Zukauf Münchner Rückversicherung Knock Out. 500 Stück CG21 RY zu 1,55
M. E. liegt immer noch eine fundamentale Unterbewertung vor.
Zum 30.09.2006 betrug das Eigenkapital 25,651 Mrd. Eur. Die aktuelle Marktkapitalisierung beträgt 27,8 Mrd. EUR
Mit dem angekündigten Aktienrückkaufprogramm wird die Marktkapitalisierung um 1 Mrd. sinken.
Die Münchner Rück hält über 180 Mrd. EUR in Kapitalanlagen. (Buffett bezeichnet dies als FLOAT). Selbst bei einer konservativen Rendite von 5% p.a. dürfte diese mit Zins- und Zinseszins langfristig reichlich einbringen auch wenn die Münchner Rück sehr wenig Neugeschäft zeichnet. (2006 bis 30.09. bislang 7 Mrd. EUR Kapitalanlageergebnis). Im Interview mit der FTD hat der Vorstand eine sehr gute Nachricht für Investoren.,
„Der Konzern würde für risikogerechte Preise auch deutliche Umsatzeinbußen hinzunehmen. „Möglicherweise können wir unsere Politik nicht ewig
ohne Verlust von Prämienvolumen betreiben“, sagte Vorstandsmitglied Torsten Jeworrek der „Financial Times Deutschland“ (Dienstagausgabe). „Wir sind bereit, einen Rückgang zu akzeptieren.“ In den ersten neun Monaten stagnierten die Prämieneinnahmen des zweitgrößten Rückversicherers der Welt.“
Es kommt nicht auf den Umsatz an, sondern auf den langfristigen Gewinn. Die ganzen Rückversicherer wurden von ihrer laxen Zeichnungspolitik in den 90ern im Jahr 2000-2003 eingeholt. Dies soll sich aussagemäß ändern. Das bedeutet: Endlich keine großen Risiken zu Discountprämien bei der Münchner Rück! Risiken sollte man nicht für jeden Preis versichern. Berkshire Hathaway fährt diesen Ansatz schon immer so und überaus erfolgreich.
Warren Buffett ist übrigens richtig reich geworden, weil er und Lou Simpson die Kapitalanlagen (FLOAT) seiner Versicherungen gut angelegt haben. Wenn die Münchner Rück auf ihre 180 Mrd. EUR eine Rendite von 16% schaffen würde, hätte sie in einem Jahr ihre gesamte Marktkapitalisierung verdient und käme damit auf ein KGV von 1 😉 Aber leider ist Vorstand Nikolaus von Bomhardt nicht Warren Buffett… Und leider sind die Kapitalanlagen sehr konservativ angelegt. Coca Cola und Procter&Gamble wären mir lieber, allerdings reichen selbst geringe Erträge bei der jetzigen günstigen Cost Income Ratio für signifikante Summen aus.
Buffett schätzt an Versicherungen den hohen frei verfügbaren „float“ (Prämien, die bereits eingenommen werden, aber erst später für Schadensfälle verwendet werden müssen), der für Investitionen genutzt werden kann, eine Eigenschaft, die ihn schon früh in seiner Karriere zum investieren in die Rabattmarkenfirma Blue Chip Stamps bewog (Buffett bezeichnete Blue Chip einmal als nicht regulierte Versicherung).
Ein Zitat von Warren Buffett aus 2004 zum Thema FLOAT.
„The Power of Float
The source of our insurance funds is „float,“ which is money that doesn’t belong to us but that we temporarily hold. Most of our float arises because (1) premiums are paid upfront though the service we provide – insurance protection – is delivered over a period that usually covers a year and; (2) loss events that occur today do not always result in our immediately paying claims, because it sometimes takes many years for losses to be reported (asbestos losses would be an example), negotiated and settled. The $20 million of float that came with our 1967 purchase (National Indemnity- NICO) has now increased – both by way of internal growth and acquisitions – to $46.1 billion.
