Kauf 500 DAX SHORT Zertifikate WKN ABN0PC, Auto Stop Loss DAX 6.340, Hebel 9,3, letzter Kurs 6,17 Euro.
Ein Testballon für die erwartete Top Bildung unter Vorwegnahme einer schwächeren Wall Street und dass der DAX zu weit nach oben voraus lief.
Die Gefahr einer Top Bildung bleibt erhalten, solange die DAX A/D-Linie auf hohem Niveau stabiler als der DAX bleibt. Dass der Indikator kurz nach der Eröffnung deutlich fiel, spricht dafür, dass sich die Marktteilnehmer eigentlich auf steigende Notierungen einrichten und dafür Index Schwergewichte bevorzugen.
Aber das bleibt im Tagesverlauf zu beobachten, ob die Optimisten, die gerade zu den Käufern gehören, richtig positioniert sind (Szenario vom 17.02.2006).
Die Short Position wird ausgebaut, wenn der DAX unter anhaltenden Warnsignalen zulegen sollte.
Die Zertifikate werden verkauft, wenn die Indikatoren nach dem Muster der Vortage/Vorwochen anhaltende Kaufsignale liefern.
Es ist grundsätzlich geplant, die Position über mehrere Monate hinweg, ggf. bis zum Jahresende, zu halten.
hsagra says
Kurzfristig zieht der Markt weiter an. Es liegen offenbar wieder viele falsch und „müssen“ einsteigen. In dieser Lage dürfte es schwierig sein, den richtigen Punkt zu erwischen.
Mercatorix says
Mittlerweile habe ich mehr den Eindruck, als würden kapitalstarke Marktteilnehmer sich die Langeweile mit einem Spiel vertreiben, oder haben um eine Flasche Whiskey gewettet, ob es möglich ist, einen Markt mehrere Monate lang wie an der Schnur gezogen nach oben laufen zu lassen, ohne dass andere merken, was da gespielt wird.
Der DAX läuft seit Ende Oktober an einem Lineal entlang. Lediglich im Januar hatte das Tierchen einen kleinen Schluckauf. Hatten aber alle.
Und – späte Genugtuung für Herrn Schmitt meinerseits – S&P 500 und Nasdaq spielen dieses Spiel schon seit Mitte Januar nicht mehr mit. Selbst der Nikkei verschnauft.
Und dieses Spiel wird geschickt gespielt: Es gibt keine überbordende Euphorie. Zwischendurch mal einen Stoß in die Rippen, um die allzu Optimistischen und Zittrigen kurz aus dem Markt zu schubsen und schon ist wieder klar Schiff für den nächsten Anstieg. Abgesehen von dem kleinen Schluckauf im Januar habe ich praktisch nie richtigen Abgabedruck gespürt, immer nur ein steter Zustrom frischen Geldes.
Und mit Verlaub Herr Schmitt – Ihre Suche nach Anzeichen einer Top-Bildung haben schon fast was Verzweifeltes. Aber: Alle verzweifeln, alle rennen hinterher.
Mich macht das ganze mittlerweile stutzig, weil das Chartbild allmählich“unnatürlich“ aussieht: eine zu gleichförmige Aufwärtsbewegung.
Meinungen?
Gert Schmidt says
Genau das „unnatürliche“ war heute wieder deutlich zu sehen:
Der DAX kletterte bei fallender A/D-Linie!
Das gab es während des gesamten Anstiegs noch nie und ähnelt den letzten Hausse-Phasen während der Spekulationsblase im Frühjahr 2000.
Heute waren es die Versorger, die für den Anstieg sorgten. Das mag zwar grundsätzlich erfreulich sein, wenn die Index-Schwergewichte, noch dazu als Trendsetter mit hohem Beta Faktor den Markt nach oben ziehen.
Aber irgendwann kommt der Punkt, an dem dieses Zusammenspiel ausgereizt ist und übertrieben wurde. Wie bei einem Gummiband: Es dehnt sich wunderbar ohne Materialermüdung. Man könnte meinen, dass es ewig halten könnte – bis es eines Tages ohne Vorwarnung reisst.
Möglicherweise haben wir das heute gesehen – und vielleicht wird auch noch die Fibonacci-Marke bei 5.860/5.870 getroffen.
Aber es ist genauso gut möglich, dass die Party vorbei ist.
Schauen Sie sich in diesem Zusammenhang die Test Indikatoren auf Basis der Gewinne/Renditebrechnungen an:
Sie fallen normalerweise mit und im Vorfeld von steigenden Notierungen. Heute klettern sie beschleunigt – ein mögliches Kennzeichen für das zerbröselnde, überreitzte Gummi-DAX-Band.
Mercatorix says
Warum schreibe ich Ihren Namen bloß immer falsch? Sorry!
Ich meine etwas anderes – Anfang 2000 hatten wir eine richtige Hausse: blinde Euphorie, breites Publikumsinteresse, aberwitzige Unternehmensbewertungen. Damals kam das Geld im wesentlichen von Privatanlegern. Ob direkt oder über Fonds, die ja auch nicht mehr wußten wohin mit dem Geld.
