Als der DAX heute schwach eröffnete, zogen einige Marktteilnehmer die Reißleine. Sie verkauften ihre Aktien quer durch alle Branchen, was die A/D-Linie kräftig fallen ließ. Damit war die Talfahrt zunächst gestoppt – erkennbar anhand der anschließenden Erholung.
Etwas Ähnliches geschah gestern in New York auch: Der Russell2000 ging deutlich stärker in die Knie als der Dow Jones.
Für ein nachhaltiges Verkaufsignal reicht das zwar nicht. Aber es wäre nach dieser Entwicklung möglich, dass sich die Märkte zumindest vorübergehend stabilisieren. Einige Marktteilnehmer könnten das ermäßigte Niveau bei einer Vielzahl von Aktien nutzen wollen und kaufen.
Das könnte den DAX zu einer technischen Reaktion veranlassen, z.B. um das Gap bei 4.900 Punkten, das durch den Rückschlag entstanden ist, wieder zu schließen.
Die hohen Umsätze beim jüngsten Rückschlag nach 14:30 Uhr weisen ebenfalls auf eine Stabilisierung hin: Weil zahlreiche Marktteilnehmer bereits ausgestiegen sind, könnte der Verkaufsdruck vorübergehend nachlassen und Optimisten anlocken.
Deshalb besteht heute für das Moving Markets Depot kein Handlungsbedarf mehr. Denn: Das Aufwärtspotential erscheint zu niedrig, um es für eine DAX LONG Spekulation zu nutzen. Außerdem liefert ein mittel- bis langfristig wirksamer Indikator anhaltende Warnsignale:
Die positive Divergenz des Indikators Aktienvolumen gegenüber dem DAX stellt ein Warnsignal dar.
Interpretation: Zahlreiche Spekulanten sind in den vergangenen Wochen eingestiegen. Sie sitzen auf großen Aktienpaketen und warten darauf, dass sich die Kurssteigerungen fortsetzen.
Solange der Indikator Aktienvolumen eine solche positive Divergenz zeigt, sind die spekulativ eingestellten Marktteilnehmer weiterhin engagiert. Sie wirken belastend. Denn als sie kauften, gingen sie von schnellen Kursgewinnen aus. Zur Zeit halten sie geduldig ihre Engagements, so dass Insider in Ruhe aussteigen können.
Aber mit jedem Tag einer Seitwärtsbewegung spitzt sich die Situation zu: Werden die hoch gesteckten Erwartungen enttäuscht – das wäre schon bei einer Seitwärtsbewegung der Fall -, dürfte der Verkaufsdruck zunehmen.
Deshalb rückt der Indikator Aktienvolumen in den Mittelpunkt der Beobachtungen. Besteht die positive Divergenz, bleibt es aussichtsreich, an potentiellen oberen Wendepunkten auf einen fallenden DAX zu setzen.
Auf die aktuelle Situation übertragen bedeutet das: Voraussichtlich ab Anfang nächster Woche, nach der möglichen Gegenbewegung nach oben, wird es interessent, auf fallende Notierungen zu setzen.