Vergangene Woche wurde an dieser Stelle das Phänomen beschrieben, dass leichtsinnige Optimisten investierten und dadurch obere Wendepunkte angezeigt wurden.
Seitdem versuchte der DAX an vier Tagen, die Hürde von 5.470/5.480 Punkten zu überwinden – jedesmal vergeblich.
Am Donnerstag führte ein solcher gescheiterter Ausbruchversuch zu einem Unterschreiten der 5.400 Punkte-Unterstützung.
Seitdem zeigen die Optimisten keine Spur von Erschütterung. Im Gegenteil: Mit dem Rückgang heute von 5.470 auf zurzeit 5.400 Punkte bauten sie erneut ihre Positionen aus – erkennbar anhand des steigenden Indikators für Aktien mit hohem Beta Faktor und niedrigen Renditen (den Hasardeur-Aktien).
Seit Anfang Mai liegen die spekulativ orientierten Marktteilnehmer mit ihren Einstiegspunkten falsch. Deshalb darf davon ausgegangen werden, dass ihr Engagement ein Zeichen von zu viel Optimismus ist.
Ihr Einstieg von heute signalisiert, dass die Stimmung auf dem Parkett noch viel zu gut ist ist. Für eine Stabilisierung wird die Kapitulation der Spekulanten benötigt.
Weil das bislang fehlt, darf mit anhaltend fallenden Notierungen gerechnet werden.
Dass SAP heute von Kapitalzufluss profitierte, geht in die gleiche Richtung. Es wird kräftig umverteilt (Umverteilungsindex steigt, Bericht vom 16.05.2006).