Das alles haben wir ja nicht. Wir haben keine Euphorie, eher Erstaunen. Abgesehen von den paar Solarwerten gibt’s auch keine Euphorie, die sich aus privat erlebbarer Technologie speist. Die Unternehmensbewertungen sind langfristig betrachtet hoch, aber nicht zu hoch beim aktuellen Zinsniveau, absolut gesehen schon gar nicht aberwitzig. Die Privaten sind da, aber nur ganz verhalten. Die Lebensversicherer haben sich auch bedeckt gehalten, wie noch heute das Handelsblatt schreibt. Vielleicht ein bißchen Merkel-Bonus und die zarte Hoffnung, dass sich doch noch etwas in unserem Land bewegt. Aber das ist doch alles Krimskrams.
Ich habe heute Vormittag Nikkei, Nasdaq, S&P500, DAX und EuroStoxx50 übereinandergelegt und – es ist ein europäisches Phänomen. Nicht allein Deutschland sondern Europa.
Um nun auf meine flapsige Eingangsbemerkung zurückzukommen: Was wird da gespielt? Nur zum Spaß gewettet wird sicher nicht. Bislang ist mir nur der Fall von Jesse Livermore präsent, der Anfangs des 20. Jahrhunderts einfach mal ausprobieren wollte, ob man den Baumwollmarkt cornern kann. Er konnte. Wegen des 1. Weltkriegs war allerdings der Verteidigungsminister in heller Aufregung darüber. Jesse Livermore gab ihm das Wort, dass er die Position nicht zur Maximierung seines persönlichen Gewinns ausnutzt, sondern wieder schonend auflöst.
Trotzdem geht es um eine Menge Geld, das einen halbwegs brauchbaren Hafen sucht. Also: Ich suche einen Investor mit wirklich richtig viel Geld, der sein Geld langfristig anlegen will und nicht gleich Gewinne mitnehmen will (sonst hätte es schon längst Gewinnmitnahmen in großem Stil gegeben). Ich vermute, dass er wenigstens schon seit Mitte des vergangenen Jahres aktiv ist. Herr Schmidt hat damals das erste mal vergeblich auf die Konsolidierung gewartet.
Ich habe einen und es ist nicht Warren Buffet. Trotzdem als kleine Preisrätselfrage:
Wer kann das sein?
M. A says
Dax bei 5832
Es scheint so als ob sich der Short Einstiegstermin auf morgen vertagt wird. Oder?
U.M. says
@Mercatorix: Teile Ihre Meinung betreffend dem stetig steigenden Index. Meine Calls sind verkauft, ich warte jetzt schon seit Wochen auf einen Einbruch. Sieht aber gar nicht so aus. Wenn ich über den Teich schaue, dann sieht es eher wieder sehr „grün“ aus. Also abwarten und Tee trinken… das kommt alles wieder runter… allerdings wohl nicht so schnell wie viele hoffen…
U.M. says
@M. A.: Short vielleicht auch erst übermorgen oder überübermorgen… vielleicht auch erst in 2 Wochen (das wäre dann mein Tipp dazu gewesen *smile*)!
Mercatorix says
Nee, nee, vergeßt das kurzfristige Gewarte auf den Absturz – ich glaube da geht was ganz anderes ab, in richtig großem Stil. Vielleicht liege ich falsch, aber ich glaub’s fast nicht mehr.
Los jetzt, wer ist der größte und zugleich cleverste Kapitalist auf diesem Planeten?
Gert Schmidt says
Hm …
William Gates III. ….?
Ansonsten fällt mir nur George Soros ein …
Aber womöglich weder der Eine, noch der Andere.
Vielleicht wird auch nur von verschiedenen big playern Geld aus den USA in Sicherheit gebracht … oder viel einfacher: der Leichtsinn europäischer und japanischer Anleger …
Rätsel über Rätsel …
Mercatorix says
William Gates, George Soros – das ist doch alles nur Kleingeld. Ich meine RICHTIG viel Geld. Und einen RICHTIGEN Kapitalisten, der von sich behauptet, dass er sich die offizielle Ansicht über dieWelt erst leisten kann, wenn er als Kapitalist wohlhabend genug geworden ist. Man schätzt ihn heute auf Grund der aktuellen Strukturen nicht als Kapitalist ein.
Wir hatten kürzlich eine Diskussion um die Sicherheit des feduziären Geldsystems. Da kam er auch vor. Das hat auch damit zu tun.
OKAY says
Zu den Kapitalisten mit dem RICHTIGEN GROßEN GELD gehöre ich zwar nicht,
aber danke für die Analyse von heute Morgen! Habe meinen Call auf den DAX dank Ihrer Einschätzung, Herr Schmidt, bei 5837 Punkten verkauft. Es macht Freude mit Ihnen zusammen zu arbeiten!!! Nochmals ein großes Lob!!!
