Nach 17:30 Uhr legten die US Indizes, allen voran die Technologiewerte, den Rückwärtsgang ein:
Dow Jones – 0,7 Prozent
S + P 500 – 0,7 Prozent
Nasdaq100 – 1,6 Prozent
Danach dürfte der DAX heute schwach eröffnen – rund ein Prozent tiefer als gestern im Bereich 5300.
Allerdings kommt Unterstützung aus Fernost: Asiatische Aktien verloren nicht so stark, Japan kletterte sogar um 1,6 Prozent.
Zwar waren Japan & Co nur selten maßgebend für den DAX. Aber wenn die Trends so weit auseinander klaffen, erscheint es gut möglich, dass sich die Anleger in Deutschland vom freundlichen Nikkei anstecken lassen.
Beachtenswert für den DAX bleibt seine gefährliche Outperformance gegenüber den US Indizes:
Bei derartig widersprüchlichen Kursbewegungen ist es auch interessant, welche Branchen in den USA von den größten Verlusten betroffen waren. Gemessen anhand der Nasdaq-Branchenindizes gab es folgende Veränderungen nach 17:30 Uhr:
Transport – 0,9 Prozent
Finanz – 0,5 Prozent
Biotech – 1,1 Prozent
Computer – 1,5 Prozent
Telekom – 1,2 Prozent
Versicherung – 0,4 Prozent
Industrie – 1,2 Prozent
Bank – 0,6 Prozent
Auffällig: Die Teilindizes gaben weniger stark ab als der Nasdaq100. Daraus läßt sich ableiten, dass überwiegend die großen Blue Chips verloren – auch erkennbar anhand des Yahoo-Charts, der Nasdaq100 und Nasdaq Composite miteinander vergleicht.
Damit bleibt festzustellen, dass von den USA ausgehend ein neuer Trend startete: Die Index-Schwergewichte drückten den Markt nach unten. Wie Sie im längerfristigen Chart sehen können, ist das eine neue Entwicklung. Bislang zogen Intel & Co den amerikanischen Aktienmarkt aufwärts.
Typisch für eine DAX Bullenfalle: Das deutsche Börsenbarometer reagiert häufig mit Verzögerung auf neue Trends. Hierzulande herrscht offenbar eine gewisse Trägheit vor, Bestehendes möglichst lange zu bewahren und neue Entwicklungen zu verschlafen.
Nach der Kursentwicklung von gestern, trifft das auf die aktuelle Entwicklung wieder zu: Der DAX hätte bereits mit der 5.300 Punkte-Marke kämpfen können. Dass das nicht geschah, liegt möglicherweise an ebendieser Trägheit (oder Leichtsinn), weiterhin optimistisch in die Zukunft zu schauen. Schließlich gab es keine Sicherheitsumschichtungen, aus denen erkennbar gewesen wäre, dass sich die Marktteilnehmer auf einen Rückschlag vorbereiten würden.
Für das Musterdepot bedeutet das: Die seit Freitag aufgestellte These hinsichtlich einer kurzfristigen Top Bildung bekam erste Unterfütterung mit handfesten Daten. Die Short-Position bleibt haltenswert.
tut nichts zur sache says
um die gestrige diskussion wieder aufzunehmen: der kurze schluck nach unten reicht schon wieder aus – und die US erholung führt den dax weiter nach oben