Commerzbank – TUI – ThyssenKrupp – Dt. Telekom … Kurseinbrüche mit erheblichen Mittelabflüssen muss der DAX über sich ergehen lassen.
Aber anstatt dazu den Gesamtmarkt herunter zu reißen oder die Moving Markets Systeme Verkaufsignale generieren zu lassen, zeigen die Indikatoren aufwärts – und zwar seit dem Rückschlag am Nachmittag noch einmal verstärkt.
Es kribbelt in den Fingern, die Long Position auszubauen.
Es wird jedoch nicht geschehen. Ohnehin ist das Siemens Engagement mit den bestehenden DAX Zertifikaten mutig gewesen angesichts der Seitwärtsbewegung in den USA (und der Baisse-Prognose des Zeitanalysten).
Deshalb: Für ein neues Engagement muss der Markt nun zeigen, wohin die Reise geht – oder bis Börsenschluss noch einmal ein starkes Kaufsignal liefern.
dochasi says
nach all diesen attentatsgeschichten erwarte ich mir freitags nicht sehr viel
die meisten werden dazu tendieren über WE nichts zu riskieren?
Mercatorix says
So ganz verstehe ich Ihre Euphorie nicht, Herr Schmidt. Die Trendsetter geben nach und auch der A-VOL-B3 (Volumenindikator der Trendsetter) ist stark zurückgegangen.
Im Vergleich zu 2003 gibt es durchaus Unterschiede. Z.B. dass die Notenbanken den Geldhahn nicht mehr so weit offen haben. Japan fährt die Geldmenge seit Monaten zurück und hat sich von der Nullzinspolitik verabschiedet. Für die FED ist Inflation wieder ein Thema. Der Konjunkturzyklus in den USA hat seinen Höhepunkt überschritten. Die EZB plant eher noch weitere Zinserhöhungen.
Das klingt nicht nach Geld im Überfluß.
P.T. says
Die Hausse ist meiner Meinung nach regulaer Mitte Mai zu Ende gegangen. Liquiditaetsverknappung und Top des Konjunkturzyklis trafen aufeinander.
Die Maerkte entwickelten sich planmaessig und folgten dem Muster vom Zeit-Analysten, der den ersten Tiefpunkt ziemlich genau vorhersagte, genau wie die Gegenreaktion. So weit so gut und fuer mich nachvollziehbar und logisch.
Doch diese Gegenreaktion wurde immer laenger und Dax, Dow und Nikkei wollten partout nicht auf ihren urspruenglich eingeschlagegen Baissepfad zurueck. Zeit-Analyst verschob seine Prognose auf Ende Juli und erneut auf den 18. August. Die Zeitwertverluste bei den OS unterdessen immer groesser.
Irgendetwas ist passiert, so dass die Maerkte noch nicht wirklich so nach unten rauschen wie zu erwarten gewesen waere.
Follow the money
Ich koennte mir vorstellen, dass es mit Fed Chef Bernanke und seinen zwei Auftritten im Juli zusammenhaengt. Diese haben zu Kauforgien gefuehrt und das Gefuege durcheinandergewirbelt. Wuerde mich nicht wundern, wenn die Fed selbst gekauft hat und den Markt manipuliert hat.
Denkbar ist auch, dass grossen Adressen signalisiert wurde, dass die Fed mit Zinssenkungen noch in diesem Jahr bereitsteht.
Ich suche noch nach den Ursachen. Aber eins habe ich wieder gelernt. Es hat keinen Sinn sich gegen den Markt zu stellen.
Der Markt kann laenger irrational bleiben als du solvent.
Ein schoenes Wochenende die Herren!
Gruesse P.T.
U.M. says
Somit wären meine etwas zwiespältigen Gefühle von heute Nachmittag bestätigt… Einerseits wird von einer baldigen und ausgeprägten Baisse gesprochen, andererseits wurde mit dem Tief Mitte Juni der langfristige Aufwärtstrend nach nicht-logarithmischen Charts nicht gebrochen. Deshalb trade ich in der letzten Zeit nur noch sehr kurzfrisitg und nehme jeweils „nur“ noch 10-20% Gewinn mit. Meist pendelt der Markt dann eh wieder in die andere Richtung…
Ähnlich wie Hr. Schmidt habe ich auch unabhängig von seiner Interpretation Long Anzeichen gesehen… jedoch nur am Horizont in der Kimm und da weiss ein Segler nie so genau, ob die Meerjungfrau zu ihm schwimmt oder dann eben in der Ferne verschwindet…
Am Montag wird der Markt sicherlich wieder Rücksetzer von sich geben, die Vorgaben sind nicht berauschend, allerdings auch nicht alarmierend schlecht – abgesehen, dass teilweise z. Z. alles etwas lustlos an der NYSE zu scheinen scheint.
Allerdings:
Kontraindikator Microsoft ist am sinken und hat die Wochengewinne wieder abgegeben.