Float is wonderful – if it doesn’t come at a high price. Its cost is determined by underwriting results, meaning how the expenses and losses we will ultimately pay compare with the premiums we have received. When an underwriting profit is achieved – as has been the case at Berkshire in about half of the 38 years we have been in the insurance business – float is better than free. In such years, we are actually paid for holding other people’s money.“
Die Müchner Rück passt in meine Anlagestrategie am ehesten in die Kategorie 2, Value / Buchwertspekulationen. Es ist insofern nicht mit Buffetts Versicheurngen zu vergleichen, da die Kapitalanlagen nicht wie Buffett angelegt werden. Buffett benutzte die Versicherungen als Investmentvehikel, als große Kapitalsammelstellen um damit zu investieren. „The sizeable insurance and re-insurance businesses generate a rolling „float“ of funds that, if properly managed, can amount to virtually free investment capital“.
Also er verschafft sich Zugriff auf fremdes Geld, investiert dieses in hervorragender Weise und behält die Erträge für sich.
Soweit ist die Münchner Rück noch nicht, aber aufgrund der niedrigen Bewertung ist diese Strategie in Ansätzen möglich.
Herbert says
Hallo, P. T.,
Ihre Analysen beeindrucken mich sehr. Als Anhänger des „besseren Popper“ 🙂 Imre Lakatos, der seinen Lehrstuhl an der LSE übernahm, und als Anhänger der auf Opper basierenden Investmentmphilosophie von Soros ist für mich immer die Frage entscheidend: Können die beobachteten Anomalien in einem Programm mit den gleichen Parametern wie die Erfolge erklärt werden. Weniger akademisch (und viel besser 🙂 ) ausgedrückt, können Sie mit den gleichen Argumenten wie in Ihrem heutigen Beitrag den Absturz der Münchener Rück von 400 im Januar 2001 auf 52 im März 2003 erklären? (Oder sitze ich etwa falschen Daten auf?) Mit anderen Worten: waren bei diesem erschreckenden Kursverlust einfach die in Ihre Buffet-Gleichung einzusetzenden Werte aktuell anders? Hätten Sie mit Ihren heutigen Argumenten Münchener Rück damals rigoros meiden müssen und den Kursverlust voraussehen können? Wenn Sie die Frage uneingeschränkt mit Ja beantworten können, ist das ein Sieg für Ihre Investmentphilosophie und ein Exempel für „Kritik und Erkenntnisfortschritt“ im Sinne von Lakatos und Feyerabend.
P.T. says
Hallo Herbert,
diese Frage ist bei der Münchner Rück einfach zu beantworten. Ob damit ein grundsätzlicher Sieg für die Investmentphilosophie verbunden ist weiß ich aber nicht. 😉
Münchner Rück befindet sich in Kategorie 2 Buchwertspekulationen. Diese werde ich in Kürze noch mal genauer erläutern.
Hauptgrund beim Kauf der Münchner Rück Anteile ist dass der Wert des Eigenkapitals nur wenig unter der Marktkapitalisierung liegt und natürlich das niedrige KGV von unter 10.
Die Müchner Rück hat Ende 2000 ihr Allzeithoch mit rund 390 Euro erreicht.
Wenn ich zu diesem Zeitpunkt eine Anlageentscheidung nach den heutigen Prinzipien treffen würde, hätte ich den Halbjahresbericht zum 30.06.2000 der Müchnhner Rück zu Rate gezogen. Ein kurzer Blick auf das bilanzierte Eigenkapital genügt. Zu diesem Zeitpunkt betrug das Eigenkapital 21,9 Mrd. EUR (also niedriger als heute). Ein Börsenkurs von 390 EUR bei damals 177 733 928 Aktien ergab eine Marktkapitalisierung von 69 Mrd. EUR.
Im Jahr 1999 wurden 6,45 EUR pro Aktie verdient. Macht also Ende 2000 ein 99er KGV von 60. Bis zum 30.06.2000 wurden 3,67 verdient. Der Ausblick im HJ Bericht sagt, dass ein Ergebnis von über 7 EUR angepeilt wird. Rechnen wir mit 7,25 EUR dann hätte sich ein erwartetes 2000er KGV von 53 ergeben.
