Veranstaltungshinweis für Hannover
Prof. Götz W. Werner, Gründer, Gesellschafter und Aufsichtsratsmitglied von dm-drogerie markt wurde 1944 in Heidelberg geboren.
1973 eröffnete er den ersten dm-drogerie markt in Karlsruhe. Der gute Start und eine kontinuierlich erfolgreiche Entwicklung brachten das Unternehmen zu seiner heutigen Bedeutung. Im Mai 2008 übergab er den Vorsitz der Geschäftsführung an Erich Harsch.
Seit Oktober 2003 leitet Prof. Götz W. Werner das Interfakultative Institut für Entrepreneurship der Universität Karlsruhe (TH) und ist Initiator des Webforums www.unternimm-die-zukunft.de.
Seit Februar 2006 ist er Präsident des EHI Retail Institute e.V..
Im November 2009 erscheint ein neues Buch von Prof. Götz W. Werner und Adrienne Goehler mit dem Titel „Freiheit, Gleichheit, Grundeinkommen – Von der Erwerbsarbeit zur Kulturgesellschaft“, im Verlag Kiepenheuer & Witsch.
Am 6. Oktober 2008 wurde er von Bundespräsident Horst Köhler mit dem Verdienstorden 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet sowie am 9. Oktober als „Entrepreneur des Jahres 2008“ in der Kategorie Handel.
Einladung
Sie können Prof. Götz Werner Live erleben, und zwar am 23.10.2009 um 18.00 Uhr, Raum D VGH Versicherungen, Schiffgraben 4, Hannover.
Kosten:
5 EUR (inkl. Wein, Wasser, Brezel)
Anmeldung:
Geschäftsstelle des Freundeskreis Hannover e.V., Telefon 0511-1235467
Thema: Grundeinkommen für alle
Die Vision für einen modernen Sozialstaat der Zukunft
Prof. Götz W. Werner ist in den Achtziger-Jahren mit dem Gedanken eines Grundeinkommens infiziert worden, mit dem sich bereits der Ökonomie-Nobelpreisträger Milton Friedman und der Humanwissenschaftler Erich Fromm beschäftigt haben.
Dabei ist Götz W. Werner alles andere als ein linker Sozialutopist, sondern ein gestandener, erfolgreicher Unternehmer, der aus dem Stand heraus eine Drogeriemarktkette in die Welt setzte.
2007 erschien sein Buch “Einkommen für alle“ und setzte eine breite, leidenschaftliche
Diskussion in Gang. Mit seinem Charisma und seiner verständlichen, offenen und packenden Sprache („Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe“) schafft er es bundesweit, dass sich immer mehr Menschen, Bürgerinitiativen, Wissenschaftler, Kirchengemeinden und sogar der eine oder andere Politiker mit diesem elementaren Zukunftsthema beschäftigen.
Zwar hat auch Prof. Werner nicht die Patentlösung, er gibt aber ungewöhnliche Denkanstöße, plädiert dafür, Probleme von heute nicht mit Mitteln von gestern zu lösen und stellt generell die Frage, ob unsere Sozialsysteme noch in die Zeit passen. Darüber hinaus setzt er sich beispielhaft für ein verantwortliches Unternehmertum aus.
Selbstverständlich wird es nicht beim Vortrag bleiben, denn Götz Werner liebt das Gespräch mit seinen Zuhörern und diskutiert auch mit Ihnen bestimmt gerne über die Verantwortung von Unternehmern und die aktuelle politische und wirtschaftliche Lage.
Gert Schmidt, Trend Gedanken Herausgeber, Moving Markets Depot says
Seit heute bin ich ein Fan des bedingungslosen Grundeinkommens. Der Abend mit Götz Werner war ein voller Erfolg. Das Publikum im hannoverschen VGH-Veranstaltungsraum wäre bereit gewesen, stehende Ovationen zu geben, wenn es nicht durch die Schlußworte unterbrochen worden wäre.
Das bedingungslose Grundeinkommen
* setzt kreative Ideen und unternehmerischen Geist frei
* ist eine Antwort auf offene Fragen der Globalisierungsfolgen
* schafft steuerliche Gerechtigkeit, indem der Konsum besteuert wird und erbrachte Leistungen steuerfrei bleiben
* erfüllt die hohen Wertmaßstäbe einer humanistischen Gesellschaft
http://de.wikipedia.org/wiki/Humanismus
* bringt das in die Jahre gekommene und zu scheitern drohende Sozialsystem auf eine neue Entwicklungsstufe
* würde Deutschland auf ein höheres Produktivitätsniveau heben
* beseitigt ungelöste Probleme z.B. im Bereich der Schulbildung, Aus- und Fortbildung, Talentförderung, Altersvorsorge
Sollte Prof. Götz W. Werner in Ihre Stadt kommen: Sein Vortrag ist absolut sehenswert.
Kommt er nicht in Ihre Stadt: Laden Sie ihn ein.
Der Mann ist ein Visionär, wie ihn Deutschland benötigt.
