Langsam wird die Luft für den DAX dünner. Wie lange geht das noch gut? Wann kommt die Korrektur? Wie lange dauert sie? Wie tief kann der Markt dabei fallen? Wo sind dann die nächsten Ziele?
Fragen, auf die man gerne eine Antwort hätte…
Mögliche Lösungsansätze durch die EWT aus meiner Sicht:
Wo ist der aktuelle Standort im Gefüge?
Seit dem Tief Mitte Juni läuft wahrscheinlich eine 9-teilige Aufwärtsstruktur. Am letzten Mittwoch ist die 3. von 5 Aufwärtsphasen die grösste und zentrale Bewegung durch. Es folgen also noch 2 weitere, bis die Aufwärtsstruktur insgesamt beendet ist. Aktueller Stand der Zählung: 1 2 (1 2 3 . Die 4 ist seit Donnerstag in Arbeit… Die fertige Struktur lautet 1 2 (1 2 3 4 5) 4 5.
Die Zeit in Tagen zur Struktur: 15 10 (34 3 54 .
Im wöchentlichen Intervall ist die Struktur die gleiche.
Die Zeit in Wochen zur Struktur: 2 2 (7 1 10 .
Durch Kombination der Intervalle Monat, 14-tägig, Woche, Tag und intraday ergibt sich ein mögliches Gesamtbild, das zu folgender Prognose führt:
Monat: der November sollte zu einer kleinen Korrektur führen. Das heisst: der Schluss am 30. November sollte unter 6.269 (!) notieren. Der Dezember schliesst dann monatlich gesehen auf neuem Hoch (also über 6.269)
14-tägig: hier erwarte ich noch einen Abschwung zum 8.12. oder 22.12. und anschliessend noch einen Aufschwung zum Abschluss der Struktur. Wahrscheinlich am 5. Januar.
Woche: hier wird es etwas volatiler: abwärts (letzten Freitag bereits mit 0,4 Punkten begonnen) bis 1.12. oder 8.12., aufwärts zum Verfalltermin 15.12., wieder abwärts zum 22.12., dann finaler Anstieg bis 5.01..
Nochmal auf deutsch: 😉
Die Korrektur hat am Donnerstag begonnen und könnte bis zum 30.11. oder 4.12. (auch 8.12. möglich, je nach Musterentwicklung) andauern. Zielbereich könnte bei 6.200 liegen. Dort war der Start der letzten Aufwärtsetappe. Danach schliesst sich der nächste Aufwärtsschub an, der wieder in den Bereich 6.500 führen sollte. Dies dürfte am 15.12. der Fall sein. (Grosser Verfall EUREX) Danach wieder ein Ausatmen bis vor Weihnachten. Die Jahresend/anfangsrallye rundet das Bild des Aufwärtstrends dann ab. Ziel 5.1. für die Woche ist 6.540. Den Wendepunkt der täglichen Reihe könnten wir am 9.01. sehen. Möglich, dass die 6.600 erreicht werden.
Sollte die vor uns liegende Buckelpiste mit nach Weihnachten startenden Gipfelsturm so in etwa ablaufen, bleibt danach nichts weiter übrig als die Abfahrt. Bis es soweit ist, melde ich mich spätestens wieder.
Nochmal zur Wochenreihe:
Sollte bis 5.01.07 die geforderten 2 weiteren Aufwärtsschübe gelaufen sein, so ergibt sich etwa folgende zeitliche Struktur:
2 2 (7 1 10 2 2) 1 2. Macht zusammen 29 Wochen. Diese 29 Wochen stehen dann am Ende der übergeordneten Struktur, die bei DAX 3.647 ihren Anfang hatte. Zeitliche Ausdehnung: 29 8 51 8 29. Wie man an den Zahlen sieht, eine absolut symmetrische Angelegenheit. 125 Wochen gesamt. Ich sehe diesen Impuls als Teil C einer ABC-Struktur seit März 2003. Folglich das Ende der Korrektur der Phase 2000 – 2003.