Die Grundstimmung ist trotz Terror und Libanonkrise verdächtig gut und dem konnten sogar grössere Watschen am Markt – fast – nichts anhaben…
Fazit:
Wie in den vergangenen Wochen bereits beobachtet: Kein richtiger Ausverkauf und die Optimisten sind immer noch am werkeln… Oder warten da einige auf etwas, das wir nicht vermuten?
Also: Shorts stehen bereit, falls der grosse Fall kommen sollte, was ich aber nur kurzfristig glaube. Cash ist vorhanden um mittel- bis langfristige Investitionen zu tätigen…
Und Kaiser Franz meint dazu: Schau’n wer mal…
Zeit-Analyst says
Die aktuelle Prognose ist sogar auf den 22.08. verschoben!
Die Korrektur danach bleibt aber wg. höherer Priorität beim 01.09..
Es ist immer das natürliche Zusammenspiel der Kräfte massgebend. Der Markt hat die Korrektur seit 13.06. vom 04.07. auf den 04.08. verlängert. Das hat zur Folge gehabt, dass der Optimismus wieder gestiegen ist (auch wenn das Gegenteil ständiger Gesprächsstoff war).
Die zeitliche Dehnung der Korrektur gleicht sich dadurch aus, dass der nächste Teilschub etwas schneller absolviert wird. Die Märkte sind bereits dabei.
Meine Prognose des Abwärtstrends bis März 07 geht bisher davon aus, dass zum Monatswechsel (01.09.) hin der zweite Teilschub korrigiert ist.
Bis jetzt sieht es danach aus, dass es passt.
Montag wäre der 6. Tag von 12 Tagen bis zum 22.08..
8 Tage Korrektur bis zum 01.09. wären eine 2/3 Korrektur.
Beim Dow wären es 13 Tage zu 8 Tagen (Fibonacci 61,8), beim Nasdaq Comp. und FTSE 100: 17 zu 8 (Fibonacci 47,2)
Ein Abwärtstrend ist dadurch gekennzeichnet, dass die Optimisten falsch liegen, und zwar gestaffelt im Rhythmus der Wellen. Grosse Wellen kündigen sich durch kleine Wellen an.
Von denen haben wir jetzt zwei gehabt. (127 und 151 Punkte) Seit heute 10:00 ist m.E. die grosse in der Entwicklung.
Eins ist sicher, es bleibt spannend… schönes WE auch an die Damen!
Herbert says
Der US Sentiment Index unterstützt die professionell geschulte Spürnase von U. M. Das Sentiment signalisiert nämlich eine heftige Schaukelbörse und noch keinen mehrtägigen oder mehrwöchentlichen Anstieg, aber auch keinen über maximal etwa 5% hinausgehenden Kurseinbruch mehr. Damit sind ebenso wie bei U. M. kleinste Handelspositionen sowohl long als short mit schnellen Gewinnmitnahmen so lange angezeigt, bis das Sentiment eventuell einen Extremwert anzeigen wird. Dann ist die Stunde der Goldgräberei gekommen. Das wird allerdings psychologisch schwierig sein, weil dann (mit Ausnahme von Gert Schmidt, der systematisch gegen die Mehrheitsmeinung geht) an allen Ecken und Enden zu lesen sein wird, dass ein noch längerer und schwererer Einbruch die Folge der fallenden Kurse sei.
Ich berechne wöchentlich aus den zahlreichen für die amerikanischen Leitbörsen verfügbaren Sentiment Indikatoren die Wahrscheinlichkeit steigender zu fallender Kurse. Diese Betrachtung wies seit dem Oktober 2004 eine Trefferqeuote von 73% auf, was allerdings nicht viel besagen will, weil jedes System einmal einen nicht antizipierten heftigen Drawdown erlebt, der bei hohem Einsatz das Konto halbieren oder auslöschen könnte. Anyway, zum Schluss am Freitag, dem 11. 8., standen die „harten“ Indikatoren (d. h. die Indikatoren wirklicher Geldbewegungen) bei 7:2. Die „weichen“ Indikatoren (geäußerte Ansichten von Börsenbriefen und anderen Auguren) standen bei 4,5:0. Aussagekräftig ist die relative Veränderung eines Quotienten für beide Gruppen von Indikatoren über Zeit. Ich rechne zur besseren Abbildung in einem Chart in Excel immer die Wahrscheinlichkeit fallender Kurse dividiert durch die Wahrscheinlichkeit steigender Kurse. Als Chart im Zeitverlauf präsentiert dieser Quotient einen nicht auf Kursen, sondern auf Erwartungen und Geldbewegungen basierenden Oszillator. Bei hohen Werten (fallend größer als steigend) bildet dieser Quotient einen oberen Ausschlag und umgekehrt. Am 5. Mai, dem denkwürdigen Wendepunkt, hatte dieser Quotient eine steile Spitze von 11.0 (beide Gruppen „harter“ und „weicher“ Indikatoren zusammengefasst). Diese Relation ist jetzt noch ein gutes Stück von den bisher besten erreichten Werten für steigende Kurse am 21. 7. entfernt (Relation für beide Gruppen zusammen am 21. 7. 14,5:0,5 und damit der Quotient fallend zu steigend 0,03. Jetzt steht dieser Quotient wieder bei 0,17). Seit dem Extremwert am 21. 7. stieg der Nasdaq 100 wohl nicht nur durch Zufall um 78 Punkte oder 5,4 Prozent. Diese Prognose des Sentiment Index stand im Widerspruch zu den Prognosen von Zeit-Analyst, der am 15. Juli schrieb: „Mögliche Zwischenziele: 19.07. 5.300, 21.07. 5.270, 25.07. 5.240 und 27.07. 5.190. Das Zünglein an der Waage ist der kommende Montag“.