Also Kursbuchwertverhältnis von 3,15 und erwartetes KGV von 53 beim Kurs von 390 EUR.
Bei diesen Zahlen und Bewertungen würde ich die Münchner Rück heute wirklich nicht kaufen, schon gar nicht in der Kategorie 2.
Warum ist die Münchner Rück in 2003 dann auf 53 abgestürzt? Die Kapitalanlagen waren viel stärker in ebenfalls überbewertete Aktien angelegt (über 1/3). Diese fielen drastisch im Wert und das Eigenkapital reduzierte sich mit.
Die Bafin zwang im Jahr 2003 die Versicherungen zu Tiefstkursen weiter zu verkaufen.
Im Quartalsbericht zum 31.03.2003 finden wir ein Eigenkapital von nur noch 12,6 Mrd. EUR.
Die Markkapitalisierung betrug zu diesem Zeitpunkt rund 8,9 Mrd. EUR beim Tiefstkurs von 53 EUR-. Zu diesem Zeitpunkt war die Münchner Rück vom Buchwert betrachtet noch ein viel besseres Schnäppchen als heute. 😉
Allerdings sah es mit den Gewinnen ziemlich mau aus (-1,33 EUR pro Aktie zum 30.03.2003) und es wurde keine Prognose für 2003 abgegeben.
Heute haben wir ein prognostiziertes Ergebnis von 3,5 Mrd EUR für 2006 und ein Kurs knapp über dem Eigenkapital. Eine Situation die mir nicht schlecht erscheint und eher mit 2003 als mit 2000 zu vergleicht ist.
Außerdem sind die Kapitalanlagen viel konservativer angelegt als 2000 (nur noch rund 15% in Aktien). und das Geschäft läuft aufgrund höherer Prämien besser.
Grüße P.T.
Herbert says
Hallo P. T.
Super!
Grüße
P.T. says
Zur Info für Herbert und Herrn Schmidt:
Kurzfristig schlechte Nachrichten für Bullen von Cognitrend.
DAX-Optimismus auf verspätetem Mehrjahreshoch
http://boerse-frankfurt.com/pip/dispatch/de/listcontent/private_investors/aktuelles/sentiment_analysen/Analysis/pi_art_dax_sentiment_20061129.htm
P.T. says
Verhältnis Optimisten zu Pessimisten
Bullish Bearish Neutral
Total
69 % 19 % 12 %
ggü. letzter
Erhebung
+ 8 % – 3 % – 5 %
Gert Schmidt says
Cognitrend spricht von einem „heile Welt“ Szenario und befürchtet deshalb fallende Notierungen.
Das leitet der Dienst aus einer Umfrage ab.
Allerdings bezweilfe ich, dass „harte“ Fakten dabei berücksichtigt werden. Die Umfrageteilnehmer geben ihre MEINUNG ab. Wie sie an der Börse positioniert sind in der Realität handeln, wird darin nicht berücksichtigt. AnimusX geht mit seiner Datenerhebung weiter.
Ein noch besseres Bild erhalten wir mit den Moving Markets-Statistiken. Hier ist ganz klar eine große Portion Skepsis der Marktteilnehmer zu diagnostizieren.
Das bedeutet: Tatsächliches Handeln an der Börse und Meinungsumfrage bei Cognitrend gehen auseinander. Die Marktteilnehmer setzten monatelang auf Sicherheit und eine Überhitzung, wie es die Stimmungsumfrage glauben lassen soll, ist nicht erkennbar. Das Statement der Christin Stock kann zu einseitig antizyklisch sein.
Auch im Sommer 2006, bei DAX 5.300 schrieb Cognitrend, dass der „mehrheitliche Optimismus leider eine Belastung für den DAX“ sei.
