Es sah gestern optimal aus: Nach einem Durchbruch nach unten fingen sich die Märkte, um dann nach oben zu beschleunigen. Fallende Kurse – Bärenfalle – Aufwärts: Genau so sieht die perfekte Bodenbildung aus.
Aber wir wissen, dass die Börse nicht perfekt ist. Leider folgt sie nicht immer den typischen Mustern – zumal an fallenden und steigenden Kursen viel Verantwortung hängt.
- Steigen die Kurse zu schnell, werden Spieler angelockt, die hohe Risiken eingehen.
- Fallen die Kurse zu tief, bleiben zwar die „wilden“ Spekulanten weg, aber die Volkswirtschaft kann geschädigt werden.
Mit der Vorgabe setzt sich die amerikanische Notenbank auseinander, die seit 1987 und insbesondere seit 2000ff. die Verantwortung übernommen hat: Sie will die Märkte mit einer Fernsteuerung durch allerlei Gefahren steuern.
Deshalb erscheint es gut möglich, dass sie heute Abend überrascht. Alles erscheint möglich: Sowohl eine sorgfältig formulierte Warnung an die Märkte als auch ein beschwichtigendes Statement.
Was die Märkte anschließend daraus machen, unterliegt eigenen Gesetzen. Eine Bodenbildung liegt in der Luft. Dennoch können Aktien noch einmal abtauchen – weil es die führenden Finanzstrategen so wollen.
In einer solchen Situation ohne Hebel auf steigende Kurse zu setzen, entspannt gestresste Anlegernerven. Es gibt bessere Kaufgelegenheiten für spekulative Derivate.
der_mit_dem_Dax_tanzt says
Der Markt wird aber immer frustrierter, da er nicht so recht vom Fleck kommt die Anleger spüren das. Jetzt geht es doch mehr um die Moral als um tägliche Kurse. Die Indikatoren können aber dies doch nicht darstellen?
Gert Schmidt, Trend Gedanken Herausgeber, Moving Markets Depot says
Die Moving Markets Indikatoren zeigen viele spannende Entwicklungen. Deshalb bin ich zurzeit genauso gespannt wie Sie, wann der nächste günstige Einstiegspunkt kommt.
Als erfahrener Mitleser haben Sie doch sicher auf die A/D-Linie des DAX geachtet? Da gab es am Nachmittag ein schönes Kaufsignal.
Das ist ein Indikator, den man im Aufwärtstrend praktisch nicht aus den Augen verlieren darf:
http://www.movingmarkets.de/
john says
ich habs heute abend ein bisschen verpasst,bin bei einem bekannten hängengeblieben und seh jetzt erst was so passiert ist.mein short war ja gut im plus,hätte ich dann absichern können,jetzt hat er federn gelassen.naja,mal sehen was morgen so passiert.zur zeit siehts ja den futurs nach positiv für den markt aus.
Gert Schmidt, Trend Gedanken Herausgeber, Moving Markets Depot says
Es wird noch weitere Gelegenheiten geben. Achten Sie auf die Marktmechanik der A/D-Linie:
http://www.movingmarkets.de
Hier ist ein historisches Beispiel von Februar 2005 bis Februar 2006:
http://www.movingmarkets.de/images/20050225_daxi.gif
Sie sehen, dass negative Divergenzen der Indikatoren (sie bleiben schwächer als der DAX) den Aufwärtstrend erhalten.
Die Marktmechanik können Sie anhand der Moving Markets Indikatoren detaillierter untersuchen und fortlaufend beobachten.
john says
ich habe eben meine shorts etwas aufgestockt,denke mal,das es heute ein minus-tag für die indices wird.es wäre ja mehr als verwunderlich,wenn die märkte einfach weiter steigen würden.selbst wenn die zinsen in den usa gesenkt werden,kommt das vielleicht schon etwas spät,ausserdem käme der dollar weiter unter druck und mit steigendem Euro würde das dem dax auch nicht gut tun.
MP says
anbei ein aktueller Chart von mir:
img405.imageshack.us/img405/9253/dax08082007wo4.jpg
was ist dazu zu sagen?: also prinzipiell befinden wir uns in einem (kurzfristigen?) Abwärtstrend. GD38, GD50 sind weit unterschritten und fallen selbst.
Im Abwärtstrend befinden wir uns in einer Art neutralen Zone.
Nach oben wird es interessant wenn der Kreuzwiderstand bei 7640 genommen wird. Am besten per Tagesschluß natürlich.
Nach unten droht Ungemach unterhalb des Bereichs von 7370.
Fazit: für long wäre mir das zu riskant, short würde ich aktuell auch zweimal drüber nachdenken, was ich allerdings nicht muß, weil ich schon short bin … mit leicht gemischten Gefühlen, gebe ich gerne zu.
JL says
Klasse MP. Sie lesen ja sicher auch ichitaka’s woechentliche Berichte auf lemminge. Meine kurzfristigen Puts neben langfristigen Calls halte ich z.Zt. auch noch. Wer hat denn kein mulmiges Gefuehl? Wird sicher bald klarer.
MP says
JL, danke. Ichitakas Wochenbericht kenne ich nicht, bitte um URL. Die Lemminge kenne ich – wo ist der Wochenbericht zu finden?
Für Long-Positionen kann ich aktuell wirklich nicht entscheiden. Auch weil die Lage so unentschlossen ist. Da könnte eine „schlechte Nachricht“ viel Chaos bewirken. Eine Nachricht, die vielleicht in der nun unterbrochenen Hausse untergegangen wäre. Vielleicht daß Ackermann sein DB-Prämiensparbuch verloren hat oder so ähnlich 🙂
Ich denke, daß in den letzten Tagen sehr viel Porzellan zerschmissen wurde und auch langfristige Indikatoren auf der weekly-Ebene nicht mehr sauber sind. Von daher würde ich erst wieder einsteigen, wenn z.B. das Hoch der letzten Woche (das sind diese ominösen 7632) genommen werden. Dann aber erstmal mit langfristigen Calls „am Geld“ rein.
