Wieder entsteht Verkaufsdruck bei den großen Blue Chips: Allianz, Siemens auf Talfahrt.
Auswirkungen auf die Indikatoren:
LS Indikator steigt mit hohem Tempo, A/D-Linie fällt langsamer.
DAX TRIN springt auf über 4 Punkte.
Indikator Aktienvolumen wird heute sehr schwach notieren, wenn das Minus bis zum Abend beibehalten wird – und dadurch sein Kaufsignal verstärken.
Aus charttechnischer Sicht bleibt zu hoffen, dass die 5.480/5.490 Punkte nicht unterschritten werden. Es besteht ansonsten die Gefahr eines Doppeltops.
Pamela Anderson says
das hoffe ich auch – jetzt tut es schon weh. Meine Long Zertifikate werden bei 5300 ausgestoppt. Hoffentlich passiert das nicht.
Mercatorix says
Die 5.480 / 90 sollten wirkich halten, denn sonst ist der Aufwärtstrend wirklich kaputt, weil unter den unteren Trendkanal gefallen.
Also die späten Orders gestern waren sehr irritierend. Da wundere ich mich immer noch.
Zu ihren Indikatoren Herr Schmitt:
Gestern Abend ging der DAX bei HOHEN Umsätzen nach oben. Eigentlich eher ein schlechtes Zeichen. Wenn heute schon ein geringes Volumen ausreicht, um die Kurse so in die Knie gehen zu lassen, dann scheint die Kauflaune vorbei zu sein.
Woher generieren Sie jetzt das Kaufsignal?
Gert Schmidt says
Die Umsätze sind hoch genug für eine Stabilisierung.
Der Indikator Aktienvolumen wird bis heute Abend tief in den Keller gehen, wenn der DAX so im Minus bleibt (zur Zeit 5.481). DAS wäre ein Kaufsignal.
Aber es ist auch gut möglich, dass wir den DAX heute noch in der Gewinnzone sehen und er blitzschnell nach oben dreht – und zwar wegen folgender Beobachtung:
1. Hoher DAX TRIN zur Eröffnung (= hoher Verkaufsdruck),
2. danach fiel der Indikator massiv (= Umschwung in der Markttechnik, möglicherweise Turnaround)
Aber für mich kein Grund, Long zu gehen. Die Risiken von der Wall Street sind mir wirklich zu groß.
Bin dennoch gespannt, ob die DAx TRIN Beobachtung zutreffen wird.
Mercatorix says
DAX TRIN habe ich ehrlich gesagt nicht verstanden. Können Sie mir den kurz erklären?
Gert Schmidt says
Beispiel für Turnaround von August 2003
http://www.movingmarkets.de/archiv/20030828charts.htm#dax
So ähnlich könnte das diesmal wieder geschehen.
ARMS-Index: DAX TRIN = Short Term Trading Index (DAX)
Gewinner/Verlierer vs. Volumen aus Gewinner/Verlierer. Extremwerte markieren potentielle Wendepunkte.
Über 1 = kaufen, unter 1 = verkaufen.
Ein vom amerikanischen Investmentbanker, Richard W. Arms, entwickelter Indikator.
Der Indikator steigt, wenn das Volumen der Verliereraktien höher ist, als die Umsätze der Gewinner. Geschieht das über einen längeren Zeitraum hinweg, entsteht eine überverkaufte Marktsituation, die eine Gegenbewegung nach oben erwarten läßt. Die Kaufsignal-Schwelle liegt oberhalb von 1,8.
Notiert der DAX TRIN für längere Zeit unter 0,7/0,6 ist das ein Warnsignal für bevorstehend fallende Kurse.
DAX TRIN stellt daher eine interessante Ergänzung unserer Indikatoren dar. Weil er auch Intraday zwischen Extrempunkten schwankt, bietet er auch gute Entscheidungshilfen zur Indexspekulation innerhalb eines Tages.
