Nach dem derzeitigen Stand der Indikatoren handelt es sich bei der Aufwärtsbewegung der vergangenen Tage um eine Bullenfalle – eine technische Reaktion im Abwärtstrend.
Danach dürfte der DAX an der 5.780 Punkte-Marke scheitern und wieder nach unten drehen.
Aber es gibt auf Basis der INTRADAY-Daten keine herausragenden Aktivitäten der Marktteilnehmer, die auf eine schnelle Abwärtsbewegung schließen lassen.
Deshalb besteht noch kein Handlungsbedarf für das Moving Markets Depot. Weder der Ausbau der DAX Short Position, noch der SAP-Shorts erscheint ratsam.
Was außerdem hinzu kommt: Die Rätsel aufgebende Erklärung der EZB. Bericht von gestern, Kommentar.
Zeit-Analyst says
Ganz meine Meinung!
Eine schnelle Bewegung sehe ich jetzt auch nicht, sondern eine nachhaltige, klar nach unten gerichtete Entwicklung, die bis zum 9. Juni anhält. (meine Prognose)
Diese jetzt beginnende Bewegung stellt den zentralen Teil des Abwärtsprozesses dar, der bei 6162 intraday und 6141 eod begonnen hat.
Später kommen noch 2 weiter Abwärtsteile hinzu, bevor der Prozess abgeschlossen ist.
Kurze Erklärung zum 9. Juni:
Der Grund liegt nicht in der Angst vor einer Blamage bei der WM, sondern in der Kombination der verschiedenen Zeitreihen.
Die 14-tägige Reihe für den DAX erhält dort ihren 3. negativen Eintrag in Folge. Aus analytischer Sicht erwarte ich genau dort den Tiefpunkt.
Die wöchentliche Zeitreihe legt am 16. Juni noch ein paar Pünktchen dazu. Das passt wiederum zum täglichen Szenario, das dort die Bewegung seit DAX 5.788 (26. Mai) beenden sollte.
Die Erholung bis zum 23. Juni auf Tages- und Wochensicht stellt für die 14-tägige Reihe bereits den ersten Korrekturteil dar.
Am 30. Juni erwarte ich dann für die wöchentliche Reihe den Tiefpunkt, während die tägliche Entwicklung wahrscheinlich 42 Tage dauert und erst am 6. Juli endet. (Marginal tiefer als 30. Juni)
Die Marktaktivität am 7. Juli führt dann zur wöchentlichen Erholung und zur Gegenreaktion der 14-tägigen Zeitreihe.
Das Konzept halte ich nach wie vor für stimmig, und nehme an, dass die DAX 5.000 am Ende halten könnte. Mein Tip wäre DAX 5.058.
Wenn sich hier jemand fragt, warum ich so lange nach vorne schaue und so einen Mist ausbrüte, obwohl ich gar nicht wissen könne, was in der Welt bis dahin alles „kursbewegendes“ passiere, liegt das in meiner Überzeugung, dass es UMGEKEHRT ist!
Die Welt hat gleichzeitig viele Gesichter. WIR bekommen es nur SO präsentiert, dass es zu den Marktdaten passt.
Das ist die Manipulation, der wir ständig ausgesetzt sind.
Eine Welt voller Illusionen, denn wir glauben daran.
Das alles heißt aber nicht, dass ich WEISS, was geschieht. Nur mein Ansatz, an die Sache heranzugehen ist ein völlig anderer.
Jutta says
@zeit-analyst
Sie sprechen in Rätseln. Was wäre die Finanz Community ohne Sie, wir wären um eine Attraktion ärmer.
schaschlik says
zum EZB Bericht :
Eigentlich nichts neues und nur eine Warnung…
Hedgefonds gibt es nicht erst seit gestern…
Schon einmal war ein Hedgefonds ein Auslöser eines Crash…
EZB ist nicht zum Auffangen des Marktes da, wohingegen in den USA
helfende Hände den Crash auffangen werden…
Zeit-Analyst says
Der Prozess ist nicht zu stoppen, gleichwohl es anfangs viele helfende Hände geben wird. Nach und nach werden sie aber immer weniger, weil sie die Sinnlosigkeit der Bemühungen erkennen und die verfügbaren Mittel endlich sind.
Die Lawine rollt bereits und sie wird noch Jahre andauern.
Es KANN kein kurzer Prozess werden. Das Platzen dieser gigantischen Blasen wird nicht durch ein paar Mausklicks erledigt. Das wäre eine völlig abwegige Vorstellung.
Was wir März 2000 bis März 2003 erlebt haben war erst der Anfang, der zu einem sehr viel größeren Szenario gehört.
Die Parallele zum Zeitraum 1929 – 1932 ist gar nicht so unrealistisch wie sie erscheint…
ichitaka says
@Jutta
Ihre Kommentare sind große Klasse. Ich warte täglich darauf. Dass sie so selten kommen, steigert ihren Wert erheblich.
ichitaka says
Also, da Herr Schmidt wohl gerade mit dem Umzug beschäftigt ist, die Marktphase aber an Spannung gewinnt, will ich kurz etwas einbringen:
Mich wundert die bisherige Stärke des TecDAX beim gestrigen Sell off. Beginnt hier ein bereits seit Jahren bekanntes Spiel, die Nebenwerte koppeln sich von der Gesamtmarktentwicklung ab und folgen weitgehend ihrem eigenen Weg? Oder glauben die Investoren die im Solardax investiert sind noch an den Aufstieg? Es müssten ja grob gesehen, zwei Gruppen sein, die dort Investiert sind: 1. Jene, die in den letzten Wochen noch nicht abgegeben haben, sie sitzten immer noch auf dicken Gewinnen, des Vorjahres und hoffen auf eine Erholung. 2. Jene, die abgesprungen waren und nun wieder neu eingestiegen sind um zumindest einen technischen Rebound mitzunehmen.
Ich könnte mir denken, dass die Abgaben im TecDAX noch richtig heftig werden, wenn der Deutsche Leitindex seine Marken 5590 und 5540 nachhaltig unterschreitet. Dann würde er den GDL 200 testen und spätestens dann, stehen auch die hartnäckigsten Optimisten der Highperformer auf der Verkäuferseite, wärend die Neueinsteiger den Auslöser bieten dürften, denn Ihnen wird das Wasser recht schnell zum Halse stehen.
Auf, in eine spannende Woche.
Gert Schmidt says
TecDAX Anleger wollen womöglich langfristig ihr Geld anlegen – mobilisiert durch den Aufschwung und guten Nachrichten der vergangenen Monaten.
Sie haben die Risiken noch nicht realisiert – ihre beschriebene 1. Gruppe. Das müsste tatsächlich zu Abgaben führen.
PS
Umzug: Ja! Es bleibt trotzdem immer wieder Zeit, die Börse aufmerksam zu verfolgen.
ichitaka says
Also ich staune ja! Wärend der DAX neue Tiefs ausbildet und auch der MDAX fällt wie ein Stein, kann dem TecDAX scheinbar nichts anhaben. Er reagiert zwar auch, doch ehr stoisch. Von neuen Tiefs… will er nichts wissen.
Bin auch sehr interessiert, wenn jemand noch eine These hat.
ps: Umzug, leider kann ich Ihnen nicht zur Hand gehen, da wir nicht gerade in der Nähe wohnen. Doch viel Glück im neuen Heim, dass will ich Ihnen wünschen.