Noch ein Wort zum Thema Fibonacci:
Was im täglichen Verlauf dem Verhältnis 54 Tage zu 34 Tagen (~1,618) entspricht (Woche: 10 zu 7), war im intraday-Verlauf das Verhältnis 443,17 h zu 303,53 h. Präziser kann man einen Fibonacci-Faktor (1,46) nicht treffen!
Hier zeigt sich die natürliche Steuerung der Zeit im Marktverhalten!
Zum Abschluss ein Wort zu Behavioral Finance: Verhaltensmuster sind der Schlüssel in der Elliott-Wellen-Analyse. Fundamentales hat hier keinen Zugang. Das Emotionale ist das Entscheidende, das die Bewegung prägt.
Behavioral Finance kann man also auch als Begründung der Elliott-Wellen sehen.
Gert Schmidt says
Lieber Zeit-Analyst,
Sie verstehen unsere Skepsis, mit der Ihre Prognosen gelesen werden. Dass es möglich ist, anhand der Zeit zu analysieren, konnten Sie bisher leider nicht beweisen.
Und genau deshalb ist es interessant, gelegentlich von Ihnen zu hören: Möglicherweise hatte ihre Theorie nur eine vorübergehende Schwäche.
Eine Bitte habe ich dabei: Konzentrieren Sie sich auf die „große Top-Bildung“.
Sie ist möglich, sie kann kommen und wird etliche Börsianer auf dem falschen Fuß erwischen. DAS wird spannend sein, den Augenblick der Top Bildung herauszuarbeiten und zu präsentieren. Bis dahin wäre es für Sie von Vorteil, nichts zu schreiben.
Wir lernten Sie hier als Skeptiker kennen und deshalb sollten Sie bei Ihrer (berechtigten) Rolle bleiben. Es wird ansonsten schwierig, all Ihre kurzfristigen Ziele in den nächsten Tagen/Wochen nachzuvollziehen – selbst wenn Sie ein neues Hoch für den Dezember prognostizieren. Es wirkt wie ein Zufallstreffer.
Zeigen Sie uns den nächsten großen oberen Wendepunkt des Aktienmarktes.
ichitaka says
Hallo Herr Schmidt,
ich sehe, dass die ad-linie auffällig stark abfällt. Dagegen steigt der LS-indikator gleichwohl stark. Ich hatte oft ein parallel laufen der beiden Indikatoren beobachtet und dies darauf hin interpretiert, dass ja beide das Investitionsverhalten in Index-Schwergewichte messen. Wie ist also eine Divergenz, wie die heute zu beobachtende zu bewerten?
Gert Schmidt says
Deshalb sollten Sie zusätzlich zur A/D-Linie und zum LS Indikator als dritte Instanz den Umverteilungsindex nehmen:
http://www.movingmarkets.de/trends/charts/umverteilungsindex.php
Er fällt und zeigt, dass die A/D-Linie auf dem richtigen Weg ist.
Allerdings lassen die Trendsetter noch etwas auf sich warten – ein Argument dafür, dass der DAX nicht steil klettern dürfte, sondern nur zögernd steigt und womöglich in einer Seitwärtsbewegung verharrt.
Es gibt einige Marktteilnehmer, die verkaufen (deshalb steigt ja der DAX mit niedriger Marktbreite). Antizyklische Kaufsignale brauchen wohl nach über 4.000 Punkten Gewinn in drei Jahren etwas Zeit.
Zeit-Analyst says
Freitag, 8.12. zum Schluss am Tageshoch bei 6.473?
…es wäre zeitlich perfekt ein oberer Wendepunkt für die Reihen: intraday, Woche und 14-Tage.
Die tägliche Reihe bekommt den Hochpunkt genialerweise am Dienstag. Vielleicht sogar knapp über 6.500, damit die Schlauen wieder dumm aussehen, und die Dummen später bis Weihnachten schlauer werden 😉 .
(für die intraday-Entwicklung dürfte dies bereits der Punkt b des folgenden Dreiecks werden)
Meine Prognose (Bericht s.o.) läuft im Prinzip.
Die 6.200 wurden erreicht, momentan auf dem Weg Richtung 6.500. Die Korrektur danach sollte wieder in den ca. 6.200-Bereich zurück fallen.
Dann folgt wahrscheinlich nur noch der letzte Aufschwung wie oben beschrieben.
