Gute Nachrichten kommen von der britischen Insel, so dpa-AFX im Bericht von 09:35 Uhr, unter Beteilung des Informationsdienstes Scoach:
Eine weitere positive Nachricht kam von der Bank of England. Die BoE hielt die erste von vier angekündigten Auktionen im Geldmarkt ab, dabei hätten sich die Banken theoretisch bis zu 10 Mrd. Pfund fur 3 Monate leihen können, aber keine der beteiligten Banken gab ein Gebot ab. Die Geldmarktzinsen sind seit der Ankundigung der Auktion von 6,75 auf 6,3 Prozent gefallen. Damit deutet sich eine Normalisierung im Interbankhandel an. Die Erleichterung druckte sich im Kauf einiger Bankaktien aus …
Tja … wenn die Banken kein Geld brauchen, während vor ein paar Wochen noch viele Milliarden fehlten, ist das wirklich ein positives Signal.
Andererseits gibt es an der Börse immer zwei Seiten: Es ist auch das Gegenteil des oben beschriebenen Szenarios möglich.
Es bliebe die Frage zu prüfen, ob die Bank of England wirklich froh sein, wenn der Markt eine weitere Verschuldung ablehnt. Möglicherweise ist er so tief in eigenen Problemen vergraben, dass zusätzliche Kredite unbezahlbar geworden sind. Das wäre dann allerdings keine Rückkehr zur Normalität, sondern würde anhaltende Spannung signalisieren.
Es bleibt ratsam, die Märkte mit kritischem Blick zu beobachten.
notabene says
Guten Morgen Herr Schmidt,
möchte dazu mal folgenden Denkanstoß aus der FTD geben:
„fürchtet, dass die Entwicklung auf der iberischen Halbinsel in einer weiteren Hypothekenkrise münden werde. Denn 97 Prozent aller Baugelddarlehen in Spanien wurden mit variablen Zinssätzen vergeben. Insgesamt rund 700 Mrd. Euro an Hypothekenkrediten haben spanische Banken verbrieft und verkauft.“
Vollständiger Artikel:
WehWehWeh.ftd.de/boersen_maerkte/marktberichte/258322.html?p=1
Der spanische Immobilienmarkt hat enorme Probleme, mal sehen wann diese Sau durch das Dorf getrieben wird. Wir sind ziemlich nahe am ATH, ich kann mir nicht vorstellen, dass wir da so ohne weiteres zur Tagesordnung und neuen Hochs aufbrechen!
Vielleicht mag in den USA schon viel eingepreist sein, in Europa ist es das m.E. noch nicht. Ich könnte mir daher gut vorstellen, dass die amerikanischen Märkte die europäischen in den nächsten Monaten outperformen werden…
notabene
Gert Schmidt, Trend Gedanken Herausgeber, Moving Markets Depot says
GANZ SPANIEN hat ein Problem: Die niedrigen EZB Zinsen zur Euro-Einführung sorgten für das Wachstum, weil die Spanier früher nur die hohen Zinsen kannten.
Das ist das bekannte Hypothekenproblem (variable Zinsen, niedrige EK-Quote usw.).
Weiter gedacht: Auch das Wirtschaftswachstum, mehr Arbeitsplätze usw. wurden dadurch angefacht, zumal Spanien früher mal das Niedriglohnland Europas war.
Wegen der gestiegenen Löhne und Produktpreise ist die spanische Wirtschaft gegenüber OSTEUROPA nicht mehr konkurrenzfähig.
Dass dort im August die Preise weniger stark kletterten, wurde zwar von den Märkten bejubelt. Aber ich werte das als Auftakt zu schwachem Wachstum.
Es wird die iberische Halbinsel gleich von zwei Seiten in die Mangel genommen: Hypothekenproblem + Wirtschaftswachstum.
notabene says
Da sind wir uns also einig, Spanien hat mehrere Probleme…
Nun frage ich mich eben, wo diese 700 Milliarden Euro verbriefter Hypotheken stecken. Welche Bank sitzt auf diesen Papieren? Da steht auch Abschreibungsbedarf an! So wird das spanische Problem (analog zum amerikanischen) auch zum europäischen Problem – und es würde mich nicht wundern, wenn hier auch wieder deutsche Banken mit im Boot sind…
Gert Schmidt, Trend Gedanken Herausgeber, Moving Markets Depot says
Die 700 Mrd. Euro wurden weiterverkauft und dürften die Bankenbilanzen nicht belasten – jedenfalls nicht direkt.
