Nach der Talfahrt ist es spannend, wie es weiter geht. Folgendes bleibt aufgrund der Indikatorensituation festzustellen
* Es gab bislang keine Kapitulation der Optimisten, keine Panikverkäufe, keine Übertreibung nach unten. Das ist ein Warnsignal.
* Anleger sind wie an den Vortagen bereit, sich auf steigende Kurse vorzubereiten. Das ist ein Kaufsignal.
Weil das Kaufsignal von gestern nicht funktionierte, darf unterstellt werden, dass der Markt noch nicht reif genug ist, um die Bodenbildung einzuleiten.
Offenbar fehlt die Kapitulation der Optimisten, die ihre Positionen im Bereich der spekulativen Investments auflösen.
Die Optimisten sitzen weiterhin auf ihren Aktienpaketen und warten auf steigende Kurse. Mit jeder Stunde, in der der DAX nciht steigt, nimmt der Druck zu, verkaufen zu müssen.
Das gilt insbesondere für professionelle Vermögensverwalter, die jetzt ihre Tabellen mit den Gewinnschätzungen prüfen müssen. Das dürfte in den nächsten Tagen bis zum Wochenende im Rahmen von Krisensitzungen geschehen.
Kommen sie zu dem Ergebnis, dass es besser ist, sich von den Positionen zu trennen (z.B. Versicherer, die eine zu hohe Aktienquote haben und den Stresstest nicht bestehen), besteht die Gefahr, dass der Markt immer weiter abwärts trudelt.
Vorbote von solchen Verkäufen ist das durchschnittliche Ordervolumen im DAX (DOID). Vor fünf Jahren signalisiert der Intraday-Rückgang desIndikators, dass große Aktienpakete möglichst marktschonend verkauft wurden. Das ging der eigentlichen Talfahrt, die im Spätsommer folgte, voraus.
Früherer Bericht: LV Verkäufe 2001