Die Moving Markets Indikatoren zeigten in der Zeit, dass die Optimisten einsammelten. Damals zweifelte ich an deren Kapitalkraft, was ein Fehler war.
Heute wissen wir, dass die Optimisten richtig lagen. Daraus sollten Börsenbeobachter lernen.
Deshalb hält sich das Moving Markets Depot an das Zusammenspiel zwischen Kurs-, Umsatzdaten, Analystenschätzungen, Branchen- und Risikogruppenrotationen. Danach sieht es weiterhin aussichtsreich aus.
P.T. says
Hallo Herr Schmidt,
ihre Bewertung von cognitrends Aussagen macht Sinn.
In Italien gibt es einen Spruch:
Tra il dire el il fare, c’e in mezzo il mare.
Frei übersetzt.
Zwischen Reden und Handeln liegt das weite Meer.
Harte Fakten gefallen mir auch besser als Meinungen.
Trotzdem würde mich Herberts Bewertung interessieren.
Herbert: Ich lege Ihnen übrigens die Lektüre von Martin Zweig: „Winning on Wall Street“ ans Herz. Zweig untersucht über längere Zeiträume empirisch verschiedene Strategien und Kennzahlen auch die Stimmungsindikatoren und leitet dadurch Akteimarktprognosen ab. Übrigens mit sehr großem Erfolg. Kürzlich wurde bekannt, dass er sich ein 90 Mio. Dollar Appartement in New York gekauft hat.
Grüße P.T.
P.T. says
PS: Martin Zweig ist übrigens der Erfinder bzw. der Vater der Put/Call Ratio, einem der 1 Stimmungsindikatoren
Mercatorix says
@P.T.
Hat er das Appartement mit Tradinggewinnen oder aus den Verkaufserlösen seiner Bücher bezahlt? 😉
Herbert says
P. T. und Gert Schmidt.
Cognitrends Befragung wurde gestern – mitten in einer kräftigen Markterholung – abgeschlossen. Sie ist daher in laufender Sitzung durch die aktuelle Stimmung eingetrübt. Woher weiß man, dass in laufender Sitzung interviewt wird? Wenn der Mittwoch auf einem Feiertag fällt, veröffentlicht cognitrend in jener Woche keine Umfrage. Animus-x und Sentix sind da besser, weil sie die Fragebögen am Wochenende ausfüllen lassen, wenn die Händler schon ein wenig mehr Distanz haben und beim Ausfüllen nicht städnig auf den Monitor ihrer offenen Positionen schauen. Für mich hat cognitrend auf Wochenbasis eine so schwache Korrelation mit dem künftigen Daxverlauf, dass ich sie nur als spannende Illustration und nicht als Bestandteil meiner Sentimentexperimente verwende.
„Tra il dire el il fare, c’e in mezzo il mare.
Frei übersetzt.
Zwischen Reden und Handeln liegt das weite Meer.
Harte Fakten gefallen mir auch besser als Meinungen.“ Das kann ich nur unterstreichen. Deshalb benutze ich für meine end of day Sentiment Instrumente „harte“ Indikatoren, welche die Frage beantworten: Do traders really put their money whre their mouth is? (Das sind stündliche PC Ratios der International Stock Exchange, die einen höheren Umsatz als die CBOE hat; Tick Volumina der NYSE und NASD; AD Linien von SPX und NDX; tägliche Ein- und Auszahlungen bei den hochgehebelten Rydex Fonds und gezahlte Optionsprämien VIX und VNX sowie einmal die Woche noch die bei unter Strafandrohung der Urkundenfälschung stehewnden Pflichtmitteilung der Netto Long-Short-Positionen der Commercials und der Spekulanten). Nur am Wochenende nehme ich noch die subjektiven Meinungen von Investor’s Intelligence, American Association of Indvidual Investors, Market Vane und den Beratungsdienst lowrsik.com hinzu.