Von daher bin ich derzeit von der Grundposition (eher) auf der Shortseite zu finden. Das gemischte Gefühl rührt auch daher, daß eine meiner Short-Positionen recht knapp bemessen ist …
ein ahnungsloser says
habe Thyssenkrupp (Empfehlung GS) gekauft und fühle mich jetzt ganz gut – meine Nerven sind für Zertifikate nicht geeignet, sofortige Schlafstörungen setzen ein der liebe Gott hat diese Anlageform für mich nichht eingeplant – Verluste sind die Regel. Aber jetzt mit Aktien auf steigende Kurse spekulieren finde ich erfolgversprechend.
Gert Schmidt, Trend Gedanken Herausgeber, Moving Markets Depot says
Man müsste mal eine Initiative „pro Aktie“ starten, um in den Vordergrund zu rücken, wer bei Zertifikaten und OS am meisten profitiert: die Banken.
Ich gönnen den Finanzhäusern ihren Gewinn. Aber es müsste wirklich mal eine breit angelegte Studie darüber erstellt werden, wie viel Geld vom Depot des Anlegers in Richtung Bank wandert.
Die Hoffnung auf hohe schnelle Gewinne oder sogar reich zu werden, dürfte oft leichtsinnig machen.
Im Vergleich dazu sind Aktien eine wohltuende Anlage für gestresste Anlegerseelen – noch dazu nützlich, wenn es z.B. um Arbeitsplätze in Deutschland und zukunftsfreundliche Erfindungen handelt. Dort ist ja der eigentliche Sinn der Börse angesiedelt.
Typ 17 says
@ MP
ich finde der trendkanal ist nicht sauber eingezeichnet. denke, der trend ist ein wenig steiler und berührt auf der oberseite das hoch der letzten woche. ist aber alles auslegungssache. bin auch der meinung, das erst der kreuzwiderstand (ca7580 – 7650) nach ober bestätigt werden muß. mal sehn ob heute soweit ist. hab vorhin meine calls mit 17,5%+ verkauft. eher mau, würd ich sagen. ich warte auf neue signale.
MP says
@Typ 17
ja, ich bin auch nicht so sehr glücklich mit dem Trendkanal. Eigentlich ist er sehr steil und dann haben wir auch noch nicht so viele Werte. Aber so mal als Orientierung soll es ausreichen …
Für mich wichtiger sind die GDs (für die Gesamtlage) und die eingezeichneten Widerstände und Unterstützungen.
Angenommen, der DAX humpelt weiterhin so auf der Stelle über Tage, dann würde der Kanal verlassen – aber nichts hätte sich geändert. Also, von daher eher die Linien.
Gert Schmidt, Trend Gedanken Herausgeber, Moving Markets Depot says
Hallo,
vielleicht sollten Sie sich doch noch einmal die Moving Markets Indikatoren anschauen. Ich weiss, Sie kennen sie schon nach dem Test letztes Jahr. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, Sie eines Tages doch noch bekehren zu können 😉
GD sind zwar oft nützlich. Aber genauso oft lassen sie offen, in welcher Richtung man handeln kann – besonders dann, wenn der Index zwischen zwei Marken liegt.
In Trendwendephasen müssen Trendfolgesysteme versagen. Das war bei der Top Bildung so und traf diesmal bei der Bodenbildung auch zu.
Habe selbst einige Jahre gebraucht, um das zu verstehen. Neuronale Netze, RSI Wilder/Levy, Coppock, Stochastik, MACD …. alles rauf und runter probiert und immer wieder optmimiert. Nie gab es langfristig konstante Ergebnisse.
Deshalb kam ich drauf, dass das „Geheimnis“ an anderen Stellen zu suchen ist – und so entstanden im Laufe der Jahre die Moving Markets Indikatoren.
Will nicht sagen, dass die Indikatoren fehlerlos sind. Es wird auch künftig wieder Verlustphasen und unsichere Situationen geben. Eine Gelddruckmaschine hat nur die US Notenbank. Aber vielleicht finden Sie ja doch die eine oder andere nützliche Information bei Moving Markets.
Schauen Sie doch mal herein …
MP says
>> In Trendwendephasen müssen Trendfolgesysteme versagen.
absolut korrekt. Was zum letzten Teil einer der Kernsätze der Suchttherapie führt: „… und gib mir die Fähigkeit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“ So oder so ähnlich.
Ich habe diesen Teil nicht leichtfertig zitiert, denn dieser Satz bzw. dieser Ausschnitt hat mit Suchttherapie meiner Meinung nicht ausschließlich zu etwas tun, sondern ist vielmehr ein Aspekt von Erfahrung und Lebensweisheit.
Wenn wir jeweils wüssten, in welcher Phase einer Veränderung wir stecken, wären die naheliegenden Entscheidungen viel einfacher und in Folge treffsicherer. Das gilt für die Börse, aber natürlich viel mehr für alle Bereiche des täglichen Lebens, des täglichen Daseins.
In 3 Monaten können wir uns drüber unterhalten, ob heute eine Seitwärtsphase ist bzw. war oder die Fortsetzung der Hausse oder der Beginn einer Baisse.
Gert Schmidt, Trend Gedanken Herausgeber, Moving Markets Depot says
Tja, das ist wahr.
Wenn wir das wüssten, könnten wir uns danach ein Sabbatjahr zur inneren Erleuchtung gönnen …
… obwohl … DANN brauchen wir es wohl nicht mehr.