Verkaufen will auch niemand wirklich, viele Anleger hoffen auf weiter steigende Kurse.
Sollte das zutreffen, wären die Top Bildung und bevorstehend fallende Notierungen treffend beschrieben. Denn nur wenn die Investitionsquote hoch ist und wenige Marktteilnehmer verkaufen, kommt es zu einer Abwärtsbewegung des Marktes.
Natürlich hatte die Autorin, Christine Bergmann, nicht den Abwärtstrend im Sinn, als sie den Bericht verfasste. Aber die kleine Zeile, auf den ersten Blick unauffällig und unscheinbar geschrieben, beschreibt wahrscheinlich sehr gut die Stimmung auf dem Parkett.
Die Ruhe vor dem Sturm
Plätschert der Markt einfach so dahin, steht etwas Großes bevor. Das signalisiert auch der Moving Markets Indikator DOID.
DOID = Durchschnittliche Ordergröße im DAX, angezeigt in EURO.
DOID zeigt an, wie groß eine durchschnittliche Order bei den 30 DAX-Werten ist. Fällt der Indikator, nimmt die Zahl der Kleinanleger zu bzw. halten sich die Profis zurück, was einen bevorstehenden Trendwechsel signalisieren kann.
Zurzeit notiert der Indikator auf dem niedrigsten Stand der vergangenen 12 Monate – sogar noch unter dem Niveau von Weihnachten 2006.
Entweder sammeln die Marktteilnehmer Kräfte für die nächste Rallye oder der DAX scheitert endgültig am 8.100/8.150 Punkte-Widerstand.
Stop Loss für alle DAX Short Positionen im Moving Markets Depot: 8.170.
U.M. says
DOID : Bei liquiden und über längere Zeit stabilen Märkten werden (grössere) Verkäufe oder Käufe gerne in kleinen Einheiten abgehandelt. Das fällt weniger auf, und erzeugt nicht so viele Fragen der Analysten. Deshalb ist dieser Wert auch immer im Kontext der aktuellen Marktlage zu lesen…
Die Offenlegungsregeln sind sonst schon hinderlich genug…
Dirk P. says
Es kursiert das Geruecht, dass viele der grossen Adressen Short unterwegs sind, und zwar indem sie vor Wochen 8.200 und 8.300 Eurex OS Calls leerverkauft haben.
Die Open Interest Rate ist so hoch wie noch nie.
Sie versuchen nun mit aller Macht den DAX unter diesem Stand zu halten, zum Juli-Verfallstag am Freitag.
Das erklaert auch die komische Entwicklung gegenueber der Wall Street. Fazit: klappt die Strategie nicht und deckt sich der erste ein, duerfte es zu einer kolossalen Short Squeeze kommen die eine supersteile Fahnenstange erzeugen wuerde.
Daher finde ich es riskant in so einer Lage zu shorten.
Es ist als ob man im Casino auf rot oder schwarz setzt.
Hab mir in einer aehnlichen Situation am Mai Verfallstag ordentlich die Finger verbrannt.
Herr Schmidt, moegen Sie auch recht haben, und ich goenne es Ihnen und allen Shorties natuerlich, aber es hat in den letzten 6 Wochen bessere Ausgangspunkte gegeben um zu Shorten und den Trade im Gewinn zu schliessen, meine ich.
Gert Schmidt, Trend Gedanken Herausgeber, Moving Markets Depot says
Fahnenstange im schimmsten Fall für das Short Szenario möglich. Denn in den vergangenen Wochen signalisierte ein schwacher DOID Wert jedesmal einen unteren Wendepunkt, bzw. dieses „Kräfte sammeln“ oder „Zurückhaltung üben“ vor dem nächsten Anstieg.
Gilt das Muster der Vorwochen weiterhin, also …
> hohe Investitionsquote >
> Hasardeur Aktien legen zu >
> weitere Umschichtungen in Richtung Aufwärtstrend Aktien >
> Zurückhaltung vor dem Ausbruch nach oben
… dann dürfte der DAX auch weiter zulegen z.B. in der von Ihnen beschriebenen Form einer Fahnenstange. Deshalb Stop Loss für die Shorts bei 8.170 Punkten.
Aber das Short Szenario geht vom Gegenteil aus:
All die mobilisierten Gelder der Optimisten reichen nicht aus, um den Markt weiter nach oben zu ziehen. Deshalb werden die Short Zertifikate gehalten.
Jutta says
Thomas Grüner unterstützt die Meinung von Dirk P. und schreibt von einer “ Bösen Bärenklatsche „.
Jutta says
@Dirk P.
dies würde auch erklären warum Siemens so gedrückt ist minus 1,47 %.
Als größtes Schwergewicht im Dax, ist dieser Wert gut geeignet um den Markt in die gewünschte Richtung zu schieben.
Mike says
@ Jutta.
buero-dr-schulz.de ist sonst ein Bulle vom feinsten
seine Wochenprognose diesmal eher richtung 7800 …
Schwer zu sagen wie es weitergeht …
Bin aber leicht short…
Gert Schmidt, Trend Gedanken Herausgeber, Moving Markets Depot says
Die auf der Dr. Schulz-Seite dargestellte Grafik mit dem Abstand des DAX zur 200 Tage-Linie passt zum Short Szenario.
http://www.buero-dr-schulz.de/dax.htm
Bin ja kein Fan von Trendfolgesystemen jeglicher Art … aber dieser Chart hat was. Sogar das schwache Moving Markets Momentum sieht erschöpft aus
http://www.movingmarkets.de/trends/charts/daxtrend.php
Das erinnert mich an Herbst 2006, als in der Öffentlichkeit publizierende technische Analysten Ende Oktober vor dem Ende des Aufschwungs warnten – ebenfalls auf der Basis von MACD & Co. Die Moving Markets Indikatoren zeigten zu dem Zeitpunkt aufwärts.
Wenn heute Moving Markets Indikatoren und Trendfolgesysteme abwärts zeigen, löst es bei mir innerlich und äußerlich allerdings keinen Jubel aus. Statt dessen steigert es die Spannung noch mehr.
Jutta says
@ Mike
schwer zu sagen wo es hin geht. Hängt wieder alles vom Dow ab, dem großen Bruder vom Dax.
Ich vermute die short Jungs werden auf Dax-Schluß warten und dann den Dax Future massiv shorten. Alte Strategie ist schon öfter so gelaufen.
Drei Bundesländer und viele Andere sind im Urlaub.
Die die Geld verdienen wollen sind natürlich da. 😉
Mike says
Dow steigt langsam aber sicher …
Dax geht nicht mit ..
Ist da was faul ?
oder der Dow geht heute nach hart ins minus !
Dirk P. says
Umsaetze bei Eurex OS Calls Juli heute enorm.
Fragt sich nur ob das weitere Leerverkaeufe sind, Eindeckungen oder Longies.
Der 8.300 Call alleine hat 22.718 Stueck bewegt heute!
Schaut mehr nach Eindeckungen und Longies aus, m.E.
homejohann says
Hysterieindikator und AD-Linie schwach, kleines Kaufsignal?
Gert Schmidt, Trend Gedanken Herausgeber, Moving Markets Depot says
Nach dem Muster der Vorwochen kann der Markt steigen. Die dazu nötige Verunsicherung der Marktteilnehmer läßt sich neben der A/D-Linie auch aus dem Hysterieindikator ableiten:
http://www.movingmarkets.de/hysterieindikator.htm
Nur: In der letzten Phase einer Top Bildung wäre es geradezu typisch, wenn der Markt solche Kaufsignale ignoriert und nach unten durchmarschiert. Deshalb werde ich nicht long gehen.