In der Krise ist es wichtig, das Positive zu betonen. Deshalb bleibt es aussichtsreich, nach Erfolgsgeschichten zu suchen, die Wachstumsraten vorweisen – zum Beispiel im Bereich der Regionalwährungen.
Der „Chiemgauer“ startet durch: 2008 wurde ein Umsatz von 3,9 Mio EUR erzielt – ein Plus von 17 Prozent gegenüber 2007.
Dabei wird die Wirtschaft zunehmend gestärkt, denn die Verbraucher sind bereit, den Chiemgauer zweieinhalb Mal schneller auszugeben als den Euro.
Europas Hoffnungswährung wird auf den Konten gehortet, was die Binnenkonjunktur lähmt. Konsumfreude scheint es erst dann zu geben, wenn das Vertrauen in die regionale Wirtschaftskraft und das Selbstbewusstsein der Regionen zunimmt.
Wegen der Kombination aus Lokalpatriotismus, Spendenfreude, Offenheit für Neues, dem starken Wunsch nach Verbesserung der Situation entwickelte sich die Regionalwährung 30 km südöstlich von München zu einem Wachstumsfaktor.
Während der Rest der Republik eine wirtschaftliche Schrumpfkur erfährt, kann die Region um den Chiemsee hoffnungsvoll in die Zukunft schauen. In der Krise könnte sich der Chiemgauer als Stabilitätsanker erweisen. Das belegen die Zahlen:
- Hohe Umlaufgeschwindigkeit: 2008 wurde ein Chiemgauer 15,77 Mal bewegt (Euro: 6,22)
- Die Zahl der teilnehmenden Verbraucher erhöhte sich 2008 um 49 Prozent auf 1992. Die Zahl der teilnehmenden Unternehmen erhöhte sich auf 779 (+ 23 Prozent), geförderte Vereine und Projekte gab es 204 (+ 29 Prozent)
- Umsatzsteigerung für Unternehmen: gesamter Jahresumsatz mit dem Chiemgauer stieg von 78.190 € (2003) auf 3.941.843 € (2009)
- Der durchschnittliche Jahresumsatz je Unternehmen kletterte von 782 € (2003) auf 5.060 € (2008)
- Kulturelle Förderung: 96.246 EUR für Vereine und Projekte von 2003 bis 2008. Förderbeitrag 2009: 35.477 EUR (+ 38 Prozent gegenüber 2007)
Auch die Potsdamer Havelblüten entwickeln sich prächtig: Von der Wochenzeitung „Die Zeit“ wurden die Geldscheine als eine der schönsten regionalen Zahlungsmittel gewertet.
In Hamburg geht die Hansemark ins Rennen, in Bremen startete der Roland.
Links:
hsagra says
man muss beim Chiemgauer erwähnen, dass die hohe Umschlagshäufigkeit natürlich damit zu tun hat, dass diese Währung vierteljährlich an Wert verliert. Wer sie nicht ausgibt, zahlt drauf. Leider ist immer irgendeiner der Dumme, der den Chiemgauer kurz vor dem Stichtag der regelmäßigen Abwertung eingetauscht hat. Ansonsten ist die Idee der Regionalwährung, die an den Euro gekoppelt ist, durchaus interessant, weil sie die lokale Wirtschaft in den Mittelpunkt rückt.
john says
das sieht ja nach dem muster der letzten tage aus,erst runter,dann wieder hoch.versuch mal einen longeinstieg zu finden.wird nach den citi-zahlen wieder einen ausflug nach oben geben.vielleicht bis zu den besagten 4680….dann dürfte es reichen für die nächsten tage…..
Gert Schmidt, Trend Gedanken Herausgeber, Moving Markets Depot says
Die offensichtlichen Nachteile des Chiemgauers (5%iges Aufgeld und der Wertverlust) scheinen niemanden zu stören – ein spannendes Phänomen.
Das bestätigt auch die Thesen unseres Finanzministers: Wirtschaft ist Psychologie.
Für eine gute Sache sind die Menschen bereit, freiwillige Opfer zu bringen.
freund says
@ john,
um welche Uhrzeit werden die Citi Zahlen veroeffentlicht?
Danke
john says
die citi-zahlen kommen 12:30Uhr……ich denke selbst wenn sie schlechter ausfallen und nicht gerade sehr schlecht,dann gehts erstmal hoch…..