Eine Einschränkung ist beim DAX TRIN allerdings zu machen: Fallen oder steigen alle 30 DAX-Werte gleichzeitig, ist eine Indikator-Berechnung unmöglich. Der Divisor hätte den Wert „NULL“, was aus mathematischen Gesichtspunkten ein ungültiges Ergebnis liefern würde. Aber weil solche Fälle nur selten auftreten, ist die Gefahr häufiger Ausfälle gering.
Von der Seite „Strategiehinweise“
Weitere Indikatoren und Beispiele dazu.
Mercatorix says
OK, habe ich verstanden.
Die Grundüberlegung würde dann also lauten, dass vor allem EUREX-Trader den DAX nach unten geprügelt haben. Als Schreckreaktion auf den kleinen Rückgang in NY. Die Gegenbewegungen auf der Aktienseite laufen dann hauptsächlich über die Index-Schwergewichte wie Allianz und Siemens.
Bleiben die „Aktienbesitzer“ aber ruhig, ist das Umsatzverhältnis verzerrt. Nimmt man dann noch an, dass die zittrigen EUREX-Spekulanten grundsätzlich erst mal falsch liegen oder sich gerne fehlleiten lassen, dürfte bald darauf eine Gegenreaktion einsetzen. Spätestens dann, wenn die EUREX-Trader merken, dass sie allein auf weiter Flur stehen, außer ihnen keiner verkauft hat und sie ihre Positionen wieder glatt stellen müssen!?
Dann sollte als Voraussetzung für die Umkehr der DAX jetzt aber die 5.480 mit Zähnen und Klauen verteidigen.
Gert Schmidt says
>Dann sollte als Voraussetzung für die Umkehr
>der DAX jetzt aber die 5.480 mit Zähnen und
>Klauen verteidigen.
JA!
Wobei: Eurex-Händler sind grundsätzlich besser informiert, weil ihr Research aufwendiger ist als das von Aktienbesitzern.
Zur Zeit sind die Umsätze bei den DAX Future Händlern überdurchschnittlich groß, d.h. dort gibt es im Augenblick viele Käufer – mehr Käufer als bei den Aktienhändlern.
So erscheint es gut möglich, dass Stops „abgeholt“ wurden, als der DAX unter die 5.490 fiel.
Gert Schmidt says
… und dann war da noch Freitag, der 13.
Mal sehen, für wen es der Pechtag ist:
Für die Optimisten oder Pessimisten?
Mercatorix says
OK, 5.480 scheint zu halten, der letzte Versuch darunter zu gehen ist gescheitert. Jetzt könnte es gaaaaanz langsam wieder nach oben gehen, der Markt scheint bereinigt zu sein.
Ob’s für ein Schluß im Plus reicht, weiß ich nicht, aber über 5.500 können wir durchaus schliessen. Vielleicht hat der Mensch, der gestern die vielen Orders reingegeben hat noch ein bißchen Geld, dass er jetzt auf niedrigerem Niveau investieren kann.
Noch kurz zu den „Stop-Abholern“ – Was haben die für eine Motivation? Die treiben erst selber den Markt nach unten, weil sie wissen, dass andere Marktteilnehmer z.B. bei 5.490 ein Stopp-Loss in den Markt gelegt haben. Fällt der DAX drunter, sammeln sie dankbar zu niedrigen Preisen ein.
Wenn’s tatsächlich so ist, wird mir eine ganze Menge auf einmal klar.
Mercatorix says
Noch was: Wenn bei 5.490 die ganzen Stops lagen, die abgeholt wurden, dann dürften die armen Verkäufer noch für ein paar Stunden Skrupel haben oberhalb von 5.490 einzukaufen?
Das Überschreiten dieser Grenze würde ich aber seeehr begrüßen.
M. A says
Der Dax kann meiner Meinung nach kann sogar noch etwas weiterfallen, morgen könnten es nochmals 30 Punkte runtergehen, dies spielt keine Rolle. Das macht der Dax eventuell Anfang nächster Woche wieder schnell wett.