Deren Tochtergesellschaften, Fonds, deutschen Landesbanken – alldie haben das Problem, dass sie ggf. darauf sitzen bleiben.
Und das hat Konsequenzen für die spanischen Banken, denn sie können ihre Risiken künftig nicht mehr weiterverkaufen, sondern sie bleiben in den eigenen Büchern. Die Zeit der intensiven Kreditvergabe wäre damit vorbei – back to the roots im Bankengeschäft.
Auch die Versicherungen haben ihre Risiken verkauft, um Liquidität zu gewinnen, bzw. weniger anfällige Bilanzen zu haben. Bin gespannt, ob der Markt für Versicherungsrisiken auch noch zusammen bricht. Das könnte auch an der bislang noch überragenden Rendite der Münchener Rück sägen.
Oceanstar says
Ich grübele schon länger an der Frage herum, warum sich das System USA eigentlich so lange über Wasser halten kann (und da bin ich wohl nicht der einzige). Großes Außenhandelsbilanzdefizit, geschöntes Wachstum, sinkende Inlandsproduktion, Dienstleistungsgesellschaft etc. Von welchem Geld leben die? Wo ist der unbekannte Summand in der Gleichung?
Kürzlich sah ich ein Interview mit Hendrik Leber von Acatis. Er wunderte sich, dass sich Unternehmen kaum mehr über den Aktienmarkt refinanzieren, sprich neue Unternehmen an die Börse gehen. In seinen Augen ist dies positiv für die Börse, da ja die Zahl der Aktien abnimmt durch verminderten Zufluss von Neuemissionen und vermehrte Aktienrückkaufprogramme der etablierten Aktiengesellschaften. In dieser Gleichung trifft vermindertes Angebot auf gleiche Nachfrage, ergo steigt der Preis von Aktien. Hört sich auch plausibel an. So argumentiert ja auch Ken Fischer. Und um ihn auch gleich zu zitieren: „Sehen, was andere nicht sehen“: So fiel bei mir der Groschen, dass hier die Unbekannte liegen könnte. So wie Deutschland fleißig Maschinen und Autos produziert und exportiert, so produzieren die USA ganz andere Dinge (mal abgesehen von Dollarscheinen und Finanzderivaten, was bei dieser Betrachtung auch wichtig ist). Sie produzieren ganze Firmen! Das Umfeld für Start-ups und der Gründergeist ist dort ein anderer als hier in Deutschland, das muss man einfach neidlos anerkennen. Diese neuen Firmen wuchsen, gedeihten und gingen an die Börse. Als sie größer und erfolgreicher wurden, stieg der Kurs ihrer Aktien, Ausländer wurden aufmerksam, fingen an zu kaufen und so ging es weiter nach oben. Wir alle kennen sie, Ebay, Google, Blackstone etc. Da gibt es in Deutschland kaum etwas vergleichbares, die SAP Story ist schon ziemlich alt und die ganzen Solarfirmen sind nun auch keine Weltmacht. Im Gegenteil, deutsche Firmen werden ja eher für´n Appel und ´n Ei verramscht. Die USA „produzieren“ und verkaufen Firmen und dadurch wird wieder viel Geld ins Land zurück gespült.
So, jetzt wieder zurück zu Hendrik Leber. Neuerdings produzieren die USA kaum noch Firmen. Die Ausländer können diese dementsprechend auch nicht kaufen und die Reimporte an Finanzmitteln sinken ja gerade auch entsprechend. Der Wert hingegen der Aktien ist jedoch durch die Verknappung nicht ganz so gestiegen, wie von Hendrik Leber erwartet. Hierzu wäre mal ein Chart hilfreich, der S&P500 in Euro oder gegen den Dollar Index zeigt. Eine Bitte an die Mitleser: Kann man das irgendwo frei im Netz finden?
Ich habe den Eindruck, dass die USA momentan sogar von drei Seiten in die Zange genommen werden: 1. steigende Inflation durch fallenden Dollar 2. sinkendes Wachstum bis hin zur Rezession (also sinkende Produktion von halbwegs realen Gütern) 3. stark sinkende Produktion von Firmen.
