Mein Musterdepot ist jetzt so ziemlich komplett.
Als Teil der Anlagestrategie werde ich bis zum Ende der 6 Monate also Ende Mai möglichst wenig Depotveränderungen vornehmen und eine ruhige Hand beweisen. Ausnahme: In einem der Unternehmen! (nicht in der gesamtwirtschaftlichen Tendenz oder in den Aktienkursen) kommt eine unerwartete unerfreuliche Entwicklung oder ein besseres Investment tut sich auf.
Eine kleine Zusammenfassung zum Depot:
Zuerst die Unternehmen der Kategorie 1: Stars: Investieren wie Buffett
Nochmal die zusammengefassten qualitativen und quantitativen Kriterien:
– Vorhersehbarkeit der Gewinne / Predictibility / Einfaches verständliches Geschäftsmodell / Rückenwind
– Sustainable competitive advantage / Moat / Markteintrittsbarrieren / Wettbewerbsvorteile
– Langfristiges Gewinnwachstum, welches in der Vergangenheit unter Beweis gestellt wurde.
– Die Gewinne des Unternehmens müssen wieder gewinnbringend investiert werden (um den Zinseszinseffekt im UN zu erreichen)
– Dauerhaft hohe Eigenkapitalrendite > 25%
– Moderates KGV < 20 bzw. Einstandsrendite > 5%
– Dauerhaft hohe Marge, Umsatzrendite >10%
– Langfristiges Umsatz und Gewinnwachstum (anhand der Bilanzen der letzten 10 Jahre)
– Die Eigenkapitalrendite in Prozent geteilt durch das Kursbuchwertverhältnis sollte über 6 liegen
– Cash Flow wird gewinnbringend investiert (z.B. gewinnbringende Investitionen und Aktienrückkäufe sind Dividende vorzuziehen)
– keine übermäßige Verschuldung
Unilever: Eigenkapitalrendite bei 50%, und auch alle anderen Kriterien treffen zu.
Qualitativ: Sehe wenig Risiko aufgrund starker etablierter Marken, internationaler Expansion, (die Inder wollen auch Eis essen) und sehr einfachem Geschäftsmodell mit wenig Änderungen. Einer der Wert mit dem besten Chance / Risikoverhältnis:
Puma: Hohe Eigenkapitalrendite, starke Marke, starke Marge, alle Kriterien werden übertroffen; qualitativ ist das Risiko wesentlich höher als bei Unilever oder Coca Cola, denn Puma ist viel stärker von Moden abhängig. Allerdings nehme ich das kontrollierte Risiko, aufgrund der hohen Marge und sehr guten quantitativen Zahlen in Kauf. Außerdem ist Buffet in der gleichen Branche auch bei Nike dabei. Und wer weiß ob Buffett bzw. Nike nicht irgendwann doch Puma kauft. Eine bessere Bestätigung könnte ich mir nicht vorstellen 😉
Berkshire Hathaway: Buffetts Holding: Hier investiert der Meister selbst. An Buffett partizipieren solange es noch geht!
Coca Cola: Buffetts größte Beteiligung, alle Kriterien qualitativer und quantitativer Art treffen zu.
Ebay: Hier treffen die quantitativen Kriterien nicht zu: Die Eigenkapitalrendite ist zu niedrig, das KGV zu hoch. Bei strikter und disziplinierter Anwendung dürfte die Ebay nicht im Portfolio verbleiben. Aufgrund der Marktstellung und Marktdominanz von Ebay leiste ich mir trotzdem den Luxus.
Unternehmen der Kategorie 2: Value / Buchwertspekulatioen / Buffetts frühe Jahre
Zusammengefasste Kriterien für Kategorie 2:
– Wert liegt nicht im Fokus des Anlegerinteresses
– Marktwert liegt unter oder nah am Buchwert
– günstiges KGV, KUV
– absehbar, dass sich die Bewertung ändert.
Münchner Rückversicherung: günstiges KGV und KBV: geschätzte 25% Sicherheitsmarge gegenüber fairem Wert.