Diese Indikatoren sind gestern nach Marktschluss nach dem Rutsch vom Montag und Dienstag und der gestrigen kräftigen (Zwischen)erholung völlig neutral. Im Klartext heißt dies für mich: das fällige „große Kaufsignal“ ist noch nicht da. „Anything goes“. So könnte ein random walk so lange im Zickzack gewürfelt werden, bis auch end of day ein „großes“ Kaufsignal so wie am 24. Juli, 6. September, 19. September, 3. Oktober und 2. November kommt. Seitdem gab es keine „großen“ Kaufsignale mehr und nur „große“ Verkaufssignale am 26. Oktober, 16. November und 24. November. (Alte Hasen wissen, dass es leichter ist, Bottoms als Tops zu erwischen.) Jetzt also neutral – noch kein großes Kaufsignal da, kann aber jeden Tag kommen.
Allerdings signalisierte meine durch Beobachtung gestestete Lesart der intraday Tick und AD Indikatoren (insgesamt 7 Stück, denn ich betrachte AD Linien und Ticks mehrerer Börsen in mehreren Zeitintervallen
aus getesteter Erfahrung als getrennte Indikatoren) ein Verhältnis der Wahrscheinlichkeit steigende/fallende Kurse von 0/6,5. Ein solches kurzfrisitges Verkaufssignal kann sich aber ähnlich wie die kurzfristigen Daten von Ichitakas Wave59 binnen weniger Stunden in ein Kaufsignal umkehren.
Nur vor diesem „exakteren“ Hintergrund interpretierte ich die „weichen“ Meinungen von cognitrend heute morgen. Sofern New York fällt, was ich eher annehme, was aber keineswegs sicher ist, weil ich dann schon sehr reich sein müsste, was nicht der Fall ist,. Warum nehme ich das eher an? Weil das eod sentiment noch nicht richtig in kurzfristigen Pessimismus umgekippt ist und das intraday sentiment einen Rutsch verheißt, wird der Dax in den Sog gezogen werden. Dann und nur dann sind die gestrigen cognitrend Werte, die heute morgen veröffentlicht wurden, gefährlich. Die Musik sopielt also in New York. Für mich hat das übrigens den angenehmen Effekt, dass ich täglich erst ab 15:30 Uhr (bzw. 15:45, wenn ich die erste Messung nehme) zu handeln zu beginnen brauche und ansonsten entspannt meinen übrigen Hobbys nachgehen kann.
Herbert says
Ein neuer Indikator, um bei Rückschlägen im Bullenmarkt angstfrei long zu gehen?
Marktkapitalisierung zu Eigenkapital ist ein Schlüssel (P. T. s Analyse nach Buffet). Könnte man nicht für die Gruppe der „Beta Hoch und Renditstark“ im Dax, zu denen auch die Mürück gehört, einen wöchentlichen Mittelwert der Marktkapitalisierung zu Eigenkapital der Aktien in dieser Gruppe als Kurvenverlauf in einem Chart abbilden? Dann wäre zusätzlich zur Bond/Stock/Ratio, die mit berichteten Gewinnen und KGVs arbeitet, ein Indikator für“Schnäppchen“ bzw. „Löhne der Angst“ gebildet.
Könnte P. T. nicht das wirkoch solide recherchierte und nicht durch „kreative“ Buchhaltung verfälschte Eigenkapital dieser Gruppe der Trendesetter beta hoch und rednitestarkGert Schmidt zu Verfügung stellen und dieser daraus ein wöchentliches Chart bilden?
P.T. says
Mercatorix: Gute Frage, bin bei Schreiberlingen auch immer vorsichtig.
Halte aber große Stücke auf Zweig. Er hat einen Ph. D., er hat nur EIN Buch geschrieben und war vor allem in den 80ern in USA sehr aktiv mit einem Börsenbrief und regelmäßigen Fernsehauftritten, wo er nachweislich den 1987er Crash vorhergesehen hat. Außerdem hat er jahrelang einen eigenen Fonds gemanagt und hat sich dann zurückgezogen.
Seine Methoden sind sehr technisch und wissenschaftlich, daher die Buch-Empfehlung für Herbert.