Firmen werden heute anderswo produziert (China, Hongkong, Indien…), leibhaftige Güter sowieso. Was bleibt da noch? Den Greenback samt der Derivate will auch keiner mehr haben. Muß man long in den USA sein? Vielleicht eher nicht. Das Kapital wird in Zukunft eher nach Asien wandern. Die Leber-Gleichung könnte nicht aufgehen.
Ich sah gestern Herrn Bernecker auf N-TV. Es sagt in etwa so etwas wie „Aktien jetzt kaufen, die Jahresendrallye und Jahresanfangsrallye steht bevor. Wenn die Fed die Zinsen senkt, dann gehen die Kurse nach oben.“ Und dann „das war immer so“. Hier wurde ich dann wirklich hellhörig. Alle Marktteilnehmer fahren wieder diesen alten Automatismus. Zu recht?
Jutta says
@notabene
was heißt hier eingepreist. Der Dow ist nahe an seinem Alltime High von 14.000 Punkten. Von Einpreisung ist hier keine Spur!
Durch die Zinssenkung der FED angestoßen, spekulieren die Börsen auf weitere Zinssenkungen, wenn nur genügend schlechte Zahlen zur Wirtschaft veröffentlicht werden.
Auslöser sind zwar die ausgeflippten Investment Banken, mit ihren für den Zweck der Verschleierung extra geschaffenenen Kreditderivaten, die einfach an den Milliarden Übernahmen von Private Equity Firmen verdienen wollten ohne ein Risiko dabei einzugehen.
Auch die Hypothekenbanken haben sich am Kreditverkauf in großem Stil bedient und damit gute Provisionen verdient und nebenbei den Immobilien Markt damit aufgeblasen.
Die FED hat keine Wahl, sie muß diesen provisionsgeilen Banken aus der Klemme helfen, um nicht die Wirtschaft mit absaufen zu lassen. Eine vertrackte Situation.
Für den Dax bedeutet das erst einmal eine Verschnaufpause mit Trend nach oben. Wie lange ist schwierig zu beurteilen. Solange sich die Amerikaner auf Zinssenkungen freuen, freut man sich einfach mit.
Schwieriger wird die Sache z.B. für die Automobil Industrie wg. steigender Rohstoffpreise, steigendem Euro und steigenden Kosten verursacht durch die Politik.
P.T. says
Oceanstar, ein sehr interessanter Beitrag.
Die Amerikaner und der Dollar sind schon häufig totgesagt worden.
Aber
Die Amis dominieren nach wie vor die Film- und Medienindustrie: Kinoblockbuster und Musik.
Auch Software und Technologie sind trotz Asienkonkurrenz vorne dabei. Ich erwähne nur den Apple Ipod und die Dominanz Microsofts und von Intel.
Auch die Finanzindustrie ist weltweit führend. Trotz Subprime Krise wackeln doch nur die europäischen Banken, IKB ,Sachsen LB, Northern Rock… Goldman Sachs die den Schrott anscheinend erfolgreich an uns Europäer weiterverkauft haben strotzen vor Gewinnen.
Selbst im Flugzeugbau beobachte ich interessantes. Vor 1-2 Jahre sah es so aus dass die ureuropäische Airbus endlich den Erzrivalen Boing überflügelt hatte und nach mit dem Riesenjumbo A380 den großen Wurf landet.
Boing hingegen konzentrierte sich nur auf den kleinen und wendigen Dreamliner und konnte dem A380 nichts entgegenstellen.
Wie sieht es jetzt aus? Airbus macht nur noch Negatischlagzeilen und Boing steht glänzend da.
Ein weiterer Punkt. Die USA ist Weltmeister im Exportieren von Träumen und Marken. Starbucks, Procter&Gamble, Johnson&Johnson, Coca Cola, Pizza Hut, McDonalds, Wal-Mart expandieren und wachsen wie nie.
Die Globalisierung und die Nachfrage von Indien und China lässt genau diese US-Konzerne profitieren – und der schwache Dollar wirkt noch positiv dazu.
Auch Pharma mit Pfizer und Co. verkauft Gesundheit an die ganze Welt.
Das waren nur ein paar Gedanken von mir. Ich kümmere mich ungern um Makrothemen. Ich schau mir lieber die einzelnen Unternehmen an. Und da muss ich sagen, hat USA momentan eine Menge zu bieten. Ich habe die letzten Monate genutzt und kräftig Berkshire Hathaway, Wal-Mart und Johnson&Johnson aufgestockt.