Ich wünsche ihm,
dass sich aus seiner Idee
eine Volksbewegung entwickelt,
um unser Land
aus der Schockstarre vielseitiger Fehlentwicklungen zu befreien.
john says
im netz gibts einige seiten zu dem thema grundeinkommen,ich finde das auch sehr gut.mit der flickschusterei kann es jedenfalls nicht weitergehen.das ist nicht zeitgemäss und anhand der sonstigen entwicklung ziemlich rückschrittlich.
unsere regierung verteilt ja munter weiterhin unsinnig gelder,siehe erhöhung kindergeld.dabei weiss jeder mit einer gewissen grundintelligenz und realistischer sicht,das von diesem Geld meist die eltern profitieren,aber nicht die kinder.damit werden diejenigen,welche jetzt eh schon viele kinder haben und aus niederen schichten kommen noch mehr dazu animiert kinder in die welt zu setzen.
SH says
Grundeinkommen, schön und gut. Aber was macht der Dax?
Gert Schmidt, Trend Gedanken Herausgeber, Moving Markets Depot says
Das Grundeinkommen wäre für die Börse sehr gut.
Denn dadurch wird die Binnenwirtschaft gestärkt, die Produktivität der Unternehmen könnte sich erhöhen.
Vor allem Handel und Dienstleistungen würden profitieren.
Dann wäre es auch wieder möglich, neue Industrien anzusiedeln, die zuvor ins Ausland abwanderten. So könnte es z.B. möglich sein, T-Shirts oder Krawatten in Deutschland herzustellen. Dank des Grundeinkommens wäre Deutschland international als Produktionsstandort wettbewerbsfähig.
Deshalb ist es auch Börsianern und Kapitalisten erlaubt, das bedingungslose Grundeinkommen wohlwollend zu betrachten.
PS
Meine jüngste kurzfristigere DAX-Bewertung ist vom Sonntag im Abobereich:
Aktien als Sachwerte nicht gefragt, Vermögensverwalter halten sich zurück
http://www.movingmarkets.de/trends/charts/aktuell/?p=627
SH says
Nunja, aber wo soll das Geld für das Grundeinkommen herkommen? Doch sicher von den Kapitalgesellschaften und den Eignern, Sozialismus 2.0 also.
Gert Schmidt, Trend Gedanken Herausgeber, Moving Markets Depot says
Geld für Grundeinkommen wird eben NICHT vom Kapital und den Leistungsträgern zur Verfügung gestellt.
Das wäre leistungsfeindlich und würde die Bürokratie weiter aufblähen. Ich bin für einen schlanken Staat, der sich aus allem heraushält, was privat ist.
Zugrunde liegt die These, dass die Staatsquote heute bei 50 Prozent liegt, d.h. in jedem Produkt, das wir kaufen, geht heute schon die Hälfte des Preises für Steuern und Abgaben drauf.
Das ist in erster Linie leistungsfeindlich, weil Unternehmen in Regionen abwandern, die billiger sind (z.B. durch niedrigere Sozialstandards und billigere Umweltregeln). Wer in Deutschland eine gute Leistung erbringt, wird dafür mit einem hohen Einkommensteuersatz bestraft.
Das Grundeinkommen wird dadurch finanziert, indem Abgaben direkt beim Konsum abgezogen werden, z.B. eine 30 oder 40 oder sogar 50%ige Umsatzsteuer.
Gleichzeitig werden alle anderen Abgaben gestrichen, überflüssige Behörden aufgelöst, das Steuersystem radikal vereinfacht.
Die Kanzlerin sagt immer wieder, dass sie „Arbeit sichern“ oder „Arbeit erhalten“ will. Das Ziel der „Arbeitssicherung“ ist eine Art Anzeiger für die jahrzehntelange Fehlentwicklung:
Besser ist es, davon zu sprechen, dass das „Einkommen“ erhalten bleibt.
Dieser kleine, aber feine Unterschied zieht sich durch die gesamte Steuer- und Sozialgesetzgebung. Achten Sie mal im Alltag darauf, wie immer von Arbeit gesprochen wird und kaum vom Einkommen.
So gehts dann weiter:
Kindererziehung ist Arbeit.
Soziales Engagement, das Ehrenamt ist Arbeit.
Und: Bei einem Grundeinkommen befinden Sie sich als Arbeitnehmer in einer besseren Position. Ihr Chef muss Sie kooperativ behandeln – ansonsten kündigen Sie.
Das eröffnet kreatives Potenzial, vernetztes Denken und Handeln und Produktivitätssteigerungen in unglaublich großem Ausmaß. Medien werden unabhängiger von Auftraggebern, investigativer Journalismus würde eine neue Blütezeit erleben.
http://de.wikipedia.org/wiki/Investigativer_Journalismus
Insgesamt entsteht eine föderale, freie, demokratische Gesellschaft.
Der Staat wird auf seine hoheitlichen Aufgaben zurückgefahren.