Der tatsächliche „turn“ kommt erst ab erreichen der 5600 Punkte, wenn alle denken jetzt geht es doch hoch und sich mit Call eindecken. Oder?
Mercatorix says
Neee, weiter runter gehen wäre unglücklich, es sei denn, ganz kurz Intraday. Schliesst der DAX deutlich unter 5.480, dann ist der Aufwärtstrend seit Anfang November durchbrochen. Dann würden die ganzen Charttechniker auf den Plan rücken und den DAX um wenigstens 100 Punkte nach unten prügeln.
Morgen ist übrigens Samstag, da wird nicht gehandelt.
Was Wall Street angeht: Ich habe mir den Chart nochmal angesehen. Also der gestrige Rückgang sieht nicht schlimm aus, charttechnisch ist die 10.960 wichtiger als die 11.000, weil bei 10.960 die Hochs aus November / Dezember liegen. Da sind wir jetzt immer noch drüber.
An der Börse ist es manchmal wie in der Bibel: Alle wollen ein ZEICHEN. Gewinnen wird aber der, der „glaubt“, also ein Zeichen sieht, dass es nicht weiter runter geht und den Mut hat zu investieren, wenn alle anderen noch zögern. Wenn alle das Zeichen sehen, ist meistens schon zu spät.
Mercatorix says
FUNDSACHE
Aus der Wirtschaftwoche: Privatanleger kehren an die Börse zurück: Leute, das ist das neue Kanonenfutter!!!
http://www.wiwo.de/pswiwo/fn/ww2/sfn/buildww/id/97/id/151402/fm/0/SH/0/depot/0/index.html
Demnach sollte der Aufschwung tendenziell weitergehen. Das schließt eine kurze Unterbrechung und eine Zwischenkonsolidierung nicht aus. Nicht das ich gleich wieder von der Baywatch ins Verhör genommen werde.
M. A says
Charttechniker bestimmen aber doch nicht den Index. Wenn der Dax ein paar kleine Schleifen macht, 30 Punkte sind doch nicht mal ein Prozent.
Das ist doch immer so, gerade aus geht kein Chart. So könnt ich ja kaufen und lass es mal steigen. Es wird gesiebt unter den Kollegen die die Aktien halten. Nur die mutigsten verkaufen ganz oben. Wer Angst hat steigt aus. Die Freunde haben ja auch ein paar Mille drin. Natürlich muessen einige Indikatoren oder Analysten verkaufen sagen. Das ist doch immer so. Sorry , stimmt morgen ist Samstag.
tut nichts zur sache says
heute schliessen wir über 5500 – vielleicht bei 5515/25 – und am montag bleibt der dax stabil bzw etwas fester und am dienstag gibt er die gewinne wieder ab – mittwoch wieder unter 5500
Mercatorix says
Na, das ist ja schon eine Dreitage-Wetterprognose. Könnte gut damit leben und finde auch kein Gegenargument.
Was die Charts angeht: Natürlich sind die nur ein Mosaikstein im großen Geflecht. Aber ein paar Signale und Einschätzungen liefern die auch immer. Und natürlich kann man auch mit den Charts die Leute in eine Falle locken, genauso wie heute Morgen mit den Stop-Abholungen.
Wenn es einen blitzsauberen Indikator gäbe, dann säßen wir doch schon alle längst in der Karibik und würden uns hier nicht den Kopf zerbrechen.
Andere Frage: Wie geht es denn den Viertelvorfünf-Investoren von gestern nachmittag? Bekommen die kalte Füße und freuen sich auf ein Wiedersehen mit der 5.550. Danach hört sich die Gewinnmitnahme-Prognose für den Dienstag etwas an. Das wäre dann nämlich keine Prognose mehr, sondern eine Wunschvorstellung und mit denen ist es immer so eine Sache…..