Diese Unternehmen sind nicht zu vergleichen mit den europäischen. Wenn man sich die Kennzahlen auf 10 Jahressicht anschaut, sieht man bei den erwähnten Unternehmen kontinuierliche Buchwersteigerungen, hohe Eigenkapitalrenditen und hohe Margen. Die Managementeffizienz ist unschlagbar. Außerdem sinken die Zinsen in den USA, das erhöht die Attraktivität umso mehr.
Inflation ist natürlich ein Thema, aber gerade die Unternhemn die nicht kapital- und anlagenintensiv sind profitieren von der Inflation. Coca Cola, Starbucks oder P&G können ihre Preise leicht erhöhen und Preissteigerungen überproportional weitergeben. Ein deutscher Maschinenbauer oder Automobilzulieferer der alle paar Jahre seinen Produktionspark erneuern muss und viel in Forschung und Entwicklung investieren muss, hat viel mehr unter der Inflation zu leiden.
Kommen wir zum kritischsten Punkt, der Dollar. Der bekommt zwar von allen Seiten Druck. Aber vergessen wir nicht, dass der Euro genauso Papiergeld ist, dass die europäischen Zinsen noch niedriger sind. Dass die M3 Geldmenge auch und gerade im Euroland exorbitant steigt.
Der Euro ist m.E. überbewertet. Die Kaufkraft ist sehr hoch. Ein Woche Urlaub im Ferienhaus in Florida ist mittlerweile wesentlich billiger als 1 Woche im 2 Zimmer Appartement am Gardasee.
Die Kanadier fahren auch schon rüber in die USA zum Einkaufen.
Das heißt, ich denke die Chancen für eine Trendwende stehen gut. Der Dollar wird wieder steigen und amerikanische Markenunternehmen auch.
musiraco says
Hallo, ich möchte nur bemerken, dass in den letzten Jahren die Märkte den fallenden Zinsen mit etwas Verzögerung hinterhergefallen sind. Muss ja nicht wieder so sein und wenn doch – nicht dieses Jahr 😉 Schönes WE an Alle!
börsentiger says
Alle Anzeichen deuten darauf hin, dass die Weltwirtschaft demnächst wieder in den grünen Bereich kommt. Öl und Euro dürften bald einmal konsolidieren, da die Kennzahlen auf überkauft stehen und wenn sogar Warren Buffett beim krachenden Hedge Fonds- und Hypotheken-Haus Bear Sterns einsteigt, dürfte eine Übertreibung nach unten auf der Hand liegen.
Buffett ist ja bekanntlich ein kühler Rechner und kein von Emotionen getriebener Spekulant.
Damian says
@börsentiger
Hat Buffett dies bestätigt? Ich habe ziemlich viel von ihm gelesen und es passt eigentlich nicht in sein Verhaltensmuster.
Sorry, ich kann mir nicht vorstellen, wie die US Wirtschaft mit dieser Hausmiesere, und da stehen wir erst am Anfang, in den nächsten Jahren gut laufen soll. Ich bleibe bei meiner Prognose, die eine Rezession in US vorsieht.
P.T. says
Hallo Damian.
Buffett hat dies nicht bestätigt.
Es gab wohl Gespräche Anfang September als der Kurs fast 20% tiefer stand als jetzt. Buffett spielt ab und zu mal Bridge mit dem Bear Stearns Chef. Und Buffett sucht Kaufgelegenheiten im Finanzsektor. Bei Wells Fargo und Banc Of America hat er ja schon kräftig gekauft.
Aber ob er bei Bear Stearns ist wirklich fraglich. Die gleichen Gerüchte gab es bei Countrywide Financial. Schließlich war es Banc of America die gekauft hat. Hier könnte es ebenso sein.
Oceanstar says
P.T., gute Gedanken. Im Marketing sind uns die Amerikaner wirklich meilenweit voraus. Sei es Marken, Lebensgefühl oder Marketing zum Land selbst. Sie sind halt weniger bescheiden als wir. Ganz klar gibt es viele hervorragende Unternehmen, die auch in den kommenden Jahren ihren Weg machen werden. Insbesondere gerade die international aufgestellten. Dort ist Umsatzgenerierung und Fertigung weltweit. Der I-Pod kommt ja auch aus China. Sie werden wohl auch gerade deshalb wachsen, weil sie ihre Hauptmärkte außerhalb Chinas haben.