Es ist immer gut, Prognosen skeptisch zu sehen. In meinem Fall kann ich es sogar gut verstehen, wenn sie total abgelehnt werden…
Die „grosse Top-Bildung“ ist im Gange. DER Wendepunkt an sich ist ein kurzlebiges Ereignis. Es wird kein Preis für die exakte Benennung verliehen. Und darum geht es auch gar nicht. Verdient wird auf dem Weg zu den einzelnen Wendepunkten.
Anhand der Struktur im Einklang mit der Zeit lässt sich der WEG am Ende eines Trends häufig besser beschreiben als zu Beginn. (vorausgesetzt die Zählung ist richtig!)
Wenn also im Januar ein historischer Wendepunkt erreicht wird (dies wird man allerdings erst sehr viel später feststellen), beginnt ein neuer Prozess.
Da dieser Prozess ein langfristiger werden wird, rechne ich auch mit entsprechend langsamer Entwicklung. Und genau da liegt das Problem. Zu Beginn stehen dem Markt alle Möglichkeiten offen. Erst nach und nach zeigt sich eine zu erkennende Struktur. Mit Überraschungen ist daher verstärkt zu rechnen. Prognose wird kurzfristig dann schwierig werden…
JL says
Nein, ZA, Ihre Prognosen werden mit Sicherheit nicht ‚total abgelehnt‘, sondern sind weiterhin sehr hilfreich zur Gesamteinschaetzung/ Risikomanagement im Rahmen von allen Blickwinkeln. Vielen Dank fuer Ihre regelmaessigen Beitraege.
Zeit-Analyst says
Zur zeitlichen Analyse der täglichen Reihe:
Seit dem Tief vom 13.06.06 bei DAX 5.292,14 hat die Entwicklung aus meiner Sicht folgenden zeitlichen Aufbau angegeben in Tagen:
15 10 105 als Elliott-Impuls bis zum heutigen Tag (der 130.) als 1 2 3 zu zählen. Das Verhältnis 3 zu 1 entspricht 7.
Genauer die 105 Tage: 34 3 54 10 4
Genauer die 54 Tage: 6 2 35 3 8
Genauer die 35 Tage: 8 2 21 1 3
Genauer die 21 Tage: 3 1 5 1 11
Also richtig schön natürlich rekursiv verschachtelt, das Ganze!
Bemerkenswert hier das 5-fache bzw. 3-fache der inneren Ebenen zu 105 Tagen.
Letzten Donnerstag hatte ich für heute „Vielleicht sogar knapp über 6.500“ anvisiert. Die Marke wollte der DAX nicht nehmen, aber die Struktur ist ok. und die Zeit ist jetzt reif für die nächste Korrektur. Die 4 im Elliott-Impuls, die die 105 Tage als Zentrum im Aufwärtsimpuls korregiert. Das Ziel für die Korrektur ist allgemein eine innere 4 der letzten Aufwärtsstruktur.
Also gemäss oben entsprechend der 1 nach 21. Das war der 02.11. bei DAX 6.223,33. Etwas dramatischer könnte es bei der 4 des Kerns werden. Das war der 17.10. bei DAX 6.115,10. Die innerste 4 der Konstruktion.
Das zeitliche Ziel für die Korrektur kann der 19. oder 22. Dezember werden, je nachdem, welches Ziel der Markt ansteuert.
Danach peilt der DAX dann ein Ziel klar über 6.500 an. Die gesamte zeitliche Ausdehnung wäre optimal am 09. Januar erreicht, und würde mit bis dahin 150 Tagen gut ins Gesamtbild passen.
Sollte der DAX bereits am 19.12. sein Korrekturziel erreichen, (für den Fall, dass der DAX unter 6.223 rutscht) könnte der abschliessende 5. Schub von gleicher Dauer sein wie der erste. (15 Tage)
Damit würde der Aufwärtstrend seit 13.06.06 abgeschlossen, der wiederum in der Position 5 steht seit 13.08.04 bei DAX 3.646,99. Dieser Impuls trägt m.E. die Musterkennung C einer ABC-Struktur seit 12.03.03 bei DAX 2.202,96. Damit schliesst sich der Kreis.