P.T. says
Hallo Herbert.
diesen Indikator nennt man KBV (Kursbuchwertverhältnis) und ist z.B. bei der Börse Online zu erhalten.
http://www.boerse-online.de/aktien/analyser/
Herbert says
P. T.,
dort gibt es den Indikator, wenn ich richtig sehe, nur für einzelne Aktien, aber nicht für den Dax als Ganzes (Treffer 0).
Gibt es ihn für die Aktien als Chart im Zeitverlauf oder KBV nur als Zahl?
Aussagefähig wäre die relative Veränderung zum Dax im Zeitverlauf…..
Wünschenswert wäre auch ein Mittelwert des KBV für die Gruppe der Trendfsetter – abgebildet im Zeitverlauf. Damit könnte man sehen, ob ein fallender Dax immer günstiger wird. Müßte aber wohl sein, weil sich ja die Kennzahl des KBV nach Geschäftsbericht nur einmal im Jahr ändert – oder?
Ferner müßte jemand – Sie? – die Geschäftsberichte auf kreative Buchhaltunsgtricks geprüft haben.
War nur so eine Idee …
ichitaka says
Cognitrendindex:
Wenn ich das richtig sehe, dann was das letzt vergleichbare Hoch, welches tiefer lag als das jetzige Hoch, genau am Bottom im Juni. Danach begann eine beispiellose Rally. Gleichzeitig kann man gut erkennen, dass der Index vor dem Verfall der Märte im Mai eher neutral tendierte, als in iregend eine Richtung. Aber ganz im Allgemeinen: Wenn ich mir den Index von Cognitrend so angucke, dann gab es nach fast jedem signifikanten Hoch eine schöne Really. Jedenfalls in dem aufgeführten Zeitraum.
ichitaka says
Übrigens P.T.:
Tra il dire el il fare, c’e in mezzo il mare.
Wunderschön!
P.T. says
Hallo Herbert, ich fürchte das KBV kann Ihre gewünschte Indikatorfunktion für den DAX nicht ganz leisten. Denn es ist branchen- und unternehmenssepezifisch.
Eine Werbeagentur hat ein ganz anderes KBV als ein Industrieunternehmen.
Für mich ist es Ausgangspunkt weiterer Analysen bei Unternehmen.
Ich setze das KBV ja auch mit der Eigenkapitalrendite in Verbindung.
Allerdings sind die Veränderungen bei gleich bleibender Dartenbasis im Zeitverlauf durchaus interessant. Da gebe ich Ihnen völlig Recht.
Allerdings erlaubt es meine Zeit nicht, alle Geschäftsberichte zu prüfen ;-(
Auch ist mir leider kein Datenlieferant für KBVs außer Boerse-Online bekannt. Für den Gesamt DAX müsste man das selbst zusammenrechnen.
Interessante Links zum weiterlesen.
Empirische Studien haben gezeigt, dass eine KBV Strategie langfristig zu signifikant besseren Ergebnissen geführt hat.
http://www.aktien-online.at/s_anlagestrategie.htm
Weiterentwicklung der KBV Strategie:
http://www.wertpapier-forum.de/index.php?showtopic=2651&st=0
P.T. says
Herbert:
Ich habe noch was gefunden:
Die Huber Portfolio berechnet einmal im Monat das KBV sowie andere Kennzahlen für die großen Aktienmärkte.
http://www.huber-portfolio.de/files/boersenspiegel.pdf
http://www.huber-portfolio.de/files/KBV-Value-Strategie_Keimling.pdf
Herbert says
Es sind nicht so sehr die Nachrichten, die die Kurse machen, sondern die jeweilige technische Position des Marktes interpretiert die Nachrichten so wie sie sie braucht. Oft genug habe ich erlebt, dass die Börse auf schlechte Nachrichten steigt – ein besonders bullishes Signal. Jetzt fällt sie aber in Reaktion auf Erstantzräge Arbeitslose und stark gesunkenen Chicago Purchasing Manager Index und ignoriert den Anstieg der Häuserpreise. Damit hat das gestrige intraday Verkaufssignal gegriffen.