Die Boeing und Airbus Geschichte beobachte ich auch interessiert. Als Ingenieur ziehe ich meinen Hut vor beiden Unternehmen. Flugzeuge sind wohl mit die technisch komplexesten Gebilde auf dieser Welt. So bin ich auch gespannt, wie die Dreamliner Story weitergeht. Das Rollout wurde ja schon verschoben. Das Flugzeug strotzt nur so vor technischen Neuerungen. Andererseits hat Boeing seit weit über 10 Jahren kein neues Flugzeug mehr auf den Markt gebracht. Das würde mir schon ein wenig die Schweißperlen auf die Stirn treiben. In der Regel führt so etwas zu Rückschlägen. Bin mal gespannt, wann sich der erste Dreamliner wirklich mit zahlenden Passagieren in die Lüfte erhebt. Und die 747 hat als Cash cow ausgedient – zu alt und kein Alleinstellungsmerkmal mehr. Vielleicht lautet die gute Trading Idee ja bald Spreadtrade EADS long – Boeing short.
Was mir generell Sorgen macht, ist die wirtschaftliche Gesamtverfassung der USA. Wenn man so durchs Internet surft, stellt man folgendes fest: All diejenigen, die eine Rezession für wahrscheinlich halten, haben einen Koffer voller Argumente. Jede Menge Charts und Indikatoren zum Atem der Wirtschaft. Die große Mehrheit dieser Indikatoren zeigt abwärts, zum Teil massiv mit all-time high. Diejenigen, die eine sanfte Landung und Erholung prognostizieren, haben nichts weiter im Gepäck als die Hoffnung und den Reflex „wenn die FED eingreift, wird alles gut“. Hier fehlen mir die harten Fakten und die Zahlen. Bin halt von Hause aus mehr auf Daten fixiert. Ich glaube Diagrammen, abgeleitet von einer vernünftigen Datenbasis, halt mehr als warmen Worten. Mir scheint hier eine starke Schere zu klaffen zwischen dem Schein und dem Sein. Da sich die Realität der Wirtschaft wohl kaum an den Wertpapiermarkt anpassen kann, sollte das wohl irgendwann umgekehrt passieren. Genau dies Reden „der Aktienmarkt kann nicht fallen“, „diesmal ist es anders“ , „Liquidität muß irgendwohin“…, hat man das nicht früher schon mal gehört? Das macht mich so stutzig!
Es scheint, dass das 21. Jahrhundert das asiatische wird. Der Einfluß der USA wird schwinden, politisch als auch ökonomisch. Auch der Krieg des 21. Jahrhunderts ist keiner mehr mit Kanonenkugeln und Pulverdampf. Es ist ein Krieg der Witschaften und der hat längst begonnen. Ich glaube, die USA haben mit ihrer Kriegsmaschinerie aufs falsche Pferd gesetzt. Man schaue nur, wie China Afrika „erobert“, um sich Ressourcen zu sicher.
@all: Ein tolles Forum hier, wirklich gute Beiträge und respektvoller Umgang. Nur GS könnte in letzter Zeit öfter posten zum Atem des Marktes.
Ichitaka und Herbert, Strategie der TG Leser, eigenes Depot says
So eine spannende Runde hier…
Ich bin auch beeindruckt, wie die US- Wirtschaft immer wieder aus einer Krise erstarkt hervorgeht. Hier wurden schon mehrere Punkte genannt.
1. Der Export von guten Ideen/Träumen bzw. von Startup Unternehmen, die dann zu Weltkonzernen aufsteigen. Mir fällt da spontan nicht eine Story aus China oder Indien ein. Auch Europa hat nur wenige Beispiele davon im Vergleich zu den USA.
2. Der Verkauf von Finanzprodukten. Einfach genial, wie sie auch diesmal fein raus sind. Diese Rammschkredite haben Idioten in der ganzen Welt gekauft. Warum sollte man sich da wundern, dass die US- Finanzwirtschaft kaum einen Schaden an diesen platzenden Krediten nimmt?!
3. Und natürlich der Dollar. Ich sehe nur eine wirklich ernsthafte Gefahr für den Dollar. Eine politisch motivierte Attacke Chinas mit Hilfe seiner Devisenreserven. Derzeit sind die KP Funktionäre weit davon entfernt. Es wäre nicht in ihrem eigenen Interesse dies zu tun und ob es das je sein wird, ist eine andere Frage. Die Dollarbullen sind rar geworden. Die Eurobullen dagegen wieder mehr.