H.S. says
@ freund:
um 12.30 Uhr.
john says
hab mal gelesen,das die citi zur zeit nur ein zehntel dessen wert ist,was man an finanziellen hilfen bisher da reingesteckt hat…..
einige hedge-fonds-manager rufren schon wieder einen beginnenden bullenmarkt aus.die sollen nur richtig kaufen…umso grösser werden dann die schieflagen…..
hsagra says
@chiemgauer
nochmal zur Regionalwährung. Ja, sehe ich auch so. Die leute wissen, dass es einen Wertverlust geben kann, wenn sie nicht schnell genug das Zeug weiterbringen. Da die „Gewinne“ des Chiemgauer-Emittenten-Vereins aber wieder der Region (Spenden an gemeinwohlorientierte Projekte) zu gute kommen, wird das offensichtlich „hingenommen“.
john says
naja,hab mir jetzt vor den zahlen mal 100 shorts der sorte db20qq(ko5500) zu 9,68 geholt….wird schon gutgehen…..
john says
stefan risse meinte gerade auf ntv,das er dem braten nicht traut.gewinne der banken sind auch durch grosse spreads bei verschiedenen produkten entstanden,das wird nicht so bleiben.nach seiner meinung drohen weiterhin grosse abschreibungen und er befürchtet in den nächsten quartalen verluste bei unternehmenskrediten,die nicht mehr bedient werden können.
ich werde mir unabhängig von seiner meinung einen short auf die deutsche bank aussuchen.
john says
ein bisschen unglaublich ist das schon,die letzten drei tage verliefen bis zu dem zeitpunt jetzt immer gleich,hätte nicht gedacht,das es heute auch so wird.obwohl ich schon einen long in der pipline hatte…..
egal,hoffe heute auf stärkere gewinnmitnahmen….geh jetzt erstmal autowaschen….passiert eh nix bis zur eröffnung
hsagra says
der druck der shorties war – wie erwartet – stark, weil sie alle eindecken müssen. Bis 13.00 Uhr wurde ODAX gekauft, nun folgen bis 17.30 Uhr die Optonen auf Einzelaktien. Es kann somit vermutlich erst am Montag schwächer werden.
Gert Schmidt, Trend Gedanken Herausgeber, Moving Markets Depot says
Betrachtet man den Hysterieindikator,
http://www.movingmarkets.de/hysterieindikator.htm
im Abonnement mit längerer Perspektive,
http://www.movingmarkets.de/trends/charts/cmidepot.php
ist eine Talfahrt des Indikators zu sehen.
Weil die Indikatoren immer das widerspiegeln, was im Markt passiert, muss die Entwicklung entsprechend interpretiert werden.
Ein Anstieg des Indikators signalisiert große Zuversicht bis zur Euphorie.
Entsprechend sind die Vorzeichen bei einer Talfahrt des Indikators zu interpretieren. Zurzeit herrscht in höchstem Maße Verwirrung, offenbar bis hin zur Ratlosigkeit.
Das erinnert mich an die rätselhafte Hausse in Argentinien zum Zeitpunkt der Finanzkrise. Allerdings konnten zu dem Zeitpunkt die Bürger nicht mehr auf ihre Sparbücher zugreifen. Insofern ist es natürlich keine wirkliche Parallele zur aktuellen Situation.
SirTP says
@hsagra
Bei welchen DAX Stand erwägst du „Short“ zu gehen?
Danke
hsagra says
@SirTP – bin heute mit einer kleinen Position bei 4660 short gegangen, mit DR2F7Y (hoher Hebel) habe aber die long-Position vom letzten Donnerstag noch nicht aufgelöst. Diesbezüglich liegt ein Stopp. So richtig überzeugt bin ich aber von der Short-Posltion nicht, könnte mir aber vorstellen, dass zumindest am Montag vormittag zunächst einmal eine „Denkpause“ zelebriert wird. Hält diese nicht lange an, schließe ich den Turbo-Put wieder.
hsagra says
der nachbörsliche Trend mit dem Hochschießen von 4650 auf 4675 innerhalb von fünf Minuten zeigt, dass die Optimisten nach wie vor die Shorties wie eine Hammelherde vor sich hertreiben können – so würde ich mich nicht wundern, wenn mein Versuchsballon genauso gegen die Wand fährt wie die GS-Short-Versuche.
john says
die markteilnehmer werden schon bald nachdenken und zu dem schluss kommen,das man mit künstlich erzeugten bilanzen die lage auch nicht besser darstellen kann.wie der spruch „lügen haben kurze beine“ belegt.
star-ökonom steglitz erwartet klar das obama scheitert.die massnahmen stützen in erster linie die wallstreet,aber schaffen kein funktionierendes finanzsystem.ausserdem sollen seine berater nicht viel taugen,es gibt zuviele interessenskonflikte besonders in anbetracht einiger beziehungen zu banken.
anonymous says
Die Händler der Banken wollen heute wohl noch die 8200 hinbekommen. Offensichtlich haben die grossen Geschäftsbanken im Eigenhandel mit Stillhalterprämien bzw. den Optionen, die nun wertlos verfallen, viel Profit gemacht.
