Bullenfalle möglich, bzw. technische Aufwärtsreaktion im Abwärtstrend: Die jüngsten Indikatorberechnungen zeigen, dass die Trendsetter weiterhin nicht gefragt sind. Der DAX Anstieg wird von einer großen Gruppe von DAX Aktien getragen (steigende A/D-Linie), die jedoch keine Trends setzen können (gedrückter Indikator für Aktien mit hohem Beta Faktor).
Aus charttechnischer Sicht liegt es zwar nahe, dass die Marktteilnehmer jetzt auf einen Anstieg setzen. Die Unterstützungsuzone von 5.700 lud zum Einstieg ein – zumindest für die arglosen Optimisten.
Aber die Indikatoren geben keine Entwarnung, dass der DAX wirklich für einen Anstieg bereit wäre:
* Eine hohe Investitionsquote (Bericht vom 07.03.2006)
* bei gleichzeitigen Umschichtungen der Marktteilnehmer in Richtung Sicherheit
dürften das deutsche Börsenbarometer nicht nach oben davon laufen lassen. Es ist zu erwarten, dass sich mit steigenden Notierungen die Insider-Trendsetter weiterhin vom Markt verabschieden. Was zunächst unbemerkt im Hintergrund stattfindet, dürfte später zu deutlicheren Rückschlägen führen.
Mit Unterschreiten von 5.800 Punkten gehörten diese Marktteilnehmer Anfang März zu den Verkäufern. Sie dürften deshalb jede Kurserholung begrüßen, damit sie ihre Aktienpakete zu höheren Kursen verkaufen können (hohe Umsätze).
Das alles läßt sich aus dem Zusammenspiel der Indikatoren herauslesen, so dass für das Moving Markets Depot kein Handlungsbedarf besteht. Die Short Zertifikate werden gehalten.
P.T. says
Langsam wackelt mein Optimismus gehörig.
Was nicht steigt fällt. Es sieht so aus, als ob die japanische Notenbank die weltweiten Märkte zu einer Trendwende geführt hat.
Zinsen hoch. Aktien runter.
Wenn das so wäre würden sich Shortspekulationen auf die teuersten Indizes (nach KGV) lohnen. Ich stelle mal welche rein, würde mich über eine Diskussion freuen.
Konzentriere mich auf welche, die über KO-Produkte geshortet werden können.
MDAX
TECDAX
NASDAQ
NIKKEI
CECE – Osteuropaindex mir hohem Russlandanteil
Bund Future
Sensex – Indien: Derivat dazu ist mir noch kein Derivat bekannt
Mercatorix says
Es scheint anders zu kommen, als gedacht! Eine Schwalbe macht bekanntlich noch keinen Sommer, aber ich habe mir einige Entwicklungen der letzten Stunde genauer angesehen:
Beta-Faktoren: Trendsetter haben den Anstieg verursacht. Sicherheitsinvestements sind zurückgegangen. Hier hätte ich zumindest eine Seitwärtsbewegung erwartet.
Spekulative Anlagen sind noch stärker zurückgegangen. Das spricht eher dafür, dass sich „Zocker“ aus dem Markt verabschiedet haben.
Für eine Bullenfalle dauert mir die Entwicklung heute nachmittag zu lange und geht mir der Anstieg etwas zu weit, mit 5.775 in der Spitze habe ich wahrlich nicht gerechnet.
Für mich ist die Sache mit dem Abwärtstrend noch nicht ausgemacht, entgegen meinem Statement von heute Morgen.
Gert Schmidt says
Schauen Sie sich die Indikatoren auf Tagesbasis an:
Aktienvolumen
A/D-Linie
Jeder freundliche DAX-Tag würde die Indikatoren steigen lassen und die Verkaufsignale verstärken.
Überwindet der DAX in einer solchen Situation die Hürde von 5.800 Punkten, würden die Indikatoren dadurch eine sich verstärkende Schieflage signalisieren und das Abwärtspotenzial erhöhen.
Passen dann auch noch die Beta Faktor Indikatoren dazu, wird jeder Kursanstieg zu einem potenziellen oberen Wendepunkt. Dann könnte auch geprüft werden, ob es sinnvoll ist, weiter antizyklisch die Short Positionen auszubauen.
Zu Verbilligen ist zwar eine riskante Strategie, aber bei einem solchen Indikatormuster nicht uninteressant. Denn: Der Markt kann dann praktisch jederzeit wie ein Stein fallen.
Dazu ein Chart von 2000 – 2001
P.T. says
Ich bin noch unschlüssig wie es weitergeht.
Warten wir ab ob der DOW zu später Stunde nicht abverkauft wird.
Mehr Arbeitsplätze –> bessere Konjunktur –> noch höhere Zinsen –> negativ für den Markt.
Außerdem warte noch auf Shortvorschläge für die Watchlist.
Grüße
Mercatorix says
Was wollen Sie mit dem Chart zeigen, Herr Schmidt?
@ P.T. zum Thema Zinserhöhung in Japan. Das ist nun ein weltweiter Trend, Geld wird teurer. Aber wird es auch weniger? Dramatisch wäre es, wenn die Geldmenge zurückgeht, weil dann zur Rückzahlung von Krediten Assets liquidiert werden müssen. Dieses Thema ist aber ein langfristiges. Meine Einschätzung dazu: Geld wird weiterhin reichlich zur Verfügung stehen. Eine Geldverknappung hätte nämlich katastrophale Folgen. Die will niemand auf sich nehmen. Zu viel Geld, so wie jetzt schon, ist natürlich auch nicht gut, aber allgemeinverträglicher. Zu viel Geld läßt keine Assetpreise abstürzen und provoziert somit keine Unwillen. Das Ende der Geschichte ist freilich eine noch ganz andere.
Gert Schmidt says
Vergleichen Sie die aktuelle Situation mit der Entwicklung vom Frühjahr 2001. Auch damals entstand eine positive Divergenz der A/D-Linie, so dass beim DAX der Deckel drauf war und praktisch jeder Kursanstieg eine gute Einstiegsgelegenheit zur Short Spekulation darstellte.