So denke ich heute, knapp zwei Monate später, über die Short Position
Es entstand ein Buchverlust von rund 8.000 Euro. Das Moving Markets Depot würde ohne die Short Strategie bedeutend höher stehen – zumindest kurzfristig betrachtet.
Langfristig (auf Sicht von 20, 30 Jahren) habe ich keine andere Wahl, als den Signalen der Indikatoren und den seit 1996 gewonnenen Erkenntnissen zu folgen.
Die Strategie wird auf jeden Fall erfolgreiche Transaktionen ermöglichen. Irgendwann wird das Konzert der Indikatoren wieder so spielen, dass zusammen mit dem DAX eine harmonische Melodie entsteht.
Bis dahin ertrage ich den „frei aufgespielten Jazz“, der im Augenblick zu hören ist.
Zurückblickend gab es immer wieder solche Phasen. Dabei waren es regelmäßig die falschen Instrumente, die zu Verlusten führten, z.B. Optionsscheine mit zu kurzer Laufzeit oder Zertifikate mit zu niedrig angesetzter Stop Marke.
Aber darauf folgten genauso regelmäßig erfolgreichere Situationen, in denen die Indikatoren das Hin und Her richtig anzeigten. Auch seit März gab es immer wieder typische Muster einer Top Bildung, auf die fallende Notierungen folgten.
Die Gefahr ist einfach zu groß: An potenziellen UNTEREN Wendepunkten, die es auch in den vergangenen Tagen immer wieder gab, kann ich zurzeit nicht auf steigende Kurse setzen. Das würde „wider besseren Wissens“ geschehen.
Die Indikatoren signalisieren, dass die Märkte praktisch jederzeit einknicken können. Mit einer solchen Einschränkung long zu gehen würde bedeuten, einer vermeintlichen Chance zu folgen und Risiken zu übersehen.
Dazu ein Beispiel:
Wenn die Indikatoren sagen, ich soll von der Brücke springen, werde ich das ohne nachzufragen tun. Dabei vertraue ich darauf, dass es richtig ist, ihnen zu folgen – selbst wenn es auf den ersten Blick unsinnig erscheint.
Denn sie könnten signalisieren, dass – für die Mehrheit der Brückenbenutzer unsichtbar – die Brückenpfeiler zusammenbrechen werden. Horst Johnen hat das in seinem Bild sehr schön dargestellt.
So springe ich als erster und kann in Ruhe ans rettende Ufer schwimmen. Möglicherweise bricht sie nicht sofort zusammen. Aber mit dem nächsten Impuls, z.B. einem Schwerlasttransport oder einer Explosion in der Nachbarschaft oder einem Erdbeben könnte es so weit sein. Dann wäre es jedoch zu spät, um zu handeln.
Zu Beginn der Short Spekulation berichtete ich darüber, dass die Top Bildung lang dauern könnte. Das würde früheren oberen Wendepunkten entsprechen. Außerdem gab es die Börsenprognose 2006 als grobe Richtschnur. Danach rechnete ich ab Mai/Juni mit dem Abwärtstrend.
Wie erfolgreich die kurzfristige Short Strategie war, werden wir in ein paar Monaten sehen.
Dass die Indikatoren langfristig erfolgreich waren, konnten Sie in den vergangenen Jahren mitverfolgen, und das werden Sie auch bis 2025/2040 (meine geplante Arbeit bei Moving Markets) beobachten können.
Und wer weiss: Vielleicht gibt es dann schon einen eigenen Moving Markets Fernsehkanal 😉