OKAY
Gert Schmidt says
Tja, habe mir die Beiträge über die Insiderdiskussion nochmal angesehen – aber leider immer noch keinen Schimmer (eine einzelne Person …?), wen Sie mit RICHTIGEM Kapitalisten meinen.
Wollen Sie die Nationalität eingrenzen oder wissen wir dann zu viel?
** **
Für OKAY (und andere Mitleser):
Ich freue mich, wenn Sie hier nützliche Informationen finden und gelegentlich wieder vorbeischauen.
Wollen Sie mir zwei Fragen beantworten? Wäre nett, und zwar:
Welche Informationen finden Sie gut und würden Sie gern ausgebaut sehen?
Welche Informationen sollten besser aufbereitet sein oder sind sogar überflüssig?
mailto:gs@gsinfo.de
Mercatorix says
Laß ich die Katze aus dem Sack: China
China erwirtschaftet, wie die ganze Welt weiß, gigantische Handelsbilanzüberschüsse. Die Devisen sackt die chin. Zentralbank ein und druckt für seine Einwohner Yuan. Bislang hat man das ganze Geld, das man zuvor vor allem den Amerikaner abgenommen hat, denen wieder zurückgegeben, bzw. geliehen. Nur darum sind die US-Zinsen bei gigantischem Doppeldefizit so niedrig.
Zwar gilt der US-Dollar als Weltleitwährung und globales Zahlungsmittel überhaupt, trotzdem ist der größte Schuldner von US-Dollars Amerika selbst. Im Gegensatz zu Brasilien und Argentinien können die US-Dollars drucken und wenn es sein muß ganz Asien auf einen Schlag auszahlen, indem sie in einer in China gekauften nachgebauten A380 die Geldscheine rüberschicken. Neben den Papierpreisen, dürften dann aber auch alle anderen Preise in US-Dollar stark steigen. Und Amerika (der Staat und die Verbraucher) wären auf einen Schlag alle Schuldensorgen los. Um den Preis des Zusammenbruchs des globalen Finanzsystems.
Aber das steht ohnehin auf tönernen Füssen und nun versucht China daraus das beste zu machen. Ich vermute, die werden den Amerikaner gerade so viel Geld leihen, dass sie weiter bei Ihnen einkaufen können und die restlichen Dollars nicht kollabieren. Alles andere wird gestreut und soweit es geht in handelbare Sachwerte angelegt. Und dazu gehören auch Aktien.
Dabei gehen sie – wie immer – clever und behutsam vor.
D.h.: Bloß kein Aufsehen erregen.
Schon die Saudis kauften in den 70ern ganze Schachteln an dt. Unternehmen und haben damit Abwehrmaßnahmen provoziert. Auch China hat jüngst mehrfach erlebt, wie heikel es aufgenommen wird, wenn sie wichitge oder „heilige“ Firmen kauften wie etwa die PC-Sparte von IBM. Das gleiche hat Japan übrigens in den 90er erlebt. Wenn es nicht gerade um strategische Reserven wie Öl geht, „reicht“ den Chinesen (zunächst) auch die reine Kapitalanlage. Am besten Werte mit „hoher Rendite“, also klassische Trendsetter-Aktien. Deshalb lagen die bei den Schmidt’schen Indikatoren ja auch immer so weit vorn!
Dieser Gedanke würde erklären,
– warum der Markt nicht runterkommt (die Chinesen bunkern) und
– warum gerade Trendsetter-Aktien so sehr profitieren
und bedeutet weiterhin, daß wir vermutlich noch eine ganze Weile auf einen richtigen Kursrückgang warten können.
Das ganze müßte sich irgendwo in den Zahlungsbilanzströmen wiederfinden. Aber wie ich die Chinesen einschätze, haben die alles gut getarnt. Bloß nicht auffallen.
Meinungen oder Gegenstimmen?
M. A says
Natürlich wird es den einen oder anderen Anleger aus dem Ausland geben. Aber ich persönlich denke dies ist eine normale Überteibungsphase ausgelöst durch Kleinanleger, die wieder mit Solarworld und anderen die schnelle Mark machen wollen.
In der letzten Zeit höre ich immer die Chinesen sind schuld an den hohen Öl und Rohstoffpreisen. Ich kann das gar nicht glauben.
Gert Schmidt says
Ihre Thesen klingen plausibel.
Das könnte auch der Grund sein, weshalb es in dem Bereich gar keine Rücksetzer zu geben scheint und kontinuierlich dort investiert wird.
Aber dann könnte der DAX locker auf 6000 und höher steigen – allein aufgrund der Kapitalmengen.
Womöglich ist es sinnvoll, bei den Shorts rasch Gewinne mitzunehmen, wenn der Beta und Rendite hoch-Indikator weiter zulegt. Denn der steigt auch heute noch – trotz der Bullenfalle.
Mercatorix says
Setze die Diskussion im neuesten Eintrag fort.
HIER.