Herbert says
Hallo P. T.,
Huber Portfolio Kennzahlen der Basisindikatoren – nochmals super heute!
Vielen Dank und beste Grüße!
Jutta says
vor 3 Tagen am 27.11.06 ist etwas Entscheidendes passiert. Der Euro machte zum Dollar einen Luftsprung. Er stieg innerhalb von 3 Tagen bis heute von 1,295 auf heute 1,325 zum Dollar das ist ungeheuer viel für einen so großen Währungraum wie Euroland.
Das mittlere Bollinger Band auf Tagesbasis wurdeim Dax am 27.11.06 von der WMA(4) nach unten geschnitten. Kein gutes Zeichen. Die Erholung der letzten beiden Tage haben jetzt eine Gleichlauf erzeugt. D.h. wann werden die Ersten mit einem ernsthaften Verkauf des Dax beginnen?
Vielleicht wenn die Anleger aus dem Dollarraum damit anfangen?
Herbert says
Hallo P. T.,
ich habe mir Ihre Anlagestrategie Teil 3 in eine Word Datei kopiert, um sie demnächst einmal aufmerksam in Ruhe studieren zu können. Nicht von unseren humorvollen Spottdrosseln beirren lassen. Wir brauchen solche seriösen und kompetenten Dossiers. Ihre Durchdringung der Materie und Ihre Exzerpte eröffnen neue Sichtweisen. Bin dankbar dafür.
Grüße
ichitaka says
Ich habe mal eine technische Frage an das wissende Pubikum hier.
Dies betrifft Spottdrosseln, wie sensible Chameleons gleichermaßen.
In dem Futurehandel von echten Terminwaren, also zum Beispiel Weizen, Soja, Erdöl ect. kommt es nicht selten Vor, dass die Futurepreise sich spreizen. Also ein Future mit Auslieferung zum Dezember 06 heute fällt, wärend zur gleichen Zeit ein Future auf die selbe Ware mit späteren Auslieferungstermin steigt. Diese Situation ezeugt ein sogenanntes Contango wärend das Umgekehrte eine Backwardation ist, also die „Äpfel am Baum billiger sind, als die auf dem Markt“.
Meine Frage: Kann dies genauso mit Indexfutures passieren? Logischerweise sollte das möglich sein. Meine Beobachtung aber zeigt, dass dies nicht vorkommt. Also dass sich die Futurepreise auf einen Aktienindex stets gleich bewegen. Ist das eine richtige Beobachtung?
Herbert says
@ Ichitaka.
Futurepreise auf Aktienindices verschiedener Verfallstermin ohne Premium- oder Discountphänomene. Warum?
Die Ursache bei den Rohstoffen sind im Gegensatz zu Aktien a) die Lagerhaltungskosten und b) unterschiedliche Erntezeiten. Bei Aktien fällt beides weg. Man braucht den Indexfuture nicht im Warenhaus zu lagern, weil keine echte Lieferung zum Verfallstermin stattfinden muss :-), sondern nur ein Differenzausgleich in bar vorgenommen wird. Und Geld wächst so lange nach, bis das Spielkapital bei Benutzung populärer, aber unsicherer Techniken, die die Hälfte der Zeit funktionieren, die andere Hälfte aber nicht, schließlich verbraucht ist :-)- Die einzigen Kosten für die Bindung des eingesetzten Kapitals, das mit geringem Margin nicht hoch ist, ist entgangener Zinsgewinn, der mit höherem Kurs für längerlaufende Futures eingepreist wird. So erkläre ich mir, ohne ein Experte zu sein, die Stimmigkeit der Beobachtung von Ihnen, Ichitaka.