Sollte es den von Zeit-Analyst prognostizierten Kurseinbruch geben, was ich jetzt auch für wahrscheinlich halte und auch hoffe, weil ich immer nur in fallende Kurse long und in steigende Kurse short gehe, nimmt mir mein Sentiment Index die Angst weg, kommende oder übernächste Woche in heftig fallene Kurse hinein zu kaufen. Allerdings sind dann erst die Aussagen der Sentiment Indikatoren abzuwarten. Bei einem Sentiment Index von 0,03 bis 0,04 wäre das Risiko einer umfrangreichen long Spekulation vertretbar.
Dabei werden wie immer die Indikatoren von Gert Schmidt, deren je nach Indikator unterschiedliche Treffsicherheit ich seit Jahren in statistischen Strichlisten verfolge, eine Hilfe und Bestätigung sein. Seine Indikatoren sind wie alle Indikatoren einem gewissen Spielraum der Interpretation unterworfen und signalisieren bei stets gleichen Auswertungsregeln für mich bis Freitag noch keinen Anstieg, den man nicht verpassen sollte, sondern lassen durchaus einen heftigen Kursrutsch zu. Doch dazu mehr nächste Woche, weil diese Mail schon lang genug ist.
Beim erneuten Abtauchen des Sentiment Index auf etwa 0,03 bis 0,04 würde ich fünf Dinge tun: 1. Erneut Puts auf Allianz März 2007 als Stillhalter verkaufen und eine sofortige hohe Angstprämie bei steigender Volatilität als Bargeld einnehmen, 2. Einige relativ starke Aktien (sehe ich aus Gert Schnidts Charts der Dax 30) zu Schleuderpreisen bis Ende des Jahres oder sogar nächsten Mai ins Depot legen. 3. Einige Eurostoxx 50 Futures (overnight margin pro Future € 4.500) für etwa eine Woche kaufen, 4. einige wenige Dax CFDs (Hebel 100 durch margin von 1%) bei nichtexistenter Knockout Gefahr außer der Gefahr der Kontoschließung bei Schrumpfen des Kapitals auf 20% kaufen 5. Call Optionsscheine auf den Dax an der Euwax bei etwa 0,30-0,50 Cent kaufen, was allerdings eine kurze Laufzeit von nur wenigen Wochen bedeutet. Damit umgehe ich die Gefahr eines Knockouts und kann, wenn der Sentiment Index um 0,03 herum ein neues Kaufsignal geben sollte, eventuell das Vier- oder Fünffache des Einsatzes oder mehr verdienen. Dabei dürfte ich allerdings bei Freude über einen Gewinn nicht die Glattstellung nach 3 bis 5 bis maximal 11 Tagen vergessen.
Ich bin zur Zeit 100% cash und mache so wie U. M. nur Geschäfte mit kleinem Einsatz long und short innerhalb eines Tages oder höchstens über 2 Tage hinweg.So kann man jeden Tag Geld verlieren und verdienen, aber die Zeit für einen größeren Einsatz ist m. E. noch nicht da. Obwohl ich fallende Kurse brauche, um einzusteigen, halte ich das Risiko einer short Spekulation mit größerem Kapitaleinsatz für zu groß für mich.
Übrigens ergibt eine Überprüfung der These, dass Mitte August bis Ende September saisonal meist mit fallenden Kursen einhergehe, mit meiner esignal software seit 1973: 12mal stiegen die Kurse, 17mal fielen die Kurse und 4 mal gingen sie seitwärts. Das macht mal gerade mal eine Trefferquote von 52%.
Fazit: der nächste Rutsch könnte „die“ Kaufsituation sein, wenn die Mehrheit ganz pessimistisch wird und verkauft. Allerdings bin ich mit engen Stopps dann bereit, etwaige Verluste nach dem Einstieg sofort glattzustellen. Denn an der Börse gilt noch mehr als anderswo Murphy’s law: „what can go wrong does“; und mein Börsenmotto „the proof of the pudding is in the eating“ ist immer präsent. Bei einer eventuell eintretenden Wahrscheinlichkeit von Gewinn zu Verlust von etwa 4:1 dürfte ich also selbst bei einem Sentiment Index um 0,03 herum, wenn er denn kommen sollte, nur mit Geld spekulieren, dessen Verlust nicht Existenz, Ego und mehr als nur Taschengeld gefährdet. Also schau’n wir mal. Ich wünsche allen viel Glück und eine Strategie, die sie nachts ruhig schlafen lässt. ….