Bei 4.920/4930 stieß der DAX heute an die Decke und legte anschließend den Rückwärtsgang ein (Tagestief bisher 4.901). Dem Rückschlag gingen typische Signale einer Top Bildung voraus (Berichte in den vergangenen Tagen). Im Rahmen der neuen Abwärtstrend-Marktmechanik kann es nun weiter abwärts gehen. Dabei könnte der DAX in den nächsten Tagen/Wochen die längst überfällige technische Reaktion einleiten. Mögliches Kursziel: 4.550 – 4.650.
Folgt der Markt den in den seit April beschriebenen Risiken, kann es auch noch weiter abwärts gehen. Aber so weit will ich nicht voraus eilen. Möglich ist, dass die Märkte nur vorübergehend konsolidieren und mit offenbar unerschütterlichem Optimismus ihren Höhenrausch fortsetzen.
Wichtig sind während der Short Spekulation alle Moving Markets Indikatoren. Aber ich werde für das Szenario von bevorstehend fallenden Notierungen insbesondere auf folgende Indikatoren achten:
* A/D-Linie: Ihre positive Divergenz gegenüber dem DAX erhält den Abwärtstrend.
* Aktienvolumen: Zeigt sich der Indikator mit einer positiven Divergenz gegenüber dem DAX, dürfte der Markt fallen. Denn dann bleiben die Spekulanten im Markt, während nur die Insider aussteigen.
* SP500/DAX-Ratio: Der steigende Indikator signalisiert, dass die DAX Marktteilnehmer auf Wolke Nr. 7 schweben – und dadurch einen prächtigen Kontraindikator abgeben.
* Die Gewinne/Renditen-Indikatoren: Ihr überdurchschnittlicher Anstieg im Vergleich zum DAX würde anzeigen, dass
1. das Verhältnis zwischen Anleihen- und Aktien-Renditen aus dem Gleichgewicht fällt.
2. die Marktteilnehmer ihr Kapital in Richtung der preiswerten, kleineren DAX Werte umschichten (was schon seit über einem Jahr geschieht) und dadurch ein Ungleichgewicht im Markt entsteht.
3. die Analysten ihre Gewinnprognosen senken.
Außerdem wäre es für die Short Spekulation von Vorteil, wenn sich die US Indikatoren mit ihrer bekannten Abwärtstrend-Marktmechanik bewegen, d.h.
* positive Divergenz der NYSE A/D-Linie
* Russell2000 zeigt sich fester als der Dow Jones
* Dow Jones Umsatzindikator stabiler als der Dow Jones (= hohe Umsätze mit steigenden Notierungen und niedrige Umsätze mit fallenden Notierungen)
* Outperformance der US Computerwerte (leichtsinnige Kleinanleger)
* Outperformance der Microsoft-Aktie (Kapitalparkplatz)
Aus charttechnischer Sicht ist der Mitte Juli gestartete Aufwärtstrend beendet, wenn der DAX unter 4.900 Punkte fällt.