Ich glaube wir sehen heute noch die 8200 und im Dax die 4720.
hsagra says
@john – diese Gedanken, dass im Finanzsystem noch lange nicht alles „gesund“ ist, haben mit der Börsenentwicklung wenig zu tun. Hier spielt nur Angebot und Nachfrage eine Rolle. Da die Rallye-Beteiligten den Sack nach unten zumachen, entstehen nur wenig Möglichkeiten für die Zurückgebliebenen, einzusteigen. Da diese aber müssen (wegen Termin-Markt) kann das Brimborium viel länger anhalten als man denkt. Bei BörseGO werden schnell ereichbare Ziele bei 5350 genannt (ohne große Zwischenkorrektur). Dass dies kein finaler Boden ist, glaube ich auch. Doch solange der starke Trend stark ist, stelle ich mich nicht massiv dagegen. Die heutige kleine Short-Position lasse ich einfach ausstoppen, wenn es am Montag nicht abwärts geht.
john says
@hsagra:da können sie recht haben.aber der anstieg ging viel zu schnell,den markt hat man sicher bewusst hochgezogen.aber wie gesagt,man kann ihn jederzeit fallen lassen,das geht dann noch schneller als der anstieg.nächsten mittwoch oder donnerstag könnten wir wieder zwischen 4200 und 4300 sein……behalte beide shorts auch übers wochenende….
anonymous says
wie hsagra denke ich, dass die Bärenmarktrallye noch bis in den Frühsommer hinein weiter laufen wird, danach seitwärts bis zur nächsten Berichtssaisson ab Anfang Juli.
Optimismus ist die erste Bürgerpflicht. Am Montag gehen die Asiaten weiter mit hoch, wenn die Amerikaner ein kleines plus oder plus/minus null heute abend schaffen. Und das klamme Gefühl, nicht dabei gewesen zu sein, wird bei den Privatanlegern nach diesem Wochenende noch grosser sein.
cross says
@hsagra:stimme zu. was @john unberücksichtigt lässt sind die veränderten Umstände beginnend von Bilanzregeln bis hin zu Staathilfe unter der Decke. Der nächste heftige Einbruch kann erst stattfinden, wenn der Endverbraucher die Krise spürt – das tut er aber jetzt und bis in den Herbst hinein nicht. Solange man mit Tricks die Liquidität erhält , um Kurzarbeitergeld auszugleichen und Pleiten zu verzögern findet Krise nicht statt.
Und man muss sich wirklich die Frage stellen, ob mit politischer Magie (also Lüge) es möglich ist diese Krise auszusitzen. Und es steht gar nicht so schlecht für Obama Merkel und Co., sollte der Versuch gelingen die Krise auf viele Jahre in der Zukunft zu verlagern, dann kann sich jeder Spitzenpolitiker hinstellen und sich als Krisenmanager feiern lassen.
Die Folgen der Krisenbewältigung sind natürlich unaufhaltsam, aber der Mensch ist doch so gebaut, dass er sich freut wenn es nicht so schlimm kommt als erwartet und die Politik wird uns schon noch erläutern wie schlimm es wirklich gewesen ist. Aber eben erst wenn die Maßnahmen greifen und sich Normalität im Alltag einstellt.
Was juckt ein faules Kreditvolumen von ein paar Billionen wenn die nicht wertgestellt werden müssen, was juckt die Kreditkartenkatastrophe in USA wenn man diese Fehlbeträge einfach ausradiert. Logisch gibts dann Inflation, aber das steuern wir auf gerade noch erträgliche x,x % und ein wenig Zahlenkosmetik und der Euro erscheint nur als Teure. Alles schon dagewesen.
Jedes Land der Welt hat Schulden bei einem anderen Land und weil jeder bei jedem in der Kreide steht und/oder davon abhängig ist das die Geld- und Warenströme kontinuirlich bleiben, wer sollte also den ersten Stein werfen.
Man wird sich weltweit durch die Stürme der Zeit schmuggeln und vielleicht hat dieser Umstand einen positiven Ausblick im Bezug auf Völkerverständigung. Wer weiss, daraus könnte die Welt gestärkt hervorgehen und eben nicht untergehen wie es jetzt unter rationellen mathematischen Grundsätzen aussieht. Wir werden sehen, ob die Staatchefs die physikalsichen Grundgesetze ausserkraft stetzen können, wollen tuen Sie ja, das zeigen Sie auch jeden Tag.
john says
die regelungen für banken und unternehmen können noch mehr gelockert und schön geredet werden.aber man darf nicht vergessen,das der mittelstand das rückrad der wirtschaft ist und einen grossen teil dessen kaufen,was grosskonzerne an maschinen und software herstellen.und wenn mittelstand hat nicht die möglichkeit sich schönzurechnen,da zählen nur fakten.ebenso werden viele konsumenten sich weiterhin zurückhalten,teilweise weil sie es müssen,daran wird sich kurzfristig nix ändern.also bei mir ist nach wie vor voll der daumen nach unten gerichtet.
SirTP says
War vorhin mal auf mobile.de und sehe dass Neuwagenpreise fallen!
Zumindest bei Seat.
john says
das sieht doch schonmal ganz gut aus.erholt sich der dax bis zu den zahlen von boa gegen 13 Uhr nicht,dann wirds weiter abwärts gehen,was aus meiner sicht mehr als wünschenswert ist