4. Von einer Rezession ist die US- Wirtschaft noch weit entfernt. Die Zinsen sind dafür kein guter Maßstab, so wenig wie das Außenhandelsdefizit für sich genommen. Rezession ist ja ein geflügelter Begriff. Hart für sich genommen wird für die Beurteilung einer Rezession vor allem das BIP herangezogen. Das US- BIP und andere Frühindikatoren zum Wirtschaftswachstum zeigen weder Rezession noch Boom an. Sie weisen auf moderates Wachstum hin. Zyklisch gesehen kann es von hier aus sowohl rauf, als auch runnter gehen. Die nächsten Monate werden Erkenntnis bringen.
Ich gewinne den Eindruck, dass wir noch eine Runde drehen werden, bevor es wirklich zum Rückgang kommt. Die Hypthekenkrise jedenfalls war nur ein Warnschuss, als Auslöser für eine Rezession taugt sie kaum. Darüber hinaus wurde sie ja erfolgreich verkauft. Die Risiken der faulen Kredite, die Gesamtmenge Kredite, die da platzen ist eh keine wirklich große Menge, die Risiken wurden perfekt in der Welt verteilt; diversifiziert könnte man auch sagen. Die ohnehin derzeit starke Weltkonjunktur wird diese Belastung aushalten…
…und weiter gehts.
Denn totgesagte leben länger.
Ichitaka und Herbert, Strategie der TG Leser, eigenes Depot says
So eine spannende Runde hier…
Ich bin auch beeindruckt, wie die US- Wirtschaft immer wieder aus einer Krise erstarkt hervorgeht. Hier wurden schon mehrere Punkte genannt.
1. Der Export von guten Ideen/Träumen bzw. von Startup Unternehmen, die dann zu Weltkonzernen aufsteigen. Mir fällt da spontan nicht eine Story aus China oder Indien ein. Auch Europa hat nur wenige Beispiele davon im Vergleich zu den USA.
2. Der Verkauf von Finanzprodukten. Einfach genial, wie sie auch diesmal fein raus sind. Diese Rammschkredite haben Idioten in der ganzen Welt gekauft. Warum sollte man sich da wundern, dass die US- Finanzwirtschaft kaum einen Schaden an diesen platzenden Krediten nimmt?!
3. Und natürlich der Dollar. Ich sehe nur eine wirklich ernsthafte Gefahr für den Dollar. Eine politisch motivierte Attacke Chinas mit Hilfe seiner Devisenreserven. Derzeit sind die KP Funktionäre weit davon entfernt. Es wäre nicht in ihrem eigenen Interesse dies zu tun und ob es das je sein wird, ist eine andere Frage. Die Dollarbullen sind rar geworden. Die Eurobullen dagegen wieder mehr.
4. Von einer Rezession ist die US- Wirtschaft noch weit entfernt. Die Zinsen sind dafür kein guter Maßstab, so wenig wie das Außenhandelsdefizit für sich genommen. Rezession ist ja ein geflügelter Begriff. Hart für sich genommen wird für die Beurteilung einer Rezession vor allem das BIP herangezogen. Das US- BIP und andere Frühindikatoren zum Wirtschaftswachstum zeigen weder Rezession noch Boom an. Sie weisen auf moderates Wachstum hin. Zyklisch gesehen kann es von hier aus sowohl rauf, als auch runnter gehen. Die nächsten Monate werden Erkenntnis bringen.
Ich gewinne den Eindruck, dass wir noch eine Runde drehen werden, bevor es wirklich zum Rückgang kommt. Die Hypthekenkrise jedenfalls war nur ein Warnschuss, als Auslöser für eine Rezession taugt sie kaum. Darüber hinaus wurde sie ja erfolgreich verkauft. Die Risiken der faulen Kredite, die Gesamtmenge Kredite, die da platzen ist eh keine wirklich große Menge, die Risiken wurden perfekt in der Welt verteilt; diversifiziert könnte man auch sagen. Die ohnehin derzeit starke Weltkonjunktur wird diese Belastung aushalten…
…und weiter gehts.
Denn totgesagte leben länger.
Ichitaka und Herbert, Strategie der TG Leser, eigenes Depot says
So eine spannende Runde hier…
Ich bin auch beeindruckt, wie die US- Wirtschaft immer wieder aus einer Krise erstarkt hervorgeht. Hier wurden schon mehrere Punkte genannt.
