Der DAX hat kurzfristig nach unten übertrieben. Aber das ist noch kein Grund, auf steigende Notierungen zu setzen. Denn es wird bisher nur die Outperformance korrigiert.
„Neutral“ sind die Indikatoren noch lange nicht. Würde sich der Markt jetzt stabilisieren und zu einer Gegenbewegung ansetzen, wären die Indikatoren schnell wieder heiß gelaufen.
Deshalb: Für das Moving Markets Depot besteht kein Handlungsbedarf. Die Short Zertifikate werden gehalten. Eine LONG-Spekulation gibt die Indikatorenlage nicht her.
In den vergangenen Monaten wurde antizyklisch mit mehreren Käufen eine Short Position aufgebaut. Der Durchschnittskurs beim Einstieg lag bei 5.914 Punkten. Ziel ist es, dass der DAX den Kurs bis zum Jahresende nachhaltig unterschreitet (Börsenprognose 2006).
Ausblick:
Es erscheint gut möglich, dass sich der DAX in den nächsten Tagen auf ermäßigtem Niveau stabilisiert und bis Anfang Juni zu einer Gegenbewegung nach oben startet. Die Indikatoren dürften das vorher rechtzeitig anzeigen.
Es ist geplant, einen Teil der Short Position glattzustellen, um gegebenenfalls vorübergehend auf steigende Notierungen zu setzen.
Jutta says
das glaube ich nicht Sie als alter Bär verkaufen einen Teil ihrer Puts!
Ist Ihnen der Stress der letzten 2 Monate doch in die Knochen gefahren. So nach dem Motto, ein bisschen glattstellen hat noch keinem geschadet.
Übrigens ich habe gelesen, das vor allem Anleger aus der Dollar Raum in den letzten 2 Tagen verkauft haben. Für sie gab es ein Allzeithoch: Dax auf ~ 6160 und der Euro auf ~ 1,29 das zusammen hat ihnen gute Gewinne beschert, die sie mitgenommen haben.
Wer weiss vielleicht besänftigt Bernanke nächste Woche etwas die Gemüter und der Euro fällt zum $ wieder. Also ist verständlich warum sie Kasse gemacht haben.
hsagra says
Das nachbörsliche Debakel mit einem Citi-Dax bei 5878 dürfte die Gewinn-Mitnahmen bei den DAX-Shorts am Montag morgen noch interessanter machen. Der Fall unter den 38-Tage-Durchschnitt reißt wahrscheinlich noch einige Lemminge mit nach unten, so dass wir erstmals in diesem Jahr einen echten Knick haben. Bin gespannt, ob die Bullen genügend Schnaps finden, um diesen Brocken verdauen zu können.
Gert Schmidt says
Gewinnmitnahmen im Short-Bereich sind auf jeden Fall interessant – unbhängig davon, ob jemand ein alter oder neuer Bär ist.
Die Indikatoren signalisieren eine Marktbereinigung – zumindest im kurzfristigen Bereich. Die Entscheidung Teil-Gewinne mitzunehmen, beruht dabei genauso aufgrund von Markt- und Indikatorbeobachtungen, wie die vorherige Short Strategie.
Es wäre falsch, aus der Emotion heraus zu handeln, weil einem „etwas in die Knochen gefahren“ ist. Genau solche Reaktionen sollen die Indikatoren verhindern.
Sie bieten Entscheidungskriterien an der Stelle, an der die Emotionen sonst überkochen würden. Sie ermöglichen, nüchtern, sachlich und vor allem von der Medienberichterstattung unabhängig zu agieren.
Wenn jetzt herumgereicht wird, dass der Anstieg des Euro zu fallenden Aktienkursen geführt hat, lenkt das von den wirklichen Gründen ab. Wäre der Euro der Auslöser, hätte der DAX gar nicht über 5.500 Punkte steigen dürfen.
Die Schwäche ging von den USA aus, der DAX lief davon unbeeindruckt zu weit nach oben voraus. Das war eine typische Übertreibung nach oben. Sie wurde mit dem Rückschlag in Ansätzen (längst nicht vollständig)korrigiert.
Gehen Sie davon aus, dass Kommentatoren, die auf einen festen Euro und schwachen Dollar verweisen, keine anderen Argumente haben. Dass der DAX zu teuer war, läßt sich vom „Mainstream“ mit einem KGV von 15 kaum (offiziell) begründen.
Es erscheint gut möglich, dass der DAX noch einmal abtaucht, die Indikatoren Kaufsignale liefern und sich der Markt auf ermäßigtem Niveau stabilisiert. Dabei würde ich sogar einkalkulieren, dass die 6.200 Punkte-Marke noch einmal getestet wird.
Also Strategie für Montag: Teil-Gewinnmitnahmen und auf eine Gegenbewegung nach oben spekulieren. Ob ich dafür Aktien kaufen werde oder ein DAX LONG-Zertifikat, hängt von der Marktentwicklung ab.
Es ist auch denkbar, vorerst nichts zu unternehmen, um zu sehen, mit welchem neuen Indikatormuster der DAX funktioniert.
Mercatorix says
Das ist ein extrem guter Hinweis von Jutta, dass die Amerikaner einfach mal aus ihrer Sicht den Rahm abgeschöpft haben.
Auffällig auch die hohen Umsätze der letzten zwei Tage, es scheint „ordentlich Kasse gemacht“ worden zu sein. Den Dollar für den Kursrutsch verantworlich zu machen ist natürlich blanker Unsinn.
Das Chartbild sieht jetzt etwas angekratzt aus, aber gehe mit Herrn Schmidt d’accord: Es wird erstmal eine Gegenbewegung geben, ob bis 6.200 oder nicht ganz so weit – egal. Kurzfristig würde ich mich an ein paar Longs heranwagen.
Nichts desto trotz, lautet die Quintessenz für die Bullen: Die Einschläge kommen näher!
U.M. says
@Jutta: Kann das bestätigen. Die meisten Orders kamen von Übersee oder Gesellschaften, welche dort stark sind. Die teilweise hohen Bewertungen und das gute Euro/$ Verhältnis haben das ihrige dazu beigetragen. Zudem stehen in Amiland zur Zeit die Signale eher gegen unten, sollte die Zinspolitik wegen Inflationsängsten so weiter geführt werden.
Schaun wer mal wies am Montag wird. Wird evtl. noch 1-2 Tage runtergehen, also werde ich Longs nachkaufen und dann den Rebound abwarten… die Einschläge kommen zwar näher, dass heisst einfach etwas schneller reagieren…