RCM Beteiligungs AG: günstiges KGV, 50% Sicherheitsmarge gegenüber Wettbewerbern, Wert liegt nicht im Fokus des Anlegerinteresses
Berliner Effektengesellschaft: 50% Sicherheitsmarge gegenüber Net Asset Value, Wert liegt nicht im Fokus des Anlegerinteresses. Die 8,69% Plus seit Kauf sind ein Anfang um den inneren Wert zu erreichen.
Kategorie 3 und Kategorie 4 nicht vorerst nicht besetzt. Die Erklärung z u diesen Kategorien, sowie weitere Infos zu den Einzelwerten, zur Portfoliogewichtung und den allgemeinen Einsatz von Derivaten steht noch aus. Diese Infos werde ich mit der Zeit schrittweise nachliefern, sowie die aktuellen Entwicklungen der Werte sporadisch kommentieren.
Zeit-Analyst says
Hallo P.T.!
Alle Achtung, was Sie in der kurzen Zeit alles beschrieben haben. Erstklassiger Inhalt!
Bin richtig beeindruckt von dem Tiefgang Ihrer Überlegungen.
Allerdings glaube ich nicht daran, dass Sie „stur durchhalten“ werden…
warum wollen Sie sich darauf denn jetzt schon festlegen?
P.T. says
Danke Zeit-Analyst!
Ich versuche den Spagt zwischen disziplinierter Anwendung der Anlagestrategie und der notwendigen Flexibilität zu schaffen.
Schauen wir mal…
S.D. says
@ Zeit-Analyst,
Hallo Zeit-Analyst,
hat sich schon Wesentliches in Ihrer Einschätzung zu den Aktienmärkten geändert ? Gäbe es Etwas was Ihre Einschätzung ändern könnte ( außer fallende Notierungen ) ?
Grüße
Gert Schmidt says
@S.D. Hier:
http://www.movingmarkets.de/trends/log/?p=1224#comment-4328
Herbert says
Hallo Zeit-Analyst,
Sie werden nicht „total abgelehnt“, sondern nur noch rätselhafter als zuvor. Werden Sie doch präziser. Was heisst schon „vielleicht 6500“, wenn der Dax zum Zeitpunkt Ihres postings bei 6399 (CFD um 22:00) geschlossen hatte. 100 Punkte von jetzt bis dorthin sind in nur 1 Dax Future 2500 Euro, die Hälfte Ihres mit Totalverlust abgeschlossenen Depots. Sie haben Ihre Prognosen niemals in überprüfbaren Tabellen zusammegefasst, geschweige denn ein Musterdepot mit An- und Verkaufsdaten so wie Gert Schmidt und P. T. geführt. Ab und zu hieß es Bestand soundso und cash soundoviel, ohne den schrumpfenden Depotwert tatsächlich auszuweisen. Dies ist keine totale Ablehnung, sondern eine nüchterne Feststellung. Ihre Fehlprognosen, die zum Wesen der Makroökonomie und der Börse gehören und jedem passieren können, haben Sie immer durch Heraufsetzung „DES“ Wendepunktes gerettet. Jutta und ich haben in mühevoller Kleinarbeit Ihre verschiedenen Postings ab und zu rekonstruiert.
Ein Vergleich erscheint hier sinnvoll: Mehrere Voraussagen des Wahlausgangs bei verschiedenen Notaren zu hinterlegen und die dem Ergebnis am nächsten kommende dann als notariell beglaubigt zu veröffentlichen, würde bestimmt verblüffend sein. U. M. hat recht. What goes up must come down. Und irgendwann (aber wann?damit kann man doch keine Anlageerfolge erzielen!) wird der Dax „vielleicht“ auch einmal dort stehen, wo Sie ihn Woche für Woche seit August 2006 abstürzen sahen.
Also bitte weniger Rätselprognosen im Stil von Nostradamus. Stattdessen überpüfbare Klarheit. Sie gewinnen an Glaubwürdigkeit, wenn Sie Ihre Prognosen mit den Erfolgen vergleichen würden.
S.D. says
@ Gert Schmidt
Danke für den Hinweis