1. Der Export von guten Ideen/Träumen bzw. von Startup Unternehmen, die dann zu Weltkonzernen aufsteigen. Mir fällt da spontan nicht eine Story aus China oder Indien ein. Auch Europa hat nur wenige Beispiele davon im Vergleich zu den USA.
2. Der Verkauf von Finanzprodukten. Einfach genial, wie sie auch diesmal fein raus sind. Diese Rammschkredite haben Idioten in der ganzen Welt gekauft. Warum sollte man sich da wundern, dass die US- Finanzwirtschaft kaum einen Schaden an diesen platzenden Krediten nimmt?!
3. Und natürlich der Dollar. Ich sehe nur eine wirklich ernsthafte Gefahr für den Dollar. Eine politisch motivierte Attacke Chinas mit Hilfe seiner Devisenreserven. Derzeit sind die KP Funktionäre weit davon entfernt. Es wäre nicht in ihrem eigenen Interesse dies zu tun und ob es das je sein wird, ist eine andere Frage. Die Dollarbullen sind rar geworden. Die Eurobullen dagegen wieder mehr.
4. Von einer Rezession ist die US- Wirtschaft noch weit entfernt. Die Zinsen sind dafür kein guter Maßstab, so wenig wie das Außenhandelsdefizit für sich genommen. Rezession ist ja ein geflügelter Begriff. Hart für sich genommen wird für die Beurteilung einer Rezession vor allem das BIP herangezogen. Das US- BIP und andere Frühindikatoren zum Wirtschaftswachstum zeigen weder Rezession noch Boom an. Sie weisen auf moderates Wachstum hin. Zyklisch gesehen kann es von hier aus sowohl rauf, als auch runnter gehen. Die nächsten Monate werden Erkenntnis bringen.
Ich gewinne den Eindruck, dass wir noch eine Runde drehen werden, bevor es wirklich zum Rückgang kommt. Die Hypthekenkrise jedenfalls war nur ein Warnschuss, als Auslöser für eine Rezession taugt sie kaum. Darüber hinaus wurde sie ja erfolgreich verkauft. Die Risiken der faulen Kredite, die Gesamtmenge Kredite, die da platzen ist eh keine wirklich große Menge, die Risiken wurden perfekt in der Welt verteilt; diversifiziert könnte man auch sagen. Die ohnehin derzeit starke Weltkonjunktur wird diese Belastung aushalten…
…und weiter gehts.
Denn totgesagte leben länger.
Jutta says
@P.T.
zu Dreamliner von Boing:
„Wir haben unser Ziel erreicht“, behauptet Mike Bair, Boeing-Vizepräsident und Chef des 787-Programms: „Dieses Flugzeug verbraucht 20 Prozent weniger Kraftstoff, und zwar durch neuartige Triebwerke, einer verbesserten Aerodynamik, besseren Betriebssystemen und dank der Verwendung von 80 Prozent an Verbundstoffen und nur 20 Prozent Aluminium für den Rumpf.“ Das, sagt Bair, sei eine „revolutionäre Entwicklung“.
Die erste Version (787- 8), die nach jetziger Planung ab Mai 2008 ausgeliefert wird, soll je nach Ausstattung 210 bis 250 Passagiere transportieren können. Die Reichweite der Maschine beträgt bis zu 15.200 Kilometer. 2010 soll eine längere Version (787- 9) für bis zu 290 Passagiere sowie eine Kurzstrecken- Version (787- 3) für maximal 5650 Kilometer und 330 Passagiere auf den Markt kommen.
Was ist der Unterschied zwischen Boing und EADS?
Boing ist eine durch und durch private Firma, ein Management, ein Vorstand und eine Verwaltung.
EADS ist ein Konglomerat aus verschiedenen privaten und staatlichen Eignern. Es spielen zu viele Machtinteressen der verschiedensten Art eine Rolle (siehe Frankreich).
Die Firma hat zwar gute Ingenieure, aber zuviele politische Stolpersteine am Hals. Das ist auch der Grund für die Verzögerung des A380. Was nutzt gute Technik, wenn der Rest nicht stimmt.
Damian says
Interesanter Artikel zu der Bear Sterns Buffett Geschichte:
http://www.bloomberg.com/apps/news?pid=20601039&sid=aLktOvGugNN0&