Gert Schmidt, Trend Gedanken Herausgeber, Moving Markets Depot says
Hier noch ein paar Links zu, mit und über Götz Werner & Co:
26.10.2009
http://www.donaukurier.de/nachrichten/wirtschaft/lokalewirtschaft/Menschen-lassen-sich-nicht-fuehren;art1735,2198204
22.10.2009
http://www.pz-news.de/Home/Nachrichten/Wirtschaft/Motivation-statt-Gewinnmaximierung-_arid,153048_puid,1_pageid,20.html
22.10.2009
http://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-dienstleister/dm-lehrt-marktfuehrer-schlecker-das-fuerchten;2472320
15.10.2009
http://www.taz.de/1/leben/koepfe/artikel/1/der-turmbauer-zu-basel/
09.10.2009
http://www.taz.de/1/politik/deutschland/artikel/1/das-buergergeld-hilft-neu-zu-denken/
SH says
@GS: Danke für das ausführliche Feedback und die Links. Mir als Wirtschaftsphilosoph ist das Thema sehr fern, gewisse Punkte schrecken mich ab, mich überhaupt damit zu beschäftigen. So z.B. das hier:
„Und: Bei einem Grundeinkommen befinden Sie sich als Arbeitnehmer in einer besseren Position. Ihr Chef muss Sie kooperativ behandeln – ansonsten kündigen Sie.“
Wir kennen ja alle die gute Theorie X von Taylor, wonach der Mensch faul ist und hart angesprochen werden muss, um Leistung zu bringen. Das Grundeinkommen wird immer von sehr aufrechten und selbsterfahrenen Menschen vertreten (Modelle der Theorie Y: leistungswillig und selbstmotiviert). Die wünschen sich ihre Unabhängigkeit und Lebensweise auch für alle anderen. Das dürfte der Erbfehler des Gedankens des Grundeinkommens sein.
Wirtschaftspolitisch jedoch mag das alles soweit stimmen. Jedoch: – das eine ist die Theorie, das andere der Mensch auf dem Sofa.
john says
fakt ist ja ,das in dieser gesellschaft eh nicht jeder arbeit finden kann.und diejenigen die arbeiten und arbeiten wollen müssen mit oder ohne grunfeinkommen diejenigen mit ernähren,die keine arbeitslust haben.das positive daran ist nur,das diejenigen welche gerne arbeiten bzw. arbeiten würden ,dann einen zusätzlichen anreiz haben,weil es sich einfach lohnt,was man jetzt bei vielen zu recht in frage stellen kann.so wie gestern abend bei sterntv.da hatte wohl eine familie mit zwei kindern,er vollzeit,sie auf 400 euro basis,unterm strich weniger als eine gleichartige familie mit hartzIV.ausserdem müsste bei einem grundeinkommen auch bei der zuwanderung einschränkungen gemacht werden,denn es würden ja dann nochmehr menschen versuchen hier zu leben.
SH says
@GS: Der Herr von dm ist mir ausgesprochen suspekt. Hab mir die Artikel mal angeschaut – was genau finden Sie daran gut?
1) Donaukurier: Filialistentum und Konzernstruktur widersprechen sich grundsätzlich mit der werteorientierten Führung. Ganz praktisch: sind denn die Mitarbeiter bei dm irgendwie freier, glücklicher, (produktiver (sic!)?!
2) Passend dazu der zweite Artikel aus der Pforzheimer: „Den Mitarbeitern würden keine hohen Jahresziele verordnet werden, im Gegenteil: Sie könnten ihre Vorgaben eigenständig festsetzen und seien gehalten, dies maßvoll zu tun.“ Schöne Polemik. Funktioniert aber nicht, da die Mitarbeiter sich gegenseitig versuchen zu überbieten. Ist im Einzelhandel auch ein Witz, da die Mitarbeiter auf die Umsatzzahlen ohnehin kaum einen Einfluss haben. Die Dame/Herr an der Kase, sollte freundlich sein, kompetent in der Beratung – aber Ziele festlegen? Ist doch eigentlich eine Selbstverständlichkeit, dass die das nicht sollen und können. So what?
3) Handelsblatt: „Drei Mio. Euro ließ sich dm allein im vergangenen Jahr sein soziales und gesellschaftliches Engagement kosten.“ Umsatz: 3,75 Mrd. Euro. Wieviele Promille sind 3 Mio von 3,5 Mrd.? 3?
Fazit: Sein Eintreten schadet dem Grundeinkommen wohl eher, so zumindest meine oberflächliche Betrachtung der Sache durch die ersten drei Artikel. Einer, der mal wieder die PR-Wirksamkeit von scheinbarer kooperativer Führung verstanden hat. Das ist wie bei Ikea und anderen Vertriebsgesellschaften, welche Cost-Center als mitarbeiterfreundlich einschätzen und Teamstrukturen als Himmel auf Erden. Der Gag ist der „Bericht“ im Handelsblatt, zumal das er gerade im Wirtschaftsblatt erscheint, wo jede Ausgabe dreifach analysiert wird.
So meine Sicht auf den Herrn. Ich würde gern anders denken und ein Vorbild darin sehen, aber gerade solche Lichtgestalten laden zu einer polemischen Auseinandersetzung geradezu ein. Würde mich über eine Entkräftung freuen.
Auch ohne Dax-Analyse. 😉