Übrigens hat mich, ich glaube es war homejohann, ein Forumsteilnehmer darauf hingewiesen, dass für Rohstoffe Premiums und Discounts nicht als Prognoseinstrument künftiger Kursentwicklung funktionieren. Die von ihm genannten empirischen Untersuchungen überzeugten mich. Ich habe zuvor die Premiums und Discounts im Anschluss an Larry Williams mehrmals zur Kauf- und Verkaufentscheidung in Rohstoffen herangezogen, was jedesmal daneben ging. Aber alte Legenden sterben nur schwer. So findet man immer wieder Prognosen insbesondere für den Soja- und Goldmarkt auf dieser Basis. Da ist Vorsicht angebracht.
Herbert says
Kommt die Jahresendrally nun doch (nicht?)
Tja, Harald Weygand hat sie am 28. 11. abgeblasen und schon am 3. 12. um 20:01 in einem „LOng Reversal“ Kommando zurück ausgegeben. im Gegensatz zu seinen täglich berichtenden Mitarbeitern lag der nur ab und zu Prognosen abgebende Head Trader in der Vergangenheit sehr gut. „Anything goes“. Also bei Ausbruch nach oben aufspringen …
Trotzdem hier einige Gründe, warum sie eher nicht kommt: 1. In den Charts das Eurostoxx und Dax liegt das „Stop buy“ Explosionsniveau eines Ausbruchs doch noch ziemlich weit entfernt, wogegen SPX und Russell 2000 zwar ausgebrochen sind, aber immerhin schon 5 Tage lang reichlich lahm nach oben gingen. Alter Faustregel von mir, selten mit mehr als 5-7 Tagen zu rechnen 2. Divergenz des jetzt zurückbleibenden Nasdaq ist meist ein Vorläufer künftiger Entwicklung (siehe Hinweis von Ichitaka gestern). 3. Die tadellosen Zugpferde à la Buffett machen im Chartbild einen unheimlichen Eindruck: z. B. Unilever und Deutsche Bank: Gipfel schon am 16. 11. und 23. 11. und seitdem Rücksetzer von 5 bzw. 8%. Verkauft hier das „smart money“, das ja solche Aktien bevorzugt, gegen den Trend der spekulativen Aktien? 4. Ein Insider Dienst sieht nach seinen eigenen Daten einen Rückschlag voraus, meint aber, man solle doch noch ein bißchen drin bleiben, um eine vielleicht „nice year end rally“ mitzunehmen – keine beruhigende Logik. 5. Das wöchentliche Chartbild des Dollar Index hat ein Unterstützungsnievau durchbrochen und Spielraum nach unten (bin in US$ gegen Kanadischen $ short und in Euro gegen Britisches Pfund long). 6. Die realen Geldbewegungen in New York haben gestern ein neues bullisches Extrem erreicht – nur knapp unter dem 24. November. Am 25. November schrieb ich hier: „Bullish sentiment in New York übertrifft am Freitag 24. 11. erstmals seit 6 Monaten die am 5. Mai beobachteten damals wie heute auf weitere Kurssteigerungen ausgerichteten Extremwerte. Das macht einen Rückschlag wahrscheinlich.“ Ich dokumentiere solche Signale immer im Voraus. Jetzt kam ein neues Verkaufssignal.
So, jetzt sitze ich da und darf keine größeren Summen weder short noch long investieren. Die allgemeine Erwartung einer Jahresendrally kann auf der einen Seitre als self-fulfilling prophecy zu einem kurzen Kursfeuerwerk führen. Rückschlag dagegen auf der anderen Seitre nach den bisher bewährten Indikatoren wahrscheinliche. Daher mit U. M. und Ichitaka auf den kleinen Wellen mit geringem Einsatz surfen und rechtzeitig vom Brett abspringen.
Gert Schmidt says
Alte Legenden haben stets einen Funken Wahrheit.
Ihn zu finden und weiterzuentwickeln, ist aussichtsreich.
Und dann leben die Legenden unter neuem Namen weiter …
ichitaka says
Herzlichen Dank Herbert. Das war sehr aufschlussreich und hat mir zu ordnen geholfen.