Die Marktteilnehmer zeigen sich nur wenig beeindruckt von den Ereignissen an der Wall Street:
* Keine Angstkäufe bei den Sicherheitsinvestments – allenfalls mittlere Umschichtungen dorthin. Aktien mit niedrigem Beta Faktor, die als Ausgleich bei fallendenden Notierungen gefragt sind, klettern vergleichsweise wenig.
* Die spekulativen Investments der Hasardeure (Aktien mit hohem Beta Faktor und niedriger Rendite), werden kaum abgegeben, denn der Indikator fällt gemeinsam mit dem DAX.
* Anhaltende Käufe bei den Trendsettern mit hohem Beta Faktor und hoher Rendite, der Indikator steigt unbeirrt weiter.
Deshalb darf diagnostiziert werden, dass die Marktteilnehmer nicht von einer Bullenfalle ausgehen. Sie erwarten, dass der Rückschlag nur eine technische Reaktion im Aufwärtstrend darstellt und sogar Einstiegsgelegenheiten bietet.
Die Aufgabe des Analysten ist es nun herauszufinden, ob es sich dabei um Leichtsinn, Sorglosigkeit oder Zuversicht handelt. Auf jeden Fall dürfte eine geschickte Strategie der Insider dahinter stecken.
Zur Klärung trägt die nachfolgende Grafik bei. Sie zeigt
1. (oberer Chart) die Entwicklung der Aktien mit niedrigem Beta Faktor und hoher Rendite (= Sicherheitsinvestments)
2. (unterer Chart) das Verhältnis zwischen Kurs- und Umsatzentwicklung der Sicherheitsinvestments.
Danach haben die Insider zusätzliche Sicherheitsinvestments gar nicht mehr nötig. In den vergangenen sieben Monaten hatten sie ausgiebig Zeit, sich in dem Bereich zu positionieren. Das geschah im Frühjahr in großem Umfang, als sich eine Top Bildung abzeichnete, im August und seit Ende September.
Die Investitionsquote bei Aktien, die typischerweise im Vorfeld einer Top Bildung und/oder während einer Talfahrt gekauft werden, ist bereits hoch. Deshalb gibt es jetzt, sollten die Notierungens ins Rutschen kommen, keinen Anlagebedarf bei den Sicherheitsinvestments.
Folgende These darf aufgestellt werden:
Insider schauen der aktuellen Entwicklung, bzw. den fallenden Notierungen entspannt zu, weil sie sich bereits auf einen schwachen Gesammarkt eingestellt haben.
Sollte es zu einer Top Bildung kommen, erscheint es gut möglich, dass die Indikatoren vorübergehend uneinheitlich tendieren und keiner eindeutigen Marktmechanik folgen. Bei einer Trendumkehr werden aus ehemaligen Kaufsignalen neue Verkaufsignale – eine typische Bullenfalle.
[…] wischt, was einer Bullenfalle entspräche. Damit ähnelt die Situation den Ereignissen von Ende September/Anfang Oktober. Dieser Beitrag wurde geschrieben am Freita […]