Aufwärtstrend. Sie positionieren sich deshalb bei Aktien, die üblicherweise von einem steigenden Gesamtmarkt profitieren: Index-Schwergewichte und Trendsetter.
Für die Short Position im Moving Markets Depot ist das nicht ungefährlich: Setzt sich der Trend fort, dürfte es wohl doch noch einen Durchbruch nach oben geben.
Allerdings gehen die Long-Spekulanten ebenfalls erhebliche Risiken ein: Die Vorbereitungen auf die Top Bildung sind schon einge Tage alt, d.h. der DAX wäre grundsätzlich „reif“ für eine Talfahrt.
Möglicherweise sahen wir am Vormittag lediglich einen (letzten) Versuch der Optimisten, den Markt nach oben zu kaufen.
Für die Moving Markets Strategie bedeutet das: Die Short Zertifikate werden gehalten.
So schnell, wie es heute kurzfristige Kaufsignale der A/D-Linie gab, kann es im Tagesverlauf auch wieder abwärts gehen. Sollte der Indikator Intraday stärker als der DAX zulegen, könnte das schon den nächsten oberen Wendepunkt einleiten.
Dann steht’s ja spitz auf Knopf. Dass die von USA getriebenen Kursspitzen der letzten Tage nicht gehalten werden konnten, macht mich vorsichtig.
Das ist eine ganz eigenartige Stimmung im Moment: Nicht wirklich negativ, Sorgen werden nicht laut diskutiert, es gibt aber auch nicht wirklich eine euphorische Stimmung. Bei Kursrückschlägen kommt auch immer wieder frisches Geld in den Markt. Aber die 5.900 konnten wir bislang nicht nachhaltig überwinden.
Vielleicht bekommen wir noch einen Ausbruch Richtung 6.000. Aber nachhaltig überwinden werden wir sie nicht. Dafür fehlt im Moment einfach die weitere Phantasie, denn die 6.000 stand ein wenig als „Endstation Sehnsucht“ im Raum. Was, wenn wir die erreicht haben.
Gleiches mögen auch potentielle Investoren denken. Sollen die jetzt noch für knapp 2% Gewinnpotential einsteigen? Ich glaube, sie werden es nicht tun.
m.E. wird der Dax bis Mitte nächster Woche bis auf ca. 5800 fallen.
Anschliessend kommt eine neue Aufwärtsphase bis Anfang / Mitte Juni 2006 auf ca. 6300 Punkten. Ab dann könnten sich Puts richtig lohnen.
5800 … das ist nicht mehr so weit …
Sie meinen das Gap, das dort noch geschlossen werden kann?
Gut möglich, dass sich der DAX dort stabilisiert.
Allerdings gebe ich zu bedenken: Wenn die Optimisten, die heute kauften, wieder falsch liegen, wäre das die vierte Bullenfalle in Folge. Sie könnten das nicht verkraften und bei 5800 Punkten immer noch zu den Verkäufern gehören.
Dann wäre der nächste Stop erst bei 5700 – 5750, sehr schön hier im DAX Chart zu sehen.
Es werden Trendsetter UND Sicherheitsinvestments gekauft – schon spannend. War das dann Bullenfalle die Vierte oder geht’s weiter bergauf?
Ich traue mir, ehrlich gesagt, keine Prognose zu.